28. Mai 2013

Moulin Rouge!

A magnificent, opulent, tremendous, stupendous, gargantuan bedazzlement!

In diesem Jahr eröffnete Baz Luhrmanns Adaption von F. Scott Fitzgeralds The Great Gatsby die 66. Filmfestspiele von Cannes – eine Ehre, die ihm bereits 2001 mit Moulin Rouge! zu Teil geworden war. Mit jenem so pompösen wie bildgewaltigen Jukebox-Musical schloss der australische Regisseur zugleich seine “Red Curtain”-Trilogie ab, die er 1992 mit Strictly Ballroom begonnen und vier Jahre später mit William Shakespeare’s Romeo + Juliet fortgesetzt hatte. Dennoch eint Moulin Rouge! vermutlich fast mehr mit Luhrmanns fünftem und jüngstem Leinwandepos, nicht zuletzt dank des Glamours und der anachronistischen Gegenwartsmusik.

Sich bekannter Pop-Musik zu bedienen, um damit ein Musical zu füllen – so etwas hatte es zuvor bereits bei beispielsweise The Blues Brothers gegeben. Eine Liebesgeschichte um die letzte Jahrhundertwende mit David Bowie, Elton John und anderen zu unterlegen, sorgte allerdings 2001 für Aufsehen. Wie in The Great Gatsby dient die populäre Musik für Luhrmann in seinen historischen Filmen als Darstellungsmittel. Im Fall von Moulin Rouge! bringt sie zum Ausdruck, dass Hauptfigur Christian (Ewan McGregor), ein aufstrebender Autor, seiner damaligen Zeit voraus ist, indem er sich der Worte von Künstlern des 20. Jahrhunderts bedient.

McGregors Figur kommt 1899 nach Paris, um sich der Bohème-Bewegung anzuschließen. Entsprechend mietet er sich im Stadtteil Montmartre im Vergnügungsviertel Pigalle des 18. Arrondissements ein, gegenüber des berüchtigten Varietés Moulin Rouge. Seine Inspiration: die Liebe. Sein Problem: “I’ve never been in love”. Abhilfe verspricht das überraschende Auftreten von Henri de Toulouse-Lautrec (John Leguizamo) und seiner Theatergruppe aus dem oberen Stockwerk. Sie planen eine Bühnenshow namens “Spectacular Spectacular” (“It’s set in Switzerland”), die sie Harold Zidler (Jim Broadbent) anbieten wollen, dem Besitzer des Moulin Rouge.

Dieser wiederum plant seine beliebteste Kurtisane Satine (Nicole Kidman) an den Herzog von Monroth (Richard Roxburgh) abzugeben als Ausgleich für dessen finanzielle Unterstützung des Varietès. Am Abend kommt es in dem Etablissement dann jedoch zu einer Verwechslung als Satine während ihrer Performance Christian für den Herzog hält. Ein Gespräch in ihren privaten Gemächern später ist es nach Christians Darbietung von Elton Johns “Your Song” um die rothaarige Kurtisane geschehen. “I can’t fall in love with anybody”, seufzt Satine zwar noch, doch sie und Christian haben sich bereits ineinander verliebt – sehr zum Missfallen von Zidler.

“We’re creatures of the underworld”, erinnert er Satine. “We can’t afford to love.” Auch im Wissen, dass seine geliebte Kurtisane hoffnungslos an Tuberkulose erkrankt ist. Dennoch deckt er ihre junge Liebe, um die Finanzierung durch den Herzog nicht zu gefährden. Der bezahlt, im Glauben so Satines Herz zu erobern, derweil “Spectacular Spectacular”. Moulin Rouge! bedient sich für seine Geschichte bei Handlungselementen aus den Opern La Traviata und La Bohème sowie Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt. Daraus wurde laut Baz Luhrmanns Worten im Audiokommentar dann “this very classical, simple story of tragic love”.

Gerade Offenbachs Interpretation von „Orpheus und Eurydike“ durchzieht Moulin Rouge!. Wie Zidler selbst sagt, ordnet er sich und die Prostituierten des Moulin Rouge der Unterwelt zu. Aus jener muss Christian in der Rolle des Orpheus seine Eurydike befreien. “All my life you made me believe I was only worth what somebody would pay for me”, wirft Satine später Zidler vor. Wo sie der Herzog mit Geld zu kaufen versucht, schafft es Christian, sie mit Worten für sich zu gewinnen. “Love lifts us up where we belong”, behauptet er im bombastischen “Elephant Love Medley” und versichert Satine in diesem getreu den Beatles: “All you need is love”.

Im steten Wechsel zwischen Tragik und Komik zieht Luhrmann in seinem dritten Spielfilm dabei sein Melodrama auf. Bewusst folgen auf Szenen, die dem Zuschauer Satines Sterben in Erinnerung rufen, humorvolle Momente. “One hopes that it’s got that feeling of a Warner Bros. cartoon”, sagt der Regisseur im Audiokommentar. Wird der Humor im ersten Akt zuerst aus Toulouse und seinem Bohème-Clan gewonnen, wandert er im zweiten Akt über zur Täuschung des Herzogs (bis hin zu Broadbents und Roxburghs herrlich inszenierter Travestie-Darbietung von Madonnas “Like a Virgin”). Aber das Glück ist – wie könnte es anders sein – nur von kurzer Dauer.

Die Affäre fliegt auf, der Herzog droht Christian umzubringen und Satine wird ihres nahenden Todes gewahr. “Hurt him to save him”, rät ihr daraufhin Zidler. “The show must go on.” Über dem dritten und finalen Akt schwebt natürlich das Musical im Musical: “Spectacular Spectacular”. Die Bollywoodeske Nachinszenierung der vorangegangenen Filmhandlung ist dabei nicht minder pompös wie Luhrmanns eigene Revue, holt diese auf der Zielgeraden vom Ablauf her schließlich ein, um mit ihr zu einer einzigen großen Darbietung zu verschmelzen. Nur: Wo “Spectacular Spectacular” ein Happy End beschert ist, endet Moulin Rouge! tragisch.

Auch hierin gleicht die Geschichte von Satine und Christian der von Romeo und Julia oder von Gatsby und Daisy. Die Liebe der Figuren führt in den Tod. Was bleibt, ist das Drama. Insofern wäre The Great Gatsby wohl eher als Abschluss einer Trilogie zu Romeo + Juliet und Moulin Rouge! geeignet, ähnelt Strictly Ballroom in dem optimistischen Ende für die Liebenden mehr Australia. Dagegen bleibt in Luhrmanns übrigen drei Filmen nur, die Magie jener Liebe und ihren letztendlichen Niedergang als Chronik für folgende Generationen festzuhalten. “For never was a story of more woe than this”, wie der Prinz von Verona in „Romeo und Julia“ abschließend sagt.

Fraglos ist Moulin Rouge! im Speziellen wie ein Film von Baz Luhrmann allgemein nicht jedermanns Sache. Man muss es mögen, wie der Mann aus Oz Tragik und Komik verknüpft und dabei – bewusst – ins Theatralische abdriftet. Dazu kommen knallige Farben, Pomp und Glamour und dann noch The Cardigans unterlegt zum mit bekanntesten Stück des britischen Barden oder eben ein Tango-Sting-Mashup von “Roxanne”. Angesichts all dessen, was Luhrmann und Co. hier jedoch auffahren, von den Kostümen über die Ausstattung, das Bühnenbild und die visuellen Effekte, ist es so erstaunlich wie beachtlich, dass der Film nur 50 Millionen Dollar kostete.

Dennoch steht und fällt dieser als Musical natürlich mit seinem Soundtrack. Wie Baz Luhrmann hier kongenial populäre Lieder einsetzt, sucht dann seinesgleichen. Angefangen mit David Bowies stimmigem “Nature Boy” über die Verwendung von Nirvana hin zur harmonischen Verschmelzung von Marilyn Monroes “Diamonds are a Girl’s Best Friend“ mit Madonnas “Material Girl” und kulminierend im “Elephant Love Medley”, das sich der Textzeilen eines Dutzend Lieder bedient. Eine superbe Song-Symbiose. Insofern ist Moulin Rouge! also nicht nur ein Musical zum Erleben und Anschmachten geworden, sondern allen voran eines zum Mitsingen.

Ein Fest für die Sinne, zweifelsohne Baz Luhrmanns Magnum opus und nicht weniger und nicht mehr als die Mutter aller modernen Film-Musicals. Die acht Oscarnominierungen seiner Zeit waren berechtigt, wenn auch Luhrmann selbst bei den Nominierungen überraschend Ridley Scott für dessen Inszenierung von Black Hawk Down in der Regie-Kategorie den Vortritt lassen musste. Das ändert allerdings nichts daran, dass Moulin Rouge! ein Film für die Ewigkeit geworden ist. Großes, glamouröses Kino. Oder wie es Harold Zidler nannte: “A magnificent, opulent, tremendous, stupendous, gargantuan bedazzlement, a sensual ravishment!”.

10/10

22. Mai 2013

The Great Gatsby

You can’t repeat the past.

Als Weltliteratur erachtet man Werke, die über die Landesgrenzen des Autors hinaus bekannt und zugleich für die Bevölkerung der Welt bedeutsam sind. Beispielsweise Leo Tolstois Anna Karenina, der Einblicke in Werte wie Ehe und Moral des zaristischen Russlands gibt. Oder F. Scott Fitzgeralds im Jahr 1925 entstandener The Great Gatsby: Oberflächlich betrachtet eine tragische Liebesgeschichte in den wohlhabenden Goldenen Zwanzigern, zugleich aber auch ein Spiegel für die damalige Gesellschaft und ein kritischer Sozialkommentar zur Pervertierung des „American Dream“. Was einst das Streben nach Freiheit und Glück war, verkam in den 1920er Jahren nun zum Streben nach Reichtum und Macht.

Jenen als Klassiker geltenden Roman adaptierte im Vorjahr Baz Luhrmann, Hollywoods Mann für das extravagant Tragische. Zuletzt legte er mit Australia ein episches Genre-Mashup vor, das ein Liebesbrief an seine australische Heimat war, eingebettet in den Zweiten Weltkrieg. Dennoch ähnelt The Great Gatsby eher Moulin Rouge!, Luhrmanns Abschluss seiner Red Curtain-Trilogie von 2001. Hier wie da beginnt der Film mit einem verlorenen wirkenden Schriftsteller, der ein miterlebtes Liebestrauma per Schreibmaschine zu Papier bringen muss. Die Geschichte einer Liebe, korrumpiert von Macht und der Lust nach Reichtum. Führte in Moulin Rouge! Ewan McGregor durch den Film, ist es hier nun Tobey Maguire.

Er schlüpft in die Rolle von Nick Carraway, der zu Beginn der Handlung ein kleines Anwesen in Long Island anmietet, weil er sich in New York City als Börsenspekulant versuchen will. Direkt nebenan wohnt wiederum der mysteriöse Millionär Jay Gatsby (Leonardo DiCaprio), Mittelpunkt zahlreicher obskurer Gerüchte und zudem Gastgeber pompös-glamouröser Festivitäten am Wochenende. Zu einer dieser Partys wird Carraway eines Tages eingeladen und freundet sich daraufhin mit dem jungen Millionär an. Der hat jedoch eine Bitte: Carraway möge seine Cousine Daisy Buchanan (Carey Mulligan) zum Tee einladen. Mit ihr unterhielt Gatsby fünf Jahre zuvor eine Affäre, ehe der Erste Weltkrieg die Beiden trennte.

Daisy heiratete anschließend den Millionär Tom Buchanan (Joel Edgerton) und bewohnt die dekadente Villa gegenüber von Gatsby – getrennt durch das tosende Gewässer. Während ihr Gatte Affären unterhält, zum Beispiel zur Automechanikergattin Myrtle (kaum wiederzuerkennen: Isla Fisher), vertreibt sich Daisy die Zeit mit ihrer Freundin Jordan Baker (Elizabeth Debicki). In jene Welt der Schönen und Reichen sowie ihrer dubiosen Machenschaften und Affären wird nun Carraway geworfen, ein Platzhalter für das Publikum. Er fungiert zuerst als Cupidus, der die ehemaligen Liebenden wieder zusammenführt, zusätzlich ist er für Tom wie Daisy und Gatsby ein begleitender Vorwand zur Kaschierung des Ehebruchs.

Eine derartig glamouröse Welt wie die des Long Islands von 1922 ist natürlich wie geschaffen für einen Mann wie Baz Luhrmann. Speziell im ersten Akt feiert der Australier den Prunk und Protz der Jazz Ära. Während Gatsbys Anwesen zum wilden Party-Palast wird – dessen einziger Sinn und Zweck es ist, Daisy anzulocken –, stellt die Villa der Buchanans gerade auch visuell das Artifizielle der Welt von Daisy dar. Alle Farben fallen so knallig aus, dass einen das Grün des perfekt symmetrisch geschnittenen Rasens fast schon blendet. Eine perfekte Welt für unperfekte Menschen und zugleich Gegenentwurf zu den damaligen Corona Ash Dumps und heutigen Flushing Meadows – dem größten Park im Stadtteil Queens.

Es ist irgendwie passend, dass es Tom gerade hierhin verschlägt, um mit Myrtle eine Flamme aus der Arbeiterklasse aufzureißen, deren Ehemann (Jason Clarke) von all dem nichts ahnt. Die Wunder jener Welt der Buchanans, Bakers und Gatsbys werden Carraway ähnlich wie McGregors Christian in Moulin Rouge! mittels anachronistischer Verwendung von Gegenwartsmusik vermittelt. Da swingen dann Jay-Z (zugleich einer der Produzenten des Films), Gattin Beyoncé sowie Fergie und will.i.am durch die Lautsprecher, während Newcomerin Lana Del Rey mit „Young and Beautiful“ ein traurig-schön-melancholisches Herz-Schmerz-Lied (“Will you still love me when I’m no longer young and beautiful?”) trällern darf.

Das alles ist natürlich herausragend inszeniert, wenn Gatsby zu Begin nur andeutungsweise zu sehen ist, Carraway in einem Meer aus weißen Vorhängen Daisy wieder trifft oder diese sich begeistert einem Regen von edelsten Hemden aus Gatsbys Kleidersammlung unterwirft. Das Glanz und Gloria der damaligen Zeit, die Dekadenz dieser von Fitzgerald beschriebenen Welt – sie sind der eigentliche Star von The Great Gatsby. Denn die Charaktere bleiben nie mehr als reine Figuren, die zumeist hohle Phrasen vor sich hin seufzen. “He gives large parties, and I like large parties”, offenbart Jordan Baker zu Beginn über Gatsbys wöchentliche Gratis-Feste. “They’re so intimate. Small parties, there isn’t any privacy.”

Unterdessen verliert sich DiCaprio in der unzähligen Verwendung der Floskel “old sport” und Mulligans Daisy in den Untiefen der Dummheit ihrer Figur. “That’s the best thing a girl can be in this world, a beautiful little fool”, hofft sie für ihre kleine Tochter, die bis zum Ende die gesamte Dauer des Films in der Obhut des Kindermädchens verbringen darf. Weder kann sich ihre Figur zwischen Gatsby und Tom entscheiden, noch scheint sie überhaupt zu wissen, was sie will. Da Maguires Rolle lediglich die des Beobachters ist, darf Gatsby noch als interessantester Charakter erachtet werden. Insbesondere wenn sich im dritten Akt herausstellt, was es alles beinhaltet, Jay Gatsby zu sein und worin dies seinen Ursprung hat.

The Great Gatsby ist ein Fest für die Sinne und trotz seiner fast zweieinhalb Stunden sehr kurzweilig. Bedauerlich ist, dass der Film nach seinem ersten, an Moulin Rouge! erinnernden, Akt für den Fortlauf der Handlung mehr und mehr auf Australia-Niveau fällt. Was an sich nicht schlimm ist, allerdings vor Augen führt, dass hier noch mehr für Luhrmann herauszuholen gewesen wäre. Und sicher gab es schon originellere und lebendigere Figuren als hier, beides ist jedoch Fitzgeralds Roman geschuldet. Dessen Bedeutung als sozialkritischen Blick zur Pervertierung des „American Dream“ wird Luhrmanns Adaption aber durchaus gerecht. Gewohnt großes Kino also vom Mann fürs extravagant Tragische.

7.5/10

17. Mai 2013

Tchoupitoulas

Life ain’t gonna be always what it seems.

Im Stück Don Karlos lässt Friedrich Schiller den Marquis von Posa die Königin bitten, eine Nachricht an den durch ihn verhafteten Prinzen auszurichten: „Sagen Sie Ihm, daß er für die Träume seiner Jugend soll Achtung tragen, wenn er Mann sein wird“ (IV, 21). Schaut man sich Tchoupitoulas an, die Dokumentation von Bill Ross IV und seines Bruders Turner Ross, verspürt man das Begehren, dies auch dessen jüngstem Protagonisten William auf den Weg mitzugeben. Der afroamerikanische Knabe macht sich an eines Abends mit seinen älteren Brüdern Kentrell und Bryan sowie ihrer Hündin Buttercup auf den Weg ins Nachtleben von New Orleans. “We saw some pretty amazing things”, wird William später sagen.

Einen wirklichen Handlungsbogen besitzt der Film der Gebrüder Ross dabei nicht und doch ist ein roter Faden durch den chronologischen Ablauf der Geschehnisse vorhanden. Mit der Kamera wird ein nächtlicher Ausflug der drei Jugendlichen ins French Quarter begleitet, was den Zuschauer in gewisser Weise zum vierten Bruder werden lässt. Gleichzeitig verliert sich die Kamera bisweilen auch in ihrer Umgebung, besucht eine Gruppe Burlesque-Tänzerinnen, die das einheimische Lied „Iko Iko“ singen und diskutieren, mehrere Straßenmusiker, ein paar Betrunkene oder einen mit seiner älteren Kundschaft flirtenden Austernöffner. Auch die Stimme eines Touristenführers begleitet den Zuschauer hier und da aus dem Off.

Selten hat man einen Film gesehen, der einerseits so harmonisch in seine Umgebung eintaucht und zugleich in dieser Funktion als Türöffner für das Publikum funktioniert. Böte sich hier zusätzlich noch (gutes) 3D an, man wäre wohl wahrhaftig mittendrin statt nur dabei. So verlockend pulsierend das lebendige Nachtleben von The Big Easy ist, im Mittelpunkt stehen dennoch die Erlebnisse der drei „Führer“ und Brüder. “This is everything I hoped for”, schwärmt William an einer Stelle. “Naked pictures, clubs – you guys know what I’m talking about?” Wieso seine Eltern den neunjährigen Knirps mit seinen beiden jugendlichen Brüdern allein bis spät in die Nacht durchs French Quarter bummeln lassen, spielt da keine wirkliche Rolle.

Was Tchoupitoulas vor allem trägt, ist Williams kindliche Begeisterung. “I’d live life like I’d never lived before”, erklärt er seine Zukunftspläne. Zuerst will er ein NFL-Star werden, mit sechs Meisterringen – die er dann alle an einem Finger trägt. Anschließend wird er ein Anwalt und später auch noch Architekt. Und dass er die Fähigkeit zu Fliegen lernt und dafür einen Stern auf dem Walk of Fame erhält, ist sowieso klar. Zudem beschließt der 9-Jährige: “I wanna stay at 21 forever”. Wie es mit Kindern so ist, lechzt es William nach Aufmerksamkeit, vor allem der seiner großen Brüder. Die torpediert er während ihres Ausflugs mit allerlei Fragen, z.B. wie groß sie gerne wären oder was sie bei einem Löwenangriff machen würden.

“Shut up, William”, entgegnen die irgendwann genervt. “You’re asking too many questions.” Es verwundert bei all den Wundern der Nacht nicht, dass die Brüder später die letzte Fähre nach Hause verpassen und bis zum Morgen festsitzen. “I need my beauty sleep”, lamentiert der müde William. Als sie jedoch am Hafen ein altes, verlassenes und dennoch beleuchtetes Kreuzfahrtschiff entdecken, ist es mit seiner Schläfrigkeit schnell dahin. Entgegen des merklichen Widerwillens von Kentrell erkunden sie dessen heruntergekommene Innenräume. Selbst als ihre Nacht der Wunder am Ende schien, stoßen die Brüder also noch auf ein letztes Abenteuer. Ein solches, wie es wohl die meisten in ihrer Jugend erlebt haben dürften.

Mit Tchoupitoulas ist den Ross-Brüdern ein wahrer Erlebnisfilm gelungen, der einerseits natürlich von den drei sympathischen Zanders-Brüdern als Protagonisten lebt, anderseits aber von der magischen Atmosphäre des Nachtlebens von New Orleans. Entgegen der Eindrücke wurde der Film natürlich nicht innerhalb einer einzigen Nacht, sondern über den Verlauf von neun Monaten gedreht. Fiktion und Dokumentation verschwimmen in diesem Fall also zu einem magischen Kunstprodukt. Schließlich hatte bereits Theodor Adorno gesagt, dass Kunst Magie ist, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein. Am Ende entfährt es dem Zuschauer angesichts Tchoupitoulas wie William selbst: “We saw some pretty amazing things”.

8/10

11. Mai 2013

Les lèvres rouges [Blut an den Lippen]

How does this story end?

Ein Wort das sich wohl unweigerlich mit dem Vampirismus verbindet ist: Sex. Erotische Figuren, blanke Hälse, pulsierendes Blut. Kein Wunder passt True Blood so exquisit zum Blankzieh-Sender HBO und was heute in Form der Twilight-Filme oder der TV-Serie The Vampire Diaries allenfalls zugeknöpft-prüde daherkommt, avancierte schon bei Harry Kümel Anfang der 1970er Jahre zur Horror-Sexploitation in dessen zweitem Spielfilm Les lèvres rouges (dt. Die roten Lippen) – international bekannt als Daughters of Darkness. Jahrelang in Deutschland indiziert, veröffentlicht das kleine beachtenswerte Label Bildstörung das von manchen als Kult-Klassiker gefeierte Horror-Poem nun mit einer Freigabe ab 16 auf Blu-ray und DVD.

Seiner Zeit brachte es Les lèvres rouges gerade international zu Ruhm, der Film füllte an seinem Startwochenende die Pariser Kinos und das Hollywood-Fachmagazin Variety nannte ihn damals “so intentionally perverse that it often slips into impure camp”. Beide Attribute sind sicher der damaligen Zeit geschuldet, wirkt Kümels Film 42 Jahre nach seiner Premiere weder pervers noch sonderlich theatralisch. Vielmehr erzählt der Belgier eine faszinierend gefilmte Geschichte über Liebe, Macht und Lust der vier Protagonisten im mondänen Schauplatz eines leeren, feudalen Luxus-Hotels im Küstenort Ostenende. Innerhalb von 72 Stunden werden drei dieser Personen sterben, die Vierte wiederum “will live… forever”.

So kündigte einer der Radiospots den als Vampir-Erotik vermarkteten Film damals an. Zu Beginn reist ein vor wenigen Stunden vermähltes Paar, der vermeintlich adelige Stefan (John Karlen) und die bürgerliche Valerie (Danielle Ouimet), im Zug gen England. Als es auf den Gleisen zu Komplikationen kommt, steigen sie in einem Luxus-Hotel in Ostenende unter. Dieses ist dank der winterlichen Saison vollkommen leer, doch bereits am selben Abend kündigen sich mit der Gräfin Elizabeth Bathory (Delphine Seyrig) und ihrer Zofe Ilona (Andrea Rau) weitere Gäste an. Die entwickeln bald ein wachsendes Interesse an dem jungen Paar, das wiederum auf eine Mordserie im benachbarten Brügge aufmerksam wird.

Dort fanden sich in einer Woche vier junge Frauen mit durchgeschnittener Kehle. “No trace of blood”, lässt ein scheinbarer Anwohner, der sich später als pensionierter Polizist (Georges Jamin) entpuppt, das Paar beim Fund der vierten Leiche wissen. “It gave you pleasure”, bemerkt Valerie die Erregung Stefans beim Anblick des Leichnams. Und während Stefan immer aufgewühlter reagiert, wecken die Ereignisse Erinnerungen bei den anderen Beteiligten. “Those Bruges murders are rather special”, deutet der Polizist am Abend im Hotel an. “One might say… classic.” Er erinnert sich an einen ähnlichen Vorfall einige Jahrzehnte zuvor. Und nicht nur er hat ein Déjà-vu-Erlebnis, sondern auch Concierge Pierre (Paul Esser).

“It seems to me that Madame has already stayed at this hotel”, bemerkt er entgeistert als die Gräfin eincheckt. “It was such a long time ago and Madame looks exactly like the lady who must have changed a great deal since.” Die jung gebliebene Adelige erwidert kokett, dass es sich um ihre Mutter gehandelt haben muss – eine These, die auch Stefan gegenüber Pierre in den Raum wirft. Für sich selber entwirft Bathory gegen Ende eine eigene, keinesfalls unpassende Beschreibung: “You know, the beautiful stranger – slightly sad, slightly mysterious”. Die schöne Blondine will lediglich geliebt werden, was einerseits ihre Zofe Ilona erklärt, anderseits ihr aufkommendes Interesse an Stefan und insbesondere Valerie.

Mit dem klassischen Vampirfilm hat Les lèvres rouges nur bedingt etwas zu tun, dass es sich bei der Gräfin Bathory und Ilona um Vampire handelt, ist hier lediglich Detail und Erklärung für das jugendliche Erscheinungsbild der Gräfin. Es gibt keine exponierten Eckzähne und die Scheu vor Sonnenlicht wird nur am Rande erwähnt, vielmehr arbeitet Seyrigs Protagonistin auf einem psychologischen Level und mittels Erotik. Im Vordergrund steht jedoch der Kampf um Valerie, der hier personifizierten Unschuld. Im Abhängigkeitsverhältnis zu Stefan stehend, will sie die Gräfin unter ihre Fittiche nehmen. Darin wiederum sieht die leblose Ilona ihre Chance, aus ihrer eigenen Abhängigkeit von der einnehmenden Gräfin zu entkommen.

“I don’t know what’s going to happen to any of us”, heißt es an einer Stelle von der schmollmündigen Brünetten ominös. Und wie der Radiospot vorwegnahm, bleibt es nicht bei den vier Leichen in Brügge. Viel gewinnt Kümels Film hier aus seinem Schauplatz des verlassenen Hotels in all seiner Mondänität, aber auch aus der Farbpalette, auf die der Belgier zurückgreift. Dabei ist Rot vorherrschend, von den Kleidungsstücken der Figuren (u.a. Stefans Pullover und Bademantel, aber auch das Kleid der Gräfin) bis hin zu dem Auto der Gräfin und ihren sowie Ilonas Lippen. In der Tat ist das erste, was wir von der Gräfin sehen, ihr rot bemalter Mund. Ergänzt wird das Farbbild zusätzlich primär von Weiß und Schwarz.

So viel Zeit sich Les lèvres rouges zuerst auch nimmt, im Schlussakt überschlagen sich die Ereignisse dann. Und ein Subplot über Valeries Bestreben, mit Stefan dessen Mutter in England zu besuchen (die von der Hochzeit nichts ahnt und ihre eigenen Geheimnisse besitzt), dient zwar der Charakterzeichnung von Stefan – der sich als Unterwürfiger in seiner Ehe zu Valerie Dominanz verspricht –, wirkt aufgrund der Geschehnisse zu Beginn des finalen Akts aber verloren. Kümel präsentiert also eine Geschichte von Getriebenen, sei es die nach Jugend lechzende Gräfin, der nach Macht lüsterne Stefan, die nach Liebe suchende Valerie, die Freiheitsstrebende Ilona oder der sich Aufklärung wünschende Polizist.

Unbestrittener Star des Films ist dabei die mysteriös-erotische Delphine Seyrig, zehn Jahre zuvor bekannt geworden durch L’Année dernière à Marienbad ihres Mannes Alain Resnais. Dagegen hinterlässt speziell Danielle Oiumet, ehemalige Miss Quebec, kaum Eindruck. Die träumerisch-verspielte Musik stellt sich dabei wie Kümels Mise-en-scène ganz in den Dienst des Films. Somit ist Les lèvres rouges ein atmosphärisches Werk geworden, das als „Horror-Sexploitation“ zu beschreiben wohl zuviel des Guten wäre. Dafür sind die beiden Sexszenen zu ästhetisch inszeniert und die Handlung aus heutiger Sicht mehr Drama denn Horror. Erotisch ist das Ganze aber allemal – und wen wundert’s, es ist ja auch ein Vampirfilm.

7.5/10

Blu-ray
Das Bild der Blu-ray überzeugt vor allem in den gut ausgeleuchteten Szenen des Films, während es in „Nachtszenen“ (gedreht wurde im Day-for-Night-Verfahren) bisweilen Detailschwächen im Schwarzbereich gibt. Ebenso zufriedenstellend ist die klar verständliche Mono-Tonspur. Neben der ungeschnittenen Fassung des Films ist die umgeschnittene und teils sinnentstellende deutsche Kinofassung enthalten. Zudem Interviews und ein Audiokommentar mit Harry Kümel in deutscher Sprache, eine kommentierte Bildergalerie sowie der Vorspann für die US-Fassung mit einem leicht trashigen Lied von Jazz-Sängerin Lainie Cooke. Das solide Bonusmaterial wird abgerundet durch das für Bildstörung obligatorische Booklet mit zwei guten Essays über Kümels Schaffen.

9. Mai 2013

Stoker | Starlet | Smashed | Star Trek Into Darkness

Es kommt nicht jede Woche vor, dass ich von den aktuellen Filmstarts die namhaftesten Vertreter vorab gesehen habe. An diesem Donnerstag war dies der Fall, mit dem Blockbuster Star Trek Into Darkness von J.J. Abrams als Frontrunner, dem Arthouse-Horror Stoker von Park Chan-wook als Schmankerl und den Indie-Filmen Starlet von Sean Baker und Smashed von James Ponsoldt. Abrams zweites Abenteuer auf der Enterprise ist dabei eine durchwachsene Angelegenheit, deren erster Akt sich in Repetition des Vorgängers verliert, während der dritte Akt zur fehlplatzierten Serien-Hommage avanciert. Lediglich das Mittelstück gefällt.

Stoker ist hingegen ein audiovisueller Augenschmaus, dessen Story vielleicht keine Bäume ausreißt, aber dennoch unterhält - auch dank des überzeugenden Ensembles. Luftig-leicht kommt derweil Starlet daher, eine Mumblecore-Nachgeburt über eine verträumte Jungschauspielerin, die sich mit einer alten Witwe anfreundet - perfekt für verregnete Sonntage. Abraten lässt sich dagegen von Smashed, einem 0815-Drama einer Alkoholikerin, die beschließt, trocken zu werden. Mary Elizabeth Winstead verliert sich mehr als einmal im overacting und nicht mal Nick ‘Ron-fucking-Swanson’ Offerman vermag hier viel zu retten. Zu den ausführlichen Kritiken gelangt man jeweils per Link über die Szenenbilder (obschon Smashed lediglich auf Twitter führt). Also ab ins Kino mit euch!

6. Mai 2013

Stoker

We are not responsible for what we have come to be.

In der Regel führen schwarze Listen Personen, die in irgendeiner Form benachteiligt werden sollen. Berühmt wurde die Hollywood Blacklist, die Filmschaffenden Mitte des 20. Jahrhunderts aufgrund „unamerikanischer Umtriebe“ die Arbeit verbot. Alles andere als eine Negativliste ist dagegen die Black List in Hollywood, die seit 2004 jährlich jene Drehbücher auflistet, die vielversprechend, aber noch unproduziert sind. Vor vier Jahren landete Aaron Sorkins Skript für The Social Network auf der Black List, 2010 war unter anderem Argo, dieses Jahr Oscarpreisträger, darunter. Noch vor ihm war dabei Stoker gelandet, das Drehbuch-Debüt von Schauspieler Wentworth Miller, das im vergangenen Jahr verfilmt wurde.

Hierbei fungierte es zugleich als englischsprachiges Regiedebüt von Park Chan-wook und erzählt die Geschichte der adoleszenten India (Mia Wasikowska), deren Vater an ihrem 18. Geburtstag durch einen Unfall stirbt. Zu seiner Beerdigung erscheint auch sein jüngerer Bruder Charlie (Matthew Goode), von dessen Existenz India bisher nichts wusste. Er quartiert sich bei ihr und ihrer Mutter Evelyn (Nicole Kidman) ein, auf beide Frauen einen besonderen Reiz ausübend. Während speziell ihre Mutter immer mehr Onkel Charlie verfällt, ist dieser India weitaus suspekter. Als sie ihrer Gefühlsgemengelage schließlich nachgibt, stößt sie nicht nur auf ein dunkles Geheimnis über ihren Onkel, sondern auch über sich selbst.

Miller greift für sein Debüt, daraus hat er keinerlei Hehl gemacht, auf Alfred Hitchcocks Plot aus Shadow of a Doubt zurück. Ein Onkel Charlie erscheint auf der Matte und stellt sich als Serienmörder heraus, über dessen Geheimnis seine Nichte informiert ist. Dennoch ist Stoker nicht einfach nur nachgeäfft, sondern bewegt sich spätestens im zweiten Akt in eine andere, eigenständige Richtung. Alle drei Figuren des Films sind mehr oder weniger in sich zurückgezogen. Die Körperkontakt ablehnende India ist dabei so verquer und schrullig wie jene Rollen, die Winona Ryder in den achtziger Jahren zu spielen pflegte. Eine Beziehung zu ihrer Mutter ist im Grunde nicht existent, ihre einzige Bezugsperson war ihr Vater.

In welche Richtung sich der Film ab dem zweiten Akt bewegt, ist ebenso wenig überraschend wie sein weiterer Verlauf vorhersehbar. Durch das Erscheinen von Charlie erhält das Leben von India eine Richtung, die sie vielleicht zuvor erahnt haben könnte, ohne sie jedoch genau zu wissen. Stoker ist somit weniger Krimi und auch nicht wirklich Horror, sondern letztlich Coming of Age-Film der als soziale Außenseiterin gebrandmarkten Hauptfigur. “I’m not formed by things that are of myself alone”, verrät uns India per Voice-Over zu Beginn in einer Eröffnungsszene, die zum Schluss eine perfekte narrative Klammer erhält. Ohnehin, und das zeichnet Parks US-Debüt aus, ist Stoker ein einziger audiovisueller Hochgenuss.

Das soll Millers Leistung keineswegs schmälern, dessen Geschichte über die gesamte Laufzeit hinweg dank ihrer spannenden Figuren interessiert, doch was man am Ende von Stoker mitnimmt, ist mehr die Verpackung des Geschenks als dieses selbst. Parks Mise-en-scène und Bildkomposition ist grandios, zahlreiche Bilder, Farbmotive und Schnitte einfach nur bewundernswert. Womöglich sah kein Film des Südkoreaners bisher besser aus als dieser, der durch eine harmonische musikalische Untermalung abgerundet wird. Sei es der Soundtrack von Clint Mansell als solcher, die von Philip Glass komponierten Piano-Duette oder Emily Wells’ kongenial den Schluss in den Abspann überleitendes „Becomes the Color“.

Insofern ist Parks jüngster Film ein wahres Gedicht, die Handschrift seines Regisseurs tragend und dabei zugleich Hitchcock auf Dexter treffen lassend, in dem die Besetzung sekundär ist, aber dennoch überzeugend spielt. Sowohl Wasikowska als auch Goode sind punktgenau besetzt, sie die mädchenhafte Identitätssuchende, er der lächelnde Mysteriöse. Auch Kidman gefällt hier in einer ihrer zuletzt so häufig gewählten Rollen als bitchiges Miststück mit Herz. Stoker ist ein rundum gelungener Film und ein sehenswertes transpazifisches Debüt von Park. Der Regisseur soll als nächstes für Hollywood den Western The Brigands of Rattleborge verfilmen – und der war wiederum der meistvotierte „Black List“-Film von 2006.

8.5/10

2. Mai 2013

Filmtagebuch: April 2013

IL BUONO, IL BRUTTO, IL CATTIVO [ZWEI GLORREICHE HALUNKEN]
(I/S/D 1966, Sergio Leone)
8/10

C’ERA UNA VOLTA IL WEST [SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD]
(I/USA 1968, Sergio Leone)
10/10

DARK SHADOWS
(USA 2012, Tim Burton)
3.5/10

DIE HARD [STIRB LANGSAM]
(USA 1988, John McTiernan)

9/10

ENEMY MINE
(USA 1985, Wolfgang Petersen)
6/10

LE GRAND SOIR [DER TAG WIRD KOMMEN]
(F/B/D 2012, Gustave de Kervern/Benoît Delépine)
1.5/10

IRON MAN
(USA 2007, Jon Favreau)
5.5/10

IRON MAN 2
(USA 2009, Jon Favreau)
4/10

IRON MAN 3
(USA 2013, Shane Black)
6/10

JACK REACHER
(USA 2012, Christopher McQuarrie)
5/10

JONAS
(D 2011, Robert Wilde)
5.5/10

LÉON
(USA 1994, Luc Besson)
9/10

MEET JOE BLACK [RENDEZVOUS MIT JOE BLACK]
(USA 1998, Martin Brest)

8.5/10

PASSION
(F/D 2012, Brian De Palma)
5.5/10

PER QUALCHE DOLLARO IN PIÙ [FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR]
(I/S/D 1965, Sergio Leone)

7.5/10

PER UN PUGNO DI DOLLARI [FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR]
(I/S/D 1964, Sergio Leone)

7/10

PLANÈTE OCÉAN
(F 2012,Yann Arthus-Bertrand/Michael Pitiot)
7.5/10

QUANTUM OF SOLACE [JAMES BOND 007 - EIN QUANTUM TROST]
(UK/USA 2008, Marc Forster)
4/10

RED EYE
(USA 2005, Wes Craven)
4/10

THE SHIELD - SEASON 1
(USA 2002, Clark Johnson u.a.)
7.5/10

THE SHIELD - SEASON 2
(USA 2003, Scott Brazil u.a.)
7/10

THE SHIELD - SEASON 3
(USA 2004, Scott Brazil u.a.)
7.5/10

THE SHIELD - SEASON 4
(USA 2005, Scott Brazil u.a.)
7/10

SIDE BY SIDE
(USA 2012, Chris Kenneally)
7/10

SKYFALL [JAMES BOND 007 - SKYFALL]
(UK/USA 2012, Sam Mendes)

4.5/10

STARLET
(USA 2013, Sean Baker)
6.5/10

STOKER
(USA/UK 2013, Park Chan-wook)
8.5/10

THE TERMINATOR
(UK/USA 1984, James Cameron)
8.5/10

TOMCATS
(USA 2001, Gregory Poirier)
2.5/10