Kurz vor Weihnachten gab es bei der Geschenk-Order eine gute Nachricht: Amazon bot mir nochmals einen Probemonat zur Prime-Mitgliedschaft an. Meine Weihnachtspräsente wurden also alle noch rechtzeitig geliefert und obendrein bot sich als Bonus die Chance, mal die Bibliothek von Amazon Prime Video auszutesten. Nun, 30 Tage später, ist das Ergebnis relativ ernüchternd bzw. war es das im Grunde schon zuvor. Insbesondere die Film-Bibliothek von Amazon Prime Video empfand ich als sehr enttäuschend. Wenig interessante Titel, Franchise-Filme oft beliebig zusammengestellt. Zwar alle Transformers-Teile, aber bei den Hunger Games nur Mockingjay: Part II, alle Jaws-Filme, aber nur die ersten beiden mit Originaltonspur.
Zwar bin ich von Netflix bereits eine traurige deutsche Filmbibliothek gewohnt (obwohl ich als deutsches Netflix-Mitglied so viel zahle wie meine US-Kollegen, aber nur einen Bruchteil von deren Angebot nutzen kann), aber Amazon Prime Video liegt da doch noch mal etwas drunter. Auch wenn die Auswahl an vielen kleinen obskuren Titeln (B- und C-Movies) hier durchaus größer ist. Es war also erst einmal schwierig, überhaupt Filmtitel zu finden, die mich für eine Wiederholungssichtung reizten. Waren diese wie im Fall von Lasse Hallströms The Shipping News dann mal gefunden, war die Freude von kurzer Dauer: Denn der Film wird, zumindest für Prime-Mitglieder, nicht mit der Originaltonspur angeboten. Und das ist bei Amazon leider kein Einzelfall.
Insofern musste ich passende Titel erst über die Suchfunktion filtern. Welche Filme Amazon mit der OV-Option ausstattet und nicht erschien mir ziemlich willkürlich. Und teils wenig durchdacht. So gibt es zwar die originale Tonspur zu Låt den rätte komma in (So finster die Nacht) – aber keine Untertitel, weder in Deutsch noch Englisch. Womit sich das OV-Angebot nur an in Deutschland lebende Schweden richtet, was – so vermute ich mal – ein kleinerer Markt sein dürfte als Deutsche, die den Film auf Schwedisch mit Untertiteln sehen würden. Ein weiteres Problem der Prime-Bibliothek: Hatte ich dann doch mal interessante Filme mit Originalton gefunden, zum Beispiel Sean Penns The Pledge, wurden diese nicht in HD wiedergegeben.
Auch hier ist die Zusammenstellung wieder sehr willkürlich gewählt. Während ich also Brian Levants The Flintstones (1994) und Beethoven (1992) sowie Robert Zemeckis’ Death Becomes Her (1992) in HD sehen konnte, blieb für The Pledge aus dem Jahr 2001 nur die Standardauflösung. Die wird bei Amazon zwar mit DVD-Qualität verglichen, entspricht aber doch eher einem unterdurchschnittlichen VHS-Transfer. Damit jedoch nicht genug, leider springt die Bildauflösung während der Wiedergabe bisweilen, weshalb ich nach rund einer Stunde meine Sichtung von John Frankenheimers Ronin abbrach, da der Film unentwegt zwischen der Standardauflösung, High Definition (720p) sowie High Definition (1080p) hin und her sprang.
Ein Problem, das ich zuletzt auch bei Batman V Superman: Dawn of Justice in der Extended Edition hatte (kein Bestandteil der Prime-Mitgliedschaft, sondern eine Ausleihe). Nun mag dies auch an meiner Internetverbindung liegen – ich zahle für bis zu 50 Mbit/s, kriege aber meist nur ca. 15 Mbit/s –, dennoch ist die HD-Wiedergabe bei Netflix vergleichsweise konstanter und besser. Hinzu kommt das Abspielen von Filmen in anderen Formaten, wie auch der geschätzte Kollege bullion bereits feststellte. Ähnlich wie bei seiner Sichtung von Anomalisa wird auch Batman V Superman bei Amazon in 16:9 (2.40:1) statt dem Originalformat 2.35:1 wiedergegeben. Falsche Formate, variierende Qualität, wenig Originalton: Liebe zum Film sieht anders aus.
So enttäuschend das Filmangebot ist, die Serienauswahl ist etwas besser. Zumindest wie ich es einschätzen konnte, gab es die meisten „jüngeren“ Serie mit der Option des englischen Originaltons. Obendrein lässt sich gegenüber Netflix natürlich auf das originäre Angebot von Amazon zugreifen. Nur, wirklich überzeugen vermochte das zumindest mich nicht. The Man in the High Castle verfolgte ich nur drei Episoden lang, selbst wenn ich Dick-Fan bin und die Vorlage mochte. Ganz gesehen habe ich die ersten Staffeln von Halt and Catch Fire (keine Amazon-, sondern eine AMC-Serie) sowie die hochgelobte Mr. Robot, empfand beide jedoch als sehr durchschnittlich, generisch und mit eindimensionalen Figuren versehen. Alles nicht so meins.
Fazit: Im direkten Vergleich fühle ich mich bei Netflix besser aufgehoben als bei Amazon Prime Video. Sicher sind Serien wie The Crown oder Orange is the New Black ebenfalls nicht die hohe Kunst, aber dennoch interessanter. Das Netflix-Filmangebot ist zwar anders und nicht zwingend größer, immerhin jedoch – nach meiner Einschätzung jedenfalls – quasi durchgängig im Originalton erhältlich (was bei nicht-englischsprachigen Filmen bedeutet: deutsche Untertitel!) und mit konstanterer HD-Wiedergabe. Zumindest bei bezahlten Ausleihen und Käufen wäre es bei Amazon schön, wenn wie im Fall von AppleTV/iTunes gesichert wäre, dass die Wiedergabe auch durchweg HD 1080p ist. Denn wenn ich für HD zahle, will ich es auch bekommen.
Zwar bin ich von Netflix bereits eine traurige deutsche Filmbibliothek gewohnt (obwohl ich als deutsches Netflix-Mitglied so viel zahle wie meine US-Kollegen, aber nur einen Bruchteil von deren Angebot nutzen kann), aber Amazon Prime Video liegt da doch noch mal etwas drunter. Auch wenn die Auswahl an vielen kleinen obskuren Titeln (B- und C-Movies) hier durchaus größer ist. Es war also erst einmal schwierig, überhaupt Filmtitel zu finden, die mich für eine Wiederholungssichtung reizten. Waren diese wie im Fall von Lasse Hallströms The Shipping News dann mal gefunden, war die Freude von kurzer Dauer: Denn der Film wird, zumindest für Prime-Mitglieder, nicht mit der Originaltonspur angeboten. Und das ist bei Amazon leider kein Einzelfall.
Insofern musste ich passende Titel erst über die Suchfunktion filtern. Welche Filme Amazon mit der OV-Option ausstattet und nicht erschien mir ziemlich willkürlich. Und teils wenig durchdacht. So gibt es zwar die originale Tonspur zu Låt den rätte komma in (So finster die Nacht) – aber keine Untertitel, weder in Deutsch noch Englisch. Womit sich das OV-Angebot nur an in Deutschland lebende Schweden richtet, was – so vermute ich mal – ein kleinerer Markt sein dürfte als Deutsche, die den Film auf Schwedisch mit Untertiteln sehen würden. Ein weiteres Problem der Prime-Bibliothek: Hatte ich dann doch mal interessante Filme mit Originalton gefunden, zum Beispiel Sean Penns The Pledge, wurden diese nicht in HD wiedergegeben.
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Die passende Film-(Sub-)Bibliothek erfordert das große Filtern. |
Ein Problem, das ich zuletzt auch bei Batman V Superman: Dawn of Justice in der Extended Edition hatte (kein Bestandteil der Prime-Mitgliedschaft, sondern eine Ausleihe). Nun mag dies auch an meiner Internetverbindung liegen – ich zahle für bis zu 50 Mbit/s, kriege aber meist nur ca. 15 Mbit/s –, dennoch ist die HD-Wiedergabe bei Netflix vergleichsweise konstanter und besser. Hinzu kommt das Abspielen von Filmen in anderen Formaten, wie auch der geschätzte Kollege bullion bereits feststellte. Ähnlich wie bei seiner Sichtung von Anomalisa wird auch Batman V Superman bei Amazon in 16:9 (2.40:1) statt dem Originalformat 2.35:1 wiedergegeben. Falsche Formate, variierende Qualität, wenig Originalton: Liebe zum Film sieht anders aus.
So enttäuschend das Filmangebot ist, die Serienauswahl ist etwas besser. Zumindest wie ich es einschätzen konnte, gab es die meisten „jüngeren“ Serie mit der Option des englischen Originaltons. Obendrein lässt sich gegenüber Netflix natürlich auf das originäre Angebot von Amazon zugreifen. Nur, wirklich überzeugen vermochte das zumindest mich nicht. The Man in the High Castle verfolgte ich nur drei Episoden lang, selbst wenn ich Dick-Fan bin und die Vorlage mochte. Ganz gesehen habe ich die ersten Staffeln von Halt and Catch Fire (keine Amazon-, sondern eine AMC-Serie) sowie die hochgelobte Mr. Robot, empfand beide jedoch als sehr durchschnittlich, generisch und mit eindimensionalen Figuren versehen. Alles nicht so meins.
Fazit: Im direkten Vergleich fühle ich mich bei Netflix besser aufgehoben als bei Amazon Prime Video. Sicher sind Serien wie The Crown oder Orange is the New Black ebenfalls nicht die hohe Kunst, aber dennoch interessanter. Das Netflix-Filmangebot ist zwar anders und nicht zwingend größer, immerhin jedoch – nach meiner Einschätzung jedenfalls – quasi durchgängig im Originalton erhältlich (was bei nicht-englischsprachigen Filmen bedeutet: deutsche Untertitel!) und mit konstanterer HD-Wiedergabe. Zumindest bei bezahlten Ausleihen und Käufen wäre es bei Amazon schön, wenn wie im Fall von AppleTV/iTunes gesichert wäre, dass die Wiedergabe auch durchweg HD 1080p ist. Denn wenn ich für HD zahle, will ich es auch bekommen.