Ein Weltall-Film wäre kein Weltall-Film, wenn nicht irgendetwas schief gehen würde. Seien es Schäden am Raumschiff, gefährliche außerirdische Organismen oder durchgeknallte Crew-Mitglieder. Und gerne auch mehrere Komponenten zusammen. Insofern ist Ruairí Robinsons Sci-Fi-Horror The Last Days on Mars fraglos ein Weltall-Film. Allerdings kein sonderlich guter, andererseits jedoch auch kein wirklich schlechter. Wenn Variety’s Justin Chang resümiert, dass es sich letztlich um nichts anderes als “Red Planet of the Dead” handelt, trifft dies den Nagel im Grunde auf den Kopf. Und dennoch vermag Robinsons Debütfilm zumindest in seiner ersten Hälfte alles andere als zu enttäuschen. Nur ist da eben auch noch die zweite Hälfte.
Am Anfang steht der Abschied. Nach sechs Monaten auf der Mars-Oberfläche darf eine achtköpfige internationale Crew die Heimreise zur Erde antreten. Für manche sicherlich nicht früh genug, während andere wie Vincent Campbell (Liev Schreiber) aufgrund von Missstimmungen mit Kollegen wie Kim Aldrich (Olivia Williams) eher vom Regen in die Traufe kommen. Noch 19 Stunden verbleiben, als zwei Mann nochmals eine Expedition wagen. Den Grund finden die Übrigen schnell raus: entgegen der Ergebnisse des letzten halben Jahres scheint der Kollege doch bakterielles Leben entdeckt zu haben. Nur: Vor Ort passiert ein Unfall und als Teamleiter Brunel (Elias Koteas) nach draußen geht, will kurz darauf etwas anderes in die Mars-Station rein.
Wie dem Variety-Fazit zu entnehmen, ist The Last Days of Mars im Prinzip ein Zombie-Film auf unserem Nachbarplaneten. Durch die Bakterien wird einer der Astronauten infiziert, entwickelt sich zum aggressiven lebenden Toten. Die Seuche greift um sich und schon bald sehen sich die Figuren dezimierter und dezimierter. Und wie das so ist mit Zombie-Pandemien, wird sich um die Ursache nicht sonderlich viel geschert. Dabei handelt es sich bei diesen Mars-Zombies um wahrlich außergewöhnliche Exemplare. Die nicht nur gezielt ihren Weg finden, sondern auch Türen öffnen können – notfalls halt per Explosion. Für Campbell, Brunel, Aldrich, Rebecca Lane (Romola Garai) und Robert Irwin (Johnny Harris) beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Gerade in den ersten 45 Minuten gerät das Ergebnis durchaus spannend, atmosphärisch dicht und in gewisser Weise auch persönlich. Robinson nimmt sich Zeit, die Charaktere ein wenig vorzustellen. Zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, sei es zwischen Campbell und Lane oder Campbell und Aldrich. Auch andere Figuren werden grob angerissen, ihre Dynamik gezeigt. Aber erscheint der erste Zombie auf der Matte, ist das alles plötzlich dahin. Das Rennen und Schlagen steht im Vordergrund. Zwar nimmt sich der Film zu Beginn des finalen Akts nochmals kurz Zeit, die Figuren wieder hervorzuheben, doch folgt er bald wieder dem altbekannten Schema. Ein gewöhnlicher Zombie-Film in einem ungewöhnlichen Setting. Was schade ist.
Schade, weil irgendwann wieder nur gerannt, geschlagen und getreten wird, statt sich einfach mal Zeit zu nehmen und anders zu sein als der Einheitsbrei. Und sei es auch nur einen, in diesem Fall: den zweiten Akt, lang. Es muss ja nicht gleich in Panspermie-Sülze ausarten wie in Mission to Mars, aber etwas Neues hätte Robinson schon auftischen dürfen. So folgt The Last Days on Mars dem klassischen Abzählreim-Schema des Genres, was ihn dank der Exposition und Figurenzeichnung anschließend entsprechend vorhersehbar macht. Dass die Handlung dabei auf dem Mars spielt, ist auch relativ irrelevant und dient lediglich als Auslöser für einige Widrigkeiten, denen sich Campbell, Lane und Co. im Laufe des Films ausgesetzt sehen.
Dabei ist das Ensemble interessant zusammengestellt, rund um Schreiber, Garai, Williams und Koteas. Der Film hätte durchaus Potential gehabt, mit einer derartigen Besetzung in einem derartigen Genre und einer derartigen Location. Nur hätte er sich hierfür mehr an The Thing und weniger an Europa Report orientieren müssen. So wirkt Ruairí Robinsons Debüt etwas verschenkt, dabei startet der erste Langspielfilm des Iren vielversprechend. Bis die gefährlichen außerirdischen Organismen zu durchgeknallten Crew-Mitgliedern führen. Und damit zu zwei Komponenten des klassischen Weltall-Films. Hätte The Last Days on Mars stattdessen eine neue hinzugeführt, wäre er außergewöhnlich. So ist er aber nur ein weiterer Genre-Zombie.
Am Anfang steht der Abschied. Nach sechs Monaten auf der Mars-Oberfläche darf eine achtköpfige internationale Crew die Heimreise zur Erde antreten. Für manche sicherlich nicht früh genug, während andere wie Vincent Campbell (Liev Schreiber) aufgrund von Missstimmungen mit Kollegen wie Kim Aldrich (Olivia Williams) eher vom Regen in die Traufe kommen. Noch 19 Stunden verbleiben, als zwei Mann nochmals eine Expedition wagen. Den Grund finden die Übrigen schnell raus: entgegen der Ergebnisse des letzten halben Jahres scheint der Kollege doch bakterielles Leben entdeckt zu haben. Nur: Vor Ort passiert ein Unfall und als Teamleiter Brunel (Elias Koteas) nach draußen geht, will kurz darauf etwas anderes in die Mars-Station rein.
Wie dem Variety-Fazit zu entnehmen, ist The Last Days of Mars im Prinzip ein Zombie-Film auf unserem Nachbarplaneten. Durch die Bakterien wird einer der Astronauten infiziert, entwickelt sich zum aggressiven lebenden Toten. Die Seuche greift um sich und schon bald sehen sich die Figuren dezimierter und dezimierter. Und wie das so ist mit Zombie-Pandemien, wird sich um die Ursache nicht sonderlich viel geschert. Dabei handelt es sich bei diesen Mars-Zombies um wahrlich außergewöhnliche Exemplare. Die nicht nur gezielt ihren Weg finden, sondern auch Türen öffnen können – notfalls halt per Explosion. Für Campbell, Brunel, Aldrich, Rebecca Lane (Romola Garai) und Robert Irwin (Johnny Harris) beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Gerade in den ersten 45 Minuten gerät das Ergebnis durchaus spannend, atmosphärisch dicht und in gewisser Weise auch persönlich. Robinson nimmt sich Zeit, die Charaktere ein wenig vorzustellen. Zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, sei es zwischen Campbell und Lane oder Campbell und Aldrich. Auch andere Figuren werden grob angerissen, ihre Dynamik gezeigt. Aber erscheint der erste Zombie auf der Matte, ist das alles plötzlich dahin. Das Rennen und Schlagen steht im Vordergrund. Zwar nimmt sich der Film zu Beginn des finalen Akts nochmals kurz Zeit, die Figuren wieder hervorzuheben, doch folgt er bald wieder dem altbekannten Schema. Ein gewöhnlicher Zombie-Film in einem ungewöhnlichen Setting. Was schade ist.
Schade, weil irgendwann wieder nur gerannt, geschlagen und getreten wird, statt sich einfach mal Zeit zu nehmen und anders zu sein als der Einheitsbrei. Und sei es auch nur einen, in diesem Fall: den zweiten Akt, lang. Es muss ja nicht gleich in Panspermie-Sülze ausarten wie in Mission to Mars, aber etwas Neues hätte Robinson schon auftischen dürfen. So folgt The Last Days on Mars dem klassischen Abzählreim-Schema des Genres, was ihn dank der Exposition und Figurenzeichnung anschließend entsprechend vorhersehbar macht. Dass die Handlung dabei auf dem Mars spielt, ist auch relativ irrelevant und dient lediglich als Auslöser für einige Widrigkeiten, denen sich Campbell, Lane und Co. im Laufe des Films ausgesetzt sehen.
Dabei ist das Ensemble interessant zusammengestellt, rund um Schreiber, Garai, Williams und Koteas. Der Film hätte durchaus Potential gehabt, mit einer derartigen Besetzung in einem derartigen Genre und einer derartigen Location. Nur hätte er sich hierfür mehr an The Thing und weniger an Europa Report orientieren müssen. So wirkt Ruairí Robinsons Debüt etwas verschenkt, dabei startet der erste Langspielfilm des Iren vielversprechend. Bis die gefährlichen außerirdischen Organismen zu durchgeknallten Crew-Mitgliedern führen. Und damit zu zwei Komponenten des klassischen Weltall-Films. Hätte The Last Days on Mars stattdessen eine neue hinzugeführt, wäre er außergewöhnlich. So ist er aber nur ein weiterer Genre-Zombie.
5.5/10
Der Seitenhieb aus M2M musste natürlich sein :)
AntwortenLöschenÜbrigens: Alien von R. Scott ist im Grunde auch nichts anderes als ein gewöhnlicher Stalkerfilm "in einem ungewöhnlichen Setting" und mit einem außerirdischen Monster anstelle eines messerschwingenden Irren :)
Naja, ich sehe durchaus Differenzen zwischen dem Alien und einem gewöhnlichen Stalker - ungeachtet dessen ist ALIEN eben ein sehr guter Stalker-Film und TLDOM eben nur ein durchschnittlicher Zombie-Film. Und als Seitenhieb auf M2M wollte ich das gar nicht verstanden wissen, die Referenz war grundsätzlich ja positiv gemeint. Was nichts daran ändert, dass das Ende von M2M für mich Grütze ist.
AntwortenLöschenSowas in der Art hatten wir doch schon mal bei dem durchaus gelungenen "Doctor Who"-Special "The Waters of Mars". Naja, vllt. wird es wirklich endlich mal Zeit für einen Sci-Fi-Film, bei dem alle glatt läuft.
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