Von allen Filmgenres folgt der Horrorfilm wohl am ehesten seinen eigenen Regeln. Und Logik – oder Kohärenz – ist oftmals keine davon. Es ist elementar, dass die meisten Figuren dumm sind oder dumme Sachen tun. Cabin in the Woods versuchte sich daran, mit den Klischees des Genres zu spielen, indem er sie fütterte. James Ward Byrkit macht sich derlei Mühen mit Coherence nicht, der sich allerdings auch weniger als Horror, denn Mystery-Thriller verstanden wissen will. Mit dem Horror eint ihn wiederum die Tatsache, dass dumme Figuren dumme Dinge tun, was insbesondere dann ärgerlich ist, wenn die Filmprämisse wie hier der Fall eigentlich grundsätzlich ganz interessant ist. Auch wenn sie Coherence nicht nutzt.
Im Mittelpunkt steht ein Abendessen unter acht Freunden, das mit Spannungen beginnt. Denn Emily (Emily Baldoni) erfährt, dass in Laurie (Lauren Maher) die Ex-Freundin ihres Freundes Kevin (Maury Sterling) anwesend sein wird. Nichtsdestotrotz macht die Gruppe das Beste aus der Situation, ehe ein die Erde passierender Komet für einen Stromausfall sorgt. Telefon und Internet gehen nicht mehr, aber ein Haus zwei Straßen weiter ist hell erleuchtet. Vermutlich ein Generator. Also machen sich Lauries Freund Amir (Alex Manugian) und Hugh (Hugo Armstrong) auf zum Haus, um Hughs Bruder anzurufen, da dieser mit theoretischen Physikern abhängt und mehr wissen könnte. Fortan ereignen sich verstärkt merkwürdige Dinge.
Was hat es mit den Personen auf sich, die ans Fenster klopfen und Nachrichten an die Tür kleben? Und wieso befinden sich in jener Box, die Amir und Hugh vor dem anderen Haus gefunden haben, Bilder von der achtköpfigen Clique? Nachdem Emily beim Abendessen Anekdoten von seltsamen Vorfällen rund um einen passierenden Kometen im Jahr 1923 berichtet und Hugh wiederum von dem erzählt, was er durch das Fenster des anderen Hauses gesehen hat, wird klar, dass Quantenmechanik interpretiert werden muss. Passende Bücher hat Hausherr Mike (Nicholas Brendon aka Xander aus Buffy the Vampire Slayer) aber nicht parat. Zum Glück hat Hughs Bruder aber ein passendes Exemplar rechtzeitig per Post gesendet.
Zwar riet der auch, falls sich seltsame Dinge ereignen sollten, das Haus nicht zu verlassen, aber ebenfalls, dass man ihn anrufen soll. Weshalb in gewisser Weise Hugh und Amir mit ihrem Aufbruch die weiteren Ereignisse des Films auslösen – ob beziehungsweise inwieweit, wäre selbst Gegenstand einer Diskussion. Das Ergebnis, es sei lediglich gesagt, dass verschiedene Interpretationen von Quantenmechanik – darunter die everett’sche Viele-Welten-Variante – eine Rolle spielen, gäbe durchaus ein interessantes Szenario. Wenn sich die Figuren auf dieses einlassen oder rational handeln würden. Stattdessen bricht sich in Coherence Panik Bahn, die sich dem Zuschauer angesichts der Umstände nicht wirklich erschließen will.
Prinzipiell hätte Byrkit dabei gerne auf das ein oder andere Beziehungsdrama (mehrere Figuren haben eine romantische Vergangenheit miteinander, was thematisiert wird) verzichten können, um sich mehr der Idee des Films zu widmen. In einer kurzen Montage kriegt das Publikum diese gegen Ende quasi kurz im Schnelldurchlauf vor Augen geführt, ehe eine der Figuren eine Entscheidung trifft, die nicht recht motiviert wirkt und somit ohne Fundament daherkommt. Das Byrkit sich nicht voll der Prämisse widmet, mag durch das geringe Budget beziehungsweise die Schwierigkeit der Umsetzung begründet sein. Letztendlich wäre mit einem veränderten Fokus – zumindest für mich – ein weitaus interessanterer Film entstanden.
So darf man Byrkits Film dennoch zugestehen, dass er für anschließende Interpretationsdiskussionen sorgen wird – ähnlich wie ein Inception. Ungeachtet der fehlenden Klasse dieser Filme trägt ihnen das eine gewisse Qualität zu. Was nichts daran ändert, dass die letzten 15 Minuten von Coherence eher als Übergang zwischen zweitem und drittem Akt geeignet wären, anstatt in das Ende überzuleiten. Oder wenn sich die Figuren eines Films einmal nicht durch inkohärentes Verhalten auszeichnen würden. Wo Verstand ist, kann Spannung scheinbar nicht existieren. Allerdings gibt es jedoch keine Geschichte, wenn die Figuren in Filmen wie diesem wiederum nicht das Haus verlassen. Aber eben dann auch keine Konsequenzen.
Im Mittelpunkt steht ein Abendessen unter acht Freunden, das mit Spannungen beginnt. Denn Emily (Emily Baldoni) erfährt, dass in Laurie (Lauren Maher) die Ex-Freundin ihres Freundes Kevin (Maury Sterling) anwesend sein wird. Nichtsdestotrotz macht die Gruppe das Beste aus der Situation, ehe ein die Erde passierender Komet für einen Stromausfall sorgt. Telefon und Internet gehen nicht mehr, aber ein Haus zwei Straßen weiter ist hell erleuchtet. Vermutlich ein Generator. Also machen sich Lauries Freund Amir (Alex Manugian) und Hugh (Hugo Armstrong) auf zum Haus, um Hughs Bruder anzurufen, da dieser mit theoretischen Physikern abhängt und mehr wissen könnte. Fortan ereignen sich verstärkt merkwürdige Dinge.
Was hat es mit den Personen auf sich, die ans Fenster klopfen und Nachrichten an die Tür kleben? Und wieso befinden sich in jener Box, die Amir und Hugh vor dem anderen Haus gefunden haben, Bilder von der achtköpfigen Clique? Nachdem Emily beim Abendessen Anekdoten von seltsamen Vorfällen rund um einen passierenden Kometen im Jahr 1923 berichtet und Hugh wiederum von dem erzählt, was er durch das Fenster des anderen Hauses gesehen hat, wird klar, dass Quantenmechanik interpretiert werden muss. Passende Bücher hat Hausherr Mike (Nicholas Brendon aka Xander aus Buffy the Vampire Slayer) aber nicht parat. Zum Glück hat Hughs Bruder aber ein passendes Exemplar rechtzeitig per Post gesendet.
Zwar riet der auch, falls sich seltsame Dinge ereignen sollten, das Haus nicht zu verlassen, aber ebenfalls, dass man ihn anrufen soll. Weshalb in gewisser Weise Hugh und Amir mit ihrem Aufbruch die weiteren Ereignisse des Films auslösen – ob beziehungsweise inwieweit, wäre selbst Gegenstand einer Diskussion. Das Ergebnis, es sei lediglich gesagt, dass verschiedene Interpretationen von Quantenmechanik – darunter die everett’sche Viele-Welten-Variante – eine Rolle spielen, gäbe durchaus ein interessantes Szenario. Wenn sich die Figuren auf dieses einlassen oder rational handeln würden. Stattdessen bricht sich in Coherence Panik Bahn, die sich dem Zuschauer angesichts der Umstände nicht wirklich erschließen will.
Prinzipiell hätte Byrkit dabei gerne auf das ein oder andere Beziehungsdrama (mehrere Figuren haben eine romantische Vergangenheit miteinander, was thematisiert wird) verzichten können, um sich mehr der Idee des Films zu widmen. In einer kurzen Montage kriegt das Publikum diese gegen Ende quasi kurz im Schnelldurchlauf vor Augen geführt, ehe eine der Figuren eine Entscheidung trifft, die nicht recht motiviert wirkt und somit ohne Fundament daherkommt. Das Byrkit sich nicht voll der Prämisse widmet, mag durch das geringe Budget beziehungsweise die Schwierigkeit der Umsetzung begründet sein. Letztendlich wäre mit einem veränderten Fokus – zumindest für mich – ein weitaus interessanterer Film entstanden.
So darf man Byrkits Film dennoch zugestehen, dass er für anschließende Interpretationsdiskussionen sorgen wird – ähnlich wie ein Inception. Ungeachtet der fehlenden Klasse dieser Filme trägt ihnen das eine gewisse Qualität zu. Was nichts daran ändert, dass die letzten 15 Minuten von Coherence eher als Übergang zwischen zweitem und drittem Akt geeignet wären, anstatt in das Ende überzuleiten. Oder wenn sich die Figuren eines Films einmal nicht durch inkohärentes Verhalten auszeichnen würden. Wo Verstand ist, kann Spannung scheinbar nicht existieren. Allerdings gibt es jedoch keine Geschichte, wenn die Figuren in Filmen wie diesem wiederum nicht das Haus verlassen. Aber eben dann auch keine Konsequenzen.
3/10
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