25. Juni 2007

Grey’s Anatomy - Season Three

Bereits seit der ersten Staffel wirkte Grey’s Anatomy (eine Abwandlung des medizinischen Einführungsbuches Gray's Anatomy) wie eine Mischung aus Scrubs und Sex and the City, aber in keiner Staffel war dies wohl so deutlich wie in der dritten, wo noch eine gehörige Portion Melrose Place hinzu kam. Besonders gegen Ende der dritten Staffel macht sich das laxe Schreiben von Produzentin Shonda Rhimes bemerkbar, der die Ernsthaftigkeit der Serie anscheinend so zu schaffen macht, dass sie mit der Doppelfolge The Other Side Of This Life kurz vor dem Staffelfinale den Piloten für eine Spin-Off-Serie (Private Practice) um Kate Walsh inszenierte, welche eher in Richtung Ally McBeal gehen wird.

Am Seattle Grace Hospital dreht sich weiterhin alles vormerklich um Sex und Operationen. Während Izzy (Katherine Heigl) noch den Tod ihres Verlobten Denny betrauert und hartnäckig versucht ihre Stelle zurück zu bekommen, werden die Beziehungen von George (T. R. Knight), Cristina (Sandra Oh) und Meredith (Ellen Pompeo) von mehr oder weniger wichtigen Erschütterungen durchzogen. Zwei der jungen Ärzte müssen auch noch mit dem Tod von Elternteilen klarkommen, während die leitenden Chirurgen in einen offenen Wettkampf um den Posten des Chef der Chirurgie getreten sind.

Die beste Neuerung der dritten Staffel ist das Auftauchen von Dr. Mark Sloan (Eric Dane), Derek's ehemaligen besten Freund, mit welchem Addison eine Affäre hatte. Sloan ist der typische schmierige Schönheitschirurg (abgekupfert von Christian Troy aus Nip/Tuck?), der vor allem die Frauenherzen in den USA als neuer "McSteamy" ins Wanken brachte. Doch er gehört leider zu den Figuren, die auch wie Justin Chambers in den Hintergrund rücken, was äußerst schade ist, da besondern Chambers und Dane sehr viel Potential besitzen.

Wie meistens drehen sich die Folgen jedoch um Meredith Grey, was ziemlich oft eine wahre Tortur ist. Ellen Pompeo, dieser magersüchtige Hungerhaken, hat eine grausam-nervige Stimme und die armselige Figur von Meredith wird dadurch nicht besser. In 25 Folgen muss man sich ihre ständige egozentrische Quengelei anhören, ihr ständiges Gefühlschaos, was so überspitzt wird in dieser Staffel, dass es mitunter eine Zumutung ist. Das die Serie gegen Ende zu einem Abklatsch von Melrose Place wird und das Staffelfinale ziemlich läppisch daherkommt (was wohl an den Problemen am Set Anfang des Jahres lag), macht die Serie zu keinem Highlight, sondern reiht sie ein in die Reihe schwacher dritter Staffeln.

7/10

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