Hey, lady, you call him Dr. Jones!
Fortsetzungen sind gerade in unserer heutigen Zeit inzwischen zum Übel verkommen. Jeder Film, der einen respektablen Gewinn erwirtschaftet, wird inzwischen zum Franchise. Früher war das alles besser, auch im Falle von Steven Spielberg. Mit E.T. – The Extra-Terrestrial endgültig zur Legende aufgestiegen, markierte Indiana Jones and the Temple of Doom die erste Fortsetzung einer seiner Filmreihen, zu der sich im Folgejahrzehnt The Lost World: Jurassic Park gesellen würde. Drei Jahre nach seinem Erfolg mit Raiders of the Lost Ark, dem erfolgreichsten Film von 1981 und mit acht Oscarnominierungen bedacht, inszenierte er also diese Fortsetzung, die ursprünglich “Temple of Death” hieß.
Allgemein gilt Temple of Doom, der immerhin erneut den Oscar für die besten Spezialeffekte ergatterte, als der schlechteste Teil der Trilogie. In der IMDb hält er eine Bewertung von 7.6/10, bei Rotten Tomatoes sogar starke 85%. Mit einem weltweiten Einspiel von rund 333 Millionen Dollar landete das zweite Abenteuer von Indiana Jones hinter Ghostbusters und Beverly Hills Cop auf dem dritten Platz des Kinojahres 1984. Da Spielberg und Produzent George Lucas jeweils privat eine Scheidung durchgegangen waren, wollten sie die Stimmung für ihren Nachfolger düsterer gestalten. Ihr Ergebnis landete auf der schwarzen Liste des indischen Films und revolutionierte zugleich das US-amerikanische Kino-Rating.
Da Lawrence Kasdan unabkömmlich war, übernahmen Willard Huyck und Gloria Katz das Drehbuch, nachdem sie zuvor bereits für George Lucas American Graffti geschrieben hatten. Privat große Liebhaber des indischen Subkontinents, schienen sie die perfekte Wahl für die in Indien beheimatete Geschichte von Temple of Doom zu sein. In Indien selbst fand der Film weniger Anklang, wurde aus den Kinosälen verbannt und gilt auch heute noch als rassistisch. Der Auslöser war die Darstellung der Hindus im Film sowie die Verwendung des Titels Maharadscha. Und angesichts der Handlung von Huycks und Katz’ Drehbuch, kann man selbst als abendländischer Mensch den Ärger und Missmut der Inder nachvollziehen.
Weil der dem Kali-Kult angehörige Okkult-Priester Mola Ram (Amrish Puri) einem Bergdorf einen heiligen Stein entwendet und deren Kinder versklavt, wird Indiana Jones (Harrison Ford) von den Dorfbewohnern um Hilfe gebeten. Was folgt sind Kali-Okkultismen, Voodoo-Puppen und ein Maharadscha-Dinner der ekelerregenden Sorte, wenn neben lebenden Schlangen auch Käfer und Affenhirne verspeist werden. Ob dies nun eher Mittel zum Zweck, Xenophobie oder tatsächlich Rassismus war, muss der Zuschauer selbst entscheiden. In der Tat sind es Darstellungen, die eher dem Mystizismus der Geschichte zuträglich sind und dem Spannungsaufbau sowie dem hier verstärkt innewohnenden Humor dienen.
Letzterer ist es, der diesen zweiten Teil zumindest im ersten Akt von Raiders of the Lost Ark entrückt. Wo auch dieser bisweilen Humoristisches einstreute, heben die beiden Nebenfiguren von Short Round (Jonathan Ke Quan) und Willie (Kate Capshaw) in Temple of Doom den comic relief auf eine neue Ebene. Beide Figuren bringen etwas Naivität in die Handlung, wobei Short Round speziell in der zweiten Filmhälfte seinen Wert für Indiana Jones unter Beweis stellt. Spielbergs Ehefrau Capshaw wiederum – die er laut dem Making Of Harrison Ford als einzige Wahl vorstellte und dieser angeblich sofort zustimmte, obschon ursprünglich Sharon Stone für die Rolle vorgesehen war – ist wenig mehr als die damsel in distress.
Mit Beginn des zweiten Aktes nimmt Spielberg den Humor allerdings zurück und der Film wird düsterer. Spätestens mit der Minensequenz nimmt dann allerdings auch das komische Element wieder an Fahrt auf. Kritisch gerät jedoch der Aspekt, dass Spielberg dem Düsteren nur bedingt nachgeht. So sind die versklavten Kinder für Spielberg nur Mittel zum Zweck und im angesichts ihrer Rettung plötzlich stark genug, ihre Unterdrücker zu überwinden. Auch der Kali-Kult als Ursache für Indys und des Maharadschas Verklärtheit wirkt mehr wie ein Gimmick denn wie ein narrativ ausgearbeitetes Spannungselement. Dass in beiden Fällen der Vorwurf des Rassismus fällt, macht die Angelegenheit nicht besser.
Zudem knabbert der Film an ähnlichen Problemen wie bereits sein Vorgänger (und auch sein Nachfolger): Er verfügt schlicht über zu viele Set-Pieces. Vom Club Obi-Wan über die Verfolgungsjagd zum Flugplatz, die Schlauchbootrettung, der Tunnel in Willies Zimmer, Indys Involvierung in die Kali-Zeremonie, der Kampf mit dem Vormann, die Minenflucht und das Finale auf der Brücke lassen einander teils verpuffen. Viele Köche verderben den Brei und Spielberg verliert sich teils zu sehr in seiner Abenteuerlastigkeit (so stürzt das Schlauchboot gleich zwei Mal und trotzt dabei den Gesetzen der Physik). Würde der Film weniger Set-Pieces präsentieren und diese mehr zelebrieren hätte er vermutlich mehr davon.
Nichtsdestotrotz sind sie allesamt natürlich durchweg überzeugend inszeniert, den Logiklücken zum Trotz. Und zumindest ist die Trilogie dahingehend konsistent, dass alle drei Filme über dieselben Qualitäten und Makel verfügen. Im Übrigen ist Temple of Doom, der 1935 spielt, wenn man es ganz genau nimmt kein Sequel, sondern ein Prequel zu Raiders of the Lost Ark. Da der Film im Vergleich zum Vorgänger auch wie erwähnt düsterer geriet, sollte er zuerst ein R-Rating statt ein PG-Rating erhalten. Da Spielberg dies jedoch als zu hart empfand, schlug er der Zensurbehörde einen Kompromiss vor. Und so markierten Temple of Doom und Gremlins 1984 die ersten Filme, die ein PG-13-Rating erhielten.
In seiner Summe ist Spielbergs erste Fortsetzung eines seiner Filme – und die damit einhergehende Entstehung eines Franchises – zwar nicht ganz so überzeugend geraten wie das dazugehörige Original, allerdings bewegt sich der Film auch in eine etwas andere Richtung. Dass Indiana Jones and the Temple of Doom dabei zeitweise von der Abenteuerkomödie zum düsteren Okkult-Film avanciert, zeichnet ihn im Nachhinein ebenso aus wie seine gelungene Integration solcher comic relief-Charaktere wie Willie und Short Round. Gerade bei Letzterem ist es schade, dass ihn Spielberg für die späteren Teile nicht wiederverwertet hat. Ansonsten gilt für den zweiten Indy-Teil durchaus zurecht Willies Mantra: “Anything Goes!”
Fortsetzungen sind gerade in unserer heutigen Zeit inzwischen zum Übel verkommen. Jeder Film, der einen respektablen Gewinn erwirtschaftet, wird inzwischen zum Franchise. Früher war das alles besser, auch im Falle von Steven Spielberg. Mit E.T. – The Extra-Terrestrial endgültig zur Legende aufgestiegen, markierte Indiana Jones and the Temple of Doom die erste Fortsetzung einer seiner Filmreihen, zu der sich im Folgejahrzehnt The Lost World: Jurassic Park gesellen würde. Drei Jahre nach seinem Erfolg mit Raiders of the Lost Ark, dem erfolgreichsten Film von 1981 und mit acht Oscarnominierungen bedacht, inszenierte er also diese Fortsetzung, die ursprünglich “Temple of Death” hieß.
Allgemein gilt Temple of Doom, der immerhin erneut den Oscar für die besten Spezialeffekte ergatterte, als der schlechteste Teil der Trilogie. In der IMDb hält er eine Bewertung von 7.6/10, bei Rotten Tomatoes sogar starke 85%. Mit einem weltweiten Einspiel von rund 333 Millionen Dollar landete das zweite Abenteuer von Indiana Jones hinter Ghostbusters und Beverly Hills Cop auf dem dritten Platz des Kinojahres 1984. Da Spielberg und Produzent George Lucas jeweils privat eine Scheidung durchgegangen waren, wollten sie die Stimmung für ihren Nachfolger düsterer gestalten. Ihr Ergebnis landete auf der schwarzen Liste des indischen Films und revolutionierte zugleich das US-amerikanische Kino-Rating.
Da Lawrence Kasdan unabkömmlich war, übernahmen Willard Huyck und Gloria Katz das Drehbuch, nachdem sie zuvor bereits für George Lucas American Graffti geschrieben hatten. Privat große Liebhaber des indischen Subkontinents, schienen sie die perfekte Wahl für die in Indien beheimatete Geschichte von Temple of Doom zu sein. In Indien selbst fand der Film weniger Anklang, wurde aus den Kinosälen verbannt und gilt auch heute noch als rassistisch. Der Auslöser war die Darstellung der Hindus im Film sowie die Verwendung des Titels Maharadscha. Und angesichts der Handlung von Huycks und Katz’ Drehbuch, kann man selbst als abendländischer Mensch den Ärger und Missmut der Inder nachvollziehen.
Weil der dem Kali-Kult angehörige Okkult-Priester Mola Ram (Amrish Puri) einem Bergdorf einen heiligen Stein entwendet und deren Kinder versklavt, wird Indiana Jones (Harrison Ford) von den Dorfbewohnern um Hilfe gebeten. Was folgt sind Kali-Okkultismen, Voodoo-Puppen und ein Maharadscha-Dinner der ekelerregenden Sorte, wenn neben lebenden Schlangen auch Käfer und Affenhirne verspeist werden. Ob dies nun eher Mittel zum Zweck, Xenophobie oder tatsächlich Rassismus war, muss der Zuschauer selbst entscheiden. In der Tat sind es Darstellungen, die eher dem Mystizismus der Geschichte zuträglich sind und dem Spannungsaufbau sowie dem hier verstärkt innewohnenden Humor dienen.
Letzterer ist es, der diesen zweiten Teil zumindest im ersten Akt von Raiders of the Lost Ark entrückt. Wo auch dieser bisweilen Humoristisches einstreute, heben die beiden Nebenfiguren von Short Round (Jonathan Ke Quan) und Willie (Kate Capshaw) in Temple of Doom den comic relief auf eine neue Ebene. Beide Figuren bringen etwas Naivität in die Handlung, wobei Short Round speziell in der zweiten Filmhälfte seinen Wert für Indiana Jones unter Beweis stellt. Spielbergs Ehefrau Capshaw wiederum – die er laut dem Making Of Harrison Ford als einzige Wahl vorstellte und dieser angeblich sofort zustimmte, obschon ursprünglich Sharon Stone für die Rolle vorgesehen war – ist wenig mehr als die damsel in distress.
Mit Beginn des zweiten Aktes nimmt Spielberg den Humor allerdings zurück und der Film wird düsterer. Spätestens mit der Minensequenz nimmt dann allerdings auch das komische Element wieder an Fahrt auf. Kritisch gerät jedoch der Aspekt, dass Spielberg dem Düsteren nur bedingt nachgeht. So sind die versklavten Kinder für Spielberg nur Mittel zum Zweck und im angesichts ihrer Rettung plötzlich stark genug, ihre Unterdrücker zu überwinden. Auch der Kali-Kult als Ursache für Indys und des Maharadschas Verklärtheit wirkt mehr wie ein Gimmick denn wie ein narrativ ausgearbeitetes Spannungselement. Dass in beiden Fällen der Vorwurf des Rassismus fällt, macht die Angelegenheit nicht besser.
Zudem knabbert der Film an ähnlichen Problemen wie bereits sein Vorgänger (und auch sein Nachfolger): Er verfügt schlicht über zu viele Set-Pieces. Vom Club Obi-Wan über die Verfolgungsjagd zum Flugplatz, die Schlauchbootrettung, der Tunnel in Willies Zimmer, Indys Involvierung in die Kali-Zeremonie, der Kampf mit dem Vormann, die Minenflucht und das Finale auf der Brücke lassen einander teils verpuffen. Viele Köche verderben den Brei und Spielberg verliert sich teils zu sehr in seiner Abenteuerlastigkeit (so stürzt das Schlauchboot gleich zwei Mal und trotzt dabei den Gesetzen der Physik). Würde der Film weniger Set-Pieces präsentieren und diese mehr zelebrieren hätte er vermutlich mehr davon.
Nichtsdestotrotz sind sie allesamt natürlich durchweg überzeugend inszeniert, den Logiklücken zum Trotz. Und zumindest ist die Trilogie dahingehend konsistent, dass alle drei Filme über dieselben Qualitäten und Makel verfügen. Im Übrigen ist Temple of Doom, der 1935 spielt, wenn man es ganz genau nimmt kein Sequel, sondern ein Prequel zu Raiders of the Lost Ark. Da der Film im Vergleich zum Vorgänger auch wie erwähnt düsterer geriet, sollte er zuerst ein R-Rating statt ein PG-Rating erhalten. Da Spielberg dies jedoch als zu hart empfand, schlug er der Zensurbehörde einen Kompromiss vor. Und so markierten Temple of Doom und Gremlins 1984 die ersten Filme, die ein PG-13-Rating erhielten.
In seiner Summe ist Spielbergs erste Fortsetzung eines seiner Filme – und die damit einhergehende Entstehung eines Franchises – zwar nicht ganz so überzeugend geraten wie das dazugehörige Original, allerdings bewegt sich der Film auch in eine etwas andere Richtung. Dass Indiana Jones and the Temple of Doom dabei zeitweise von der Abenteuerkomödie zum düsteren Okkult-Film avanciert, zeichnet ihn im Nachhinein ebenso aus wie seine gelungene Integration solcher comic relief-Charaktere wie Willie und Short Round. Gerade bei Letzterem ist es schade, dass ihn Spielberg für die späteren Teile nicht wiederverwertet hat. Ansonsten gilt für den zweiten Indy-Teil durchaus zurecht Willies Mantra: “Anything Goes!”
7.5/10
Der Rassismusvorwurf, nicht nur hier, bricht aber doch ständig zusammen wenn man den weiteren Kontext der Geschichte bzw. der Szenen beleuchtet. Basieren diese Abenteuer doch allesamt auf irgendwelchen Mythen aus alten Reiseberichten bzw. Expeditionberichten. Jedem ist doch wohl klar, daß es sich um reine Fiktion handelt. Unter den Gesichtpunkten der Kritiker müßte man dann auch Tim und Struppi den Vorwurf des Rassismus machen. Eigentlich jedem Abenteuer daß nicht ethnologisch korrekt erzählt. Und unter diesen Umständen wäre sogar National Lampoon's European Vacation höchst rassistisch;)
AntwortenLöschenNaja, European Vacation spielt mit Klischees, finde ich, und Spielberg schafft hier ein Bild des Kali-Kultes, dem die Anhänger wohl eher nicht zustimmen würden. Klar ist das reine Fiktion, aber erklär das mal Muslimen und Hindus, wenn du deren Religion nicht richtig widergibst.
AntwortenLöschenDie werden wohl in der Regel genauso reagieren wie das christiliche Publikum. Es ist ja eindeutig eine überspitzte Darstellung und auch als solche jederzeit zu erkennen. Natürlich kann so etwas immer wieder von einzelnen Grupierungen (die in der Regel nicht die Meinung der Mehrheit wiedergeben) politisiert werden. Hatten wir ja zuletzt auch im Fall 300. Ich denke darauf muß man nicht unbedingt anspringen.
AntwortenLöschenPardon tumulder:
AntwortenLöschennter den Gesichtpunkten der Kritiker müßte man dann auch Tim und Struppi den Vorwurf des Rassismus machen.
Das hat auch jeder. TIM UND STRUPPI ist ja wohl mal herb rassistisch, genau deshalb hatte Hergé die ersten drei Bände doch auch ewig aus dem Verkehr gezogen! Nur ist das hier wenigstens noch mit einem zeitlichen Kontext zu erklären. TEMPLE OF DOOM adaptiert ja fast 1:1 George Stevens' GUNGA DIN und hat den gesamten rassistischen Ton dieses Films (der es seinerzeit, sagen wir mal, nicht "besser wusste") ungebrochen übernommen - nach 50 Jahren.
Da gibt es keine Entschuldigung. Und Spielberg ist ja der erste, der sich dafür heute schämt.
Und zu 300: Na ja, das Teil ist schon herbe rassistisch und homophob, Fantasy-Kontext hin oder her.
Na dann lieber Rajko wird das jawohl ein Desaster werden;)
AntwortenLöschenGlaube ich nicht unbedingt. Mittlerweile ist Spielberg ja nicht mehr Spielberg.
AntwortenLöschenStimme Rudi eigentlich in "fast" allen Belangen zu, aber die Rassismussache sehe ich ebenso wie wie tumulder nicht dert verbissen. Würde man strikt nach diesem Muster bewerten bzw. sich danach richten, wäre die Liste der betreffenden Filme ihre Länge betreffend nicht mehr in Worte zufassen. Gerade bei Indy 2 fand ich aufgrund der Slapstickeinlagen, dass dieser Faktor ein wenig aufgelockert wurde und nicht derart ernst herüberkommt wie bei aderen Produktionen. Siehe das Diner des Schreckens ;),welches gekonnt mit den "differenzierten" Riten dieser Menschen spielt, sie aber eher humorstisch in Szene setzt, denn verwerflich und ablehnend.
AntwortenLöschenInwiefern Rassissmus jetzt durch Slapstick-Einlagen "aufgelockert" und nicht nur verhüllt (also perfider) wird, entschließt sich meiner Logik.
AntwortenLöschenUnd dass man, nur weil es andernfalls zu viele Film gäbe, denen man das vorwerfen müsse, diesen Aspekt außer Acht lassen sollte, ist ja nun auch arg problematisch. Natürlich gibt es zuhauf rassistische Filme, damit muss man sich nun einmal auseinandersetzen.
Dass man bei INDY 2 dieses Phänomen in einen entsprechenden Kontext setzt, damit man es erklären kann, sollte noch lange nicht dazu verleiten, es zu entschuldigen oder abzutun.
Natürlich bleibt es dennoch der beste Teil der Reihe. :P
Also das der Teil bisweilen (leicht) rassistisch daherkommt, hat nichts mit meiner Bewertung zu tun, die richtet sich nicht nach dem Rassismus aus, sondern wie im Text angesprochen an der zu starken Wertlegung nvon Slapstick und Humor im allgemeinen, insbesondere da es ja doch der düsterste Teil ist.
AntwortenLöschenAlso hier wird ja nichts abgetan. Wie Rudi so schön schrieb spielt National Lampoon's z.B. schön mit Klischees. Italiener sind nicht alle notgeile Typen in schlechter Kleidung, Franzosen nicht alle unfreundlich und kein Brite wird so höflich reagieren Eric Idle nachdem man ihm zum x-ten Male über den Haufen gefahren hat und bayrische Frauen werden auch nicht sofort auf jeden Ami Boy wild sein. Eben Klischees. Und nichts anderes sind die Figuren und Orte in den Indiana Jones Filmen. Da wird weder das echte Ägypten, Indien oder Venedig abgebildet. Indiana Jones selbst ist das Klischee eines Archäologen. Es stellt sich aber auch die Frage ob es in der Indiana Welt überhaupt so etwas wie Rassismus gibt. In meinen Augen ist sie eher unpolitisch. Die Nazis sind keine echten Nazis, sie übernehmen lediglich die Rolle des Widersachers. Des absolut Bösen der selbst zu einem Mythos wird, wie die Bundeslade oder der Heilige Gral. Und unter diesem Gesichtspunkt muß man auch verstehen, daß Jones nicht gegen den Kali Kult kämpft, sondern gegen einen Mythos den es so nicht gibt und lediglich den Namen Kali trägt. Es fehlt einfach die Intention Spielbergs das wirkliche indische Volk als minderwärtig oder generell böse darzustellen.
AntwortenLöschenEine bestimmte Wirkung ist eine bestimmte Wirkung, ob intendiert oder nicht.
AntwortenLöschenIch habe ja auch bewusst auf den Trivialisierungsaspekt verweisen, der die Sache als nicht unbedingt allzu ernst ausweist, dennoch ist es für mich diskussionswert. Und wenn alles so phantastisch angehaucht ist und ganz und gar unpolitisch sein möchte, dann hätte man das Wort Kali auch durch Cola ersetzen und die Handlung nach Hulu-Lulu-Palulu versetzen können. So lange dieser Film mit realen Bezugspunkten arbeitet muss er auch an diesen gemessen werden.
tummulder hat eigentlich alles gesagt :) .
AntwortenLöschen@vega
Du hast mich da missverstanden. Ich habe keineswegs sagen wollen, das man diesen Punkt auser Acht lassen sollte, da sonst die Liste der betreffenden Filme zu lang werden würde. Im Gegenteil, ich finde nur, dass, jetzt nicht auf diese Kritik bezogen, oftmals entsprechende Kritiken zu harsch auf der Rassissmusfrage herumreiten und diese zum Anlass nehmen Bewertungen aufgrund dessen herunterzuziehen. Das soll keineswegs als Entschuldigung für die Macher gelten, doch oftmals werden, meiner Meinung nach, gewisse Umstände vom Publikum bzw. Kritikern zu streng oder gar falsch interpretiert. Das ich selbst Gegner deratiger Mittel in Filmen bin, steht wohl auser Frage. Und das dieses Problem leider viel zu oft besteht, ist leider eine empirische Tatsache. Nur hatte ich meine Ausführungen eben auf Temple of Doom bezogen, auf keinen anderen Film sonst ;) .
, dann hätte man das Wort Kali auch durch Cola ersetzen und die Handlung nach Hulu-Lulu-Palulu versetzen können.
AntwortenLöschenIn Anbetracht der globalen Vermarktungschancen würde man dies heute vielleicht sogar machen;)