Befragt nach Avengers: Age of Ultron soll Regisseur Joss Whedon gemeint haben, der Film werde “smaller” und “not just a rehash of what worked the first time”. Anhand dieser Äußerungen muss das jüngste Action-Fest aus dem Hause Marvel als gescheitert betrachtet werden. Kleiner ist das so genannte Marvel Cinematic Universe hier keineswegs, vielmehr folgt Whedon der Blockbuster-Marschrichtung: The bigger, the better. Das heißt mehr Action, mehr Figuren, mehr, mehr, mehr. Und im Umkehrschluss vermutlich auch mehr Einnahmen an den Kinokassen als das 1,5-Milliarden-Dollar-Baby The Avengers. Am Vorgänger orientiert sich das Sequel speziell in seinem finalen Set Piece teils 1:1, was Age of Ultron entsprechend langweilig macht.
Hilfreich für die Spannung ist ebenso wenig, dass Marvel im Vorfeld groß sein Line-up bis 2019 ankündigt, inklusive dem Benennen, welche Figuren in welchen Filmen auftauchen werden. Wer sich also mit der Materie auseinandersetzt, weiß schon vorab, wer am Ende des Films ins Gras beißen und um wen man sich keine Sorgen machen muss. Dass zahlreiche Trailer und TV Spots die Handlung vorwegnehmen, ist derweil schon seit Jahren Gang und Gebe in Hollywood. Insofern ist Age of Ultron ein ziemlich ermüdender Film, der ohne wirkliche Höhepunkte daherkommt. Die Action ist belanglos und die Charaktermomente verschenkt, weil die Mehrheit der Figuren – auch aufgrund ihrer Anzahl – wenig bis nichts zu tun bekommt.
Die Handlung des Films setzt dabei einige Zeit nach den Ereignissen von Captain America: The Winter Soldier ein. Obschon S.H.I.E.L.D. de facto nicht mehr existiert, da von HYDRA unterwandert, sind die Avengers scheinbar immer noch in Aktion, wie das Opening Set Piece in medias res zeigt. Captain America (Chris Evans) hat die Suche nach seinem alten Kameraden Bucky Barnes in die Hände von Falcon (Anthony Mackie) gelegt, kämpft stattdessen mit Black Widow (Scarlett Johansson) sowie Hawkeye (Jeremy Renner), Iron Man (Robert Downey Jr.), Thor (Chris Hemsworth) und Hulk (Mark Ruffalo) gegen die Schergen von HYDRA-Bösewicht Baron von Strucker (Thomas Kretschmann) im fiktiven osteuropäischen Land Sokovia.
Schnell erledigt man sich der hier aufgefundenen Probleme und hat HYDRA scheinbar endgültig besiegt. Für die Figuren von Downey Jr. und Ruffalo Anlass, mit Hilfe von Lokis geborgenem Zepter und dem darin enthaltenen Infinity Stone ihr Projekt der künstlichen Intelligenz Ultron zu perfektionieren. Diese soll auf lange Sicht die Avengers obsolet machen und selbstständig die Erde vor (außer-)irdischer Bedrohung schützen. Nur hat Ultron (James Spader) andere Pläne, strebt vielmehr danach, die Avengers und die Menschheit auszulöschen, weil sie in ihrer Evolution stagniert seien. Helfen sollen ihm dabei die aus Sokovia stammenden Mutanten-Zwillinge Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson) und Scarlet Witch (Elizabeth Olsen).
Die haben mit Tony Stark noch ein Hühnchen zu rupfen, weil ihr Haus einst von einer Rakete zerstört wurde, die Stark Industries hergestellt und verkauft hat. Nunmehr Waisen stellten sie sich in den Dienst von HYDRA und Baron von Strucker. Für die Avengers gilt es also, Frankensteins Monster zu eliminieren, ehe es Schaden anrichtet. Eine Mission, die die Helden vom fiktiven afrikanischen Staat Wakanda zum real existierenden Staat Südkorea über eine Zwischenstation in den USA zurück nach Sokovia führt. Mittendrin gibt es viel Krawall und Remmidemmi, in dessen Verlauf die Avengers quasi zu Terroristen avancieren, selbst wenn Ex-S.H.I.E.L.D.-Agentin Maria Hill (Cobie Smulders) dies charmant zum Social Media Trend euphemisiert.
Wirklicht thematisiert wird allerdings nicht, dass Iron Man und Hulk Anfang des zweiten Akts in Wakanda eine halbe Stadt in Schutt und Asche legen, bei der mehrere Gebäude beschädigt oder sogar zerstört werden. Womöglich sterben auch Menschen, was in diesen Disney-Marvel-Filmen schwer zu sagen ist. Später wird Joss Whedon diese innerstädtische Zerstörungsorgie noch zwei Mal wiederholen und damit Man of Steel toppen, der dies nur in zwei Städten wagte. Hier zeigt sich – zumindest für mich – eines der großen Probleme der Superhelden-Filme der Gegenwart, die glauben, großes Drama lässt sich nur dort inszenieren, wo es die Leute mitbekommen: mitten in der Stadt. Problematisch wird es, wenn ein Film hierbei redundant ausfällt.
Dass weniger manchmal mehr ist, haben Ang Lee und Bryan Singer vor zwölf Jahren in ihren Comic-Adaptionen unter Beweis gestellt. Dort wird in Hulk nicht halb San Francisco in Schutt und Asche gelegt, lediglich eine Straße aufgerissen und sowohl in X-Men als auch in X2 spielt sich der Konflikt zwischen Helden und Antagonisten außerhalb Bevölkerungsansammlungen ab. Wenn Whedon dann im Finale von Age of Ultron eine gesteigerte Neuauflage von The Avengers abliefert, spricht das Bände ob der fehlenden Ideen für dieses Sequel. Zugleich zeigen sich hier nochmals verstärkt die Probleme, die dem Film schon in seinen anderthalb Stunden zuvor die meiste Zeit über innewohnten: Er weiß mit seinen Figuren (zu) wenig anzufangen.
Denn zu den bereits angesprochenen Helden gesellen sich im Verlauf noch Nick Fury (Samuel L. Jackson), War Machine (Don Cheadle) und der Android The Vision (Paul Bettany). Der Film beherbergt derart viele Figuren, dass er nie Zeit findet, sich wirklich um sie zu kümmern. Allenfalls Tony Stark bekommt eine richtige Handlung auf den Leib geschrieben, als moderner Dr. Frankenstein, dem seine Schöpfung abhanden kommt. Bezeichnend ist, wenn Thor Mitte des zweiten Akts kurzzeitig die Gruppe verlässt, um sich um eine Nebenhandlung zu kümmern, die sich im Off abspielt, für die aus unerfindlichen Gründen aber dennoch Stellan Skarsgård kurzzeitig zurück ins Franchise gezerrt wird. Alles im Dienste des Marvel Cinematic Universe.
Rechnet man die kleinen Nebenrollen von Andy Serkis als Ulysses Klaw (vorausschauend für Black Panther in zwei Jahren eingeführt) und Claudia Kim als Genetikerin Helen Cho dazu, plus Cameos von Idris Elba und Haley Atwell, beinhaltet Age of Ultron beinahe zwei Dutzend Figuren. Nahezu dankbar muss man sein, dass da die Helden-Freundinnen Gwyneth Paltrow und Natalie Portman nur in zwei Halbsätzen erwähnt werden. Und dennoch opfert Whedon Zeit, um zwei der übrigen Figuren mit einer aus heiterem Himmel ins Geschehen geschriebenen Romanze, der jegliches Fundament fehlt, auszustatten. Ironischerweise sind dies dann noch die dankbareren Momente, weil die Charaktere hier zumindest etwas zu tun kriegen.
Zumindest der Ansatz, den Joss Whedon mit Age of Ultron verfolgt, ist vielversprechender als noch im Vorgänger die beliebig erscheinende Alien-Invasion. Ultron als ultimativer Avenger ist nachvollziehbar gedacht, seine augenblicklich eintretende Abkehr vom Schöpfer wirkt aber so überhastet, wie sein finaler Plan in sich selbst unsinnig. Er ist, wie so vieles in diesem Film, bloß Mittel zum Zweck und Aufhänger für die nächste Actionszene. Das Potential der Handlung wird ebenso verschenkt wie seine Figuren in dieser, von denen der im Vorgänger blass gebliebene Hawkeye vermeintlich etwas mehr Tiefe bekommt – nur macht diese den langweiligen Bogenschützen, trotz aller im Film geäußerten Beteuerungen, nicht wirklich interessanter.
Ein Urteil, das auf die meisten hier zutrifft. Wirklich spannend ist lediglich die Beziehung von Stark und Ultron, ohne dass Whedon sie vollends ins Zentrum stellt. Sie wird angerissen, wie so vieles, darunter auch die Folgen, die das Treiben von Iron Man und Avengers auf die Menschheit haben (siehe Quicksilver und Scarlet Witch oder Wakanda/Sukovia). Beiläufig erwähnt, weil: keine Zeit. Wirklich Leben bekommen die Mutanten nicht eingehaucht, genauso wenig wie The Vision. Und der eigentlich vielschichtige Ultron verkommt schnell zum 0815-Maniac, der mit seinem Weltzerstörungsplan ebenso gut der Widersacher von James Bond wie den Avengers sein könnte. Etwas mehr Auseinandersetzung mit sich selbst wäre nett gewesen.
Etwas, was man Whedon und Marvel generell als Rat mitgeben möchte. Denn irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht, keine Stadt mehr zerstörbar, auch die letzte Minute der zweieinhalbstündigen Laufzeit mit am Computer gerenderter Action ausgefüllt. Dass man mit wenig auch viel, wenn nicht sogar mehr erreichen kann, zeigte zuletzt Marvels auf Netflix exportierte Serie Daredevil. Hier ist der Bösewicht eine reale Figur mit Persönlichkeit und der Held ein mit sich hadernder Weltverbesserer, beide sich nicht unähnlich und doch mit unterschiedlichen Ansätzen. Ihr Konflikt ist spannend und steht im Fokus des Geschehens. Manchmal ist weniger mehr. Zumindest an den Kinokassen wird das für Age of Ultron aber irrelevant sein.
Hilfreich für die Spannung ist ebenso wenig, dass Marvel im Vorfeld groß sein Line-up bis 2019 ankündigt, inklusive dem Benennen, welche Figuren in welchen Filmen auftauchen werden. Wer sich also mit der Materie auseinandersetzt, weiß schon vorab, wer am Ende des Films ins Gras beißen und um wen man sich keine Sorgen machen muss. Dass zahlreiche Trailer und TV Spots die Handlung vorwegnehmen, ist derweil schon seit Jahren Gang und Gebe in Hollywood. Insofern ist Age of Ultron ein ziemlich ermüdender Film, der ohne wirkliche Höhepunkte daherkommt. Die Action ist belanglos und die Charaktermomente verschenkt, weil die Mehrheit der Figuren – auch aufgrund ihrer Anzahl – wenig bis nichts zu tun bekommt.
Die Handlung des Films setzt dabei einige Zeit nach den Ereignissen von Captain America: The Winter Soldier ein. Obschon S.H.I.E.L.D. de facto nicht mehr existiert, da von HYDRA unterwandert, sind die Avengers scheinbar immer noch in Aktion, wie das Opening Set Piece in medias res zeigt. Captain America (Chris Evans) hat die Suche nach seinem alten Kameraden Bucky Barnes in die Hände von Falcon (Anthony Mackie) gelegt, kämpft stattdessen mit Black Widow (Scarlett Johansson) sowie Hawkeye (Jeremy Renner), Iron Man (Robert Downey Jr.), Thor (Chris Hemsworth) und Hulk (Mark Ruffalo) gegen die Schergen von HYDRA-Bösewicht Baron von Strucker (Thomas Kretschmann) im fiktiven osteuropäischen Land Sokovia.
Schnell erledigt man sich der hier aufgefundenen Probleme und hat HYDRA scheinbar endgültig besiegt. Für die Figuren von Downey Jr. und Ruffalo Anlass, mit Hilfe von Lokis geborgenem Zepter und dem darin enthaltenen Infinity Stone ihr Projekt der künstlichen Intelligenz Ultron zu perfektionieren. Diese soll auf lange Sicht die Avengers obsolet machen und selbstständig die Erde vor (außer-)irdischer Bedrohung schützen. Nur hat Ultron (James Spader) andere Pläne, strebt vielmehr danach, die Avengers und die Menschheit auszulöschen, weil sie in ihrer Evolution stagniert seien. Helfen sollen ihm dabei die aus Sokovia stammenden Mutanten-Zwillinge Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson) und Scarlet Witch (Elizabeth Olsen).
Die haben mit Tony Stark noch ein Hühnchen zu rupfen, weil ihr Haus einst von einer Rakete zerstört wurde, die Stark Industries hergestellt und verkauft hat. Nunmehr Waisen stellten sie sich in den Dienst von HYDRA und Baron von Strucker. Für die Avengers gilt es also, Frankensteins Monster zu eliminieren, ehe es Schaden anrichtet. Eine Mission, die die Helden vom fiktiven afrikanischen Staat Wakanda zum real existierenden Staat Südkorea über eine Zwischenstation in den USA zurück nach Sokovia führt. Mittendrin gibt es viel Krawall und Remmidemmi, in dessen Verlauf die Avengers quasi zu Terroristen avancieren, selbst wenn Ex-S.H.I.E.L.D.-Agentin Maria Hill (Cobie Smulders) dies charmant zum Social Media Trend euphemisiert.
Wirklicht thematisiert wird allerdings nicht, dass Iron Man und Hulk Anfang des zweiten Akts in Wakanda eine halbe Stadt in Schutt und Asche legen, bei der mehrere Gebäude beschädigt oder sogar zerstört werden. Womöglich sterben auch Menschen, was in diesen Disney-Marvel-Filmen schwer zu sagen ist. Später wird Joss Whedon diese innerstädtische Zerstörungsorgie noch zwei Mal wiederholen und damit Man of Steel toppen, der dies nur in zwei Städten wagte. Hier zeigt sich – zumindest für mich – eines der großen Probleme der Superhelden-Filme der Gegenwart, die glauben, großes Drama lässt sich nur dort inszenieren, wo es die Leute mitbekommen: mitten in der Stadt. Problematisch wird es, wenn ein Film hierbei redundant ausfällt.
Dass weniger manchmal mehr ist, haben Ang Lee und Bryan Singer vor zwölf Jahren in ihren Comic-Adaptionen unter Beweis gestellt. Dort wird in Hulk nicht halb San Francisco in Schutt und Asche gelegt, lediglich eine Straße aufgerissen und sowohl in X-Men als auch in X2 spielt sich der Konflikt zwischen Helden und Antagonisten außerhalb Bevölkerungsansammlungen ab. Wenn Whedon dann im Finale von Age of Ultron eine gesteigerte Neuauflage von The Avengers abliefert, spricht das Bände ob der fehlenden Ideen für dieses Sequel. Zugleich zeigen sich hier nochmals verstärkt die Probleme, die dem Film schon in seinen anderthalb Stunden zuvor die meiste Zeit über innewohnten: Er weiß mit seinen Figuren (zu) wenig anzufangen.
Denn zu den bereits angesprochenen Helden gesellen sich im Verlauf noch Nick Fury (Samuel L. Jackson), War Machine (Don Cheadle) und der Android The Vision (Paul Bettany). Der Film beherbergt derart viele Figuren, dass er nie Zeit findet, sich wirklich um sie zu kümmern. Allenfalls Tony Stark bekommt eine richtige Handlung auf den Leib geschrieben, als moderner Dr. Frankenstein, dem seine Schöpfung abhanden kommt. Bezeichnend ist, wenn Thor Mitte des zweiten Akts kurzzeitig die Gruppe verlässt, um sich um eine Nebenhandlung zu kümmern, die sich im Off abspielt, für die aus unerfindlichen Gründen aber dennoch Stellan Skarsgård kurzzeitig zurück ins Franchise gezerrt wird. Alles im Dienste des Marvel Cinematic Universe.
Rechnet man die kleinen Nebenrollen von Andy Serkis als Ulysses Klaw (vorausschauend für Black Panther in zwei Jahren eingeführt) und Claudia Kim als Genetikerin Helen Cho dazu, plus Cameos von Idris Elba und Haley Atwell, beinhaltet Age of Ultron beinahe zwei Dutzend Figuren. Nahezu dankbar muss man sein, dass da die Helden-Freundinnen Gwyneth Paltrow und Natalie Portman nur in zwei Halbsätzen erwähnt werden. Und dennoch opfert Whedon Zeit, um zwei der übrigen Figuren mit einer aus heiterem Himmel ins Geschehen geschriebenen Romanze, der jegliches Fundament fehlt, auszustatten. Ironischerweise sind dies dann noch die dankbareren Momente, weil die Charaktere hier zumindest etwas zu tun kriegen.
Zumindest der Ansatz, den Joss Whedon mit Age of Ultron verfolgt, ist vielversprechender als noch im Vorgänger die beliebig erscheinende Alien-Invasion. Ultron als ultimativer Avenger ist nachvollziehbar gedacht, seine augenblicklich eintretende Abkehr vom Schöpfer wirkt aber so überhastet, wie sein finaler Plan in sich selbst unsinnig. Er ist, wie so vieles in diesem Film, bloß Mittel zum Zweck und Aufhänger für die nächste Actionszene. Das Potential der Handlung wird ebenso verschenkt wie seine Figuren in dieser, von denen der im Vorgänger blass gebliebene Hawkeye vermeintlich etwas mehr Tiefe bekommt – nur macht diese den langweiligen Bogenschützen, trotz aller im Film geäußerten Beteuerungen, nicht wirklich interessanter.
Ein Urteil, das auf die meisten hier zutrifft. Wirklich spannend ist lediglich die Beziehung von Stark und Ultron, ohne dass Whedon sie vollends ins Zentrum stellt. Sie wird angerissen, wie so vieles, darunter auch die Folgen, die das Treiben von Iron Man und Avengers auf die Menschheit haben (siehe Quicksilver und Scarlet Witch oder Wakanda/Sukovia). Beiläufig erwähnt, weil: keine Zeit. Wirklich Leben bekommen die Mutanten nicht eingehaucht, genauso wenig wie The Vision. Und der eigentlich vielschichtige Ultron verkommt schnell zum 0815-Maniac, der mit seinem Weltzerstörungsplan ebenso gut der Widersacher von James Bond wie den Avengers sein könnte. Etwas mehr Auseinandersetzung mit sich selbst wäre nett gewesen.
Etwas, was man Whedon und Marvel generell als Rat mitgeben möchte. Denn irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht, keine Stadt mehr zerstörbar, auch die letzte Minute der zweieinhalbstündigen Laufzeit mit am Computer gerenderter Action ausgefüllt. Dass man mit wenig auch viel, wenn nicht sogar mehr erreichen kann, zeigte zuletzt Marvels auf Netflix exportierte Serie Daredevil. Hier ist der Bösewicht eine reale Figur mit Persönlichkeit und der Held ein mit sich hadernder Weltverbesserer, beide sich nicht unähnlich und doch mit unterschiedlichen Ansätzen. Ihr Konflikt ist spannend und steht im Fokus des Geschehens. Manchmal ist weniger mehr. Zumindest an den Kinokassen wird das für Age of Ultron aber irrelevant sein.
3.5/10
Ich schaffe es zwar nicht ins Kino (ist mir der Film ehrlich gesagt auch nicht wert), doch glaube ich, dass er mir auch beim Nachholen im Heimkino besser gefallen wird als dir – auch wenn ich im Moment ein wenig Marvel-übersättigt bin, auch wenn ich gar nicht so viel schaue... hmm...
AntwortenLöschenDie Filme sind auch so austauschbar wie weiße T-Shirts – dürfte aber dir dennoch eine 8 absahnen unterstelle ich mal :)
LöschenLäuft der eigentlich wieder in überflüssigem 3D?
AntwortenLöschenIch fand den ersten Avengers ursprünglich ganz ordentlich. Mehrfachsichtungen bekamen ihm aber überhaupt nicht.
Ich wäre bei diesem Film im Grunde schon zufrieden, wenn der Hulk ordentlich wüten darf :) Die Zweisichtung schenke ich mir dann...
Es gibt vereinzelt auch 2D-Vorführungen, die ich nur empfehlen kann, weil das 3D natürlich wieder nur dazu dient, den Umsatz zu erhöhen.
LöschenIm zweiten großen Action-Set-Piece darf der Hulk ordentlich wüten (s. Hulkbuster-Szene). Da dürftest du auf deine Kosten kommen :)
Übrigens: Daredevil hat mir auch gut gefallen. Teile deine Einschätzung, obwohl sich ab Episode 9 doch einige zähe Dialoge einschlichen und ich seinen Rechtsanwalt-Sidekick für eine Fehlbesetzung halte.
AntwortenLöschenIch neige ja generell sowieso dazu, dass 10 Episoden für so eine Serie das Maximum sein sollte. Mir wurde auch der Konflikt am Ende mit dem Sidekick zu lange breitgetreten – um ihn dann relativ profan zu vergessen.
LöschenMit Deborah Ann Woll tat ich mich – abgesehen von der Szene mit Kingpins Handlanger – auch etwas schwer. Hätte lieber mehr von Rosario Dawson gesehen. Dennoch eine überzeugende Darbietung, die Staffel 2 jedoch erstmal bestätigen muss.
Gesternabend gesehen (in 2D!).
AntwortenLöschenDer Film beherbergt derart viele Figuren, dass er nie Zeit findet, sich wirklich um sie zu kümmern.
Hiermit triffst du den Kern des Problems. Anstatt sich einigen wenigen Figuren gründlich zu widmen, werden ganz ganz viele Kurzauftritte aneinandergereiht.
Zufrieden bin ich dennoch. Habe gewaltiges Popkornkino erwartet und bin reell bedient worden. Die von dir erwähnten Reflexionen zum 'mad scientist'-Motiv hätten auch für meinen Geschmack gründlicher erfolgen können, aber immerhin sind sie ansatzweise vorhanden (undenkbar bei Bay!).
In der letzten Schlacht war der Hulk quasi unsichtbar. Fand ich schade. Aber er war wohl seine Zucchini wegstecken - war gezwungen die Synchro zu sehen, die jedoch in Ordnung geht.
Ich ziehe eine andere Art Popcorn-Kino vor.
LöschenUnd in der Finalschlacht waren ja im Grunde alle Figuren unsichtbar, weil jeder irgendwo irgendwie was beitragen muss (im Idealfall dasselbe wie in Teil 1) nur dass das alles relativ beliebig wirkte, weil eben auch die Gegenspieler wertlos sind. Vielleicht wird das ja in Captain America 3 besser, wenn sich die Superhelden-Lager gegeneinander aufschaukeln.