The Fellowship of the Ring (1954)
The Fellowship of the Ring, der Kürze halber ab hier nur noch Fellowship genannt, bildet das Expose zu J. R. R. Tolkiens Chronik von The Lord of the Rings, dem Buch aller Bücher. Hierbei ist insbesondere das erste Buch als allmähliche Hinführung zur Geschichte zu verstehen und Tolkien nimmt sich - die seinem Verständnis nach – gebührende Zeit das nahen des dunklen Zeitalters einzuläuten. Zwischen dem Beginn des ersten Buches und seinem Ende vergehen über zwanzig Jahre in Mittelerde, in welchen absolut gar nichts passiert. Eingeläutet wird die Handlung mit dem 111. Geburtstag von Bilbo Baggins, dem Helden aus Tolkiens erstem Roman The Hobbit, sowie seinen Planungen seines Wegzuges aus dem Auenland. Doch nicht nur seine Heimat, sondern auch seinen Großneffen Frodo lässt Bilbo zurück und setzt ihn als alleinigen Erben seines Hab und Gut ein. Zu diesem gehört auch Bilbos mysteriöser Ring, welchen er einst vor vielen Jahren dem Geschöpf Gollum abnehmen konnte und der seinen Träger unsichtbar macht. Gut zwanzig Jahre vergehen, als Frodo Besuch seines und Bilbos alten Freundes Gandalf dem Zauberer erhält.
Dieser offenbart Frodo dass es sich bei seinem Ring nicht nur um einen der zwanzig großen Ringe handelt, sondern gar um den Ring Saurons, des dunklen Herrschers von Mordor. Frodo ist nicht mehr sicher im Auenland und soll den Ring vorerst nach Bruchtal bringen, während Gandalf weitere Nachforschungen anstrebt. Doch Frodo ziert sich sein geliebtes Auenland zu verlassen und als er sich endlich entschließt, stellt er fest, dass ihm seine besten Freunde Meriadoc Brandybuck und sein Cousin Peregrin Tuck, sowie sein Gärtner Sam Gamgee auf seinem schweren Weg beistehen wollen. Und ihre Abreise beginnt nicht zu früh, da bereits schwarze Reiter durch das Auenland kreuzen, unheilvolle Untertanen Saurons, auf der Suche nach Frodo und dem Ring. Nachdem Frodo und die anderen Unterschlupf in der Stadt Bree suchen, stoßen sie auf allesamt neugieriges Gesindel, sowie auf den ominösen Streicher, welcher sich schließlich als Aragorn und Freund Gandalfs zu erkennen gibt. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Bruchtal, werden aber auf der Wetterspitze von den Nazgûl, den Ringgeistern, angegriffen, Frodo dabei schwer verwundet.
Das zweite Buch schildert die Rettung nach Bruchtal und Frodos Überleben. Auch auf Gandalf treffen die Hobbits in Bruchtal wieder, welcher allen Beteiligten offenbart, dass der Vorsitzende der Zauberer, Saruman der Weiße, von der guten Seite abgefallen ist. Er sucht ebenso wie Sauron die Macht des einen Ringes, um die freien Völker Mittelerdes zu unterjochen. Auf einer Ratssitzung von Elrond debattieren alle Beteiligten unter Beisatz von Elfen, Menschen und Zwergen, wie mit dem Ring zu verfahren sein. Der einzige Ausweg scheint die Zerstörung des Ringes an dem Ort zu sein, wo er erschaffen wurde: Mordor. Frodo stellt sich dieser Prüfung zur Verfügung und erhält von Elrond mit Gandalf, Aragorn, Sam, Merry, Pippin, sowie dem Gondorianer Boromir, Elf Legolas und Zwerg Gimli neun Gefährten, welche ihn zumindest bis zur Gedenkstätte der Emyn Muil begleiten sollen. Die Gefährten brechen auf, doch Aragorns Plan über den Gebirgspass Caradhras in den Osten zu marschieren schlägt fehl. Widerstrebend folgt die Gemeinschaft Gandalf die Höhlen Morias, wo sie in der unterirdischen Zwergenstadt Khazad-Dûm auf eine Horde Orks und einen Feuerdämon treffen.
Als Gandalf seinen Freunden die Flucht ermöglicht, zahlt er mit seinem Tod Tribut, Aragorn kann die anderen sicher in die Wälder Loriéns retten. Dort werden sie nach Caras Galadhon, dem Sitz der Waldelfen Celeborn und Galadriel geführt. Unsicher wie der weitere Verlauf der Mission vonstatten gehen soll versucht Boromir die Gruppe davon zu überzeugen, dass zuerst Minas Tirith aufgesucht werden soll. Derweil verstehen Frodo und Sam die Bedeutung ihrer Aufgabe besser, als sie ein nächtliches Gespräch mit Galadriel führen. Die Gefährten werden zu Boot in den Fluss Anduin geleitet, auf welchem sie schließlich die Argonath passieren und die Emyn Muil erreichen. Während es weiterhin unklar ist, wohin die Reise weitergehen soll, will Boromir Frodo den Ring als Waffe Gondors abspenstig machen. Als Frodo erkennt, dass der Ring die Gemeinschaft zerstören wird und es an ihm ist, diese Aufgabe zu bestreiten, verlässt er seine Freunde und macht sich alleine auf den Weg nach Mordor, als ihn gerade noch Sam abfangen kann. Gemeinsam überschreiten sie die Gewässer Richtung Osten.
Tolkien erzählt in seinen ersten beiden von sechs Büchern, die beide mit rund 250 Seiten gleich lang sind, eine Geschichte voller Ungewissheit. Dazu nimmt er sich stets Zeit, die Figuren hadern stets mit ihren Entscheidungen und diskutieren diese aus. Während Boromir den Ring gegen den Feind einsetzen will, widerstrebt diese Idee Elrond und Gandalf. Doch wie genau verfahren werden soll weiß niemand und als Gandalf aufgrund seiner eigenen Fehlentscheidung sein Leben lassen muss, obliegt es an Aragorn den Weg zu wählen. Am Ende trifft Frodo, wie zuvor bei der Ratsversammlung, die Entscheidung selbst. Treu an seiner Seite dabei stets sein Vasall Sam. Beide erkennen, dass der einzige Weg zu einem friedlichen Zusammenleben in Mittelerde nur erreicht werden kann, wenn das Instrument des Bösen seine Kraft genommen wird. Mit seinen ersten beiden Büchern gelang Tolkien dabei ein Klassiker der Literatur und Meilenstein für das Fantasy-Genre. Seine Geschichte, die sich selber aus Mythen wie dem Ring des Gyges zusammensetzte, erzählt von Krieg und Frieden, von Gut und Böse – will dabei keine Analogie zu den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges sein und ist es am Ende doch.
The Fellowship of the Ring, der Kürze halber ab hier nur noch Fellowship genannt, bildet das Expose zu J. R. R. Tolkiens Chronik von The Lord of the Rings, dem Buch aller Bücher. Hierbei ist insbesondere das erste Buch als allmähliche Hinführung zur Geschichte zu verstehen und Tolkien nimmt sich - die seinem Verständnis nach – gebührende Zeit das nahen des dunklen Zeitalters einzuläuten. Zwischen dem Beginn des ersten Buches und seinem Ende vergehen über zwanzig Jahre in Mittelerde, in welchen absolut gar nichts passiert. Eingeläutet wird die Handlung mit dem 111. Geburtstag von Bilbo Baggins, dem Helden aus Tolkiens erstem Roman The Hobbit, sowie seinen Planungen seines Wegzuges aus dem Auenland. Doch nicht nur seine Heimat, sondern auch seinen Großneffen Frodo lässt Bilbo zurück und setzt ihn als alleinigen Erben seines Hab und Gut ein. Zu diesem gehört auch Bilbos mysteriöser Ring, welchen er einst vor vielen Jahren dem Geschöpf Gollum abnehmen konnte und der seinen Träger unsichtbar macht. Gut zwanzig Jahre vergehen, als Frodo Besuch seines und Bilbos alten Freundes Gandalf dem Zauberer erhält.
Dieser offenbart Frodo dass es sich bei seinem Ring nicht nur um einen der zwanzig großen Ringe handelt, sondern gar um den Ring Saurons, des dunklen Herrschers von Mordor. Frodo ist nicht mehr sicher im Auenland und soll den Ring vorerst nach Bruchtal bringen, während Gandalf weitere Nachforschungen anstrebt. Doch Frodo ziert sich sein geliebtes Auenland zu verlassen und als er sich endlich entschließt, stellt er fest, dass ihm seine besten Freunde Meriadoc Brandybuck und sein Cousin Peregrin Tuck, sowie sein Gärtner Sam Gamgee auf seinem schweren Weg beistehen wollen. Und ihre Abreise beginnt nicht zu früh, da bereits schwarze Reiter durch das Auenland kreuzen, unheilvolle Untertanen Saurons, auf der Suche nach Frodo und dem Ring. Nachdem Frodo und die anderen Unterschlupf in der Stadt Bree suchen, stoßen sie auf allesamt neugieriges Gesindel, sowie auf den ominösen Streicher, welcher sich schließlich als Aragorn und Freund Gandalfs zu erkennen gibt. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Bruchtal, werden aber auf der Wetterspitze von den Nazgûl, den Ringgeistern, angegriffen, Frodo dabei schwer verwundet.
Das zweite Buch schildert die Rettung nach Bruchtal und Frodos Überleben. Auch auf Gandalf treffen die Hobbits in Bruchtal wieder, welcher allen Beteiligten offenbart, dass der Vorsitzende der Zauberer, Saruman der Weiße, von der guten Seite abgefallen ist. Er sucht ebenso wie Sauron die Macht des einen Ringes, um die freien Völker Mittelerdes zu unterjochen. Auf einer Ratssitzung von Elrond debattieren alle Beteiligten unter Beisatz von Elfen, Menschen und Zwergen, wie mit dem Ring zu verfahren sein. Der einzige Ausweg scheint die Zerstörung des Ringes an dem Ort zu sein, wo er erschaffen wurde: Mordor. Frodo stellt sich dieser Prüfung zur Verfügung und erhält von Elrond mit Gandalf, Aragorn, Sam, Merry, Pippin, sowie dem Gondorianer Boromir, Elf Legolas und Zwerg Gimli neun Gefährten, welche ihn zumindest bis zur Gedenkstätte der Emyn Muil begleiten sollen. Die Gefährten brechen auf, doch Aragorns Plan über den Gebirgspass Caradhras in den Osten zu marschieren schlägt fehl. Widerstrebend folgt die Gemeinschaft Gandalf die Höhlen Morias, wo sie in der unterirdischen Zwergenstadt Khazad-Dûm auf eine Horde Orks und einen Feuerdämon treffen.
Als Gandalf seinen Freunden die Flucht ermöglicht, zahlt er mit seinem Tod Tribut, Aragorn kann die anderen sicher in die Wälder Loriéns retten. Dort werden sie nach Caras Galadhon, dem Sitz der Waldelfen Celeborn und Galadriel geführt. Unsicher wie der weitere Verlauf der Mission vonstatten gehen soll versucht Boromir die Gruppe davon zu überzeugen, dass zuerst Minas Tirith aufgesucht werden soll. Derweil verstehen Frodo und Sam die Bedeutung ihrer Aufgabe besser, als sie ein nächtliches Gespräch mit Galadriel führen. Die Gefährten werden zu Boot in den Fluss Anduin geleitet, auf welchem sie schließlich die Argonath passieren und die Emyn Muil erreichen. Während es weiterhin unklar ist, wohin die Reise weitergehen soll, will Boromir Frodo den Ring als Waffe Gondors abspenstig machen. Als Frodo erkennt, dass der Ring die Gemeinschaft zerstören wird und es an ihm ist, diese Aufgabe zu bestreiten, verlässt er seine Freunde und macht sich alleine auf den Weg nach Mordor, als ihn gerade noch Sam abfangen kann. Gemeinsam überschreiten sie die Gewässer Richtung Osten.
Tolkien erzählt in seinen ersten beiden von sechs Büchern, die beide mit rund 250 Seiten gleich lang sind, eine Geschichte voller Ungewissheit. Dazu nimmt er sich stets Zeit, die Figuren hadern stets mit ihren Entscheidungen und diskutieren diese aus. Während Boromir den Ring gegen den Feind einsetzen will, widerstrebt diese Idee Elrond und Gandalf. Doch wie genau verfahren werden soll weiß niemand und als Gandalf aufgrund seiner eigenen Fehlentscheidung sein Leben lassen muss, obliegt es an Aragorn den Weg zu wählen. Am Ende trifft Frodo, wie zuvor bei der Ratsversammlung, die Entscheidung selbst. Treu an seiner Seite dabei stets sein Vasall Sam. Beide erkennen, dass der einzige Weg zu einem friedlichen Zusammenleben in Mittelerde nur erreicht werden kann, wenn das Instrument des Bösen seine Kraft genommen wird. Mit seinen ersten beiden Büchern gelang Tolkien dabei ein Klassiker der Literatur und Meilenstein für das Fantasy-Genre. Seine Geschichte, die sich selber aus Mythen wie dem Ring des Gyges zusammensetzte, erzählt von Krieg und Frieden, von Gut und Böse – will dabei keine Analogie zu den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges sein und ist es am Ende doch.
The Fellowship of the Ring - Extended Edition (2001)
Some things that should not have been forgotten…were lost.
Der Neuseeländer Peter Jackson offeriert viele kleinere Abwandlungen zur Buchvorlage, zum Beispiel wenn Gandalf zu Beginn für die Hobbitkinder ein Feuerwerk veranstaltet oder die Liebesgeschichte zwischen Sam und Rosa. Diese Szenen und Abänderungen dienen mit anderen dem Ziele der komödiantischen Unterhaltung. Wenn Gandalf (Ian McKellen) Bilbo besucht und sich in der kleinen Höhle ständig den Kopf stößt, ist dies nicht Teil der Geschichte, da er Bilbo seit über fünfzig Jahren besucht und mit dessen Höhle sicher bestens vertraut ist. Weshalb die Liebesgeschichte um Sam eingebaut worden ist, lässt sich für das Publikum nicht nachvollziehen, die einzige plausible Erklärung wäre den homoerotischen Charakter zwischen seiner Figur und Frodo (Elijah Wood) zu entschärfen (wobei jener vom Regisseur gewollt scheint). Die ersten beiden Bücher mit einer Länge von knapp fünfhundert Seiten werden in drei Stunden gut komprimiert, bedenkt man dass eine Minute etwa drei Seiten zusammenfasst und langatmige Teile um den Alten Wald und Tom Bombadil wegen ihrer Unerheblichkeit ausgespart werden.
Die meisten Abwandlungen zum ersten Buch fallen nicht weiter ins Gewicht und stellen meistens Ergänzungen für das Publikum dar, bebilderte Schilderungen oder nicht geschilderte Hintergründe. Die Erschaffung der Uruk-hai oder die vorausgehende Abholzung der Fangorn-Bäume werden ebenso wenig geschildert, wie die Auseinandersetzung von Saruman und Gandalf oder dessen Nachforschungen in Minas Tirith. Es sind lediglich Bilder zu Ereignissen, welche dem Leser nebenbei geschildert werden, sind daher an sich willkommene Ergänzung und unterstützen das visuelle Erlebnis. In opulenten Bildern präsentiert Jackson ein atemberaubendes Bild von Mittelerde, wie es Tolkien kaum besser hätte schildern können. Die gewählten Landschaften in Neuseeland passen dabei wie die Faust aufs Auge, seien es nun die Wetterspitze, Bruchtal, Caras Galadhon oder die Emyn Muil. Mit unglaublich viel Liebe zum Detail wurden hier sagenhafte Schauplätze ausgewählt, die einen als Teil Mittelerdes empfinden lassen. Unterstützt wird dies von den tollen Kostümen und der gelungenen musikalischen Untermalung.
Der Neuseeländer Peter Jackson offeriert viele kleinere Abwandlungen zur Buchvorlage, zum Beispiel wenn Gandalf zu Beginn für die Hobbitkinder ein Feuerwerk veranstaltet oder die Liebesgeschichte zwischen Sam und Rosa. Diese Szenen und Abänderungen dienen mit anderen dem Ziele der komödiantischen Unterhaltung. Wenn Gandalf (Ian McKellen) Bilbo besucht und sich in der kleinen Höhle ständig den Kopf stößt, ist dies nicht Teil der Geschichte, da er Bilbo seit über fünfzig Jahren besucht und mit dessen Höhle sicher bestens vertraut ist. Weshalb die Liebesgeschichte um Sam eingebaut worden ist, lässt sich für das Publikum nicht nachvollziehen, die einzige plausible Erklärung wäre den homoerotischen Charakter zwischen seiner Figur und Frodo (Elijah Wood) zu entschärfen (wobei jener vom Regisseur gewollt scheint). Die ersten beiden Bücher mit einer Länge von knapp fünfhundert Seiten werden in drei Stunden gut komprimiert, bedenkt man dass eine Minute etwa drei Seiten zusammenfasst und langatmige Teile um den Alten Wald und Tom Bombadil wegen ihrer Unerheblichkeit ausgespart werden.
Die meisten Abwandlungen zum ersten Buch fallen nicht weiter ins Gewicht und stellen meistens Ergänzungen für das Publikum dar, bebilderte Schilderungen oder nicht geschilderte Hintergründe. Die Erschaffung der Uruk-hai oder die vorausgehende Abholzung der Fangorn-Bäume werden ebenso wenig geschildert, wie die Auseinandersetzung von Saruman und Gandalf oder dessen Nachforschungen in Minas Tirith. Es sind lediglich Bilder zu Ereignissen, welche dem Leser nebenbei geschildert werden, sind daher an sich willkommene Ergänzung und unterstützen das visuelle Erlebnis. In opulenten Bildern präsentiert Jackson ein atemberaubendes Bild von Mittelerde, wie es Tolkien kaum besser hätte schildern können. Die gewählten Landschaften in Neuseeland passen dabei wie die Faust aufs Auge, seien es nun die Wetterspitze, Bruchtal, Caras Galadhon oder die Emyn Muil. Mit unglaublich viel Liebe zum Detail wurden hier sagenhafte Schauplätze ausgewählt, die einen als Teil Mittelerdes empfinden lassen. Unterstützt wird dies von den tollen Kostümen und der gelungenen musikalischen Untermalung.
Ebenjener Score von Howard Shore ist großartig komponiert und fügt sich nahtlos mit den Landschaften zu einem homogenen Bild. Das einzige Problem hierbei ist, dass Jackson zu viel Verwendung davon macht. Es gibt kaum eine Einstellung, die nicht musikalisch untermalt wurde, was bei einem Film von drei Stunden Länge nach einer Weile gehörig auf die Nerven gehen kann. In den ruhigen Momenten, den entscheidungsträchtigen klatscht Jackson Musik drunter dass es trieft, von den vielen Liedern, welche in der Vorlage auftauchen hört man aber zu keinem Zeitpunkt eins (dabei singen außer Gandalf alle Charaktere einmal ein Lied). Ins Auge fallen auch die vielen kleinen Änderungen, wenn Handlungen und Aussprüche die Träger wechseln, mehr Gewichtung auf die Liebesgeschichte zwischen Aragorn und Arwen fällt und Aragorn und Legolas sich scheinbar bekannt sind. Solche Abwandlungen sind nicht weiter schlimm, auch nicht die vielen dramaturgischen Kniffe von Jackson um die Geschichte dem Mainstream-Publikum näher zu bringen, Wenn sich die Anwesenden bei der Ratsversammlung plötzlich anschreien und Frodo den Weg des Ringes wählt da er das Antlitz des Bösen erblickt, ist dies ebenso vertretbar wie die Treppen in Khazad-Dûm. Es lässt sich lediglich fragen, warum er nicht einfach auf die von Tolkien geschilderten dramatischen Untertöne wie den nächtlichen Angriff der Wargs zurückgegriffen hat.
Durch seine Zufügung eigener Szenen fällt Jackson mitunter in einige Logiklöcher, zumindest verwundert es, wieso Gandalf nach seinem Kampf mit Saruman (Christopher Lee) in Bruchtal wieder seinen Zauberstab hat oder dass die Orks in Khazad-Dûm innerhalb von einer Minute die Gefährten angreifen. Natürlich muss er die Geschichte schneller machen, als die eine Woche, welche Frodo und die anderen in Moria verbringen, aber dies hätte man auch besser lösen können. Dinge wie die emotionsschwangere Musik, der am Ende einsetzende Pathos oder die oftmals komischen Szenen sind wie die dramatischen Einschübe Abnickungen an das Mainstream-Publikum, welches mit dem Film angesprochen werden sollte. Bei einem dermaßen teuren Projekt lässt sich dies auch nachvollziehen, wenn gerade die gute Kundschaft angesprochen und somit die eigene Investition geschützt wird. Insofern - auch wenn es beim Fan teilweise sauer aufstößt - lassen sich die angesprochenen Bemängelungen vertreten und rechtfertigen. Besonders Viggo Mortensen als Aragorn und Sean Bean als Boromir wissen nicht nur zu gefallen, sondern auch zu überzeugen, während Ian McKellen ein ums andere Mal negativ als Gandalf aufzufallen weiß.
Hauptkritikpunkt in dieser, wie in den anderen beiden Verfilmungen (wobei es dort noch schlimmer ist), sind die charakterlichen Veränderungen, die Jackson vorgenommen hat. In meinen Augen ein Kardinalsdelikt. Figuren wie Tom Bombadil oder Glorfindel wegzulassen ist in Ordnung, die Handlung zu komprimieren und zu ergänzen auch, aber die Darstellung des Charakters der Figuren sollte dem der Vorlage entsprechen. Dass die im Buch auf einer Seite auftauchende Figur von Arwen (Liv Tyler) im Film als elfenhafte Amazone dargestellt wird ist geradezu lächerlich. Liebesgeschichte hin oder her, aber da fragt man sich schon, was das soll, da der Film beim Publikum sicherlich genauso gut angekommen wäre, hätte man sie auf das reduziert was sie ist. Auch die Darstellung der Hobbits, wie auf der Wetterspitze, als naives, tölpelhaftes und schwächliches Volk schmerzt ebenso, wie die Inszenierung von Galadriel (Cate Blanchett), die völlig fehl am Platze ist, wenn sie als allwissendes Orakel sich bedrohlich präsentiert, sodass ihr vielmehr ein hexenhafter Charakter verliehen wird. Andere Dinge, wie die blinde Hörigkeit Frodos gegenüber Gandalf, dessen Fehlentscheidungen oder Aragorns zögerliches Verhalten werden überhaupt nicht thematisiert, obwohl sie für das Schicksal der Figuren entscheidend sind.
Am schlimmsten überwiegt jedoch die Zeichnung von Boromir, von Jackson als Judas skizziert. Galadriel riecht den Braten sofort, teilt dies Frodo mit und dieser ergibt sich schließlich am Fuße Amon Hens seinem Schicksal, dieses vorausahnend wie ein Jesus im Garten Gethsemane. Dass dabei bei der finalen Verabschiedung aus Lothlorién Boromir als einziger nicht gezeigt wird, wie er ein Geschenk von den Elfen bekommt stellt eine absurde Analogie zum letzten Abendmahl dar. Ebenso wie er es im zweiten Teil mit Faramir tut, scheint Jackson entweder die Bedeutung der beiden nicht verstanden zu haben oder dies dem Blockbuster-Charakter opfern zu wollen. Er versucht dies zwar in der Extended Version des zweiten Teiles in einer neu eingefügten Szene wieder gut zu machen, was die Darstellung Boromirs jedoch nicht besser macht. Hier wird er als Verräter von langer Hand gezeigt, der bereits seinem späteren Opfer bekannt war, während Tolkien ihn erst am scheinbaren Ende seiner Reise in eine Verzweiflungstat stürzen lässt. Die Einfügung des Anfanges des dritten Buches ans Ende des zweiten dient dann wieder dramaturgischen Zwecken, die eigentlich nicht notwendig gewesen wären. Am Ende bleibt The Fellowship of the Ring in seiner erweiterten Fassung abgesehen von der freigiebigen Verwendung der Musik und der Änderungen an den Charakteren eine großartige Adaption eines unverfilmbaren Romans.
8/10
Hauptkritikpunkt in dieser, wie in den anderen beiden Verfilmungen (wobei es dort noch schlimmer ist), sind die charakterlichen Veränderungen, die Jackson vorgenommen hat. In meinen Augen ein Kardinalsdelikt. Figuren wie Tom Bombadil oder Glorfindel wegzulassen ist in Ordnung, die Handlung zu komprimieren und zu ergänzen auch, aber die Darstellung des Charakters der Figuren sollte dem der Vorlage entsprechen. Dass die im Buch auf einer Seite auftauchende Figur von Arwen (Liv Tyler) im Film als elfenhafte Amazone dargestellt wird ist geradezu lächerlich. Liebesgeschichte hin oder her, aber da fragt man sich schon, was das soll, da der Film beim Publikum sicherlich genauso gut angekommen wäre, hätte man sie auf das reduziert was sie ist. Auch die Darstellung der Hobbits, wie auf der Wetterspitze, als naives, tölpelhaftes und schwächliches Volk schmerzt ebenso, wie die Inszenierung von Galadriel (Cate Blanchett), die völlig fehl am Platze ist, wenn sie als allwissendes Orakel sich bedrohlich präsentiert, sodass ihr vielmehr ein hexenhafter Charakter verliehen wird. Andere Dinge, wie die blinde Hörigkeit Frodos gegenüber Gandalf, dessen Fehlentscheidungen oder Aragorns zögerliches Verhalten werden überhaupt nicht thematisiert, obwohl sie für das Schicksal der Figuren entscheidend sind.
Am schlimmsten überwiegt jedoch die Zeichnung von Boromir, von Jackson als Judas skizziert. Galadriel riecht den Braten sofort, teilt dies Frodo mit und dieser ergibt sich schließlich am Fuße Amon Hens seinem Schicksal, dieses vorausahnend wie ein Jesus im Garten Gethsemane. Dass dabei bei der finalen Verabschiedung aus Lothlorién Boromir als einziger nicht gezeigt wird, wie er ein Geschenk von den Elfen bekommt stellt eine absurde Analogie zum letzten Abendmahl dar. Ebenso wie er es im zweiten Teil mit Faramir tut, scheint Jackson entweder die Bedeutung der beiden nicht verstanden zu haben oder dies dem Blockbuster-Charakter opfern zu wollen. Er versucht dies zwar in der Extended Version des zweiten Teiles in einer neu eingefügten Szene wieder gut zu machen, was die Darstellung Boromirs jedoch nicht besser macht. Hier wird er als Verräter von langer Hand gezeigt, der bereits seinem späteren Opfer bekannt war, während Tolkien ihn erst am scheinbaren Ende seiner Reise in eine Verzweiflungstat stürzen lässt. Die Einfügung des Anfanges des dritten Buches ans Ende des zweiten dient dann wieder dramaturgischen Zwecken, die eigentlich nicht notwendig gewesen wären. Am Ende bleibt The Fellowship of the Ring in seiner erweiterten Fassung abgesehen von der freigiebigen Verwendung der Musik und der Änderungen an den Charakteren eine großartige Adaption eines unverfilmbaren Romans.
8/10
Wieder einmal Hut ab vor deinem Vergleich!! Von den Büchern hab ich nur die ersten beide gelesen und kann dir in den meisten Punkten zustimmen. Nur McKellen als Gandalf schwach? In den letzten Teilen hätte ich hier und da noch zustimmen können, aber im ersten Film macht er eine ziemlich gute Darstellung.
AntwortenLöschenWie du viele Dinge als Mainstream abstempelst finde ich auch ein wenig voreilig, denn Pathos, Emotionsmusik etc. muss noch lange nicht Mainstream sein. "Mainstream" ist mir einfach ein Begriff, der zu oft zu schnell in den Mund genommen werden, wenn ein Film gleich von einer Masse an Leuten gemocht wird. ;-)
Viel Arbeit, bei der ich manch Widerspruch hätte. Tendeziell sind wir uns einig, allerdings halte ich die Trilogie für die beste Literaturadaption aller Zeiten. Mitunter überflügelt Jackson das Buch sogar und merzt wesentliche Schwachstellen aus. En detail an anderer Stelle.
AntwortenLöschenSehr gelungen der Vergleich. Wirklich ein Film der sicherlich nur auf der großen Leinwand seine Wirkung erzielt. Ich fand die Extended Version zwar logischer jedoch auch ermüdender. Vielleicht hätte man Tom doch irgendwie einbauen können und lieber auf die Liebesstory zwischen Arwen und Aragorn verzichten sollen. Aber es ist Jacksons Film und so gönnen wir ihm seine kitschigen und rührseligen Momente. Ich denke bei Fellowship hatte er die Zügel trotz allem sicher in der Hand. Ich bin gespannt auf Deine Meinung über die beiden anderen Teile.
AntwortenLöschen@fox: Ich beurteile McKellen's Gandalf ja über einen Vergleich mit Tolkien's Gandalf, mir fehlte da das letzte bisschen Überzeugung.
AntwortenLöschen(...) wenn ein Film gleich von einer Masse an Leuten gemocht wird.
Für mich heißt das Mainstream. Ein Film der so konzipiert wird, dass er der Mehrheit der Masse gefällt, der also gewisse Wünsche bedient. Und das ist ja auch nicht verwerflich, ich sprach ja an, dass es nur allzu verständlich wär. Worauf ich hinaus wollte, war, dass ich die Installation von Arwen, bzw. der Liebesgeschichte nicht mochte, nur weil sie das Publikum bedienen sollte.
@MVV: Prinzipiell würde ich dir da zustimmen, was die beste Literaturverfilmung angeht. Mein Problem sind hauptsächlich die Charakteränderungen, insbesondere bei Boromir und Faramir. Da begeht er, um es überspitzt auszudrücken, "Verrat" an der Vorlage.
@tumulder: Naja, selbst beim Lesen dachte ich mir, dass es mit Bombadil irgendwann mal gut war, mal abgesehen von der Szene mit Tom und dem Ring. Meine Meinung zu den Fortsetzungen, soviel kann ich sagen, geht bergab.
Das Deine Meinung zu den anderen Teilen bergab geht, warum wußte ich das schon irgendwie vor Deiner Antwort...?
AntwortenLöschenBerg ab? Teil 3 ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, selten hat mich ein Film so umgehauen im Kino!?
AntwortenLöschenDen letzten Teil fand ich über manche Strecken hin grausam, mal vom katastrophalen Ende abgesehen. Wieder die charakterlichen Änderungen, sowie die Schlacht in den Pelennor-Feldern, waren ausschlaggebend für meine Kritik. Fellowship halte ich da noch für die gelungenste Verfilmung.
AntwortenLöschenInteressanter Vergleich. Der Roman war mir - ehrlich gesagt - über weite Strecken zu langatmig - und das obwohl ich ruhige Erzählweisen mag. Vielleicht hätte ich mich auch nur einmal am Stück damit beschäftigen müssen. Ist definitiv nichts, das man am Abend nach einem langen Arbeitstag lesen sollte...
AntwortenLöschenDie Trilogie finde ich dagegen einfach nur grandios. Wobei der erste Teil wohl auch mein Favorit wäre, wenn ich die Filme getrennt betrachten würde.
Ooh Rudi, du fleißigster aller Film-Blogger, da hast du ja ein weiteres Mammutprojekt begonnen...
AntwortenLöschenNur kurz: Das führt hier letztlich wieder zu der grundlegenden Diskussion, was eine gute Literaturverfilmung ausmacht. Schwierige Sache. Aber generell möchte ich mal anzweifeln, dass LotR das "Buch aller Bücher" ist. Bin mir auch nicht sicher, ob du das nicht mit ironischem Unterton und Blick auf die teilweise fanatischen Tolkien-Jünger meinst. Denn so gerne ich die Trilogie gelesen habe, das Werk hat auch einige erhebliche Längen und verliert sich m. E. des Öfteren in seiner Detailverliebtheit (ich weiß, andere schätzen das besonders, ich sehe das eher negativ).
Genauso habe ich Probleme mit dem Superlativ des MVV ("beste Literaturadaption aller Zeiten"). Das ist nämlich der Godfather ;-)
Wenn Gandalf (Ian McKellen) Bilbo besucht und sich in der kleinen Höhle ständig den Kopf stößt, ist dies nicht Teil der Geschichte, da er Bilbo seit über fünfzig Jahren besucht und mit dessen Höhle sicher bestens vertraut ist.
Ich bin mit dem Dachboden im Haus meiner Eltern auch bestens vertraut, da stoße ich mir trotzdem gelegentlich noch den Kopf ;-)
@Jochen: Ich dachte mit dem "Buch der Bücher" eher in Kategorien wie "Das Parfum" also von der Komplexität der Handlung und somit dem Problem der filmischen Umsetzung.
AntwortenLöschenKenne zwar Mario Puzzi's Vorlage nicht, wage mich aber soweit vor, dass auch das nicht die beste Literaturverfilmung aller Zeiten ist - ebensowenig wie LotR.
Das führt hier letztlich wieder zu der grundlegenden Diskussion, was eine gute Literaturverfilmung ausmacht.
Das ist in der Tat die Crux des ganzen ;)
Dass Tolkien's Werk Längen hat, steht außer Frage und das mit dem Dachboden deiner Eltern soll Gandalf dann an dieser Stelle entschuldigt haben ;)
Manchmal schockt er mich, der Mr. Vincent Vega...
AntwortenLöschenSchöne Zusammenfassung und Gegenüberstellung. :)
AntwortenLöschenIch muss mich Mr. Vincent Vega übrigens anschließen. LotR 3 ist imho der beste Teil der Reihe, obgleich ich die Trilogie immer als ganzen Film sehe.
Wenn wir schon beim Thema sind -
die beste Romanverfilmung: Der Pate. ;)
@tumulder: LOL. Nicht nur dich, die meisten Leute ;)
AntwortenLöschenhören Sie nicht auf Herrn Vega, der ist doch nicht nüchtern!:-)
AntwortenLöschenich finde Teil 1 den gelungsten, bzw. einzig gelungen Film der Trilogie, teil 2 und vor alldem der letzte sind eine Frechheit.
Aber macht so ein Vergleich "Sinn", Buch vs. Film?
Grundsätzlich sind das zwei völlig verschiedene Medien die beide ihre Vorzüge und Nachteile haben, die man mE nicht wirklich vergleichen kann.
Ein Buch auf 90 oder auich 180 minuten kompirmiert stellt doch zunächst einmal einen Kompromiss dar. Den hat Jackson durchaus gut gelöst, nur kann ich mich nicht daran erinnern, dass die Hobbits im Buch dauernd weinten oder hinfielen....
@j.m.k.: My man! ;)
AntwortenLöschenHab ich im Text nicht erwähnt, dass die Hobbits schwächlich dargestellt werden? Jedenfalls wären sie es, kleine verfressene naive Schwächlinge, um es hart auszudrücken. Wieder meine Kritik an Jackson, dass er die Charaketere der Figuren vergewaltigt.
Ob der Vergleich "Sinn" macht, ist natürlich eine schwierige Frage, denn was macht schon Sinn im Leben ;) Es gab mir Gelegenheit einen Bericht zum Film zu schreiben und meine Position zu diesem zu äußern.
Ein Buch auf 90 oder auich 180 minuten kompirmiert stellt doch zunächst einmal einen Kompromiss dar. Den hat Jackson durchaus gut gelöst, nur kann ich mich nicht daran erinnern, dass die Hobbits im Buch dauernd weinten oder hinfielen....
AntwortenLöschenLOL, das ist eine gute Beobachtung. Allerdings haben die Hobbits (und auch andere Kreaturen) in der Vorlage die zweifelhafte Angewohnheit permanent irgendwelche Liedchen zu trällern. Das wurde im Film auch gekürzt und macht in seiner Gesamtheit bestimmt einge Textseiten aus :-) Dabei hätte dem Herrn Vincent Vega die Realisierung dieser Musikpassagen ganz bestimmt gut gefallen, insofern kann ich mir nicht recht erklären, warum er trotz dieses "Mankos" LotR zur besten Literaturverfilmung erklärt...
Hey, das sollte kein MVV Bashing von mir sein. Er kann mich ja nur schocken weil er in den aller meisten Fällen den Nagel auf den Kopf trifft. Nur manchmal sind da halt auch unerklärliche Ausschläge bei ihm zu verzeichnen.
AntwortenLöschen@rudi
AntwortenLöschenbei jeder Buchverfilmung geht halt das Lamentieren "ey, das ist ja gar nicht wie im Buch" los.
Da finde ich Deine Auseinandersetzung natürlich lesenswerter und ein differenzierter, keine Frage.
@Jochen
an das Singen kann ich mich auch erinnern, das hab idh auch immer überlesen.
HdR fand ich ab Teil 2 einfach zu bombastisch, alles schneller, höher weiter aber völlig seelenlos.