21. Juni 2019

Batman vs. Teenage Mutant Ninja Turtles

If you can’t stand the heat, stay out of the kitchen.

Crossover sind vor allem in Comics keine Seltenheit, so bekam es unter anderem Judge Dredd mit Aliens und Predators zu tun oder RoboCop mit dem Terminator. Der Sender CW inszeniert jährlich ein mehrteiliges Crossover als Staffel-Highlight seiner jeweiligen DC-Serien Arrow, Flash und Supergirl sowie Legends of Tomorrow und demnächst Batwoman. In den vergangenen Jahren trafen auf dem Panels-Papier in der sechsteiligen Reihe Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles auch der dunkle Ritter von Gotham mit den vier mutierten Reptilien-Brüdern aus New York City zusammen. Elemente aus der ersten Ausgabe des Crossover-Comics greift nun Regisseur Jake Castorena in seinem Film Batman vs. Teenage Mutant Ninja Turtles auf.

Zentraler Handlungspunkt ist dabei der Diebstahl hochwertiger Technologie in Gotham durch den Foot Clan rund um Shredder (Andrew Kishino), den sowohl Batman (Troy Baker) als auch die Turtles untersuchen. Als sie bei ihren Ermittlungen aufeinandertreffen, bündeln sie ihre Kräfte. Wie sich herausstellt, kooperiert Shredder mit Ra’s al Ghul (Cas Anvar), um von ihm im Austausch für das Mutagen Ooze das Geheimnis für Unsterblichkeit zu erlangen. Es obliegt Batman, Batgirl (Rachel Bloom) und Robin (Ben Giroux) sowie den Turtles um Leonardo (Eric Bauza), Raphael (Darren Criss), Donatello (Baron Vaughn) und Michelangelo (Kyle Mooney) zu verhindern, dass Ra’s al Ghul das Ooze gegen die Bevölkerung von Gotham einsetzt.

Im Zuge dessen verdingt sich Batman wie man es erwarten würde hauptsächlich als Straight Man für die eher unernste Herangehensweise der Turtles. Diese seien “impulsive and don’t follow orders”, wie er später einmal kritisiert. Das macht sie natürlich einerseits aus, unter anderem als Teenager, andererseits ist natürlich zu erwähnen, dass dies auch auf Batgirl und Robin zutrifft. Es ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass die Turtles nach Gotham kommen, die das Crossover interessanter macht. Personifiziert an Michelangelo, der direkt in der Auftaktbegegnung mit Penguin seine Faszination für die DC-Welt mehrfach zum Ausdruck bringt, wie es dem Bat-Team im New York der Nickelodeon-Welt weniger gelänge.

Ähnlich wie in den Avengers-Filmen ist die Handlung dabei eher zweitranging gegenüber dem Spaß, den die Interaktion der Figuren dem Zuschauer bereitet. Dies wird im Verlauf von Batman vs. Teenage Mutant Ninja Turtles dann noch derart erweitert, dass der gesamte zweite Akt die beiden Teams nach Arkham führt, um gegen mutierte Versionen von Batmans Galerie an Bösewichtern zu kämpfen. Letztlich verwendet Castorena hierfür jedoch zu viel Zeit auf, die er besser in den ersten oder finalen Akt investiert hätte. So schließen sich Batman und die Turtles ziemlich schnell nach einer halbgaren ersten Auseinandersetzung zu einer Allianz zusammen, wo der Konflikt während der jeweiligen Team-Recherchen hätte eskalieren können.

Abseits davon gefallen kleine Verweise und Momente, sei es wenn Batman aus einer Superman-Tasse trinkt, Penguins Schergen ein Anti-Batman-Tattoo tragen, das Faible von Michelangelos für alles, was mit Gotham zu tun hat, ein Running Gag bezüglich Batgirls Widerwillen gegen das Wort “Ooze” oder wie bereitwillig sie selbst dem Pizza-Wahn der Turtles verfällt. Dabei ist Batman vs. Teenage Mutant Ninja Turtles relativ erwachsen inszeniert, mit durchaus mehreren Toten durch die Hände des Foot Clans und Ra’s al Ghuls Männer, aber auch in einer kurzen Szene, die ein lesbisches Paar in den Fokus einer Attacke rückt. Was von einem Animationsfilm, der sich an PG-13-Klientel orientiert, so nicht unbedingt zu erwarten war.

Für Fans sowohl der Turtles als auch von Batman ist das erste filmische Aufeinandertreffen ein vergnüglicher Spaß, garniert mit kurzen Auftritten anderer illustrer Figuren wie Baxter Stockman oder nahezu aller größeren Batman-Gegenspieler von Joker und Harley Quinn über Bane hin zu Mr. Freeze, Two-Face, Poison Ivy und Scarecrow. Der Humor stimmt, der visuelle Stil ähnelt angesichts der für Warner Bros. Animation typischen DTV-Adaptionen eher früheren Verfilmungen (abseits der Justice League-Reihe) als beispielsweise einem Spider-Man: Into the Spider-Verse. Wer sich jedoch für die Turtles und Batman erwärmt, der dürfte bei diesem Crossover ganz auf seine Kosten kommen und somit enthusiastisch “Cowabunga!” rufen.

7/10

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