30. Dezember 2010

Filmjahresrückblick 2010: Die Top Ten

All of life’s riddles are answered in the movies.
(Steve Martin)

Noch zwei Tage, dann ist auch das erste Jahr im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts rum. Und damit geht Symparanekronemoi nunmehr in sein fünftes Jahr, mit dem traditionellen Filmjahresrückblick als Abschlusspost eines in seiner Summe ziemlich schwachen Filmjahres. Dies lässt sich auch in meiner persönlicher Konsumierung begutachten, lag mein Filmverschleiß 2010 mit 116 Filmen schließlich sowohl unter dem des Vorjahres (134 Filme) wie auch dem von 2008 (120 Filme). Richtig deutlich wird das Ganze bei den Kinobesuchen, die dieses Jahr nur 57 Mal vorkamen (Zweitsichtungen nicht einberechnet) und damit im Vergleich zu 2008 um fast 50 Prozent zurückgegangen sind. So kam es, dass ich dieses Jahr mehr Filme auf DVD, denn im Kino gesichtet habe (59 DVD-Sichtungen).

Einen weiteren Anhaltspunkt zum qualitativen Rückgang der Kinolandschaft findet sich in der Tatsache, dass von meinen 57 Kinobesuchen immerhin 28 Sichtungen auf Pressevorführungen entfielen, was bei einer prozentualen Auswertung von 49 Prozent jeden zweiten Film ausmacht und einem höheren Wert entspricht als in den Vorjahren (2008: 48,6%, 2009: 43,3%). Mein persönlicher Trend ging somit weg vom Wagnis ins Unbekannte (das dann ohne Mehrkosten auf DVD nachgeholt wurde) und hin zur Zweitsichtung von Filmen, was im Kino immerhin bei fünf Werken geschah. Diese hatten entweder Anklang gefunden, der ihre erneute Kinoauswertung rechtfertigte oder wie Inception in bester Indiana Jones-Manier einfach eine zweite Chance verdient (und in diesem Fall verspielt).

Wo Inception bei mir versagte, gefiel er anderswo. Auch wenn er auf der Zielgerade noch vom Podest der drei ertragreichsten Filme 2010 gestoßen wurde. Die ersten beiden Plätze nehmen hierbei Toy Story 3 und Alice in Wonderland mit jeweils mehr als einer Milliarde US-Dollar Einspiel ein. Eine Marke, die sicherlich auch der drittplatzierte Harry Potter and the Deathly Hallows: Part I erreicht hätte, wäre die 3-D-Konvertierung wie bei den Kollegen noch rechtzeitig gelungen. Ein kleiner Trost für Christopher Nolan und seine Traumfänger: Inception avancierte in der Schweiz wie in Dänemark und Schweden zum erfolgreichsten Film des Jahres. Und auch bei der Internet Movie Database (IMDb) nimmt das „Blockbuster-Arthouse-Kino“ mit 8.9/10 die Spitzenposition in diesem Jahr ein.

Dicht gefolgt wurde Nolans gefeiertes Meisterwerk dabei von ebenjenem Jahressieger Toy Story 3 (8.7/10), mit einem abgeschlagenen The Social Network (8.1/10) als zweitem Verlierer (Stand: 29.12.2010). Seinen Siegeszug verdankte der Pixar-Spaß speziell den englischsprachigen Nationen des ehemaligen British Empire, war Toy Story 3 doch in den USA wie auch in Großbritannien (hier spielte er doppelt so viel ein wie Inception) und Australien, sowie zusätzlich in Spanien die unangefochtene Nummer Eins. Und auch dieses Jahr ging der Zweikampf Pixar-DreamWorks in eine neue Runde. Länder wie Polen, Portugal und Russland konsumierten lieber Shrek Forever After, der in Brasilien ebenfalls vor Pixar landete. Was nicht bedeutet, dass er der Favorit am Zuckerhut war.

Vielmehr gehört Brasilien zu den Ländern, die am liebsten Eigenware sahen. War hier Tropa de Elite 2 dieses Jahr der Renner, schaute man auch in Neuseeland (Boy), Südkorea (This Man), Japan (Kari-gurashi no Arietti), Tschechien (Ženy v pokušení), der Türkei (New Yorkta 5 Minare), Norwegen (Knerten gifter seg), Finnland (Napapiirin Sankarit) und Frankreich (Les petits mouchoirs) keinen Film öfter als eine nationale Produktion. Die Kanadier folgten dagegen Alice in Wonderland, der in Italien ebenfalls sehr gut lief (Platz 2), allerdings trotz allem nur halb so viel einbrachte wie Jahressieger Avatar. Und so viel Deutsche und Niederländer auch trennen mag, es einte sie 2010 ihre gemeinsame Vorliebe für Harry Potter 7.1, der in beiden Ländern an der Spitze stand.

Erfolgreichster deutscher Film war nebenbei Markus Gollers Friendship!, der hierzulande immerhin auf Platz 12 mit rund anderthalb Millionen Besuchern landete. Das sind fast neun Mal mehr als der sehr gelungene 13 Semester anlocken konnte, aber was will man von einem Publikum erwarten, das sich mit Eclipse und Inception ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefert? Ist Goller der Gewinner des deutschen Films, springen international unterschiedliche Gewinner ins Auge. Tim Burton beispielsweise, dessen Alice in Wonderland zu seinem finanziell größten Erfolg wurde. Oder Gemma Arterton, die 2010 in gleich vier Filmen auftrat, die zusammen beinahe 850 Millionen US-Dollar einspielten. Allen voran jedoch wohl Christopher Nolan, der nun endgültig Narrenfreiheit genießen dürfte.

Wirklich beeindruckend war dagegen der englische Schauspieler Christian McKay, dessen Portraitierung der unvergleichlichen Filmlegende Orson Welles in Richard Linklaters Me and Orson Welles herausragend ausfiel. McKay verschmilzt bisweilen derart mit dem großen Mann, dass man glaubt, ihn vor sich zu sehen. Auf weiblicher Seite blieb das Spiel der 69-jährigen Südkoreanerin Kim Hye-ja in Bong Joon-hos Madeo in Erinnerung und stahl sich noch an Greta Gerwigs erfrischender Leistung in Greenberg vorbei. Die beste Newcomerin dürfte Bethany Whitmore sein, die in Mary and Max zwar nur zu hören ist, aber dabei dennoch manchen Kollegen in den Schatten stellte. Was die TV-Landschaft anging, eilte Dexter seiner Konkurrenz dieses Jahr mit Siebenmeilenstiefeln davon.  

Ansonsten bleibt 2010 in Erinnerung als das Jahr des schlechten 3-D. Auf Quentin Tarantino geht das Zitat zurück: “This CGI bullshit is the death knell of cinema. If I’d wanted all that computer game bullshit, I’d have stuck my dick in a Nintendo”. Was man angesichts der ganzen schlechten 3-D-Konvertierungen von Alice in Wonderland bis zum Super-GAU Clash of the Titans und bezüglich mancher Verwendung von Spezialeffekten (zum Beispiel in Black Swan) so stehen lassen kann. Auch sonst war das in den letzten Zügen liegende Jahr weitestgehend ereignislos, ohne nennenswerte Höhepunkte - und 2011 verspricht nicht besser zu werden. In diesem Sinne: Es folgen meine besten zehn Filme des Jahres, die Flop Ten (diesmal als Link-Liste) dabei wie gewöhnlich in den Kommentaren:


10. Mary and Max (Adam Elliot, AUS 2009): In seinem Langfilmdebüt erzählt Adam Elliot eine berührende Geschichte um Freundschaft, Einsamkeit, Außenseitertum und Tod. Die Brieffreundschaft zwischen einem an Asperger leidenden New Yorker und einem australischen Mädchen wird bestimmt von vielen tragischen-komischen Momenten. Die erstaunliche Idee und überzeugende Umsetzung entschädigen im besten Animationsfilm des Jahres manche Redundanz und inhaltliche Mängel.

9. I Love You Phillip Morris (Glenn Ficarra/John Requa, F/USA 2009): Auch Glenn Ficarra und John Requa landen mit ihrem Debütfilm direkt in der diesjährigen Bestenliste. Ihre Liebestragödie um zwei homosexuelle Gefängnisinsassen gefällt durch ihre Aufrichtigkeit und das exzellente Darstellerduo um Jim Carrey und Ewan McGregor. Die etwas zu kurz kommenden, aber ungemein unterhaltsamen Gefängnisausbrüche lassen den Film und die Geschichte seines Protagonisten im Gedächtnis bleiben.

8. An Education (Lone Scherfig, GB/USA 2009): Popliterat Nick Hornby erzählt in wunderbarer ´60er-Ausstattung mit subtiler Sozialkritik und gefälligem Ensemble die Liebes- und Lebensgeschichte einer 16-Jährigen, die den Avancen eines älteren Tunichtguts und der Kultur verfällt. Von Lone Scherfig glaubhaft inszeniert und vom überzeugenden Spiel Carey Mulligans und Alfred Molinas Witz lebend, kommt dem Coming-of-Age-Drama und period piece nur sein überhastetes Ende in die Quere.

7. Un prophète (Jacques Audiard, F/I 2009): Mit L'ennemi public n°1 legten die Franzosen im Vorjahr zwei überschätzte Gangsterfilme vor. Und mit Un prophète zog der Pariser Regisseur Jacques Audiard zu Beginn des Jahres gleich nach. Sein Gefängnisdrama vermischt Elemente des klassischen Mafiafilms mit Akira Kurosawas Yojimbo und der HBO-Serie Oz. Zwar verläuft dies nicht ganz ohne manche Schwachstelle, grundsätzlich präsentiert Audiard jedoch überaus gelungenes und fesselndes Genrekino.

6. The End of the Line (Rupert Murray, GB 2009): Für 1,2 Milliarden Menschen ist Fisch der Hauptbestandteil ihrer Ernährung. Nach Ansicht von Experten könnten unsere Meere jedoch bei derzeitigem Stand in sechzig Jahren leer gefischt sein. Die Schuld tragen neben den verantwortungslos handelnden Politikern auch wir selbst. Rupert Murray gelingt eine wichtige und zugleich erschreckende Bestandsaufnahme, sowie ein Weckruf, dem jeder Folge leisten sollte, ehe es vielleicht zu spät für Veränderungen ist.

5. A Single Man (Tom Ford, USA 2009): In Tom Fords Debütfilm ist die Regie zwar das Schlechteste, aber deswegen keineswegs schlecht. Dafür zeichnet sich neben dem Schauspielensemble, dem Soundtrack und den Kostümen vor allem das beeindruckende Drehbuch aus, dessen Zeilen oft wie Poesie anmuten, mit wunderbar subtil-philosophischen Einstreuungen und Reflektionen über das Leben. Insgesamt ist A Single Man ein Film, der wenig falsch macht und zu den ehrlichsten Beiträgen dieses Jahres zählt.

4. Exit Through the Gift Shop (Banksy, GB 2010): Eine Mockumentary, in der sich Banksy auf brillante Weise mittels Mise en abyme selbst inszeniert. Seinen Debütfilm zeichnet die Tatsache aus, dass er es nicht versäumt, authentische Einblicke in die Streetart-Szene zu liefern und sich zugleich als narrativ-stringentes Gesamtpaket verkauft. Dabei verdankt der Film es primär dem Schauspiel von Thierry Guetta, dass die Illusion, es könnte sich um eine Dokumentation handeln, aufrecht erhalten wird.

3. Sin Nombre (Cary Fukunaga, MEX/USA 2009): Eine halbe Millionen Menschen wandern jedes Jahr illegal in die USA ein, drei Viertel davon aus Mexiko und den lateinamerikanischen Ländern. In seinem Debütfilm Sin Nombre gelingt es dem Einwandererkind Cary Fukunaga gekonnt, eine Border-Crossing-Story mit einem intensiven Gang-Drama zu verknüpfen. Eine beeindruckende Kulisse und visuell wunderschöne Bilder unterstützen mit glaubwürdigen Jungschauspielern diese eindringliche Geschichte.

2. Food Inc. (Robert Kenner, USA 2008): Man ist, was man isst - speziell in den USA, wo jeder Dritte Bürger fettleibig ist. Schuld hat das von Lobbyismus und Korruption durchzogene nationale Lebensmittelsystem. Robert Kenner verfolgt in seiner Dokumentation den Weg der US-Lebensmittelgesellschaft und zeigt dabei schockierende Bilder von legalisierter Tierquälerei, die nicht nur für die misshandelten Tiere Sorge bereiten, sondern letztlich auch für die Gesundheit ihrer Konsumenten.

1. Herbstgold (Jan Tenhaven, D/A 2010): Über ein Jahr begleitete Jan Tenhaven eine illustre kleine Gruppe rüstiger Seniorensportler, die einem nach dieser Dokumentation wie die eigenen Großeltern ans Herz gewachsen sind. Dabei ist Herbstgold weniger Sportfilm, sondern ein Manifest von fünf Menschen, die vor Lebenslust sprühen und dadurch dem trüben Rentnerdasein und auch dem Tod trotzen. Letztlich gelang Tenhaven damit ein so außergewöhnlicher wie außerordentlicher Film.

17 Kommentare:

  1. Die Top 4 überraschen. Eine Mockumentary und zwei 'Documentaries'. Kann mich zu den von dir gewählten Filmen leider kaum äußern, weil ich bis auf Platz 10 nichts davon gesehen habe ('Ein Prophet' steht allerdings seit längerer Zeit aus).

    Absolute Zustimmung natürlich zu McKay als Orson Welles. Ich habe gestern mal in die deutsche Fassung reingehört: Furchtbar - dort gehen 90 Prozent vom Witz des Films verloren. Ganz grausig.

    Was die TV-Landschaft anging, eilte Dexter seiner Konkurrenz dieses Jahr mit Siebenmeilenstiefeln davon.

    Dafür habe ich nur ein mildes Lächeln übrig. Zugegeben: Die Staffel wurde nach den ersten zwei Folgen erheblich besser, aber letztlich krankt DEXTER doch nach wie vor an denselben Schwächen wie schon immer.

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  2. Bis auf "A single Man" (den ich bekanntlich nicht ganz so großartig finde), habe ich keinen deiner Filme aus den Top 10 gesehen. Waren aber auch eine Menge Dokus dabei, die ich ja ohnehin nicht so im Blick habe.

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  3. Überraschende Top Ten. Da ich ja kein so exzessiver Kinogänger bin wie du, habe ich so gut wie keinen dieser Filme gesehen.

    Ich muss ja gestehen, dass ich ein kleiner Fan von "A Single Man" bin. Schade übrigens, dass es "A Serious Man" nicht in deine Liste geschafft hat. Oder kam der 2009?

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  4. Schön, "I Love You Philip Morris" in dieser doch interessanten Liste zu sehen =)

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  5. Sehr schön zumindest, dass auch Du recht viele Dokus in Deinen Tops hast. :)

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  6. @Jochen: Das mit dem milden Lächeln und den immer selben Schwächen kenn ich ... von HBO ;)

    Schade übrigens, dass es "A Serious Man" nicht in deine Liste geschafft hat. Oder kam der 2009?

    Nein, dieses Jahr. Hat mich aber wie die meisten Coens nicht vom Hocker gerissen (was nicht bedeutet, dass er schlecht ist, aber einfach nicht gut genug, um vorne mitzuspielen)

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  7. Sehr schön zumindest, dass auch Du recht viele Dokus in Deinen Tops hast.

    Ja, das ist ähnlich wie bei dir. Wo Spielfilme immer schlechter werden, wendet man sich eben Dokus und Fernsehserien zu.

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  8. Bis auf Platz 8 habe ich von deiner Top 10 nichts gesehen, bei "An Education" gehen wir aber d'accord und von einigen anderen Filmen in deiner Liste, gerade "Mary & Max" und "Sin Nombre", erwarte ich doch einiges. Überraschenderweise findet sich in deiner Flop 10 auch nichts, wo ich spontan das Bedürfnis hätte zu widersprechen. Vielleicht ist für uns ja doch noch nicht Hopfen und Malz verloren. ;-) (Okay, außer dass ich nach wie vor der Meinung bin, dass "The Social Network" auf jeden Fall in eine 2010-Top-10 gehört.)

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  9. Schön, die Erwähnung von Bethany Whitmore.

    Platz 1 ist ja ein echter Sonderling.

    Und gleich zwei Ernährungsdokus in einer Top 10 - lässt das Rückschlüsse auf dein Gewicht zu? :)

    Aber wir haben tatsächlich eine Top-10-Übereinstimmung. :lol:

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  10. Und gleich zwei Ernährungsdokus in einer Top 10 - lässt das Rückschlüsse auf dein Gewicht zu?

    Nein, eher auf meine Ernährungsweise. Mein BMI liegt im Normalgewicht, bin also weder fettleibig noch ein Hungerhaken.

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  11. Mehr als ein Vegetarier, aber zum Veganer reichts dann nicht.

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  12. .. hier noch einmal die Frage, die ich bereits an eine Hand voll anderer Blogger stellte: Wo genau liegt das Geheimnis von "An Education", dieses erzkonservativen, inkonsequenten, tendenziell antisemitischen, im Kern durch und durch autoritäten Filmchens liegt?

    Und was genau meinst du bzgl. "A Single Man" mit schlechter Regie? Was mich zunächst ein wenig gestört hat, waren die vielgelobten Bilder, die für mich zuviel "Herrenausstattungskatalog" waren, gerade für einen Film, der um Ehrlichkeit, Authentizität, Empathie buhlt. Letztlich war es der Hauch Visconti, der durch den Film weht, der mir Fords Debüt sehr gefällig gemacht hat.

    Ansonsten: Eine Bestenliste ohne "Inception". Immer gern gesehen!

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  13. Etwas ausführlicher gehe ich ja zu jedem Film in den Besprechungen ein, die verlinkt sind. Für mich ist ein Film nicht zwingend schlecht, nur weil er erzkonservativ ist, gerade dann, wenn er als period piece arbeitet. Zudem löst sich Jenny ja davon, versucht es zumindest. Dass er nicht immer konsequent ist, darüber kann man streiten, tendenziell antisemitisch fand ich ihn dagegen nicht so. Für mich war AN EDUCATION einfach wie oben beschrieben ein gelungenes Coming-of-Age-Drama und zugleich period piece über eine Periode, in der Frauen nicht viel zu sagen hatten und ein Mädchen trotzdem mehr wollte (und sich daraufhin auch nahm), als ihm nach gesellschaftlichen Konventionen zustand.

    Und bei A SINGLE MAN sagte ich lediglich, dass Fords bisweilen etwas unsichere Regie das Schlechteste am Film ist, aber keineswegs schlecht. Damit wollte ich hervorheben, dass ich die Schwachstellen des Films bei der Regie ausgemacht hab, wohingegen für mich der Rest 1a war. Und ja, die Bilder waren sehr geleckt, aber die Ehrlichkeit des Films geht für mich nicht davon aus, ob Ford jetzt mit ShackyCam hinter seinen Protagonisten herrennt, ich fand stattdessen die "poetische" Inszenierung passend zur Intention des Filmes. Quasi: so wie George sich hinter einer gelackten Maske für seine Umwelt versteckt, damit diese nicht hinter seine Fassade blicken kann, tut Ford es mit seinen Bildern auch.

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  14. Mh, auch ich kann zu der Top Ten nicht viel sagen, da ich auch nur 4 der Filme gesehen habe. "I love you, Philip Morris" fand ich aber mal abgesehen von seiner demonstrativen Unverklemmtheit nicht besonders herausragend, wenn auch unterhaltsam. Für mich hat er aber in einer Bestenliste nichts zu suchen. "Mary und Max" würde bei mir hingegen weiter vorn liegen.

    Zur Flop Ten:
    Vor allem "Kindsköpfe" gehört ganz klar dort rein, "Kampf der Titanen" und "Cop Out" von mir aus auch. Aber warum wird immer wieder "Chloe" so abgewatscht? Bin ich der Einzige, der dem abseits des arg konstruierten Plots einen tieferen Sinn unterstellt? Und "RED" fand ich zumindest hochgradig unterhaltsam.

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