Yo, where the hats at?
Hatte ja bereits zu Beginn an der Serie rumgenörgelt, zu anspruchslos und eintönig sei sie, als ich mir vor Monaten eine Folge - es handelte sich um In the Valley – angesehen hatte, legte ich Entourage zu den Akten, sie war nichts für mich. Frustriert über das Sommerloch gab ich der Serie eine neue Chance und wollte sie nach den ersten drei Folgen der ersten Staffel wieder dorthin verbannen, wo ich sie hergeholt hatte. Aber was will man machen, wenn sich die guten Serien in Produktion befinden? Und das Überraschende trat tatsächlich ein: ich gewann Entourage mehr und mehr ab. Liebevolle Figuren wie Ari Gold (Jeremy Piven) und Johnny Drama (Kevin Dillon) wurden zu Favoriten und der naiv-narzisstische Jungstar Vincent Chase (Adrian Grenier) machte über vier Staffeln hinweg eine merkbare Entwicklung durch. Hatte er sich zu Beginn prinzipiell nie um die Drehbücher gekümmert und diese seinem besten Freund E (Kevin Connolly) und dessen Urteil überlassen, entscheidet er inzwischen selbständig und über E’s Kopf hinweg über seine Filmprojekte.
War Ari in den ersten beiden Staffeln eher eine Randfigur, nahm er seitdem immer mehr Platz innerhalb der Serie ein, was auf Pivens herausragende Leistung und seine daraus resultierende Fanbasis zurück zu führen sein dürfte. Mit Ari rücken auch die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben mehr ins Rampenlicht: seine Frau, Mrs. Ari (Perrey Reeves), und sein Assistent, Lloyd (Rex Lee). Gerade an diesen beiden Charakteren, aber auch im Umgang mit Vince und den Jungs, merkt man Aris Wandel zu einem besseren Menschen. Er macht sich in der vierten Staffel immer mehr Gedanken um die Menschen um sich herum, sei es die Aufnahme seines Sohnes auf eine Privatschule oder Lloyds Privatleben – Ari beweist Charakter und setzt sich für diese Menschen ein. Besonders seine Sprüche, aber auch seine ganze Figur per se und insbesondere die Wandlung, welche diese durchgemacht hat, macht Entourage (besonders für mich) sehenswert und bildet die Grundlage der Serie.
Ebenso löblich muss man von Vince reden, der sich in Bezug auf E, obschon dieser sein Manager ist, individualisiert hat, Entscheidungen selber trifft, aufgrund seiner Wünsche und Ideen und bereit ist die Risiken und Konsequenzen zu tragen. Meine anfänglich starke Kritik, dass in Entourage nur gekifft und gevögelt wird hat mit jeder Staffel hin abgenommen und sich in dieser vierten Staffel fast nur auf vögeln beschränkt. Auch im Leben von Johnny Drama ging es aufwärts, denn seine Pilotfolge zu Five Towns wurde landesweit im Fernsehen ausgestrahlt. Obwohl er (noch) nicht der Star ist, der er früher durch Viking Quest war oder gerne sein würde, besitzt er nunmehr zumindest ein eigenes Apartment und Einkommen – was ihn nicht davon abhält die meiste Zeit bei seinem Halbbruder rumzuhängen. Die einzige Figur, die keine Entwicklung durchgemacht hat, ist Vinces Fahrer und Mädchen für alles: Turtle (Jerry Ferrara). Turtle ist für Entourage in stark verminderter Form das, was Hurley für Lost ist – der comic relief. Bei ihm dreht sich alles nur um Frauen und Hasch, in der Reihenfolge, dabei ist sich Turtle auch nicht zu Schade Vinces Geld mit vollen Händen auszugeben.
Hatte ja bereits zu Beginn an der Serie rumgenörgelt, zu anspruchslos und eintönig sei sie, als ich mir vor Monaten eine Folge - es handelte sich um In the Valley – angesehen hatte, legte ich Entourage zu den Akten, sie war nichts für mich. Frustriert über das Sommerloch gab ich der Serie eine neue Chance und wollte sie nach den ersten drei Folgen der ersten Staffel wieder dorthin verbannen, wo ich sie hergeholt hatte. Aber was will man machen, wenn sich die guten Serien in Produktion befinden? Und das Überraschende trat tatsächlich ein: ich gewann Entourage mehr und mehr ab. Liebevolle Figuren wie Ari Gold (Jeremy Piven) und Johnny Drama (Kevin Dillon) wurden zu Favoriten und der naiv-narzisstische Jungstar Vincent Chase (Adrian Grenier) machte über vier Staffeln hinweg eine merkbare Entwicklung durch. Hatte er sich zu Beginn prinzipiell nie um die Drehbücher gekümmert und diese seinem besten Freund E (Kevin Connolly) und dessen Urteil überlassen, entscheidet er inzwischen selbständig und über E’s Kopf hinweg über seine Filmprojekte.
War Ari in den ersten beiden Staffeln eher eine Randfigur, nahm er seitdem immer mehr Platz innerhalb der Serie ein, was auf Pivens herausragende Leistung und seine daraus resultierende Fanbasis zurück zu führen sein dürfte. Mit Ari rücken auch die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben mehr ins Rampenlicht: seine Frau, Mrs. Ari (Perrey Reeves), und sein Assistent, Lloyd (Rex Lee). Gerade an diesen beiden Charakteren, aber auch im Umgang mit Vince und den Jungs, merkt man Aris Wandel zu einem besseren Menschen. Er macht sich in der vierten Staffel immer mehr Gedanken um die Menschen um sich herum, sei es die Aufnahme seines Sohnes auf eine Privatschule oder Lloyds Privatleben – Ari beweist Charakter und setzt sich für diese Menschen ein. Besonders seine Sprüche, aber auch seine ganze Figur per se und insbesondere die Wandlung, welche diese durchgemacht hat, macht Entourage (besonders für mich) sehenswert und bildet die Grundlage der Serie.
Ebenso löblich muss man von Vince reden, der sich in Bezug auf E, obschon dieser sein Manager ist, individualisiert hat, Entscheidungen selber trifft, aufgrund seiner Wünsche und Ideen und bereit ist die Risiken und Konsequenzen zu tragen. Meine anfänglich starke Kritik, dass in Entourage nur gekifft und gevögelt wird hat mit jeder Staffel hin abgenommen und sich in dieser vierten Staffel fast nur auf vögeln beschränkt. Auch im Leben von Johnny Drama ging es aufwärts, denn seine Pilotfolge zu Five Towns wurde landesweit im Fernsehen ausgestrahlt. Obwohl er (noch) nicht der Star ist, der er früher durch Viking Quest war oder gerne sein würde, besitzt er nunmehr zumindest ein eigenes Apartment und Einkommen – was ihn nicht davon abhält die meiste Zeit bei seinem Halbbruder rumzuhängen. Die einzige Figur, die keine Entwicklung durchgemacht hat, ist Vinces Fahrer und Mädchen für alles: Turtle (Jerry Ferrara). Turtle ist für Entourage in stark verminderter Form das, was Hurley für Lost ist – der comic relief. Bei ihm dreht sich alles nur um Frauen und Hasch, in der Reihenfolge, dabei ist sich Turtle auch nicht zu Schade Vinces Geld mit vollen Händen auszugeben.
Habe ich die Figur von E in der dritten Staffel noch richtig ätzend gefunden, hat sich dies etwas gelegt, was allerdings auch daran liegen kann, dass die vierte Staffel nur zwölf und keine zwanzig Folgen hat. Aber auch E hat eine Entwicklung durchgemacht, er sagt seine Meinung frei heraus. Und diese hat sich im Vergleich zu Vinces gewandelt. Immer öfter findet E nicht das gut, was Vince gut findet. Sei es der Director’s Cut von ihrem Wunschprojekt Medellin, die Zusammenarbeit mit Regisseur Billy Walsh (Rhys Coiro) oder Vinces neue Pläne in dessen Werk Silo mitzuspielen. Konfliktmaterial entsteht als sich E entscheidet neben Vince auch Anna Faris als Klientin zu managen und Billy wie Vince diese für das von E verabscheute Projekt Silo gewinnen wollen. Durch die stärkere Gewichtung auf andere Figuren wie Mrs. Ari, Lloyd und Billy nimmt der Fokus auf E etwas ab, was der Serie (und meinen Gefühlen zu ihr) gut tut. Abgerundet wird diese selbstverständlich wieder von einigen Gastauftritten, darunter Anna Faris, Stephen Gaghan, Peter Jackson, Dennis Hopper, Kanye West, Mary J. Blige oder M. Night Shyamalan.
Wurde die Serie in der dritten Staffel bezüglich den Uneigenheiten Hollywoods etwas ernsthafter, bzw. kritischer, setzt sie diesen Ton in der vierten Staffel verstärkt fort. Die erste Folge ist eine Behind-the-Scenes-Folge zu Medellin und dieser Film, insbesondere seine Post-Produktion und die Verleihsuche markieren das große Thema dieser Staffel. Hierbei verkörpert Billy Walsh den klassischen Künstler, ein enfant terrible, der die Kommerzialisierung und Verkapitalisierung der Filmgesellschaft verabscheut. Aber auch er muss erfahren, dass man sich den Gesetzen Hollywoods fügen muss, wenn man Filme drehen will. Die Produktion des nächsten Projektes Silo, welche per se eigene Probleme mit sich bringt, hängt jedoch entscheidend von dem Erfolg von Medellin in Cannes ab, was auch den Ausklang der Staffel bildet. Aufgrund seiner Thematik her und seiner charakterlichen Entwicklungen ist die vierte Staffel sicherlich die objektiv beste und es erfreut zu hören, dass HBO für nächstes Jahr eine fünfte Staffel geordert hat. Auch wenn dies bedeutet, dass es nunmehr auch hier heißt: warten. Da bald aber in die dritte Folge der zweiten Staffel von Dexter eingestiegen wird und auch Scrubs vor der Tür steht, ist mit den übrigen Stammserien ein gewisser Unterhaltungswert gesichert.
8/10
Schön gesagt! Ich fand die vierte auch ausgezeichnet und sehe Potential für die fünfte. Nun freue ich mich aber auch erstmal auf "Dexter" und Co.
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