The perfect storm of self-satisfaction.
Im Vergleich zur achten Staffel hatte die Neunte etwas gelitten. Ein grober Blick auf die Episodenübersicht verspricht jedoch schon allein durch die beiden Doppelfolgen der zehnten Staffel, dass dies eher nicht der Fall sein würde. Und es sind auch jene beiden Doppelfolgen, die sich wohl mit den politischeren Themen des Jahres 2006 auseinander setzten. Aber South Park weiß auch wie immer mit eher lockeren Folgen aufzuwarten, die sich jedoch nicht aussparen, einige bissige Kommentare in die eine oder andere Richtung abzugeben. Mittelstück und Herz der zehnten Staffel ist jedoch fraglos die mit einem Primetime Emmy ausgezeichnete Folge Make Love, Not Warcraft, die auch den Höhepunkt der Staffel bildet.
Den Auftakt bildet jedoch mit The Return of Chef die Abrechnung mit Isaac Hayes. Hayes, Sprecher der Kultfigur Chefkoch, äußerte nach Trapped in the Closet seinen Unmut über Trey Parker und Matt Stone. In besagter Folge aus der Vorjahresstaffel nahmen die Macher die Sekte Scientology aufs Korn, zu denen auch Hayes zählt. Durch dessen Abwesenheit wurden die Zeilen von Chefkoch mit ehemaligen Zitaten ausgefüllt und das Hayes-Scientology-Szenario in einer Chefkoch-Pädophilen-Konstellation aufgekocht. Bedenkt man die einige Monate später ausgetrahlte Episode Go God Go XII, müssen sich sowohl Parker als auch Stone allerdings den Vorwurf gefallen lassen, dass sie scheinbar nach zweierlei Maß messen, wenn es um Toleranz und Akzeptanz geht.
In der Doppelfolge Go God Go und Go God Go XII beschäftigt sich South Park zum einen mit dem – zuvorderst amerikanischen – Konflikt zwischen Evolutionisten und Creationisten (beide Parteien vertreten durch den Biologen Richard Dawkins und Mrs. Garrison) und der Akzeptanz von Andersdenkenden. Etwas gelockert, zugleich aber auch zusammengehalten, werden die Folgen von Cartmans Ungeduld hinsichtlich der Nintendo Wii Veröffentlichung. Gewürzt wird das Szenario dann mit Filmreferenzen an Buck Rogers in the 25th Century, A.I. – Artificial Intelligence und Life of Brian. Zwar stehen Parker und Stone hier für die Toleranz von Menschen ein, die religiöse anders gesinnt sind, doch wie oben angesprochen läuft die Moral dieser Botschaft der Auftaktsfolge etwas zuwider.
Im Vergleich zur achten Staffel hatte die Neunte etwas gelitten. Ein grober Blick auf die Episodenübersicht verspricht jedoch schon allein durch die beiden Doppelfolgen der zehnten Staffel, dass dies eher nicht der Fall sein würde. Und es sind auch jene beiden Doppelfolgen, die sich wohl mit den politischeren Themen des Jahres 2006 auseinander setzten. Aber South Park weiß auch wie immer mit eher lockeren Folgen aufzuwarten, die sich jedoch nicht aussparen, einige bissige Kommentare in die eine oder andere Richtung abzugeben. Mittelstück und Herz der zehnten Staffel ist jedoch fraglos die mit einem Primetime Emmy ausgezeichnete Folge Make Love, Not Warcraft, die auch den Höhepunkt der Staffel bildet.
Den Auftakt bildet jedoch mit The Return of Chef die Abrechnung mit Isaac Hayes. Hayes, Sprecher der Kultfigur Chefkoch, äußerte nach Trapped in the Closet seinen Unmut über Trey Parker und Matt Stone. In besagter Folge aus der Vorjahresstaffel nahmen die Macher die Sekte Scientology aufs Korn, zu denen auch Hayes zählt. Durch dessen Abwesenheit wurden die Zeilen von Chefkoch mit ehemaligen Zitaten ausgefüllt und das Hayes-Scientology-Szenario in einer Chefkoch-Pädophilen-Konstellation aufgekocht. Bedenkt man die einige Monate später ausgetrahlte Episode Go God Go XII, müssen sich sowohl Parker als auch Stone allerdings den Vorwurf gefallen lassen, dass sie scheinbar nach zweierlei Maß messen, wenn es um Toleranz und Akzeptanz geht.
In der Doppelfolge Go God Go und Go God Go XII beschäftigt sich South Park zum einen mit dem – zuvorderst amerikanischen – Konflikt zwischen Evolutionisten und Creationisten (beide Parteien vertreten durch den Biologen Richard Dawkins und Mrs. Garrison) und der Akzeptanz von Andersdenkenden. Etwas gelockert, zugleich aber auch zusammengehalten, werden die Folgen von Cartmans Ungeduld hinsichtlich der Nintendo Wii Veröffentlichung. Gewürzt wird das Szenario dann mit Filmreferenzen an Buck Rogers in the 25th Century, A.I. – Artificial Intelligence und Life of Brian. Zwar stehen Parker und Stone hier für die Toleranz von Menschen ein, die religiöse anders gesinnt sind, doch wie oben angesprochen läuft die Moral dieser Botschaft der Auftaktsfolge etwas zuwider.
Natürlich dürfen auch wieder Folgen über das Umweltthema nicht fehlen, wobei speziell ManBearPig hier im Zuge von Al Gores An Inconvenient Truth eher versagt und eine der schlechteren Folgend er zehnten Staffel ausmacht. Zwar ist Gores Persiflage („I’m super serial“) sehr amüsant, jedoch das Schema der Folge kurz darauf ziemlich eintönig. Besser weiß da „Smug Alert“ zu gefallen, welches sich über jene Menschen lustig macht, die glauben durch ihre Umweltaktivität besser als ihre Mitmenschen zu sein. Es ist jedoch gerade die Mitte der Staffel, welche die etwas missratenen Folgen beherbergt. Zwar haben Mystery of the Urinal Deuce (Verschwörung zum 11. September) und Miss Teacher Bangs a Boy („Niceee“) ihre gelungenen Momente, doch wissen die Folgen, trotz ihres Bezugs zur Realität (911truth.org, Debra Lafave), nicht vollends zu überzeugen.
Die beste Folge ist ziemlich eindeutig Make Love, Not Warcraft gefolgt von A Million Little Fibers. Erstere Episode ist eine Zusammenarbeit mit den Herstellern von World of Warcraft und nimmt sehr gekonnt jene Nutzer des Spieles auf die Schippe, die ihr ganzes Leben aufgeben und auf jene virtuelle Realität ausrichten. Die Episode, an der fünf Tage lang gearbeitet wurde, steht damit mit Good Times With Weapons (8. Staffel) in einer neuen Tradition von Inter-Kolloboration der South Park-Macher. Im Gegensatz dazu lebt A Million Little Fibers in der ersten Hälfte von dem grandiosen Towelie („You’re a towel!“) und in der zweiten Hälfte von dem nicht minder genialen dynamischen Duo: Oprah Winfreys Vagina und After („At least I could see Paris before I died.“). Es ist zwar eine Nonsens-Folge, die ohne die vier Jungs aus South Park auskommen muss, weiß jedoch zu unterhalten.
In anderen Folgen nimmt sich South Park der amerikanischen Kultur an, um dieser den Spiegel vorzuhalten (Tsst/Super-Nanny, Hell on Earth 2006/Super Sweet 16, Stanley’s Cup/Sportaffinität). Ein sehr wichtiges Thema bildet dann den Inhalt der Doppelfolge Cartoon Wars, in der zwar South Park eine kleine Hasstirade auf Family Guy platziert (unabhängig davon, dass die Vorwürfe begründet sind), wobei dennoch der Zensurstreit obsiegt. Ausgangspunkt ist die Darstellung von Mohammed in Medien jeglicher Art. Ironischerweise zensierte Comedy Central selbst die Darstellung von Mohammed in einer Folge, die sich mit der Zensur einer Darstellung von Mohammed beschäftigte. Die Problematik einer scheinbar nicht durchsetzbaren Pressefreiheit wird hier mal wieder offensichtlich. Die zehnte Staffel von South Park unterhält, fängt sich im Vergleich zum Vorgänger ein wenig, weist aber dennoch die hier im Text hervorgehobenen Mängel auf. Nichtsdestotrotz weiterhin eine der fabelhaften amerikanischen Serien.
8/10 - erschienen bei Wicked-Vision
Die beste Folge ist ziemlich eindeutig Make Love, Not Warcraft gefolgt von A Million Little Fibers. Erstere Episode ist eine Zusammenarbeit mit den Herstellern von World of Warcraft und nimmt sehr gekonnt jene Nutzer des Spieles auf die Schippe, die ihr ganzes Leben aufgeben und auf jene virtuelle Realität ausrichten. Die Episode, an der fünf Tage lang gearbeitet wurde, steht damit mit Good Times With Weapons (8. Staffel) in einer neuen Tradition von Inter-Kolloboration der South Park-Macher. Im Gegensatz dazu lebt A Million Little Fibers in der ersten Hälfte von dem grandiosen Towelie („You’re a towel!“) und in der zweiten Hälfte von dem nicht minder genialen dynamischen Duo: Oprah Winfreys Vagina und After („At least I could see Paris before I died.“). Es ist zwar eine Nonsens-Folge, die ohne die vier Jungs aus South Park auskommen muss, weiß jedoch zu unterhalten.
In anderen Folgen nimmt sich South Park der amerikanischen Kultur an, um dieser den Spiegel vorzuhalten (Tsst/Super-Nanny, Hell on Earth 2006/Super Sweet 16, Stanley’s Cup/Sportaffinität). Ein sehr wichtiges Thema bildet dann den Inhalt der Doppelfolge Cartoon Wars, in der zwar South Park eine kleine Hasstirade auf Family Guy platziert (unabhängig davon, dass die Vorwürfe begründet sind), wobei dennoch der Zensurstreit obsiegt. Ausgangspunkt ist die Darstellung von Mohammed in Medien jeglicher Art. Ironischerweise zensierte Comedy Central selbst die Darstellung von Mohammed in einer Folge, die sich mit der Zensur einer Darstellung von Mohammed beschäftigte. Die Problematik einer scheinbar nicht durchsetzbaren Pressefreiheit wird hier mal wieder offensichtlich. Die zehnte Staffel von South Park unterhält, fängt sich im Vergleich zum Vorgänger ein wenig, weist aber dennoch die hier im Text hervorgehobenen Mängel auf. Nichtsdestotrotz weiterhin eine der fabelhaften amerikanischen Serien.
8/10 - erschienen bei Wicked-Vision
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