11. Mai 2008

How I Met Your Mother - Season Two

I had the time of my life - true story.

Das Seriengelaber auf diesem Blog lässt sich als redundant beschreiben, denn zur zweiten Staffel von How I Met Your Mother lässt sich wieder mal nur mit Worten ausdrücken, was bereits auf viele andere Serien zutrafen. Hieß es neulich bei der vierten Staffel von Scrubs noch, dass manche Serien (siehe Entourage) mit der Zeit besser und andere (siehe Prison Break) schlechter werden, so trifft dies im weitesten Sinne auch auf das zweite Jahr von How I Met Your Mother zu. Obschon sich Lily (Alyson Hannigan) und Marshall (Jason Segel) am Ende der ersten Staffel relativ spontan trennen, sind es besonders die Folgen des ersten Drittels, die in der zweiten Staffel der Sitcom besonders überzeugen können.

Nach dem schwachen Cliffhanger des Vorjahres steigert sich die Serie glücklicher Weise sogleich und lässt im zweiten Jahr Hänger, wie sie im ersten Jahr noch auftraten, vermissen. Allerdings gelingt es auch dem Staffelfinale, das als Doppelfolge daherkommt, auf keiner sonderlich hohen Note zu enden. Im Gegenteil, findet auch hier wieder eine sehr spontane Aktion statt. Die Finalfolgen behandeln die langersehnte Hochzeit von Lily und Marshall, ohne dass diese an Konkurrenzprodukte wie die Hochzeitsfolge von Scrubs (My Best Friend’s Wedding) heranreichen kann. Am Gesamteindruck der zweiten Staffel ändert dies wenig, die eine Steigerung darstellt (auch wenn die Quoten überraschend zurück gingen).

Trotz der Trennung von Lily und Marshall dreht sich auch im zweiten Jahr alles um die Beziehung von Robin (Cobie Smulders) und Hauptfigur Ted (Josh Radnor), die im vorangegangenen Staffelfinale endlich zusammenkamen. Da bereits in der Pilot-Folge klargestellt wurde, dass Robin nicht die Titelgebende Mutter von Teds Kindern ist, wird somit frühzeitig hervorgehoben, dass die Suche nach die Mutter im zweiten Jahr hinten angestellt wird (dementsprechend selten, vier Mal, tauchen die Kinder im Vorspann auch auf). Eine Entwicklung der Show, die auch in den anschließenden Staffeln Einzug in den Serienverlauf finden und zugleich bei den Zuschauern jede Menge Geduld einfordern wird.

Nachdem sich Lily und Marshall schnell wieder versöhnen, wird ein business as usual zelebriert, als sei nie etwas vorgefallen. Auch die Beziehung zwischen Robin und Ted wird als äußerst konstant (im Vergleich zum Vorjahr) dargestellt, sodass man in vielen Episoden nicht einmal merkt, dass sie sich in einer Beziehung befinden. Ärger kommt dann gegen Ende der Staffel auf, wenn Robin Ted mit seiner Vergangenheit konfrontiert und vice versa. Ein wirklicher Unterschied zwischen dem „glücklichen“ und dem „elenden“ Ted der ersten Staffel ist jedoch kaum bemerkbar. Dass die Freundschaft zwischen ihm und Robin im Vordergrund steht, lässt erahnen, welchen Weg ihre Beziehung geht.

Weiterhin das Herzstück der Serie ist Neil Patrick Harris’ Barney Stinson, für dessen Darstellung er zu Recht im letzten Jahr mit einer Emmy-Nominierung bedacht wurde. Da Ted und Robin endlich zusammenkommen, wird sowohl sein “Suit up!“ als auch sein “Hi, have you met Ted?“ in dieser Staffel hinfällig. Dafür gewinnen “Legendary“, “Awesome“ und “True Story“ an Verwendung und sind durchaus passende Worte, um diese Figur von Craig Thomas und Carter Bays zu beschreiben. In der zweiten Staffel bekommt dann auch Barney mehr Herz, seine wahre Freundschaft zu den anderen wird unter Beweis gestellt und er ist letztlich der hauptsächliche Finanzier von Lily und Marshalls Hochzeit.

Der Höhepunkt, nicht nur der zweiten Staffel, sondern der bisherigen Serie, ist die neunte Folge Slap Bet, die einen der gelungensten running gags einbaut, den die neuere Fernsehgeschichte entwickelt hat. Die Serie lebt von solchen Einfällen und weiß durch diese zu gefallen, auch wenn sie in keiner Regelmäßigkeit aufzutreten pflegen, wie man es eben von Scrubs in der dritten und vierten Staffel gewohnt ist oder auch bei Friends - dem großen Vorbild - immer wieder antraf. Ähnlich gelungen wie Slap Bet fiel ansonsten nur noch World’s Greatest Couple aus, die übrigen Folgen bewegten sich auf einem durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen Niveau. Insgesamt also eine leichte Verbesserung zum Vorjahr.

7.5/10

4 Kommentare:

  1. Ich fand die zweite Season ja minimal schwächer als die Erste. "Slap-Bet" ist auf jeden Fall großes Kino und erinnert mich daran, dass ich die Serie noch einmal komplett sehen sollte... leider ist die vierte Staffel immer noch nicht 100% fix. Hoffentlich kommt da nichts dazwischen...

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  2. Hab mir bei Wiki mal die Quoten der 3. Staffel angesehen und wider Erwarten, sind die gar nicht so schlecht, zumindest nicht schlechter als die der 2. Staffel. Insofern dürfte dem eigentlich nichts im Wege stehen, denk ich doch mal.

    Aber lustig, dass ich die 2. Staffel besser und du schlechter fandest :)

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  3. Fand die zweite Staffel auch minimal schlechter als Nummer 1, was aber "Meckern auf hohem Niveau" ist. Die dritte Staffel sagt mir fast 100%ig zu, Ausnahmen wie Folge 16 bestätigen die Regel. Insgesamt mag ich HIMYM sehr und bin gespannt, wie die Serie (im Herbst?) in D ankommen wird ...

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  4. Bei Wikipedia steht etwas bzgl. dass die Serie im Sommer bei Pro Sieben startet. Wobei ich befürchte, dass HIMYM das selbe Schicksal wie die meisten anderen Sitcoms gehen wird. Deutsche können mit guter Ware eben einfach nicht viel anfangen und schauen lieber ihre Richter-Serien auf Sat.1 und anderen Schrott.

    Bin mal gespannt wie sie "Suit up" übersetzen werden *g*

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