„We’re going to kill ‘em all.” (The Kingdom)
Yasamin kiyisinda (Auf der anderen Seite) - Einer der angesagtesten Regisseure in Deutschland ist der Deutsch-Türke Fatih Akin, der mit seinem Gegen die Wand bei der Berlinale den Goldenen Bären gewann (und noch andere Preise). Dieser bildete den Auftakt zu (s)einer „Liebe, Tod und Teufel“-Trilogie, deren zweiter Teil sich nunmehr hier findet, in dem Film der in Deutschland Auf der anderen Seite hieß, eigentlich aber kein deutscher sondern ein türkischer Film ist, wird schließlich zu 85% im Film türkisch gesprochen. In drei Episoden schildert Akin seinen kulturübergreifenden Handlungsrahmen von Liebe, Tod, Einsamkeit und Zugehörigkeit. In der ersten Episode verliebt sich ein verwitweter türkischer Pensionär in Bremen in die Prostituierte Yeter (Nursel Köse), die seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter hatte. Diese heißt Ayten (Nurgül Yesilçay) und sucht in Deutschland schließlich Zuflucht als sie die Türkei wegen ihrer politischen Aktivitäten verlassen muss. Dabei verliebt sie sich in die deutsche Studentin Charlotte, wird aber nach einer Polizeikontrolle abgeschoben. In seiner finalen dritten Episode führt Akin die beiden Geschichten zusammen und damit auch seine ganzen Themenpalette. Akins Geschichte ist ein Meer von Zitaten größerer Regisseure wie Francis Ford Coppola, Martin Scorsese oder Roman Polanski, wie er bereitwillig in seinem Audiokommentar zu gestehen bereit ist. Was Akin seinem Publikum da präsentiert ist grundsätzlich ein interessanter Ansatz, der in den entscheidenden Momenten allerdings immer künstlich konstruiert ist. Auch der gesamte Inhalt von seiner finalen Episode bleibt unbefriedigend und blass, hierbei wird auch nicht das mehr als mittelmäßige Schauspiel und die mitunter problematische Kameraführung kaschiert, von meiner Seite daher nach lobenden Worten doch recht enttäuschte 6/10.
The Boondock Saints - Dieser als Kultfilm empfundene Actioner von Regisseur Troy Duffy, der anschließend keinen Film mehr gedreht hat, wurde mir vom Kleriker ans Herz gelegt (mit gehöriger Entrüstung ob meiner Unkenntnis). Die Geschichte zweier irisch-amerikanischer Brüder die nach einer durchzechten St. Patricks Day Nacht beschließen Bostons Mafioso zu ermorden lebt von ebenjenen Brüdern Connor (Sean Patrick Flannery) und Manus (Norman Reedus), sowie Willem Dafoe als tuntigen FBI-Agenten mit dem passenden Namen „Smecker“. Es versteht sich von selbst, dass man hier keine sonderliche intakte Geschichte erwarten sollte, gewisse Reize weiß der Film an manchen Stellen dann allerdings doch zu versprühen. Viel interessanter als der Film ist die Hintergrundgeschichte um Regisseur Duffy, der den Film mit der Hälfte des von Harvey Weinstein einst zugesagtem Budget Boondock Saints initiierte, nach grandiosem Kinoflop seine Karriere beenden musste und so schlau war einen Vertrag zu unterzeichnen, der ihm keinen Cent der später durch DVD-Verkäufe eingespielten sechs Millionen Dollar einbringen sollte. Dumm gelaufen, aber der gute Mann schreibt inzwischen an einem Sequel, bis dahin erhält der Film von mir minimal-kultige 6.5/10.
Dip huet seung hung (The Killer) - noch ein Film, den ich mir vom Kleriker ausgeliehen hab, nachdem er (in)offiziell (?) als bester Hongkong-Film aller Zeiten gilt. Sowas kann ich ja nicht einfach auf dem guten Infernal Affairs sitzen lassen und obschon ich mit John Woo nicht sonderlich dicke bin (auch wenn ich nichts gegen Tauben habe) legte ich den Film in den Spieler. Die Handlung ist dabei relativ simpel strukturiert, Auftragskiller (Chow Yun-Fat) tötet Triadenboss und soll anschließend vom neuen Triadenboss und Auftraggeber selbst eliminiert werden. Außerdem wird er noch von einem Polizeibeamten (Danny Lee) gejagt und muss seine Identität vor seiner Freundin Jenny (Sally Ye) verbergen, die einst ihr Sehvermögen bei einem seiner Morde verlor. Ohne Frage wirken manche Szenen aus heutiger Sicht dilettantisch, aber immerhin schrieb man damals erst das Jahr 1989 und The Killer gewinnt vor allem durch seine Killer-Cop-Freundschaft von Runt/Li Ying und Shrimp Head/Ah Jong. Die Actionszenen selbst sind so aberwitzig, wie man es später bei Woo in Filmen wir Broken Arrow oder Face/Off gewohnt sein wird. Trotz alledem besitzt The Killer einen gewissen Charme, dem man sich nicht entziehen kann, selbst wenn er sich seine Handlung aus verschiedenen westlichen Vorbildern (The Wild Bunch, Butch Cassidy & Sundance Kid, Der eiskalte Engel, Die wunderbare Macht) zusammenklaut – dennoch kultige 7.5/10.
The Boondock Saints - Dieser als Kultfilm empfundene Actioner von Regisseur Troy Duffy, der anschließend keinen Film mehr gedreht hat, wurde mir vom Kleriker ans Herz gelegt (mit gehöriger Entrüstung ob meiner Unkenntnis). Die Geschichte zweier irisch-amerikanischer Brüder die nach einer durchzechten St. Patricks Day Nacht beschließen Bostons Mafioso zu ermorden lebt von ebenjenen Brüdern Connor (Sean Patrick Flannery) und Manus (Norman Reedus), sowie Willem Dafoe als tuntigen FBI-Agenten mit dem passenden Namen „Smecker“. Es versteht sich von selbst, dass man hier keine sonderliche intakte Geschichte erwarten sollte, gewisse Reize weiß der Film an manchen Stellen dann allerdings doch zu versprühen. Viel interessanter als der Film ist die Hintergrundgeschichte um Regisseur Duffy, der den Film mit der Hälfte des von Harvey Weinstein einst zugesagtem Budget Boondock Saints initiierte, nach grandiosem Kinoflop seine Karriere beenden musste und so schlau war einen Vertrag zu unterzeichnen, der ihm keinen Cent der später durch DVD-Verkäufe eingespielten sechs Millionen Dollar einbringen sollte. Dumm gelaufen, aber der gute Mann schreibt inzwischen an einem Sequel, bis dahin erhält der Film von mir minimal-kultige 6.5/10.
Dip huet seung hung (The Killer) - noch ein Film, den ich mir vom Kleriker ausgeliehen hab, nachdem er (in)offiziell (?) als bester Hongkong-Film aller Zeiten gilt. Sowas kann ich ja nicht einfach auf dem guten Infernal Affairs sitzen lassen und obschon ich mit John Woo nicht sonderlich dicke bin (auch wenn ich nichts gegen Tauben habe) legte ich den Film in den Spieler. Die Handlung ist dabei relativ simpel strukturiert, Auftragskiller (Chow Yun-Fat) tötet Triadenboss und soll anschließend vom neuen Triadenboss und Auftraggeber selbst eliminiert werden. Außerdem wird er noch von einem Polizeibeamten (Danny Lee) gejagt und muss seine Identität vor seiner Freundin Jenny (Sally Ye) verbergen, die einst ihr Sehvermögen bei einem seiner Morde verlor. Ohne Frage wirken manche Szenen aus heutiger Sicht dilettantisch, aber immerhin schrieb man damals erst das Jahr 1989 und The Killer gewinnt vor allem durch seine Killer-Cop-Freundschaft von Runt/Li Ying und Shrimp Head/Ah Jong. Die Actionszenen selbst sind so aberwitzig, wie man es später bei Woo in Filmen wir Broken Arrow oder Face/Off gewohnt sein wird. Trotz alledem besitzt The Killer einen gewissen Charme, dem man sich nicht entziehen kann, selbst wenn er sich seine Handlung aus verschiedenen westlichen Vorbildern (The Wild Bunch, Butch Cassidy & Sundance Kid, Der eiskalte Engel, Die wunderbare Macht) zusammenklaut – dennoch kultige 7.5/10.
The Kingdom - Für das Revolverblatt CINEMA ja (soweit ich das mitgekriegt habe) DER Film des Jahres 2007 gewesen. So intelligent und alles auf den Punkt bringend, mit ihren Worten wieder einmal beweisend, dass die CINEMA und ich nicht wirklich konform gehen. Saudis knallen ein paar Amerikaner ab und sprengen zudem noch eine Ambulanz in die Luft. Ganz klarer Fall fürs CSI: Riad Team rund um Jamie Foxx, Chris Cooper, Jason Bateman und Jennifer Garner (3 Kaukasier, 1 Farbiger - interessante Mischung), die nunmehr als FBI-Sonderermittlungsteam (wieso das FBI zuständig ist bleibt mir ein Rätsel, vielleicht hatte der Secret Service grad keine Zeit) nach Riad reisen um dort innerhalb von einer Woche den Fall zu klären. Zwar werden ihre Ermittlungen behindert, aber ihr „Babysitter“ Col. Al Ghazi (einziger Lichtblick des Filmes, Ashraf Barhom) weiß hier und da seine Lücken zu finden. Grausig konstruierter und politisch fragwürdiger Film, die Actionvariante von Stephen Gaghans Syriana für die Xbox-Generation aufgepeppt (allein Garners Figur ist ein konstanter Witz durch den ganzen Film hinweg), sodass die Tatsache dass Michael Mann Produzent war, nicht weiter verwundert. Allein die letzte Einstellung weiß zu gefallen, macht die vorangegangenen gefühlten drei Stunden jedoch nicht weniger schmerzlich - müßige 4/10.
Schade, dass du bei AUF DER ANDEREN SEITE auch an dem oberflächlichen Vorwurf, er sei zu konstruiert, hängenbleibst. *gg*
AntwortenLöschenIch habe ja zu erklären versucht, warum ich das absurd finde. Aber gut, du stehst nicht allein da, der Film hat ja gar nicht so großen Anklang gefunden wie man meinen könnte.
Mochtest du BABEL?
Zustimmung ansonsten zu THE BOONDOCK SAINTS, den ich aber noch viel überhypter finde. Werde nie verstehen, was alle an diesem pseudocoolen, total einfallslosen Filmchen finden.
THE KILLER ist super.
Schön, dass Du endlich die Zeit gefunden hast, die Filme zu besprechen (Deine kommen auch bald ;-)). Kann Deine Kritik an BOONDOCK nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht teile. THE KILLER ist ein Meisterwerk - wundert mich, dass Rajko das auch so sieht -, denn Du zwar nicht als solches rezipiert hast, aber immerhin für gut befunden hast.
AntwortenLöschenBei THE KINGDOM bin ich jetzt etwas 'ausgebremst', da ich denn auch unbedingt nachholen muss und die Erwartungen nicht allzu gering ausfallen... ;-)
Nein, also John Woos HK-Filme finde ich sehr beachtlich.
AntwortenLöschen:-) :-) :-)
AntwortenLöschenBezüglich der Entstehungsgeschichte von "Boondock Saints" kann ich dir sehr den Dokumentarfilm "Overnight" ans Herz legen. Ein durchaus interessanter Einblick in die Traumfabrik.
AntwortenLöschen@MVV: Ich fand Babel okay, auch wenn ich dort mit der Pitt/Blanchett-Sequenz nicht viel anzufangen vermochte, ist für mich aber Inarritus schwächster aus der Trilogie. Bei Akins Film hat mich die Handlung nicht gepackt, da stopft er vielleicht auch zu viel von allem rein, bzw. von allem nur ein bisschen. Generell kann ich mit Akin aber auch nicht viel anfangen :(
AntwortenLöschen@Grammaton: Naja, BOONDOCK ist nicht grade ein Meisterwerk und bedient sich brav bei Tarantino, hatte dir ja auch im Gespräch gesagt was da haperte, ist für mich so auf einer Ebene mit SUICIDE KINGS.
@Moviescape: So sehr interessiert mich das nun auch nicht, ich sprach lediglich an, dass die Geschichte interessanter ist, als die des Filmes *g* - aber danke, den Film hat mir auch ein Kumpel bereits empfohlen.
Bzgl. THE KILLER: der ist an und für sich ja ganz nett, aber 1. klaut er sich alles wie erwähnt zusammen und 2. verpackt das alles mit teilweise over the top Action und da ich selbst kein Fan von solchm Actionfilmen bin, rezipiere ich das eben etwas anders, zudem das kitschige Ende, naja.
Also auf OVERNIGHT habe ich jetzt richtig Bock. :-)
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