28. April 2013

Iron Man 3

Heroes – there is no such thing.

Die perfekte Tagline für einen Film von Shane Black wäre wohl dem Kaiser entlehnt: „Ja ist denn heut scho Weihnachten?!“ Immerhin spielten bisher vier seiner sieben Drehbücher zur Festtagszeit im Dezember, von Lethal Weapon bis hin zu Kiss Kiss Bang Bang. Auch Kidnapping ist ein wiederkehrendes Motiv in seinen Geschichten, weshalb es also nicht überrascht, dass in Blacks zweitem Film als Regisseur, Iron Man 3, ein Kidnapping in der Weihnachtszeit integriert ist. Auch sonst ist der dritte Teil um den narzisstischen Helden Tony Stark spürbar eine Schöpfung seines Regisseurs, was sich nicht zuletzt an dem Humor dieser Comicverfilmung zeigt, der sich selbst in den dramatischsten Momenten nicht zurückhält.

Inhaltlich knüpft Iron Man 3 an die Ereignisse aus Avengers an. Einige Monate nach der Alien-Invasion in New York und seinem Nahtoderlebnis suchen Tony Stark (Robert Downey Jr.) verstärkt Panikattacken heim. Umso ungeschickter kommt ihm der wahnsinnige Terrorist Mandarin (Ben Kingsley), der Exekutionen und Bombenanschläge inszeniert, um eine Rechnung mit dem US-Präsidenten zu begleichen. Als es Stark zu blöd wird und er Mandarin vor laufenden Kameras zur Privatfehde reizt, löst der schwerreiche Playboy eine Ereigniskette aus, die nicht nur sein Leben und das seiner Freundin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) gefährdet, sondern die ihren Ursprung wie sich zeigt in Starks eigener Vergangenheit hat.

Dabei bleibt auch der dritte Teil den Themen der Reihe treu, wenn mal wieder Tony Starks Sterblichkeit im Zentrum steht und es diese für unseren Helden zu akzeptieren gilt. Dies mag zwar nicht immer vollends nachvollziehbar sein, da Starks zynische Frohnatur am Ende von Avengers nicht den Eindruck machte, sonderlich von dem Erlebten mitgenommen zu sein. Allerdings etablierte bereits Iron Man 2, dass Stark im Angesicht des Todes durchaus bereit ist, seine Maske fallen zu lassen. Hinzu kommt, dass hier diejenigen Menschen die Konsequenzen für Starks Handeln tragen müssen, die ihm am nahesten stehen. Zum einen ist das natürlich Pepper, zum anderen sein Freund und Bodyguard Happy Hogan (Jon Favreau).

Beide bekommen dieses Mal weitaus mehr zu tun als in den Vorgängern. Gerade Paltrows Rolle gewinnt an Verantwortung und Bedeutung – nicht nur für Tony Stark. Aber auch Don Cheadle, der von War Machine zu Iron Patriot wird, darf – wenn auch erst im Finale – endlich präsenter sein. Es ist dabei so überraschend wie erfreulich, dass sowohl Iron Man als auch Iron Patriot hinter Tony Stark und Rhodey zurückstehen. Das wiederum verleiht Iron Man 3 auch aufgrund der Hautfarbe der beiden Charaktere eine kaum zu leugnende Ähnlichkeit zu anderen Filmen von Black wie Lethal Weapon und Last Boy Scout, auch wenn das Zusammenspiel der Figuren im Finale eher an Blacks Debüt Kiss Kiss Bang Bang erinnert.

An sich wäre der Filmtitel mit Tony Stark treffender gewählt als mit Iron Man 3, denn Downey Jr. verbringt fast den gesamten zweiten und dritten Akt außerhalb seines Anzugs, um sich unter anderem im verschneiten Tennessee mit einem Jungen auf die Suche nach Antworten zu machen. Denn nicht nur Mandarin ist auf der Bildfläche erschienen, auch Starks ehemaliger One-Night-Stand, Botanikerin Maya Hansen (Rebecca Hall), der von Stark ignorierte Wissenschaftler Aldrich Killian (Guy Pearce) und dessen Regenerations-Virus „Extremis“ sowie die von Extremis zu Supersoldaten umfunktionierten Veteranen rund um Eric Savin (James Badge Dale) verlangen die Aufmerksamkeit unseres Superhelden.

Sowohl die Darstellung von Pearce als Aldrich Killian als auch Ben Kingsleys Porträt des Mandarin sind dabei für Fans gewöhnungsbedürftig. Gerade der Mandarin erscheint als eine Art Phönix aus der Asche des Nichts, ein Terrorist der Marke Osama bin Laden, ohne Skrupel und ethische Moral. So hat es zumindest den Anschein, doch Black hat für Iron Mans Nemesis eine ganz besondere Rolle in diesem Trilogieabschluss vorgesehen. Pearce hingegen gibt einen eher gewöhnlichen Bösewicht, auch wenn sein verrückter Wissenschaftler alles andere als gewöhnlich ist. Rebecca Hall hingegen wirkt etwas brachliegend, ist ihre ambivalente Maya Hansen doch eine der blassesten und unausgereifsten Figuren.

Vollends stimmig gerät das Endergebnis also nicht. Wie bisher leiden die Marvel-Filme unter ihren schwachen Antagonisten. Zumindest kriegt es Iron Man in diesem Fall nicht erneut mit einem Bösewicht in einem Iron Man-ähnlichen Anzug zu tun, sein diesmaliger Gegenspieler und die Supersoldaten erreichen trotzdem ein ganz neues Level der Lächerlichkeit, speziell in einer mehr als absurden Szene. Ohnehin sind Supersoldaten nicht erst seit der finalen Staffel von X Files eine eher delikate Angelegenheit, allerdings sind sie in Iron Man 3 glücklicherweise nur Mittel zum Zweck. Die Handlung ist in diesem Fall zweitrangig, weshalb man sich auch nicht wundern sollte, dass S.H.I.E.L.D. durch Abwesenheit glänzt.

Dabei hätte man gedacht, Angriffe auf ein Avengers-Mitglied oder den US-Präsidenten würden Nick Fury veranlassen, zumindest Maria Hill auszusenden. Stattdessen ist Stark auf sich allein gestellt – mit hilfreicher Unterstützung seiner künstlichen Intelligenz JARVIS und Anzüge. Diese geraten nunmehr buchstäblich zu solchen, kann Stark doch nach Belieben aus ihnen schlüpfen (in einer Szene „parkt“ er einen außerhalb eines Bistros) oder Elemente von ihnen per Fernsteuerung überstreifen und lenken. Das Ganze garantiert speziell im ersten Akt einige Lacher im Publikum und ohnehin liegt der Fokus von Iron Man 3 nicht nur auf Starks Katharsis, sondern auch auf deren humorvoller Darbietung.

Blacks bissiger Witz kommt perfekt zum Tragen und kaum jemand eignet sich für den Vortrag von Blacks Zeilen besser als Downey Jr. Selbst der zweite Akt und Starks ausgiebige Interaktion mit einem zehnjährigen Jungen gerät so zum amüsanten Fest der Dialoge, aber auch die so namen- wie charakterlosen Handlanger im dritten Akt dürfen einige so grandios-authentische Sätze von sich geben, dass sie fast die vierte Wand durchbrechen. Somit verspricht Iron Man 3 trotz einiger Logik-Planstellen im Extremis-Handlungsstrang und der generellen Darstellungsschwäche der Antagonisten eine über weite Strecken höchst vergnügliche Action-Komödie, die nicht nur der bisher gelungenste Teil der Iron Man-Reihe ist, sondern sich auch wunderbar in das Œuvre von Shane Black einfügt.

6/10 – erschienen bei Wicked-Vision

24. April 2013

Side By Side

Is this the end of film?

Wer nach den filmischen Anfängen der gegenwärtigen “big player” in Hollywood fragt, wird wohl in den meisten Fällen auf dieselbe Antwort stoßen: Super 8. Egal ob Spielberg, Jackson oder Abrams – sie alle drehten einst mit dem Schmalfilm-Filmformat. Heute wäre das wohl undenkbar, stattdessen dreht die Jugend inzwischen mit den Kameras ihrer Smartphones. “Digital technology is evolving to a point that may very well replace film as the primary means of creating and sharing motion pictures”, erklärt uns Keanu Reeves bedeutungsschwanger zu Beginn von Side By Side. Gemeinsam mit Regisseur Chris Kenneally fragt sich Reeves, ob das digitale Kino das Ende des fotografischen Films darstellt.

Hierzu holte sich Reeves als Talking Heads diejenigen Menschen ins Boot, die wissen, ob nach 100 Jahren fotografischen Films dessen Ende eingeläutet wird: die Regisseure und Kameraleute von Hollywood. Fehlen dürfen hierbei weder Christopher Nolan und Wally Pfister, noch Danny Boyle und Anthony Dod Mantle. Auch Steven Soderbergh, David Fincher, Robert Rodriguez, Martin Scorsese und die Wachowskis sind vertreten – genauso wie die beiden CGI-Afficionados George Lucas und James Cameron. “It’s the reinvention of a new medium”, sagt Scorsese über das digitale Kino und nennt es “exciting”. Es zeigt sich relativ schnell, welche Filmschaffenden auf welcher Seite der fototechnischen Trennlinie stehen.

Befürworter der digitalen Kameras heben hervor, dass direkt vor Ort das gedrehte Material gesichtet werden könne. So sieht er, ob er mehr Hintergrundlicht braucht oder nicht, argumentiert George Lucas. “They fool themselves”, winkt dagegen Christopher Nolan ab. Schließlich sei der Bildschirm, auf dem das Material gecheckt wird, nicht identisch mit jenen Leinwänden, auf die der Film später projiziert wird. “Everybody’s just looking at their hair”, unkt dagegen Joel Schumacher. Aber es gibt noch weitere Vorteile, darunter die Finanzen. Die digitalen Kameras sind handlicher und billiger, Letzteres ermöglicht gleichzeitig größere kreative Freiheit. Entsprechend nutzte die Dogma 95-Bewegung digitale Kameras.

Thomas Vinterbergs Festen war einer der ersten Filme, der so gedreht wurde – von Anthony Dod Mantle, der seither für Danny Boyle 28 Days Later und Slumdog Millionaire inszenierte. Auch Boyle nutzte digitale Kameras für seinen Zombie-Film, um die Eröffnungsszene im verlassenen London mit zehn Kameras gleichzeitig drehen zu können. “Cos they were so cheap”, erklärt der Oscarpreisträger. Reeves und Kenneally zeigen auf, wie beide Filmformate aufzeichnen und funktionieren, während Side By Side die Geschichte der HD-Kameras im Kino nachverfolgt. Von der Sony F900 (1920 Pixel) bei Attack of the Clones über die RED One (4096 Pixel) bis hin zur aktuellen RED Epic mit einer beachtlichen Auflösung von 5K.

“This is the future”, proklamiert Steven Soderbergh. “You got to be part of that”, drängt Robert Rodriguez und James Cameron ist sich sicher: “It’s only a matter of time”. Auch David Lynch ist fertig mit fotografischem Film und zählt damit zur Mehrheit in dieser Dokumentation. Die hätte einige Nostalgiker mehr wie Nolan und Pfister durchaus vertragen können, während sie zugleich im späteren Verlauf leicht abdriftet. Kenneally streift die Rolle der Farbkorrektur im Film, O Brother, Where Art Thou? wird als Beispiel genannt, wo jedes Bild einen Spezialeffekt besitzt, da die Farben der Bilder von Roger Deakins verändert wurden. Auch die Kinoprojektoren, so erfahren wir, beeinflussen das finale Ergebnis.

Irgendwann wird über 3D diskutiert (“I hate 3D”, sagt Wally Pfister, “it’s a marketing fucking scheme”) und der Kampf zwischen digitalem und klassischem Kino ist längst entschieden. Was etwas schade ist, aber über einen Großteil der Laufzeit dank der namhaften und erfahrenen Gesprächspartner (seltsamerweise auch Lena Dunham und Greta Gerwig) stets interessant. “There’s something really romantic about [shooting on film]”, hatte Kamerafrau Reed Morano zu Beginn von Side By Side ein Plädoyer abgegeben. Außer Nolan, Pfister und ihr hat jedoch keiner wirklich dafür argumentiert. Scheinbar hätten sie alle ebenfalls lieber ihre ersten filmischen Schritte mit einem iPhone gemacht, statt auf Super 8.

7/10

19. April 2013

Meet Joe Black

In this world nothing can be said to be certain, except death and taxes.
(Benjamin Franklin)

Was der Mensch nicht versteht, dem verleiht er gern Gestalt – oft in humanoider Form. So wird die Entstehung aller Dinge einem Gott zugeschrieben, der uns nach seinem Ebenbild erschaffen hat (respektive vice versa). Obschon es in der Bibel heißt „Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen“ (Hiob 1,21) holt der Schöpfergott seine Kreationen beim Ableben dem Verständnis nach nicht selbst ab. Vielmehr ist es der Tod, der entsprechend eine allegorische Darstellung als Sensenmann oder blasse Gestalt in schwarzer Kutte erhält. Unvergessen ist seine Porträtierung durch Bengt Ekerot in Ingmar Bergmans Det sjunde inseglet, auch wenn Gevatter Tod wohl nie so sexy war wie in Meet Joe Black.

Gespielt von Hollywood-Star Brad Pitt, drei Jahre zuvor noch zum Sexiest Man Alive gekürt, macht es sich der Tod als Beau in der High Society bequem. Martin Brests Film basiert dabei auf dem italienischen Stück La morte in vacanza (1924) von Alberto Casella und behandelt im Prinzip dieselbe Thematik. Der Tod nimmt Urlaub von seinen Pflichten, um aus erster Hand zu erfahren, was das eigentlich ist: das Leben. Durch dieses soll ihn der Medienmogul Bill Parrish (Anthony Hopkins) führen, dessen Ableben sich ankündigt, durch das plötzliche Auftauchen des adretten „Joe Black“ (Brad Pitt) jedoch verzögert wird. Fortan probiert Joe alles aus, von Erdnussbutter bis zum Sex mit Parrishs Tochter Susan (Claire Forlani).

Die wiederum hatte mit dem blonden Schönling am Morgen seines Erscheinens noch munter geflirtet, ehe dieser zwecks Inanspruchnahme vom Tod ins Jenseits befördert wurde. Jenes erste Gefühl des Verliebtseins projiziert die gelernte Ärztin fortan auf den so einsilbigen wie naiven Joe – sehr zum Missmut von ihrem Vater sowie dessen rechter Hand und ihrem Freund Drew (Jake Weber). Und da Joe nicht mehr von Bills Seite weicht und dieser seinerseits eine Übernahme seiner Firma abschmettert, beginnt Drew ein Netz aus Intrigen zu spinnen. Alle Ereignisse laufen letztlich am Abend von Bills 65. Geburtstag zusammen, den seine älteste Tochter Allison (Marcia Gay Harden) in mühevoller Kleinarbeit geplant hat.

Relativ wenig passiert in Meet Joe Black, zumindest angesichts seiner epischen Länge von fast drei Stunden. Dennoch vermag Brests Film, so unausgereift die Handlung letztlich auch ausfällt, nie wirklich zu langweilen. Dass Susan ziemlich schnell Hals über Kopf Joe verfällt beziehungsweise dem Echo ihrer morgendlichen Begegnung, gerät ebenso in den Hintergrund wie die Frage, warum sich der Tod ausgerechnet Bill Parrish als Führer durchs Leben wählt. Denn wer eine Ahnung vom menschlichen Leben haben will, sucht sich vermutlich nicht repräsentativ einen One Percenter als Beispiel aus oder verbringt seine Zeit auf der Erde in den Mahagoni-Büros und Ledersesseln von Downtown-Wolkenkratzern.

Allerdings wäre eine Variante im Stil von Slumdog Millionaire wohl weniger interessant für die Produzenten und das Studio gewesen. Dass der Tod also aufgrund eines väterlichen Rats von Bill an Susan, ein wenig spontaner zu sein, diesen als lebendes Beispiel auswählt, ist ebenso geschenkt. Stimmiger wäre eventuell gewesen, wenn Bill aus eigenem Antrieb sein Ableben aufgeschoben hätte, im Austausch für sein kurzfristiges Dasein als Reiseleiter. Aber wie angesprochen steht die Handlung in diesem Fall hinter der grundsätzlichen Prämisse von Meet Joe Black zurück: Der Idee, dass der Tod auf die Erde kommt, um die Menschen, die er täglich ins Jenseits befördert, näher kennenzulernen.

“Only recently (..) your affairs here have piqued my interest”, eröffnet der Tod gegenüber Bill in ihrer ersten Begegnung. “Call it boredom.” Wie mag es dort wohl sein, wo alle seine „Fahrgäste“ herstammen? An jenem Ort, den keiner wirklich verlassen will, an den sich jeder von ihnen klammert? “All these things they say about you in testimonials”, erklärt der Tod. Nun will er sich also selbst ein Bild davon machen, mit Bill als Führer. Ob er sterbe, fragte dieser zuvor die Fragen aller Fragen, die ihm der blonde Beau im Anzug daraufhin bejahte. Offen bleibt, ob Parrish stirbt, damit der Tod ein Druckmittel für seine Anwesenheit und Bills Anleitung hat oder ob der Tod des 65-Jährigen seit jeher immer schon so vorgesehen war.

Weitaus interessanter als das Zusammenspiel zwischen Joe und Bill fallen jedoch zwei Szenen zwischen Ersterem und einer alten, krebskranken Jamaikanerin und Patientin von Susan im Krankenhaus aus. Die wiederum erkennt den Tod in Menschengestalt und befürchtet zuerst, von diesem geholt zu werden, nur um später exakt darum zu bitten: ihr Lebensende. “Can’t do no right by people”, lamentiert Joe darauhin in Patois. “Come to take you, you want to stay. Leave you stay, you want to go. Rahtid.” Im Dialog mit der alten Dame dröselt Meet Joe Black auch die Motive des Sensenmannes für seine erstmalige Präsenz im Reich der Lebenden auf. “I not lonely here”, gesteht er ihr nun, “somebody want me here”.

Bereits zuvor hatte er eine entsprechende Andeutung gegenüber Susan gemacht, als er vorschlug, sie würden Freunde – was sie ablehnte, da sie genügend hätte. “I don’t have any”, erwidert Joe. Die vermeintliche Einsamkeit des Todes überwältigt sogar seine eigenen „Gefühle“: Was ihm angeboten wird, gefällt ihm. Sei es Erdnussbutter, Geschlechtsverkehr oder der Schwager in spe (Jeffrey Tambor). “Schoolboy things in your head”, wiegelt die Jamaikanerin ab. Wie Joe auf seine Umwelt reagiert, gibt uns gleichzeitig eine Andeutung, was in ihm vorgehen muss, wenn er nicht auf der Erde ist. Niemand, der sich freut, dass er da ist, keine Wertschätzung. “We lonely here mostly too”, offenbart die alte Frau.

Am Ende muss sich der Tod mit seinem Schicksal abfinden, ebenso wie Bill selbst. Während dessen Zeit abgelaufen ist, darf der Tod als ein Geschöpf angesehen werden, das außerhalb der Idee von Zeit existiert. Ob er wirklich nachempfunden hat, was es bedeutet, menschlich zu sein, darf bezweifelt werden. Zumindest hat er eine Ahnung davon, warum die Menschen an ihrem Leben hängen. Und fortan ist er nicht mehr alleine, hat er doch nun seine Erinnerungen. Die sind es auch, wozu jede Flucht aus dem Alltag schließlich wird. “Like you come to the island and had a holiday”, sinniert die Jamaikanerin. “If we lucky, maybe, we got some nice pictures to take with us.” Im Falle von Meet Joe Black sind es 178 Minuten.

8.5/10

12. April 2013

Die Top 5: Coen-Charaktere

Appearances can be... deceptive.
(Chad Feldheimer, Burn After Reading)

Sie zählen zu den Größen in Hollywood – nicht zuletzt aufgrund vier Oscarauszeichnungen bei insgesamt 13 Academy Award-Nominierungen. Die beiden Brüder Joel und Ethan Coen drehen seit fast drei Jahrzehnten Filme und hinterließen eine Handvoll Meisterwerke und eine noch größere Zahl an unvergesslichen Figuren. Es lässt sich vermutlich darüber streiten, dass viele Geschichten nur so gut sind wie die Charaktere, die sie bevölkern. Insofern zählen die Gebrüder Coen wohl zur Oberschicht der Traumfabrik, hinterlassen ihre oftmals schrulligen Figuren doch nicht nur aufgrund ihrer irrwitzigen Namen einen bleibenden Eindruck.

Von H.I. McDunnough in der Entführungskomödie Raising Arizona über Handlanger Tic Tac im Noir-Krimi Miller’s Crossing und den suizidalen Magnat Waring Hudsucker in The Hudsucker Proxy bis hin zu Anwalt Freddy Riedenschneider in The Man Who Wasn’t There – kaum eine Figur der Coens ist nicht so verquer wie ihr Name andeutet. Sie alle haben ihre (sehr eigenen) Eigenheiten und ihre unvergessliche Art. In der Regel vergeht kaum ein Coen-Film, ohne dass man zumindest eine seiner Figuren über Jahre hinweg im Gedächtnis behält. Was sich neben ihren Namen nicht zuletzt auch ihrer Ikonenhaften Inszenierung verdankt.

Sei es der so verschwitzte wie schmierige M. Emmet Walsh als Loren Visser in Blood Simple., Motorradkopfgeldjäger Leonard Smalls (Randall ‘Tex’ Cobb) in Raising Arizona, Michael Badaluccos Darstellung von George ‘Baby Face’ Nelson in O Brother, Where Art Thou? oder John Goodmans höllisches Finale als Charlie ‘Madman Mundt’ Meadows in Barton Fink. Unverwechselbar mögen die Figuren aufgrund ihrer Erscheinung sein, wie Tom Hanks’ räuberischer Professor G.H. Dorr in The Ladykillers, oder semantischen Wiederholung. Gerade die Wiederkehr von Phrasen, aber auch der Namen der Charaktere durchziehen das Werk der Coens.

So verspricht der private Ermittler Gus Petch (Cedrick the Entertainer) in Intolerable Cruelty wiederholt “I’ll nail his ass!” und Tim Robbins verkauft seine Idee der Hulla-Hoop-Reifen als Norville Barnes in The Hudsucker Proxy mit der Erklärung: “You know, for kids”. In dem Krimi Miller’s Crossing fragen die Figuren unentwegt “What’s the ruckus?” und die alte Dame Marva Munson (Irma P. Hall) lamentiert in The Ladykillers die “hippity hop”-Textzeile “I left my wallet in El Segundo” der Formation A Tribe Called Quest. “I could tell you some stories…”, versichert Charlie Meadows in Barton Fink und lässt dann doch lieber Taten sprechen.

Die Liebe zu ihren Charakteren zieht sich bis in die Nebenfiguren, sei es Dan Hedayas betrogener Clubbesitzer Marty in Blood Simple. oder Michael Lerners Studioboss Jack Lipnick in Barton Fink. Sogar die unwichtigsten Figuren wie Blood Simple.’s Barmann Meurice, der um $20 betrogenen Schüler Fagle in A Serious Man oder Heinz, Baron Krauss von Espy in Intolerable Cruelty wachsen einem in der Kürze ihrer Leinwandzeit ans Herz. Angesichts des Portfolios von Joel und Ethan Coen erklärt sich, was sie an Romanfiguren wie Rooster Cogburn in True Grit ebenso wie an den Charakteren in Cormac McCarthys No Country for Old Men interessierte.

In Letzterem erscheint die Beziehung zwischen Tommy Lee Jones’ Sheriff Ed Tom Bell und Garret Dillahunts Deputy Wendell als ein Spiegelbild zum Arbeitsverhältnis von Frances McDormands Marge Gunderson und Deputy Lou in Fargo. Da sowohl No Country for Old Men als auch True Grit direkte Romanadaptionen sind, bleiben ihre Figuren für diese Top 5 außen vor. Die Wahl der fünf finalen Figuren ist bei diesem Sammelsurium an Charakteren natürlich mehr als subjektiv und willkürlich, ließe sich doch zu fast jedem Film der Brüder eine entsprechende eigene Liste erstellen. Meine fünf liebsten Charaktere der Coen-Filmografie sind daher wie folgt:


5. Harry Pfarrer in Burn After Reading: Als untreuer ehemaliger Personenschützer des Finanzministeriums schloss George Clooney seine informelle „Idioten“-Trilogie für die Coens ab. Sein affiner Jogger Harry Pfarrer (“Maybe I can get a run in”) ist neben Brad Pitts Chad Feldheimer der Trumpf dieser Spionage-Komödie, in deren Verlauf sich der charmante Ehebrecher mehr und mehr in seiner Paranoia verliert (“Who the fuck do you work for, you fucker?”), ehe er sich nach Venezuela abzusetzen versucht.

4. Marge Gunderson in Fargo: Passend, dass die herausforderndste Szene für Frances McDormands im siebten Monat schwangere Polizei-Chefin in dieser Krimi-Komödie das Treffen mit einem alten Schulverehrer ist. Egal ob drei Tote auf der Schnellstraße oder das Entsorgen einer Leiche im Schredder – nichts bringt Marge Gunderson aus der Fassung. Vielmehr stoßen die verübten Verbrechen bei ihr bloß auf Verwunderung: “Here ya are and it’s a beautiful day. Well. I just don’t understand it”.

3. Walter Sobchak in The Big Lebowski: Mit demnächst sechs Filmen zählt John Goodman zum Stammpersonal der Coens. Sein zum jüdischen Glauben konvertierter Vietnam-Veteran Walter Sobchak ist dabei fraglos sein Magnus opum. Egal ob es um das Übertreten buchstäblicher Linien (“This is not ’Nam. This is bowling. There are rules.”), Lösegeldübergaben oder das Beschaffen kleiner Zehen geht, der leicht soziopathisch veranlagte Walter zeigt uns hier “what happens when you fuck a stranger in the ass”.

2. Johnny Caspar in Miller’s Crossing: Auch Jon Polito arbeitete mit den Brüdern mehrmals zusammen, am eindrücklichsten wohl als Unterweltboss mit ethischem Anspruch. Dieser verbietet es ihm auch, Gabriel Byrnes Figur nach einem Abkommen zu hintergehen: “You double-cross once – where’s it all end? An interesting ethical question”. Johnny Caspar ist eine Figur mit Rückgrat und Werten, die man lieber nicht herablassend behandelt (“What is this, the high hat?”) oder ihr sagt, man habe es gleich gewusst.

1. The Dude in The Big Lebowski: Doch es kann nur einen geben und wer könnte dies auch anderes sein als Jeff Bridges’ König der Slacker? Hineingezogen in eine Krimigeschichte à la Raymond Chandler verliert sich der dem White Russian verfallene Dude in der Suche nach seinem Teppich (“That rug really tied the room together.”) sowie der Frau eines Namensvetters und der Erschaffung neuen Lebens. “The Dude abides”, erklärt er lakonisch und wie der Stranger meint: “It’s good knowin’ he’s out there. The Dude”.

6. April 2013

Tomb Raider

The extraordinary is in what we do, not who we are.

Es ist einige Jahre her, seit Lara Croft das letzte Mal über den Bildschirm gehüpft ist. Zuletzt hatte der Archäologin des Spielentwicklers Square Enix ihr männliches Pendant Nathan Drake von Naughty Dogs Uncharted-Serie den Rang abgelaufen. Im März warf das Entwicklerteam von Crystal Dynamics nun erneut seinen Hut in den Ring und wartete – wie sollte es heutzutage auch anders sein? – mit einer Origin-Story auf. Die gab es zwar erst 2006 in Legends, dennoch erhielt die Britin ein erneutes Facelifting genauso wie eine inhaltliche Umorientierung. Denn der dieses Mal einfach Tomb Raider benannte Neuanfang bewegt sich in eine etwas andere Richtung als vor fünf Jahren noch bei Underworld der Fall.

Das Spiel beginnt dabei mitten in der Handlung. Eine junge Lara Croft (gesprochen von Camilla Luddington) befindet sich auf hoher See auf der Suche nach Yamatai, dem ersten schriftlich festgehaltenen Königreich in Japan. Allerdings erfährt der Spieler dies erst später, zu Beginn wird erstmal das Spielgeschehen in Aktion gesetzt. Ein Sturm sucht das Schiff heim und lässt es auf eine Insel auflaufen. Dort wird Lara von ihren Freunden getrennt und in eine Höhle verschleppt. Scheinbar sind sie tatsächlich auf Yamatai gelandet, doch ist die Insel bevölkert von dem sektiererischen Kult der Solarii rund um deren Führer Mathias, die der Sonnenkönigin Himiko hörig sind und Laras Freunde gefangen halten.

Statt durch Ruinen zu wandern und nach Fundstücken zu stöbern, biedert sich Tomb Raider also eher als ein Survival-Drama an. Unsere frisch von der Universität kommende Archäologin ist zu Beginn auf sich selbst angewiesen: verletzt, durchnässt und hungrig. Im Laufe des Spiels gilt es Erfahrungspunkte im Plündern zu sammeln, Tiere zu jagen und sich der Solarii zu erwehren. Der Fokus der Haupthandlung liegt darauf, ein Rettungssignal zu senden, um von der Insel zu gelangen, sowie seine Freunde, allen voran Kommilitonin Sam Nishimura, die Himiko als Opfergabe dargereicht werden soll, zu befreien und zu retten. Der Puzzle- und Schnitzeljagdaspekt der Schatzsucherei hält sich im Hintergrund.

Gerade zu Beginn erweckt das jüngste Spiel von Crystal Dynamics dabei Erinnerungen an das Vorjahresgame Far Cry 3. Hier wie dort wird der Spieler auf einer Insel gestrandet, seine Freunde gefangengenommen und man muss sich anschließend die Natur zu Nutze machen, um durch Erfahrungspunkte seine Fähigkeiten und Waffen aufrüsten zu können. Wo Far Cry 3 allerdings mit einem Open-World-Konzept und GTA-Charakter daherkam, orientiert sich Tomb Raider was den Ablauf angeht eher an den Uncharted-Teilen oder Batman: Arkham City. So wie in letzterem Vertreter kann man nach Beendigung der Haupthandlung zurück ins Spielgeschehen tauchen, um alle offenen Nebenmissionen vollends abzuschließen.

In diesen geht es dann nur gelegentlich um das tatsächliche Rauben von Gräbern, ansonsten müssen Dokumente, Artefakte und andere kleinere Trophäen unterwegs aufgesammelt werden. Die wiederum liefern dann auch die Hintergrundgeschichte um Laras Begleitung. Dass die reiche Familie ihrer Freundin Sam die Expedition finanziert, der ehemalige Marine und Kumpel von Laras Vater, Conrad Roth, als Begleiter fungiert oder der an Renommee eingebüßte Archäologe Dr. James Whitman durch den Fund von Yamatai seinen Ruf aufpolieren will. All das ist jedoch im Grunde nur Nebengeplänkel in Laras Unterfangen, ihre jeweiligen Aufträge und Missionen entgegen der allgegenwärtigen Präsenz der Solarii zu erfüllen.

Gerätselt werden darf bisweilen dennoch, gerade wenn es gilt, die jeweiligen Gräber zu rauben. Dass Lara jedoch mit einer Instinktfunktion versehen wurde, die als Hinweis- und Tippgeber fungiert, ist leider etwas zu viel der Hilfe. Im direkten Vergleich kam Underworld vor fünf Jahren also verzwickter daher, was in diesem Fall aber lediglich Jammern auf hohem Niveau darstellt. Denn auch wenn Tomb Raider in seinem unentwegten Ausschalten seiner Gegenüber – wahlweise per Bogen, Pistole, Maschinengewehr oder Schrotflinte – wenig von Far Cry 3 oder insbesondere der Uncharted-Reihe unterscheiden mag, gerät das Szenario so unterhaltsam, dass man beim Spielen schnell die Zeit vergisst.

Denn auch wenn diesmal die Handlung auf einer einzigen Insel spielt, gibt es genügend Set-Pieces, um für Abwechslung zu sorgen. Seien es Wald- oder Berglandschaften, Türme oder Shanty Towns, ein Schiffsfriedhof oder die Innenräume von Bunker, Tempel und Schiffen – kaum eine Szenerie sieht aus wie die Vorherige. Ohnehin gefällt das neue Design von Lara Croft und ihrer Welt, wirkt gewollt härter und an den Genrekollegen orientiert. Tomb Raider selbst kommt mit einer Freigabe ab 18 daher, was sich wohl zuvorderst der jeweiligen Cut Scenes verdankt, sollte Lara im Spiel sterben. Da wird ihr Schädel zertrümmert, ihr Körper aufgespießt, ihre Kehle durchgeschnitten oder ihr Genick von Wölfen gebrochen.

Etwas enttäuschend ist, dass der ganze Spaß nach rund 15 Stunden bereits vorbei ist – ähnlich wie bei Arkham City. Das Finale fühlt sich nicht wirklich wie ein solches an, was auch daran liegen könnte, dass man ein ähnliches Szenario zuvor bereits im Spiel durchleben musste. Die Luft für die Aufspürung der fehlenden Trophäen ist dann etwas raus, dennoch darf unterm Strich konstatiert werden, dass Tomb Raider, das insgesamt elfte Spiel und fünfte solche von Crystal Dynamics, ein gelungener – wenn vielleicht auch nicht unbedingt nötiger – Relaunch der populären Figur von 1996 ist. Die Zukunft für Lara Croft könnte insofern kaum rosiger aussehen und hoffentlich dauert ihre Rückkehr nicht wieder fünf Jahre.

8.5/10
Szenenbilder Tomb Raider © Square Enix

1. April 2013

Filmtagebuch: März 2013

THE BAD LIEUTENANT: PORT OF CALL - NEW ORLEANS
(USA 2009, Werner Herzog)
6.5/10

BEETLEJUICE
(USA 1988, Tim Burton)
7.5/10

THE BRIDGE ON THE RIVER KWAI
(USA/UK 1957, David Lean)
9/10

THE CABLE GUY
(USA 1996, Ben Stiller)
5.5/10

CHILLERAMA
(USA 2011, Adam Green u.a.)
8/10

DOCTOR ZHIVAGO
(USA/I 1965, David Lean)
6.5/10

DUMB AND DUMBER
(USA 1994, Peter Farrelly)
8.5/10

FUN WITH DICK AND JANE
(USA 2005, Dean Parisot)
4/10

THE GATEKEEPERS [TÖTE ZUERST]
(IL/D/F/B 2012, Dror Moreh)
7/10

IN BRUGES [BRÜGGE SEHEN... UND STERBEN?]
(UK/USA 2008, Martin McDonagh)
8/10

JACK AND JILL
(USA 2011, Dennis Dugan)
3.5/10

KNOWING
(USA/UK/AUS 2009, Alex Proyas)
2.5/10

LAWRENCE OF ARABIA
(UK 1962, David Lean)
9/10

THE LOVED ONES
(AUS 2009, Sean Byrne)
3/10

EL ORFANATO [DAS WAISENHAUS]
(E/MEX 2007, Juan Antonio Bayona)
2/10

POLICE ACADEMY
(USA 1984, Hugh Wilson)
5/10

REALITY BITES
(USA 1994, Ben Stiller)
5.5/10

DE ROUILLE ET D’OS [DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN]
(F/B 2012, Jacques Audiard)
7/10

SMASHED
(USA 2012, James Ponsoldt)
4.5/10

THIS IS SPINAL TAP
(USA 1984, Rob Reiner)
8/10

TMNT [TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES]
(HK/USA 2007, Kevin Munroe)

6.5/10

TROPIC THUNDER
(USA/UK/D 2008, Ben Stiller)
5.5/10

VERONICA MARS - SEASON 1
(USA 2004/05, Nick Marck u.a.)
7/10

VERONICA MARS - SEASON 2
(USA 2005/06, John Kretchmer u.a.)
6/10

VERONICA MARS - SEASON 3
(USA 2006/07, John Kretchmer u.a.)
5.5/10

THE WALKING DEAD - SEASON 3
(USA 2012/13, Greg Nicotero u.a.)
7/10

WAR HORSE [GEFÄHRTEN]
(USA 2011, Steven Spielberg)

5/10

WHEN THE WIND BLOWS [WENN DER WIND WEHT]
(UK 1986, Jimmy T. Murakami)

5.5/10

WHO FRAMED ROGER RABBIT
(USA 1988, Robert Zemeckis)
8.5/10

Werkschau: Judd Apatow


THE 40-YEAR OLD VIRGIN [UNRATED VERSION]
(USA 2005, Judd Apatow)

4.5/10

KNOCKED UP [UNRATED VERSION]
(USA 2007, Judd Apatow)

5/10

FUNNY PEOPLE
(USA 2009, Judd Apatow)
6.5/10

THIS IS 40 [UNRATED VERSION]
(USA 2012, Judd Apatow)

6.5/10

Werkschau: The Coens


BLOOD SIMPLE. [DIRECTOR’S CUT]
(USA 1984, Joel Coen)

8/10

RAISING ARIZONA
(USA 1987, Joel Coen)
6/10

MILLER’S CROSSING
(USA 1990, Joel Coen)
8/10

BARTON FINK
(USA/UK 1991, Joel Coen)
7/10

THE HUDSUCKER PROXY
(UK/D/USA 1994, Joel Coen)
7.5/10

FARGO
(USA/UK 1996, Joel Coen)
8/10

THE BIG LEBOWSKI
(USA/UK 1998, Joel Coen)
10/10

O BROTHER, WHERE ART THOU?
(UK/F/USA 2000, Joel Coen)
5.5/10

THE MAN WHO WASN’T THERE
(USA/UK 2001, Joel Coen)
6/10

INTOLERABLE CRUELTY
(USA 2003, Joel Coen)
5.5/10

THE LADYKILLERS
(USA 2004, Ethan Coen/Joel Coen)
7/10

NO COUNTRY FOR OLD MEN
(USA 2007, Ethan Coen/Joel Coen)
7/10

BURN AFTER READING
(USA/UK/F 2008, Ethan Coen/Joel Coen)
6.5/10

A SERIOUS MAN
(USA/UK/F 2009, Ethan Coen/Joel Coen)
6.5/10

TRUE GRIT
(USA 2010, Ethan Coen/Joel Coen)
6.5/10