25. Januar 2013

Misfits - Season Three

I feel like I’m being raped here, and not in a good way.

Wenn eine Serie ihren größten Star verliert, ist das in den meisten Fällen der Anfang vom Ende. So bildete George Clooneys Ausstieg aus ER den Auftakt einer über Jahre dauernden Bluttransfusion und auch The Office ist seit dem Ausscheiden von Steve Carell – aber auch davor schon – lange nicht mehr so gut wie früher. Wie es mit Howard Overmans Misfits nach dem Abschied von Robert Sheehan weitergehen würde, dürfte somit vor ein paar Jahren fraglich gewesen sein. Der Kurzfilm Vegas Baby! schrieb ihn quasi aus der Serie und stellte mit Joe Gilgun zugleich seinen Ersatz vor. Die schlechte Nachricht ist: Die dritte Staffel Misfits ist nicht so gut wie die vorherigen. Die gute Nachricht ist: Spaß macht sie trotzdem.

An der Ausgangslage der Serie hat sich wenig geändert. Ein roter Faden fehlt noch immer, vielmehr gilt es in den Episoden mehr oder weniger Persönliches zu verarbeiten und bei Bedarf einen „Super“-Kontrahenten außer Kraft zu setzen. Bemerkenswert ist, dass die Gruppe ihre Kräfte nun noch seltener einsetzt als sie es bisher schon tat. Was vielleicht auch daran liegt, dass sie nach den Ereignissen des Christmas Specials nun belanglos geworden sind. Statt Gedanken zu lesen ist Kelly (Lauren Socha) nun “a fucking rocket scientist”, Alisha (Antonia Thomas) geilt andere Menschen nicht mehr auf, sondern kann sich in sie hineinversetzen und Simon (Iwan Rheon) hat ab sofort Vorahnungen statt unsichtbar zu werden.

Zum Einsatz kommen ihre Kräfte jedoch wenig bis gar nicht, sodass man sich bisweilen fragt, warum sie sich überhaupt für diese entschieden haben. Laut Curtis (Nathan Stewart-Jarrett) blieb für ihn nur noch die Fähigkeit, sich in eine Frau verwandeln zu können, was immerhin in Episode 2 ausgiebig durchexerziert wird. Am häufigsten sehen wir jedoch Neuling Rudy (Joe Gilgun) seine gespaltene Persönlichkeit ausleben – wenn auch eher ungewollt für die Figur. Die Abstinenz von Nathan wird von Gilgun im Folgenden quasi ein-zu-eins ausgefüllt, ist dieser doch nicht minder nutzlos, vulgär und sexuell gestört als sein Vorgänger. Zumindest trifft dies auf die extrovertierte Version seiner Persönlichkeit zu.

Dem bisherigen Serien-Schema bleibt sich Misfits dann treu, wenn der pervertierte Rudy für die Lacher und bizarren Momente sorgen darf. Und auch sonst ist alles wie gehabt, wenn die fünf Delinquenten es wieder mal mit jeder Menge Leichen zu tun kriegen (“That’s a lot of killing. Even for us.”) sowie mit Koma-Weibern, Super-Geschlechtskrankheiten, Zombie-Katzen und niemand Geringerem als Adolf Hitler persönlich. Zugleich werden die Einsätze vergleichsweise erhöht, gilt es doch nicht nur eine Invasion von Zombies zu stoppen, sondern auch ein Paralleluniversum zu verhindern, in welchem die Nazis den Krieg gewonnen haben. Oder mit den Worten unserer fünf Delinquenten: “That is proper superhero shit!”.

Dennoch ist im dritten Jahr von Overmans Serie nicht alles Gold was glänzt. Angesichts der Superkräfte wird viel Potential verschenkt, denn was bringen diese, wenn sie keinerlei Verwendung finden? Auch Handlungsstränge wie Simons Identität als maskierter Helfer verlaufen eher im Sand und scheitern an etwaigen Logiklöchern. Dass die Polizei inzwischen gänzlich aufgegeben hat, der Vielzahl an vermissten Personen und Bewährungshelfern im Gemeinschaftszentrum nachzugehen, zählt da nicht einmal dazu. Es zeichnet Misfits jedoch aus, dass es die Serie trotz all dieser Mängel versteht, mit einer Handvoll brillanter Szenen oder Dialoge das Ruder in den meisten Fällen zu ihren Gunsten herumzureißen.

Nicht zuletzt verdankt sich das Gilgun und Socha, die mit den besten Dialogen und Momenten ausgestattet werden, beispielsweise wenn Kelly mit einer Kopfnuss Hitler zu Boden streckt. Gleichzeitig taucht die dritte Staffel von Misfits etwas mehr ins Pop-Kulturelle ein, mit Comic- und Zombie-thematischen Folgen, und kommentiert sich bei Gelegenheit auch gern selbst mit Meta-Zügen (“Someone’s definitely fucking with us here.”). Am meisten Spaß bereitet dagegen Episode 6, wenn Rudy alles daran setzt, seinen Penis zu retten. Jedoch folgte auf das Ende der dritten Staffel erneut ein personeller Einschnitt und sollte Misfits es schaffen, diesen zu überleben, wäre das vermutlich in der Tat dann “proper superhero shit”.

8/10

18. Januar 2013

Misfits - Season Two

We’re lazy and incompetent. We’re practically handicapped.

Trotz aller Freiheiten, die der Pay-TV-Sender HBO in den USA genießt, wird man lange suchen müssen, ehe man auf diesem eine Serie findet, in der eine Figur versucht, sich selbst oral zu befriedigen. Howard Overmans Misfits gibt sich in ihrem zweiten Jahr nochmals eine Spur dreckiger und frecher, zugleich hadert die zweite Staffel jedoch damit, dass sich der Kosmos unserer fünf jungen Delinquenten etwas weitet. Die Folge sind vermeintlich epischere Handlungsstränge und Konfrontationen mit anderen „Superhelden“, die allerdings nicht vollends so zu zünden vermögen, wie vermutlich gewollt. Dementsprechend macht die Serie immer noch durchweg ordentlich Spaß, baut jedoch leider auch etwas ab.

Davon ist zu Beginn aber zum Glück noch nichts zu merken. Im Gegenteil, knüpft Episode 1 doch nahtlos an die Ereignisse der ersten Staffel an. Nachdem endlich Nathans (Robert Sheehan) Kraft der Unsterblichkeit gelüftet ist, beschäftigt die Gruppe bald darauf dann wieder mal ihr Lieblingsthema: tote Bewährungshelfer. Denn während Sally (Alex Reid) noch „entsorgt“ werden muss, gilt es darauf zu achten, dass ihr Ersatz Shaun (Craig Parkinson) sich nicht den Spitznamen ‘Shaun of the Dead’ abholt. Hinzu kommt ein mysteriöser maskierter Schutzengel, der den Fünf stets in der Not zur Seite steht, neue Beziehungsgeflechte und aller guten Vorsätze zum Trotz natürlich dennoch wieder jede Menge Leichen.

Bezeichnend ist dabei, dass die Gruppe ihre Kräfte immer noch in den selteneren Fällen einsetzt. Man könnte sogar kritisieren, dass sie das Potential ihrer Fähigkeiten sogar selten bis nie wirklich ausschöpfen, wobei auch in dieser Staffel ihre soziale Interaktion im Fokus steht. So konfrontiert ziemlich überraschend die zweite Folge Nathan mit einem ihm bis dato unbekannten Halbbruder, was zu einem weiteren Gastauftritt von Dexter Fletcher als deren Vater führt. Simon (Iwan Rheon) wiederum kriegt es mit alten und neuen romantischen Bekanntschaften zu tun, während Alisha (Antonia Thomas) und Curtis (Nathan Stewart-Jarrett) ebenfalls frische Partner in ihrem Leben willkommen heißen dürfen.

Was der zweiten Staffel fehlt, ist ein roter Faden oder ein Ziel, auf das es hinzuarbeiten gilt. Stattdessen grast Overman einige Handlungselemente oberflächlich ab, beschäftigt sich aber nicht eingehender mit den jeweiligen plot points. Zum Beispiel spielt die Tatsache, dass in wenigen Wochen gleich zwei Bewährungshelfer und zwei – bzw. drei, zählt man Nathan dazu – Delinquenten ums Leben kamen, keine Rolle. Und während Misfits beginnt, sich mehr in Heroes-Gefilde zu begeben, wird auch dies nicht konsequent zu Ende gedacht, wenn einer der Freunde aus der Zukunft in die Gegenwart reist oder es die Jugendlichen später mit einem Gleichgesinnten zu tun bekommen, der seine „Artgenossen“ jagt und tötet.

Unterdessen werden Beziehungen, die lange vorbereitet wurden, plötzlich fallen gelassen und andere auf einmal unerwartet ersetzt, während sich Overman in seinem Versuch, die Serie pompöser zu gestalten, merklich in Logiklöchern verfängt. Daher verdankt sich die Qualität der zweiten Staffel weniger den tatsächlichen Geschichten, als vielmehr den Charakteren und einigen brillant-genialen Momenten. In den meisten von diesen ist auch dieses Jahr erneut Sheehan zu sehen, dessen infantil-vulgärer Charme bisweilen jedoch überstrapaziert wird. Neben Rheon und Thomas kriegt er aber natürlich am meisten zu tun, während speziell Stewart-Jarrett und Lauren Sochas prollige Kelly in den Hintergrund gedrängt werden.

Der Höhepunkt der zweiten Staffel ist daher dann Episode 1, der Tiefpunkt dagegen das abschließende Christmas Special. Dieses wartet zwar mit einigem Drama und einer thematisch und zum Ton der Serie passenden Idee (“I’m gonna kill Jesus”) auf, wirkt aber eher hingerotzt als wohl durchdacht, nicht zuletzt in seinen Charakterdarstellungen und Kollision mit dem bisher Gezeigten. Nichtsdestotrotz ist Misfits auch in ihrem zweiten Jahr ausgesprochen vergnüglich, über weite Strecken herrlich von Overman geschrieben, dabei oftmals ein einziger Geniestreich und prinzipiell beste Unterhaltung. Ob sich dies angesichts von Sheehans Serien-Ausstieg auch über die dritte Staffel sagen lassen wird, bleibt offen.

8/10

14. Januar 2013

Beauty Day

Are you ready to go, people?

Vor 13 Jahren stürmten Johnny Knoxville und seine Jackass-Crew mit ihren wahnwitzigen Stunts und Albernheiten den Fernsehsender MTV. Es wurde geblödelt und die eigene Gesundheit gefährdet – zur allgemeinen Belustigung des Publikums. Dabei war das Konzept damals ein alter Hut, zumindest in St. Catharines, Kanada. Dort hatte Ralph Zavadil als Cap’n Video bereits zehn Jahre zuvor Eier durch die Nase konsumiert und sich im Winter nur in Unterwäsche von seinem Dach gestürzt. Als er jedoch während eines Oster-Specials 1995 einige Haustiere gefährdete, verlor Zavadil seinen lokalen TV-Sendeplatz. In seinem Debüt Beauty Day rekapitulierte Jay Cheel vor zwei Jahren nun die Karriere von Cap’n Video.

Als unerwarteter und im wahrsten Sinne des Wortes ausgesprochen harter Einstieg in seine Dokumentation dient dem kanadischen Regisseur dabei Zavadils berüchtigster Stunt. Von einer meterhohen Leiter wollte sich dieser auf die Abdeckplane seines Swimming Pools stürzen. Nur federte die Leiter beim Absprung so sehr, sodass Zavadil statt auf der Poolplane mit dem Kopf auf dem Zement landete und sich mehrere Halswirbel brach. “There were a couple of stunts that I did that didn’t go exactly as planned”, gesteht er gegenüber Cheel. Dazu zählte nicht nur jener lebensgefährliche Pool-Stunt, sondern auch sein Versuch, sich mit aufgetragenem und in Brand gestecktem Alkohol zu rasieren (“instant razor in a bottle”).

“It was unpredictable, it was goofy, it was dangerous”, erinnert sich der Lokaljournalist John Law. “It was pretty hardcore stuff.” Das scheint Zavadil jedoch in die Wiege gelegen worden zu sein, wie Privatvideos seines Vaters zeigen, der auch gerne mal von Tischen in Pools tauchte. Vielleicht hatte seine lebensmüde Art auch mit seiner Krebserkrankung im Kindesalter zu tun, lernte Zavadil doch früh, dass das Leben gelebt werden muss. “If there was something he could do, he would do it”, bestätigt seine Mutter Barbara und ergänzt: “If there was something he couldn’t do, he’d try”. Eine Stelle in einer regionalen Fabrik kündigte der Alkoholiker, um sich selbst zu verwirklichen. Und so war letztlich Cap’n Video geboren.

Cheel streift im Folgenden dann auch eine von Zavadils Beziehungen zur Motorradfahrerin Nancy Dewar, deren Liaison nach einem schweren Unfall von Dewar zerbrach, und eine uneheliche Tochter, zu der er im Teenageralter schließlich Kontakt aufnimmt. Hier zeigt sich jedoch auch der Makel von Beauty Day, gerät die Dokumentation doch in ihrem zweiten Akt ausgesprochen unausgewogen. Zavadils Krebserkrankung, die Beziehungen zu Dewar und der Tochter sowie der Alkoholismus werden bloß angerissen, ohne richtig aufgearbeitet und eingeordnet zu werden. Wieso man Zavadil nach seinem Geständnis, er sei Alkoholiker zudem in praktisch jeder zweiten Szene Alkohol trinken sieht, wirft Fragen auf.

Obschon diese Episoden zwar das Profil von Zavadil schärfen, dümpeln sie thematisch doch etwas vor sich hin. Umso dankbarer ist man auch als Zuschauer, wenn Cheel im dritten Akt schließlich einen roten Faden serviert bekommt als Zavadil für 2010 eine Jubiläumssendung von Cap’n Video plante. Denn die Videos von Zavadils Kunstfigur und dessen Reminiszenz sind die Stärken der Dokumentation. Gemeinsam mit seinem besten Freund Robert Buick macht sich also der Kanadier daran, neue und immer noch nicht ungefährliche Stunts zu inszenieren – dabei immer begleitet von Cheel sowie seinem Produzenten und „Tontechniker“ Roman Pizzacalla, die als bloße Zwei-Mann-Crew die Dreharbeiten bestritten.

Angesichts des schmalen Budgets und der kleinen Crew, Cheel übernahm auch die Kameraarbeit, zeichnet Beauty Day insbesondere dafür, dass es sich um eine DVD handelt, ein hervorragendes Bild und viele schöne Motive aus. Das umfangreiche Archivmaterial von Cap’n Video überzeugt derweil wohl speziell Fans der Jackass-Zoten. Bedeutend ist jedoch, dass Zavadil ein sehr liebenswerter Chaot ist, den man gerne begleitet. “No matter what happens to him he always looks on the bright side of things”, verrät Cheel einem im Audiokommentar. Und wenn sich auf Ralph Zavadil oder eben auch die Johnny Knoxvilles, Steve-O’s und Co. ein Sprichwort münzen ließe, dann vermutlich das klassische “boys will be boys”.

7.5/10

7. Januar 2013

Misfits - Season One

If a bear and a shark had a fight, who would win?

Es ist ein Bild des Schreckens, das sich dem Zuschauer in Misfits bietet. Junge Erwachsene, gekleidet in Cardigans und farblosen Kleidern, die den Drogen abgeschworen haben, um ihr Potential aufzuschöpfen. Zumindest für den Taugenichts Nathan (Robert Sheehan) ist das der Schock schlechthin. “We had it all”, ruft er seinen Altersgenossen zu. “We fucked up bigger and better than any generation that came before us.” Es handelt sich um die Klimax der sechs Folgen umfassenden ersten Staffel zur Superhelden-Serie von Howard Overman über fünf Nicht-Konformisten, allerdings eben eher für Serien-Konformisten. Eine britische Version von NBC’s Heroes quasi – nur gewitzter, zynischer und mit mehr Sexappeal.

Darin wird eine Gruppe jugendlicher Delinquenten bei der Ausübung ihrer Sozialstunden von einem mysteriösen Sturm überrascht und vom Blitz getroffen. Fortan entwickeln die fünf jungen Erwachsenen übernatürliche Kräfte, angepasst an ihren jeweiligen Charakter. Da ist Curtis (Nathan Stewart-Jarrett), ein wegen Drogenbesitzes verurteilter Athlet, der die Zeit zurückdrehen kann, die promiskuitive Alisha (Antonia Thomas), die per Körperkontakt bei ihrem Gegenüber sexuelle Erregung auslöst, der unscheinbare und introvertierte Simon (Iwan Rheon), der sich unsichtbar werden lässt und die prollige Kelly (Lauren Socha), die ihre Meinung auf der Zunge trägt und plötzlich mit telepathischen Kräften versehen wird.

Und weil bei dem Sturm ihr Bewährungshelfer wahnsinnig wurde und die Teenager ihn töten mussten, werden sie fortan mehr durch die Tat denn ihre Superkräfte zu einem verschworenen Haufen. Und im Gegensatz zu anderen Protagonisten mit übernatürlichen Fähigkeiten, allen voran natürlich den Artverwandten Heroes, dreht sich für diese „Helden“ ihr Alltag fortan nicht darum, anderen Menschen zu helfen. Und sie verlieren sich, bis auf gelegentliche Ausnahmen im Fall von Alisha oder Simon abgesehen, auch nicht in einer hedonistischen Ausübung dieser Kräfte wie im vergangenen Jahr von den Figuren in Chronicle. Vielmehr bereiten ihnen die neu erworbenen Fähigkeiten mehr Probleme als ihnen lieb ist.

Nur weil es sich bei Misfits um eine „Superhelden“-Serie handelt, sollte der Zuschauer jedoch keine ausufernde Darstellung dieser Kräfte erwarten. Die britische Fernsehserie ist nicht X-Men, sodass die Präsentation der jeweiligen Fähigkeiten ziemlich rudimentär ausfällt. An sich sind ohnehin nur die Kräfte von Simon und Curtis wirklich optisch erkennbar und im Fokus der Serie steht auch nicht so sehr die Anwendung dieser Kräfte, sondern die Interaktion der Gruppe miteinander und ihrer Umgebung. Dazu gehört vor allem ihre neue Bewährungshelferin Sally (Alex Reid), die wiederum – zurecht – die Jugendlichen verdächtigt, für das Verschwinden ihres Vorgängers und zugleich Verlobten verantwortlich gewesen zu sein.

Von Vorteil ist hierbei auch, dass sich die Serie ganz wie man es aus Großbritannien gewohnt ist nicht lang und breit über zwei Dutzend Folgen erstreckt, sondern in ihren viereinhalb Stunden Laufzeit relativ kompakt daherkommt. Ein weiterer Trumpf ist dabei Robert Sheehans Nathan, sowohl die Figur selbst als auch ihr Darsteller. Kontinuierlich als „Arschloch“ oder „Trottel“ von den anderen Delinquenten tituliert, erhält Sheehan stets die vorzüglichsten Dialogzeilen in den Mund gelegt, die der Ire mit seinem unvergleichlich flamboyanten Spiel zum Herzstück von Misfits garniert. Aber generell verdient sich der den Folgen innewohnende Humor, der oftmals zynische Züge annimmt, alles Lob der Welt.

Man kommt folglich nicht umhin, im Laufe der ersten Staffel mehrfach in Gelächter auszubrechen. Beispielsweise in einer Hommage an The Big Lebowski während Episode 4, die zugleich mit einem Cameo von Dexter Fletcher aufwartet. Am überzeugendsten gerät Episode 2, aber eigentlich fallen alle geraden Episoden herausragend aus, wohingegen bloß Episode 5 etwas abflacht, aber eher, da sie die Entwicklungen im Staffelfinale vorbereitet. Summa summarum kann Misfits nur jedem Serienfreund ans Herz gelegt werden, handelt es sich doch um eine der besten ersten Staffeln, die man zu Gesicht kriegen wird. Wenn auch die Figuren in Misfits nur bedingt Helden sind, so ist zumindest die Serie selbst ganz klar super.

8.5/10

4. Januar 2013

Filmtagebuch: Dezember 2012

2 DAYS IN NEW YORK
(D/F/B 2012, Julie Delpy)
6.5/10

56 UP
(UK 2012, Michael Apted)
8/10

THE AMBASSADOR
(DK 2011, Mads Brügger)
4/10

AN AMERICAN TAIL [FEIVEL, DER MAUSWANDERER]
(USA 1986, Don Bluth)
5.5/10

ANCHORMAN: THE LEGEND OF RON BURGUNDY [EXTENDED CUT]
(USA 2004, Adam McKay)
9.5/10

ARBITRAGE
(USA 2012, Nicholas Jarecki)
7/10

ARGO
(USA 2012, Ben Affleck)
5.5/10

THE ARTIST
(F/B/USA 2011, Michel Hazanavicius)
7.5/10

ATTENBERG
(GR 2010, Athina Rachel Tsangari)
6/10

BACK TO THE FUTURE
(USA 1985, Robert Zemeckis)
9/10

BEYOND THE BLACK RAINBOW
(CDN 2010, Panos Cosmatos)
3/10

BOMBAY BEACH
(USA 2011, Alma Har’el)
6.5/10

BOOK CHON BANG HYANG [THE DAY HE ARRIVES]
(ROK 2011, Hong Sang-soo)
6/10

CLOUD ATLAS
(USA/D/HK/SGP 2012, Lana Wachowski/Tom Tykwer/Andy Wachowski)
7/10

DARK HORSE
(USA 2011, Todd Solondz)
5.5/10

THE DARK KNIGHT RISES
(USA/UK 2012, Christopher Nolan)
3.5/10

THE DEEP BLUE SEA
(UK/USA 2011, Terence Davies)
5.5/10

THE DESCENDANTS
(USA 2011, Alexander Payne)
6.5/10

DEXTER - SEASON 7
(USA 2012, John Dahl/Steve Shill u.a.)
7.5/10

DRIVE
(USA 2011, Nicolas Winding Refn)
7.5/10

FRIENDS WITH KIDS
(USA 2011, Jennifer Westfeldt)
6/10

THE GIRL WITH THE DRAGON TATTOO
(USA/S/N 2011, David Fincher)
3/10

THE HOBBIT: AN UNEXPECTED JOURNEY
(USA/NZ 2012, Peter Jackson)
3.5/10

HODEJEGERNE [HEADHUNTERS]
(N/D 2011, Morten Tyldum)
6.5/10

HOLY MOTORS
(F/D 2012, Leos Carax)
7/10

HOME ALONE
(USA 1990, Chris Columbus)
10/10

HOME ALONE 2: LOST IN NEW YORK
(USA 1992, Chris Columbus)
9/10

HWANGHAE [THE YELLOW SEA]
(ROK/HK/USA 2010, Na Hong-jin)
7.5/10

ICE AGE: CONTINENTAL DRIFT
(USA 2012, Steve Martino/Mike Thurmeier)
4.5/10

THE IMPOSTER
(UK 2012, Bart Layton)
8.5/10

INDIE GAME: THE MOVIE
(CDN 2012, Lisanne Pajot/James Swirsky)
7.5/10

THE INTERRUPTERS
(USA 2011, Steve James)
8.5/10

THE INVISIBLE WAR
(USA 2012, Kirby Dick)
7.5/10

JOHN CARTER
(USA 2012, Andrew Stanton)
7.5/10

TO LIVE AND DIE IN L.A.
(USA 1985, William Friedkin)
7/10

MARINA ABRAMOVIĆ: THE ARTIST IS PRESENT
(USA 2012, Matthew Akers/Jeff Dupre)
7/10

MEN IN BLACK 3
(USA/UAE 2012, Barry Sonnenfeld)
3/10

MISS BALA
(MEX 2011, Gerardo Naranjo)
5.5/10

MONEYBALL
(USA 2011, Bennett Miller)
7/10

MONSIEUR LAZHAR
(CDN 2011, Philippe Falardeau)
6.5/10

MOONRISE KINGDOM
(USA 2012, Wes Anderson)
8/10

THE MYTH OF THE AMERICAN SLEEPOVER
(USA 2012, David Robert Mitchell)
5/10

THE PERKS OF BEING A WALLFLOWER
(USA 2012, Stephen Chbosky)
6/10

PROJECT NIM
(USA/UK 2011, James Marsh)
8.5/10

PROJECT X
(USA 2012, Nima Nourizadeh)
3/10

PROMETHEUS
(USA/UK 2012, Ridley Scott)
4/10

ROCK OF AGES
(USA 2012, Adam Shankman)
4.5/10

SEARCHING FOR SUGAR MAN
(S/UK 2012, Malik Bendjelloul)
8/10

SERBUAN MAUT [THE RAID]
(RI/USA 2011, Gareth Evans)
5.5/10

SHAME
(UK 2011, Steve McQueen)
7.5/10

A SIMPLE PLAN
(USA/UK/F/D/J 1998, Sam Raimi)
7/10

SKYFALL
(UK/USA 2012, Sam Mendes)
4/10

SOMETHING FROM NOTHING: THE ART OF RAP
(USA/UK 2012, Ice-T/Andy Baybutt)
5.5/10

SONS OF ANARCHY - SEASON 5
(USA 2012, Paris Barclay/Peter Weller u.a.)
7.5/10

TABU
(P/BR/D/F 2012, Miguel Gomes)
5/10

TAKE SHELTER
(USA 2011, Jeff Nichols)
7.5/10

TERRI
(USA 2011, Azazel Jacobs)
6.5/10

THAT’S MY BOY
(USA 2012, Sean Anders)
7.5/10

DIE THOMANER
(D 2012, Günter Atteln/Paul Smaczny)
7/10

TINKER, TAILOR, SOLDIER, SPY
(UK/F/D 2011, Alfred Tomason)
6/10

TOMBOY
(F 2011, Céline Sciamma)
7/10

A TORINÓI LÓ [THE TURIN HORSE]
(H/F/D/CH/USA 2011, Béla Tarr/Ágnes Hranitzky)
5/10

UNDEFEATED
(USA 2011, Daniel Lindsay/T.J. Martin)
7.5/10

UNIVERSAL SOLDIER: DAY OF RECKONING
(USA 2012, John Hyams)
7.5/10

DIE UNSICHTBARE
(D/F 2011, Christian Schwochow)
7.5/10

WARRIOR
(USA 2011, Gavin O’Connor)
7.5/10

WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN
(USA/UK 2011, Lynne Ramsay)
7.5/10

W CIEMNOŚCI [IN DARKNESS]
(PL/D/CDN 2011, Agnieszka Holland)
6.5/10

Werkschau: Andrew Dominik


CHOPPER
(AUS 2000, Andrew Dominik)
6/10

THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES
BY THE COWARD ROBERT FORD

(USA/CDN/UK 2007, Andrew Dominik)
8.5/10

KILLING THEM SOFTLY
(USA 2012, Andrew Dominik)
4/10