This girl has problems, no?
In den meisten Fällen versucht eine Fortsetzung dem „Höher, Schneller, Weiter“-Prinzip zu folgen. Sprich: Man nimmt das, was im ersten Teil gut funktioniert hat, und vervielfältigt es im Vergleich zum Original. Kam Jack Sparrow (Johnny Depp) in Curse of the Black Pearl gut beim Publikum an, gab es im Sequel Dead Man’s Chest noch mehr Jack Sparrow, bis zu Beginn des dritten Teils At World’s End sogar eine ganze Schiffmannschaft aus Jack Sparrows bestand. Redundanzen in Fortsetzungen scheinen somit unausweichlich, vielleicht auch, weil manche Konzepte wie Terminator wenig Spielraum lassen, außer dass eine Maschine aus der Zukunft in die Vergangenheit kommt, um John Connor auszulöschen. Wenn man also so will, ist Flickan som lekte med elden ein durchaus gelungenes Sequel von Män som hatar kvinnor, verzichtete Stieg Larsson bzw. Daniel Alfredson darauf, den ersten Teil einfach mit neuen Figuren nachzuerzählen. Was jedoch nicht bedeuten soll, dass die zweite Adaption der Reihe ein gelungener Film ist.
Eigentlich könnte alles so schön sein. Ein Jahr ist rum und Lisbeth Salander (Noomie Rapace) frönt immer noch ein wohlhabendes Dasein in der ganzen Welt. Ihre Ex-Flamme und rehabilitierter Journalist, Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) hat sich auch wieder gut in den redaktionellen Alltag seines Magazins „Millennium“ eingefunden. Aber natürlich tut sich ein neues Problemfeld auf, das die beiden ehemaligen Ermittlungspartner wieder zusammenführt. Während Lisbeth die Tätigkeiten ihres juristischen Vormunds Bjurman (Peter Andersson) überwacht, stößt einer von Mikaels Kollegen auf einen Mädchenhändlerring, in den auch Beamte der schwedischen Regierung verstrickt sind. Als wenig später nicht nur Bjurman, sondern auch Mikaels Kollege und dessen Freundin tot aufgefunden werden, gerät Lisbeth wegen ihrer Fingerabdrücke an der Tatwaffe unter dreifachen Mordverdacht. Der Schlüssel zur Verschwörung scheint der ominöse ehemalige Spion und Überläufer Zalachenko (Georgi Staykov), „Zala“ genannt, zu sein.
Natürlich wird wieder privat ermittelt, was das Zeug hält, gehacked und gejailbreaked, was Bits und Bites hat - aber dennoch zeigt sich Flickan som lekte med elden von einer anderen Seite als sein Vorgänger. Was erfrischend ist, aber den Film nicht weiterbringt. Der Mädchenhändlerring verkommt zur Nebensache, wichtiger ist, wer in ihn involviert ist. Die meiste Zeit betreiben Mikael und Lisbeth dabei ihre eigenen Recherchen, unabhängig voneinander, und begegnen sich somit erst in der Schlussszene. Dies vermeidet in seinem strukturellen Aufbau Redundanzen zum Vorgänger, kann jedoch auf der narrativen Ebene nicht mit Män som hatar kvinnor mithalten. War dieser bis zu seinem dritten Akt überaus spannenden Skandinavien-Kino, fehlen der Fortsetzung nun der rote Faden in der Handlung und eine Identifikationsperson wie sie Harriet Vanger (und dies sogar in Abwesenheit) darstellte. Hier ist Lisbeth nun das Objekt der (narrativen) Begierde, was aber daran scheitert, dass Larsson bzw. Alfredson (noch) zu wenig über sie preisgeben.
Der Kollege Moviescape hat es angesprochen: eigentlich sollten die zweite und die dritte Literaturverfilmung der „Millennium“-Reihe im Gegensatz zu Män som hatar kvinnor nicht im Kino, sondern nur im Fernsehen laufen. Entsprechend grobkörniger ist die Optik geraten, die zwar nicht zwingend schlecht ist, aber nicht so überzeugend ausfällt, wie beim Vorgänger. Ähnlich wie der erste Teil verbaut sich Flickan som lekte med elden viel mit seinem schusseligen Finale, hier in Form eines armseligen Kill Bill Vol.2-Zitats. Mittels Cliffhanger-Abschluss soll die Brücke zum abschließenden Luftslottet som sprängdes geschlagen werden, kann jedoch auch mit Abstrichen als stringentes Ende dieses Handlungsstranges gesehen werden. Hinsichtlich der Adaption gehen wahrscheinlich wie beim ersten Teil viele Einkäufe, Kochrezepte und Abendveranstaltungen der beiden Hauptfiguren verloren. Grundsätzlich ließe sich jedoch urteilen, dass man nichts verpasst, wenn man Larssons Romane oder eben deren Verfilmungen außen vor lässt.
In den meisten Fällen versucht eine Fortsetzung dem „Höher, Schneller, Weiter“-Prinzip zu folgen. Sprich: Man nimmt das, was im ersten Teil gut funktioniert hat, und vervielfältigt es im Vergleich zum Original. Kam Jack Sparrow (Johnny Depp) in Curse of the Black Pearl gut beim Publikum an, gab es im Sequel Dead Man’s Chest noch mehr Jack Sparrow, bis zu Beginn des dritten Teils At World’s End sogar eine ganze Schiffmannschaft aus Jack Sparrows bestand. Redundanzen in Fortsetzungen scheinen somit unausweichlich, vielleicht auch, weil manche Konzepte wie Terminator wenig Spielraum lassen, außer dass eine Maschine aus der Zukunft in die Vergangenheit kommt, um John Connor auszulöschen. Wenn man also so will, ist Flickan som lekte med elden ein durchaus gelungenes Sequel von Män som hatar kvinnor, verzichtete Stieg Larsson bzw. Daniel Alfredson darauf, den ersten Teil einfach mit neuen Figuren nachzuerzählen. Was jedoch nicht bedeuten soll, dass die zweite Adaption der Reihe ein gelungener Film ist.
Eigentlich könnte alles so schön sein. Ein Jahr ist rum und Lisbeth Salander (Noomie Rapace) frönt immer noch ein wohlhabendes Dasein in der ganzen Welt. Ihre Ex-Flamme und rehabilitierter Journalist, Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) hat sich auch wieder gut in den redaktionellen Alltag seines Magazins „Millennium“ eingefunden. Aber natürlich tut sich ein neues Problemfeld auf, das die beiden ehemaligen Ermittlungspartner wieder zusammenführt. Während Lisbeth die Tätigkeiten ihres juristischen Vormunds Bjurman (Peter Andersson) überwacht, stößt einer von Mikaels Kollegen auf einen Mädchenhändlerring, in den auch Beamte der schwedischen Regierung verstrickt sind. Als wenig später nicht nur Bjurman, sondern auch Mikaels Kollege und dessen Freundin tot aufgefunden werden, gerät Lisbeth wegen ihrer Fingerabdrücke an der Tatwaffe unter dreifachen Mordverdacht. Der Schlüssel zur Verschwörung scheint der ominöse ehemalige Spion und Überläufer Zalachenko (Georgi Staykov), „Zala“ genannt, zu sein.
Natürlich wird wieder privat ermittelt, was das Zeug hält, gehacked und gejailbreaked, was Bits und Bites hat - aber dennoch zeigt sich Flickan som lekte med elden von einer anderen Seite als sein Vorgänger. Was erfrischend ist, aber den Film nicht weiterbringt. Der Mädchenhändlerring verkommt zur Nebensache, wichtiger ist, wer in ihn involviert ist. Die meiste Zeit betreiben Mikael und Lisbeth dabei ihre eigenen Recherchen, unabhängig voneinander, und begegnen sich somit erst in der Schlussszene. Dies vermeidet in seinem strukturellen Aufbau Redundanzen zum Vorgänger, kann jedoch auf der narrativen Ebene nicht mit Män som hatar kvinnor mithalten. War dieser bis zu seinem dritten Akt überaus spannenden Skandinavien-Kino, fehlen der Fortsetzung nun der rote Faden in der Handlung und eine Identifikationsperson wie sie Harriet Vanger (und dies sogar in Abwesenheit) darstellte. Hier ist Lisbeth nun das Objekt der (narrativen) Begierde, was aber daran scheitert, dass Larsson bzw. Alfredson (noch) zu wenig über sie preisgeben.
Der Kollege Moviescape hat es angesprochen: eigentlich sollten die zweite und die dritte Literaturverfilmung der „Millennium“-Reihe im Gegensatz zu Män som hatar kvinnor nicht im Kino, sondern nur im Fernsehen laufen. Entsprechend grobkörniger ist die Optik geraten, die zwar nicht zwingend schlecht ist, aber nicht so überzeugend ausfällt, wie beim Vorgänger. Ähnlich wie der erste Teil verbaut sich Flickan som lekte med elden viel mit seinem schusseligen Finale, hier in Form eines armseligen Kill Bill Vol.2-Zitats. Mittels Cliffhanger-Abschluss soll die Brücke zum abschließenden Luftslottet som sprängdes geschlagen werden, kann jedoch auch mit Abstrichen als stringentes Ende dieses Handlungsstranges gesehen werden. Hinsichtlich der Adaption gehen wahrscheinlich wie beim ersten Teil viele Einkäufe, Kochrezepte und Abendveranstaltungen der beiden Hauptfiguren verloren. Grundsätzlich ließe sich jedoch urteilen, dass man nichts verpasst, wenn man Larssons Romane oder eben deren Verfilmungen außen vor lässt.
5.5/10
Im Vergleich zum Roman geht schon einiges mehr verloren als Einkäufe, Kochrezepte und Abendveranstaltungen... ;)
AntwortenLöschenEs wird die Grundlage für den dritten Teil geschaffen, welcher sich von einem eher persönlichen Rachefeldzug zu einer ausgewachsenen Geheimdienstverschwörung steigert. Da verpasst man in den Verfilmungen doch einiges, wenngleich diese insgesamt gesehen doch recht gelungen sind.
Im Moment komme ich leider kaum zum Lesen, weshalb die Sichtung des dritten Teils leider auch noch auf sich warten lässt.