Es war John F. Kennedy, der in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts das New Frontier vom Westen der USA in das Weltall hinein verlagerte. Nur dort könnten und würden noch unentdeckte Welten auf die Menschheit warten und Überraschungen sowie neue Reichtümer bereithalten. Doch was der Mensch nicht kennt, das macht ihm Angst. So war es schon immer. Insofern kann das Weltall – welches ohnehin über eine menschenfeindliche Umgebung verfügt – nur als potentielle Gefahr gesehen werden. Sei es eine tödliche außerirdische Rasse oder einfach nur der blanke Wahnsinn. Innerhalb dieses Kanons ist Paul W.S. Andersons Event Horizon eher ein Schwarzes Schaf. Von den Kritikern gebrandmarkt, von den Fans geliebt.
Der gesamte Film ist dabei gespickt mit verschiedenen Genreübergreifenden Filmreferenzen, angefangen mit der bildlichen Überleitung vom Paramount Logo in die eigentliche Handlung wie man es aus der Indiana Jones-Reihe kennt. Dies setzt sich im Laufe des Films dann fort, wenn Querverweise zu 2001: A Space Odyssey, Alien oder Vertigo eingebaut werden. Am offensichtlichsten ist Paul W.S. Andersons zweiter Kinofilm jedoch eine Weltraumvariante von Stanley Kubricks The Shining – etwas, das der Film jedoch auch zu keinem Punkt bestreitet. Neben einer Blutwelle finden sich zum Beispiel auch Elemente wie die tote Frau im Bad oder der Wahnsinn eines Mannes durch seine besessene Umgebung in Event Horizon wieder.
Aber auch außerhalb der Referenzen spielt Anderson viel mit Symbolik. Man nehme allein die Form der „Event Horizon“, die der eines Kreuzes entspricht. Oder die Szene, in welcher Kathleen Quinlans Figur ihrem kranken Sohn in einen Gang folgt, der die Kontur eines Sarges hat. Grandios auch Andersons mehrfach angewendete Pupilleneinstellung, wo Pupille und Antrieb der „Event Horizon“ miteinander verschmelzen. Die Effekte überzeugen, selbst wenn ihre Künstlichkeit gerade in der Blu-Ray ziemlich deutlich wird. Hinsichtlich eines Budgets von gut 70 Millionen Dollar erstaunt dies doch etwas, bedenkt man, dass ein Film wie X-Men, der drei Jahre später erschien, bei einem ähnlichen Budget sehr viel überzeugender aussieht.
Bereits zu Beginn wird eine Verbindung zwischen dem Schiff und seinem Konstrukteur, Dr. Weir (Sam Neill), hergestellt. Dies setzt sich in der Figur von Miller (Laurence Fishburne) fort, dessen Äußerungen (“This place is a tomb”) ähnlich wie Justins (“Looks like a meat grinder”) die bevorstehenden Ereignisse vorwegnehmen. Was es genau mit der „Event Horizon“ auf sich hat, bleibt unklar, außer, dass sie über ein künstliches Schwarzes Loch in eine andere Dimension, in der Chaos herrscht, reiste. “The most destructive force in the universe... and you’ve created one?”, fragt Starck (Joely Richardson) verstört. Hier schlägt Anderson die Brücke zu Oppenheimer und Colt, deren Erfindungen nicht minder zum Tod von Menschen geführt haben.
Da mag man es dem Film verzeihen, wenn er hin und wieder etwas aus der Bahn gerät. Sei es die etwas konstruiert wirkende „liberate me/liberate tuteme“-Szene oder der Aspekt, dass das Schiff seiner Crew ihre Sünden vorhält, nachdem es in einer Welt des Chaos’ abgetaucht war. Die Atmosphäre stimmt dennoch, die „Event Horizon“ ist düster, kalt und mit Blut und Eingeweiden besudelt. Ein dämonisches Schiff, hinterlegt von den unentwegt tobenden Stürmen des Saturns. Die Spannung steigt mit der Öffnung des Antriebes und Justins Unfall. Zwar ist der Wandel von Weir nicht wirklich überraschend, aber sieht man sich Danny Boyles Sunshine an, doch nachdrücklich. Gegen Ende geht der Handlung allerdings etwas die Luft raus.
Das große Finale wirkt abgekupfert und die finale Einstellung orientiert sich wieder am stilbildenden Horror-Kino. Mit seinen großen Vorbildern von Kubrick und Scott kann sich Anderson mit Event Horizon zwar nicht messen, aber ein Meistwerk wollte sein Film sicher auch nie sein. Den Kultstatus, welchen der Film nach seiner DVD-Veröffentlichung erfuhr, wird er da schon eher gerecht. Zwar sind die Effekte teilweise stark künstlich, doch ordnen sie sich der Handlung unter. Von dem Schauspielerensemble stechen wenig überraschend speziell Fishburne und Neill heraus, die beide sehr engagiert bei der Sache sind. Insgesamt ist Event Horizon ein liebenswerter kleiner Horrorfilm, den man in sein Herz schließt, auch wenn er seine Fehler hat.
Der gesamte Film ist dabei gespickt mit verschiedenen Genreübergreifenden Filmreferenzen, angefangen mit der bildlichen Überleitung vom Paramount Logo in die eigentliche Handlung wie man es aus der Indiana Jones-Reihe kennt. Dies setzt sich im Laufe des Films dann fort, wenn Querverweise zu 2001: A Space Odyssey, Alien oder Vertigo eingebaut werden. Am offensichtlichsten ist Paul W.S. Andersons zweiter Kinofilm jedoch eine Weltraumvariante von Stanley Kubricks The Shining – etwas, das der Film jedoch auch zu keinem Punkt bestreitet. Neben einer Blutwelle finden sich zum Beispiel auch Elemente wie die tote Frau im Bad oder der Wahnsinn eines Mannes durch seine besessene Umgebung in Event Horizon wieder.
Aber auch außerhalb der Referenzen spielt Anderson viel mit Symbolik. Man nehme allein die Form der „Event Horizon“, die der eines Kreuzes entspricht. Oder die Szene, in welcher Kathleen Quinlans Figur ihrem kranken Sohn in einen Gang folgt, der die Kontur eines Sarges hat. Grandios auch Andersons mehrfach angewendete Pupilleneinstellung, wo Pupille und Antrieb der „Event Horizon“ miteinander verschmelzen. Die Effekte überzeugen, selbst wenn ihre Künstlichkeit gerade in der Blu-Ray ziemlich deutlich wird. Hinsichtlich eines Budgets von gut 70 Millionen Dollar erstaunt dies doch etwas, bedenkt man, dass ein Film wie X-Men, der drei Jahre später erschien, bei einem ähnlichen Budget sehr viel überzeugender aussieht.
Bereits zu Beginn wird eine Verbindung zwischen dem Schiff und seinem Konstrukteur, Dr. Weir (Sam Neill), hergestellt. Dies setzt sich in der Figur von Miller (Laurence Fishburne) fort, dessen Äußerungen (“This place is a tomb”) ähnlich wie Justins (“Looks like a meat grinder”) die bevorstehenden Ereignisse vorwegnehmen. Was es genau mit der „Event Horizon“ auf sich hat, bleibt unklar, außer, dass sie über ein künstliches Schwarzes Loch in eine andere Dimension, in der Chaos herrscht, reiste. “The most destructive force in the universe... and you’ve created one?”, fragt Starck (Joely Richardson) verstört. Hier schlägt Anderson die Brücke zu Oppenheimer und Colt, deren Erfindungen nicht minder zum Tod von Menschen geführt haben.
Da mag man es dem Film verzeihen, wenn er hin und wieder etwas aus der Bahn gerät. Sei es die etwas konstruiert wirkende „liberate me/liberate tuteme“-Szene oder der Aspekt, dass das Schiff seiner Crew ihre Sünden vorhält, nachdem es in einer Welt des Chaos’ abgetaucht war. Die Atmosphäre stimmt dennoch, die „Event Horizon“ ist düster, kalt und mit Blut und Eingeweiden besudelt. Ein dämonisches Schiff, hinterlegt von den unentwegt tobenden Stürmen des Saturns. Die Spannung steigt mit der Öffnung des Antriebes und Justins Unfall. Zwar ist der Wandel von Weir nicht wirklich überraschend, aber sieht man sich Danny Boyles Sunshine an, doch nachdrücklich. Gegen Ende geht der Handlung allerdings etwas die Luft raus.
Das große Finale wirkt abgekupfert und die finale Einstellung orientiert sich wieder am stilbildenden Horror-Kino. Mit seinen großen Vorbildern von Kubrick und Scott kann sich Anderson mit Event Horizon zwar nicht messen, aber ein Meistwerk wollte sein Film sicher auch nie sein. Den Kultstatus, welchen der Film nach seiner DVD-Veröffentlichung erfuhr, wird er da schon eher gerecht. Zwar sind die Effekte teilweise stark künstlich, doch ordnen sie sich der Handlung unter. Von dem Schauspielerensemble stechen wenig überraschend speziell Fishburne und Neill heraus, die beide sehr engagiert bei der Sache sind. Insgesamt ist Event Horizon ein liebenswerter kleiner Horrorfilm, den man in sein Herz schließt, auch wenn er seine Fehler hat.
7/10
Tatsächlich eine Besprechung die ich 1:1 so unterscheiben könnte – und ich habe nun Lust auf den Film. Wollte mir vor einer weiteren Sichtung eigentlich die Blu-ray holen, aber vielleicht funktioniert er auf DVD sogar noch besser... ;)
AntwortenLöschenQualitativ war die Blu-ray schon in Ordnung und ja auch nicht teuer.
LöschenIch unterschreibe Florians Text UND den Kommentar von Moviescape. Auch in meinem Herzen gibt es einen Platz für diesen schönen Film, und auch ich habe jetzt richtig Lust bekommen, ihn mir bald mal wieder anzusehen.
AntwortenLöschenJubel, Trubel, Einigkeit :)
LöschenIch muss gestehen, dass die Shining-Referenzen mir gar nicht (mehr) im Gedächtnis waren. Aber jetzt wo du es sagst... auf jeden Fall ein echt unterhaltsamer Film, der zwar nie den ganz großen Genretiteln das Wasser reichen kann, aber zumindest einen unterhaltsamen Abend mit einem (zu Recht) kultigen SciFi-Film verspricht.
AntwortenLöschenJa, das fasst es im Grunde gut zusammen.
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