I’m gonna need a bigger bag.
Superhelden. Sie sind dafür da, die Unterdrückten zu beschützen und den armen Seelen in Not zu helfen. Ausgestattet mit besonderen Fähigkeiten unterscheiden sie sich von dem Durchschnittsbürger – aus demselben Grund stammt meist auch ihre Motivation. „With great power comes great responsibility“, sagte schon Tante Mae zu Peter Parker in Spider-Man 2. Wie könnte ein unsterblicher Superman auch durch Metropolis laufen, im Wissen dass er flüge ist, Laseraugen und einen eiskalten Atem hat? Wie könnte Peter Parker durch New York City schwingen, mit seinen warnenden Spinnensinnen, wie ein telepathischer Professor X seine Kräfte nicht zum Wohl seiner Umgebung einsetzen. Doch Menschen mit einer besonderen Begabung setzen diese auch gerne für das Gegenteilige ein, um anderen zu schaden und sich selbst zu bereichern. Ein Magneto aus X-Men beispielsweise oder in anderer Hinsicht Mr. Glass in M. Night Shyamalans Unbreakable. Es gibt Helden, es gibt Superhelden und es gibt Hancock – zelebrierte Peter Berg mit seinem etwas anderen Superheldenfilm dieses Jahr die Extravaganz, die im Nachhinein keine wahr. Schließlich war Hancock immer noch ein (Super)Held, der für das Wohl der Menschen eintrat. Wie man es richtig machen könnte, hatte dagegen ebenfalls dieses Jahr Regisseur Doug Liman angedeutet. Der Spezialist für actionreiches Kino (The Bourne Identity, Mr. & Mrs. Smith) verfilmte den Roman von Stephen Gould und erweiterte ihn um die eine oder andere Facette. Viel wichtiger jedoch, er schenkte dem Kino den einen, etwas anderen Helden – der keiner war.
Dabei beginnt Jumper wie jede konventionelle Superhelden-Geschichte. Der Schüler David Rice ist im Grunde ein Verlierer und dabei ein Opfer seines Elternhauses. Die Mutter (Diane Lane) verließ die Familie früh, was unmittelbare Auswirkungen auf den emotionalen Zustand ihres Mannes (Michael Rooker) hatte. David ist verschüchtert, ihm fehlt die Basis der Liebe, das Gefühl der Akzeptanz. Ein Vorfall nach der Schule konfrontiert den Jungen zum ersten Mal mit seiner neuen Kraft. Statt zu sterben beginnt David jetzt erst richtig zu leben. Der Unfall gibt ihm die Chance dazu. Um sein Lebensstatus zu finanzieren muss der Junge allerdings eine Bank überfallen – seine naive Intention das Geld eines Tages zurück zu zahlen wird er dabei über die Jahre hinweg beibehalten. Nach diesem knapp zehnminütigem Prolog präsentiert Liman ihn dem Publikum, seinen Helden, der kein solcher ist. Vielmehr ist David (Hayden Christensen) ein Narzisst, egozentrisch und in seine Kraft verliebt. Seine Bequemlichkeit wird ihm kurz darauf zum Verhängnis werden, zu faul ist David selbst wenige Schritte in seinem Loft zu tätigen. Vom Wohnzimmer teleportiert er sich an den Kühlschrank, von dort auf die Couch. Als die Fernbedienung einen halben Meter zu weit weg liegt…teleportiert er sich diesen halben Meter zur Seite. Der Blick in den Fernseher gewährt eine Notsituationen einiger Menschen durch eine Flut. Der Moderator spricht die hoffnungslosen Worte, wer denn in diesem Moment helfen könnte und Liman zeigt ihn uns. Doch David verdreht nur innerlich die Augen. Helfen, ja klar, aber wozu, schließlich würde es ihn seine Bequemlichkeit kosten. Einfach ignorieren, einfach abschalten. Stattdessen geklautes Geld einstecken und sich zum Flirten nach London teleportieren. Das ist er nun, Doug Limans Anti-Held, der wir in Innern unseres Herzens doch alle gerne wären.
Superhelden. Sie sind dafür da, die Unterdrückten zu beschützen und den armen Seelen in Not zu helfen. Ausgestattet mit besonderen Fähigkeiten unterscheiden sie sich von dem Durchschnittsbürger – aus demselben Grund stammt meist auch ihre Motivation. „With great power comes great responsibility“, sagte schon Tante Mae zu Peter Parker in Spider-Man 2. Wie könnte ein unsterblicher Superman auch durch Metropolis laufen, im Wissen dass er flüge ist, Laseraugen und einen eiskalten Atem hat? Wie könnte Peter Parker durch New York City schwingen, mit seinen warnenden Spinnensinnen, wie ein telepathischer Professor X seine Kräfte nicht zum Wohl seiner Umgebung einsetzen. Doch Menschen mit einer besonderen Begabung setzen diese auch gerne für das Gegenteilige ein, um anderen zu schaden und sich selbst zu bereichern. Ein Magneto aus X-Men beispielsweise oder in anderer Hinsicht Mr. Glass in M. Night Shyamalans Unbreakable. Es gibt Helden, es gibt Superhelden und es gibt Hancock – zelebrierte Peter Berg mit seinem etwas anderen Superheldenfilm dieses Jahr die Extravaganz, die im Nachhinein keine wahr. Schließlich war Hancock immer noch ein (Super)Held, der für das Wohl der Menschen eintrat. Wie man es richtig machen könnte, hatte dagegen ebenfalls dieses Jahr Regisseur Doug Liman angedeutet. Der Spezialist für actionreiches Kino (The Bourne Identity, Mr. & Mrs. Smith) verfilmte den Roman von Stephen Gould und erweiterte ihn um die eine oder andere Facette. Viel wichtiger jedoch, er schenkte dem Kino den einen, etwas anderen Helden – der keiner war.
Dabei beginnt Jumper wie jede konventionelle Superhelden-Geschichte. Der Schüler David Rice ist im Grunde ein Verlierer und dabei ein Opfer seines Elternhauses. Die Mutter (Diane Lane) verließ die Familie früh, was unmittelbare Auswirkungen auf den emotionalen Zustand ihres Mannes (Michael Rooker) hatte. David ist verschüchtert, ihm fehlt die Basis der Liebe, das Gefühl der Akzeptanz. Ein Vorfall nach der Schule konfrontiert den Jungen zum ersten Mal mit seiner neuen Kraft. Statt zu sterben beginnt David jetzt erst richtig zu leben. Der Unfall gibt ihm die Chance dazu. Um sein Lebensstatus zu finanzieren muss der Junge allerdings eine Bank überfallen – seine naive Intention das Geld eines Tages zurück zu zahlen wird er dabei über die Jahre hinweg beibehalten. Nach diesem knapp zehnminütigem Prolog präsentiert Liman ihn dem Publikum, seinen Helden, der kein solcher ist. Vielmehr ist David (Hayden Christensen) ein Narzisst, egozentrisch und in seine Kraft verliebt. Seine Bequemlichkeit wird ihm kurz darauf zum Verhängnis werden, zu faul ist David selbst wenige Schritte in seinem Loft zu tätigen. Vom Wohnzimmer teleportiert er sich an den Kühlschrank, von dort auf die Couch. Als die Fernbedienung einen halben Meter zu weit weg liegt…teleportiert er sich diesen halben Meter zur Seite. Der Blick in den Fernseher gewährt eine Notsituationen einiger Menschen durch eine Flut. Der Moderator spricht die hoffnungslosen Worte, wer denn in diesem Moment helfen könnte und Liman zeigt ihn uns. Doch David verdreht nur innerlich die Augen. Helfen, ja klar, aber wozu, schließlich würde es ihn seine Bequemlichkeit kosten. Einfach ignorieren, einfach abschalten. Stattdessen geklautes Geld einstecken und sich zum Flirten nach London teleportieren. Das ist er nun, Doug Limans Anti-Held, der wir in Innern unseres Herzens doch alle gerne wären.
Seine Bequemlichkeit reicht sogar so weit, dass David sich nicht einmal die Mühe macht, seine Kräfte vollends auszulotsen, er bedient sich ihrer auf minimalistische Weise. Nach dem klassischen Prolog springt Liman dann sofort in die Handlung und setzt mit seiner Konfrontation an. Der Antagonist der Geschichte ist Roland (Samuel L. Jackson), ein Paladin. Was oder wer ein Paladin ist, erfährt der Zuschauer zu diesem Zeitpunkt noch nicht und auch später wird er von Griffin (Jamie Bell) nur über das Nötigste eingeweiht. Es zeichnet sich zu Beginn jedoch auch ein anderer Konflikt ab, den Roland sogleich anspricht als er David trifft. Jemand beschützt David, das ist der Grund, weshalb er sein sorgenloses Leben führen konnte. Da kommt es durchaus überraschend, dass ihm Roland nach all den Jahren doch relativ überraschend auf die Schliche gekommen ist. An jenem Konflikt, an dem sich Jumper aufhängt, mag er für viele jedoch auch Scheitern. Die Story des Filmes scheint auf eine Trilogie angelegt zu sein, dass merkt man der Handlung über die meiste Zeit an. Nichts wird wirklich erklärt und wenn dann lediglich angerissen. Weshalb die Paladine Jumper jagen, wie man zum Paladin wird und weshalb scheinbar alle Jumper irgendwann böse werden – all dies sind Punkte, die hier als narrative Elemente vorhanden sind, sich jedoch nicht in ein respektive das Gesamtkonzept einfügen wollen.
Antworten wird Liman wohl erst in der Fortsetzung 2011 geben, für die Jumper dann nicht mehr als eine Vorepisode sein dürfte. Wer sich ungeachtet der inhaltlichen Lücken – die man gerne auch selbst ausfüllen kann – auf die, zugegeben, einfache Geschichte einlässt, kann jedoch seinen Spaß haben. Dies ist der originellen Idee geschuldet oder besser gesagt ihrer Umsetzung. Obschon man an Originalschauplätzen wie dem Kolosseum drehte, wurden andere Einstellungen – wie beispielsweise die Ankunft von David und Millie (Rachel Bilson) am Kolosseum – digital erzeugt. Dies beißt sich hier ebenso, wie es in anderen Filmen (10.000 B.C.) der Fall ist, wird jedoch kurz darauf bereits durch die Actionszenen kaschiert. Diese funktionieren im Grunde einzig dank Jamie Bell, da seine Figur des Griffin die ausgebildete und geformte ist. Christensens David dagegen ist zumeist perplex, in einer fremden Umgebung und weiß sich nicht aktiv einzubinden. Ähnlich gelungen wie Bryan Singer seinen Nightcrawler in X2 einsetzte, präsentiert Liman dem Publikum hier Griffin. Seine Angriffe auf die Paladine im Kolosseum oder auf Roland in der Wüste sind technisch gut choreographiert und digital animiert. Ohnehin ist das „jumpen“ der eigentliche Star des Filmes und insbesondere diese Szenen sind es, die zu gefallen wissen. Die grundsätzliche Handlung des Filmes orientiert sich dabei im Prinzip nach dem Schema F. Der Antagonist (Roland) raubt die Liebe (Millie) unseren Helden (David) um diesen in einem finalen Kampf zu stellen und zu vernichten. Selbiges Schema legte Sam Raimi für seine gesamten Spider-Man-Filme zu Grunde. Aufgepeppt wird das von Liman noch durch den erfahrenen Kollegen (Griffin), der den neuen Helden in das Geheimnis und die Anwendung seiner Kräfte einführt, wie unter anderem auch in Highlander und dergleichen der Fall.
Antworten wird Liman wohl erst in der Fortsetzung 2011 geben, für die Jumper dann nicht mehr als eine Vorepisode sein dürfte. Wer sich ungeachtet der inhaltlichen Lücken – die man gerne auch selbst ausfüllen kann – auf die, zugegeben, einfache Geschichte einlässt, kann jedoch seinen Spaß haben. Dies ist der originellen Idee geschuldet oder besser gesagt ihrer Umsetzung. Obschon man an Originalschauplätzen wie dem Kolosseum drehte, wurden andere Einstellungen – wie beispielsweise die Ankunft von David und Millie (Rachel Bilson) am Kolosseum – digital erzeugt. Dies beißt sich hier ebenso, wie es in anderen Filmen (10.000 B.C.) der Fall ist, wird jedoch kurz darauf bereits durch die Actionszenen kaschiert. Diese funktionieren im Grunde einzig dank Jamie Bell, da seine Figur des Griffin die ausgebildete und geformte ist. Christensens David dagegen ist zumeist perplex, in einer fremden Umgebung und weiß sich nicht aktiv einzubinden. Ähnlich gelungen wie Bryan Singer seinen Nightcrawler in X2 einsetzte, präsentiert Liman dem Publikum hier Griffin. Seine Angriffe auf die Paladine im Kolosseum oder auf Roland in der Wüste sind technisch gut choreographiert und digital animiert. Ohnehin ist das „jumpen“ der eigentliche Star des Filmes und insbesondere diese Szenen sind es, die zu gefallen wissen. Die grundsätzliche Handlung des Filmes orientiert sich dabei im Prinzip nach dem Schema F. Der Antagonist (Roland) raubt die Liebe (Millie) unseren Helden (David) um diesen in einem finalen Kampf zu stellen und zu vernichten. Selbiges Schema legte Sam Raimi für seine gesamten Spider-Man-Filme zu Grunde. Aufgepeppt wird das von Liman noch durch den erfahrenen Kollegen (Griffin), der den neuen Helden in das Geheimnis und die Anwendung seiner Kräfte einführt, wie unter anderem auch in Highlander und dergleichen der Fall.
In Jumper geht es Liman nicht darum einen neuen Helden zu erschaffen, seine Katharsis zu bewirken, sondern vielmehr ist der Film in gewisser Hinsicht eine coming-of-age-Geschichte oder wenn man es will, eine Liebesgeschichte. Nachdem David jahrelang der Welt den Rücken gekehrt hat, geht es für ihn nunmehr darum, sich wieder den Menschen aus seiner Vergangenheit zu öffnen. Dass er diese dabei in Lebensgefahr bringt, sorgt für eine Reifung in seinem Charakter. Dabei eröffnet sich zum Ende hin, dass es mit Davids Schicksal weitaus mehr auf sich hat, als er selbst vermutet hat und was unweigerlich der Aufhänger für den zweiten Teil bilden dürfte. In jenem sollten auch alle offenen Fragen in Bezug auf die Paladine geklärt werden und auch mehr über ihren Konflikt mit den Jumpern Erläuterung erfahren. Die Regie von Liman ist im Grunde ziemlich schnörkellos, gewohnt gekonnt, dabei die Effekte schön herausarbeitend. Dem Film selbst ordnen sich dann auch die Schauspieler unter, es sei denn sie besitzen das Potenzial – wie Jamie Bell – ihren Szenen einen Stempel aufzudrücken. Christensen jedenfalls zeigt hier erneut, dass es ihm an schauspielerischem Talent fehlt, was sich vorbehaltlos auch auf Bilson übertragen lässt. Jackson und Lane können sich in ihren eindimensionalen Figuren nicht wirklich hervortun, doch Raum steht ihnen ohne Zweifel im zweiten Teil offen, sollten sie bei einem solchen überhaupt mit von der Partie sein. Was Jumper nun etwas aus dem Pool der Superhelden-Filme heraushebt, ist ebenjene Kreation eines Helden, der keiner ist. Davids Fokus wird auf sein Privatleben gerichtet, seine Affektion für Millie und sein plötzliche Positionierung in einen Jahrhunderte alten Konflikt. Somit ist Jumper kein wahrhaft schlechter Film, selbst wenn er einige Schwächen besitzt. Diese könnten jedoch durch einen überzeugenden zweiten Teil ausgemerzt werden.
7/10 – in anderer Form erschienen bei Wicked-Vision
7/10 – in anderer Form erschienen bei Wicked-Vision
Habe noch nie etwas vom Comic gehört. Die Idee klingt jedoch faszinierend. Der Trailer sieht auch nicht übel aus. Trotzdem ist das ein klassisches Beispiel für einen Film, den ich mir erst auf DVD gönnen werde :-)
AntwortenLöschenWenn man deine Kritik mit dem Trailer vergleicht, hast du ja bei der Beschreibung von Griffin einen ordentlichen Spoiler eingebaut ;-)
Hab ich mich wohl falsch ausgedrückt, es gibt ja keinen Comic, nur einen Roman. Inwiefern habe ich Griffin denn gespoilert?
AntwortenLöschenNe, da habe ich wohl nicht aufmerksam genug gelesen *schäm*
AntwortenLöschenZu Griffin: Also im Trailer wird meines Erachtens nicht ersichtlich, dass es sich bei Grriffin um einen Paladin handelt. Da kommen die beiden eher wie Kumpels rüber...
Hab ich irgendwo geschrieben, dass Griffin ein Paladin sei? *upps* (Dem ist übrigens nicht so, er ist keiner)
AntwortenLöschenDa scheinst du bei mir etwas falsch gelesen zu haben, Jochen. Man könnte es natürlich so verstehen, dass auch Griffin ein Paladin ist, aber mein Text macht dann doch deutlich, dass dem nicht so ist. *g*
AntwortenLöschenNa dann Asche auf mein Haupt. *schäm* Jetzt lese ich den ganzen Text nochmal gründlich und überfliege ihn nicht nur ;-)
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