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27. November 2012

Die Top 5: The O.C.

The timing in this house is a thing of beauty.

Wer auf dem US-TV-Serienmarkt einen Eindruck hinterlassen will, muss sich schon ordentlich ins Zeug legen. Schließlich balgt sich eine Masse an Drama- und Comedy-Serien wöchentlich um die Gunst der Zuschauer. Im ersten Jahr ihrer Ausstrahlung war The O.C. vor fast zehn Jahren eine solche Serie. An sich total gewöhnlich und dennoch irgendwie anders. Die Show von Josh Schwartz und McG, angesiedelt in Newport Beach im kalifornischen Orange County, reüssierte mit einer Fish-out-of-Water-Story um Ryan Atwood (Ben McKenzie), eines Problemkindes aus Chino, das von der wohlhabenden Familie der Cohens aufgenommen wird.

Die Cohens wiederum sind ebenfalls nicht vollends in ihrem Element in Newport. So ist Vater und Pflichtverteidiger Sandy (Peter Gallagher) ein idealistischer Weltverbesserer von der Ostküste, während sein Sohn Seth (Adam Brody) als Comic-Fan in der Schule gemobbt wird und sich hinter einem Sarkasmus-Schutzwall verbarrikadiert. Was beide in Orange County verankert, ist ihre Beziehung zu Frau und Mutter Kirsten (Kelly Rowan), Tochter des wohlhabendsten Mannes der Stadt. Jenen Zusammenprall zweier Welten, sei es Ryan mit Newport oder die Cohens, zelebrierte The O.C. beständig, gewürzt mit den Beziehungskonflikten der Figuren.

Rückblickend war die Show jedoch extrem kurzweilig, im Laufe von drei Jahren brach die Zuschauerquote um 57 Prozent ein und am Ende wurde The O.C. bereits nach vier Staffeln eingestellt. Gründe ließen sich hierfür wohl viele finden. Allen voran war die Show zu redundant und exerzierte jedes Jahr stets dasselbe Szenario mit verschiedenen Figuren durch. Zusätzlich fiel die Episodenbuchung exorbitant aus, mit teilweise bis zu 26 Episoden pro Staffel, also über 17 Stunden Narration. Und weil die bereits bekannten – und so vorhersehbaren – Nebenhandlungen zu lange aufrecht erhalten wurden, schwand das Interesse am Geschehen konsequent.

Ein ähnliches Dilemma zeigte sich bei den Figuren. Nicht von ungefähr wurde Mischa Barton in ihrer Rolle als Marissa Cooper, das sprichwörtliche “girl next door”, als Schwachpunkt der Serie ausgemacht. Frühzeitig mit einem Alkoholproblem versehen, schlidderte die Figur nach und nach in die Untiefen aller Klischees. Das unrühmliche Ende war einer der grausamsten Serientode aller Zeiten – ausschließlich auf das Seherlebnis bezogen. Löblich war, dass einige Beziehungen wie die von Sandy und Kirsten oder auch von Seth und seiner Jugendliebe Summer Roberts (Rachel Bilson) zumindest ein durchgängiges Thema der Show gewesen sind.

Aber The O.C. hatte auch ihre Vorzüge, allen voran ihren Sarkasmus und ihre Bereitschaft zur Selbstparodie. Insbesondere Adam Brody bleibt einem positiv im Gedächtnis – auch wenn mit der Figur im Laufe der dritten Staffel, genauso wie bei Peter Gallagher, dem anderen Highlight, der Fall, eher gezwungen dramatisch umgegangen wurde. Kaum eine Folge, ohne besondere Szene – nur trägt eine Szene leider keine ganze Folge. Weshalb der Serie weniger Episoden und weniger Redundanz in der Dramatisierung sehr viel besser getan hätte. Dass schrulliger Humor alleine ausreicht, bewiesen immerhin viele der Figuren jahrelang.

So wie Sandy und Seth, aber auch Autumn Reeser als Taylor Townsend hauchte The O.C. zum Ende nochmals Leben ein. Ironischerweise endete gerade jene Serie, die vier Jahre lang prinzipiell dasselbe erzählte, reichlich überhastet in einer Serienfinalmontage, die auch aufgrund einiger offener Punkte wenig Raum für Nostalgie ließ. Und auch wenn es ziemlich leicht war, die fünf stärksten Episoden aus 92 zumeist durchschnittlichen Folgen zu benennen, zeichnet es The O.C. aus, dass man über die Serie sagen kann, was Peter Gallaghers Familienvater in der zweiten Staffel meinte: Just because you’re leaving doesn’t mean I’m letting you go.


5. The Case of the Franks (Season 4, Episode 13, Norman Buckley): Steht hier stellvertretend für eine mäßige vierte Staffel, die wenig zu erzählen hatte und zu wenig aus ihren Möglichkeiten machte. Gelungen ist diese Folge, da sie sich zentral um die Beziehungen aller Figuren kümmert, Ryan näher zu seinem entfremdeten Vater Frank (Kevin Sorbo) bringt und mit einer herrlichen Meta-Rückblenden-Szene zwischen Seth und Ryan aufwartet.

4. The O.Sea (Season 2, Episode 23, Michael Lange): Zum Ende der zweiten Staffel klären Seth und Zach (Michael Cassidy) ihren Kampf um Summer, während der eine sie zum Abschlussball begleitet und der andere ein hölzernes Abendessen mit George Lucas wahrnimmt. Zugleich wird Kirstens gesteigerte Alkoholsucht mit dem Tod ihres Vaters (Alan Dale) und dem Hauch von Menschlichkeit bei Julie (Melinda Clarke) verknüpft.

3. The Perfect Storm (Season 3, Episode 5, Tony Wharmby): Während Ryan mal wieder versucht, Newport den Rücken zu kehren, agieren die übrigen Figuren als homogenes Ganzes, um dies zu verhindern. Der grandiose Höhepunkt der Folge ist Sandys Besuch bei Rektor Hess (Eric Mabius), den er mit fiktiven Bildern auf seinem Mobiltelefon dazu blufft, dass dieser nicht nur Ryan wieder zur Schule lässt, sondern sogar selbst zurücktritt.

2. The Nana (Season 1, Episode 23, Michael Lange): Sandys Mutter a.k.a. die Nana (Linda Lavin) kündigt sich an und wird ihrem schrecklichen Ruf nicht gerecht, weil sie todkrank ist. Dies drückt zuerst die Stimmung, bringt die Cohen-Familie jedoch näher zusammen. Summer arbeitet derweil an ihrer Vorzeigbarkeit fürs Passahfest und Ryan gelingt überraschend ein wenig aggressives Manöver, um gleich drei Brandherde in Chino zu löschen.

1. The Chrismukkah That Almost Wasn’t (Season 2, Episode 6, Tony Wharmby): Die Offenbarung, dass Lindsay (Shannon Lucio) die uneheliche Schwester von Kirsten ist, bringt Chrismukkah an den Rand des Abgrunds und das Drama-Level in The O.C. an seinen Siedepunkt. Erstaunlicherweise ist es dann Summer, die mit einer geschickt inszenierten Zusammenführung Chrismukkah rettet und zumindest kurzweilig für Harmonie sorgt.

27. Mai 2010

How I Met Your Mother - Season Five

There’s no way we can ever be together…right now.

Es gibt Menschen, die benötigen eine exorbitant lange Exposition, um zu ihrer Pointe zu gelangen. Wäre How I Met Your Mother ein Mensch, würde die Serie in diese Kategorie fallen. So lässt sich nach vier Jahren fragen, warum sich Carter Bays und Craig Thomas überhaupt noch die Mühe machen, ihre Episoden von Bob Saget einleiten zu lassen. Denn klar ist: Hauptfigur Ted (Josh Radnor) wird die Mutter seiner Kinder erst dann finden, wenn CBS beginnt, der Sitcom den ersten Nagel in den Sarg zu schlagen. Bis dahin bleibt alles beim Alten und konzentriert sich auf die fünf New Yorker Freunde und ihre Beziehungsprobleme. Gewohnheiten werden groß geschrieben, weshalb die Serie nicht die Pfade verlässt, die andere Serien vor ihr bereits beschritten haben. Daher war bereits im Vorjahr klar, dass die Beziehung zweier Freunden zeitlich begrenzt war.

Natürlich waren Robin (Cobie Smulders) und Barney (Neil Patrick Harris) nicht für die Ewigkeit, sondern nur ein paar Episoden gemacht. Stattdessen also heißt es auch für sie wieder back to business und ab ins Single-Dasein. Für Robin steht schon ihr neuer Co-Moderator Don (Benjamin Koldyke) bereit, mit dem sie sich im Laufe dieser Staffel intensiver einlässt. Während Barney wieder das macht, was er am besten kann: Frauen aufreißen. Ted hingegen beginnt seinen Job als Uniprofessor zu genießen und Marshall (Jason Segel) pflegt mit Lily (Alyson Hannigan) das Motto: Trautes Heim, Glück allein. Ein roter Faden lässt sich kaum finden, vielmehr ist die fünfte Staffel von kleinen Subhandlungen durchzogen. Neben Robins Beziehungen zählt hierzu auch Teds Kauf (s)eines Traumhauses unter der Prämisse: Geschenkt ist noch zu teuer.

Wahrscheinlich bleibt es ein ewiges Mysterium, dass bei allen Redundanzen der Serie eine konstante Beziehung zweier Figuren unattraktiv erscheint. Selbst Marshall und Lily wurden kurzzeitig auseinander gebracht und das Abenteuer von Robin und Barney ist ebenfalls so schnell vorbei wie es begann. Auch Ted, obschon mit einigen Verabredungen versehen, bleibt weiterhin Single - vielleicht auch, weil er wie in The Wedding Bride, noch zu sehr seinen eigenen Ballast mit sich herumschleppt. Dennoch wirkt es so, als würden Bays und Thomas ihrer Show nicht zutrauen, dass Ted mit einer neuen Figur funktionieren könnte. Schließlich wäre grundsätzlich nichts Verwerfliches daran, wenn man ihm zehn bis zwölf Episoden eine feste Freundin an die Seite stellt, da Say Cheese verdeutlichte, dass seine Romanzen auch die Anderen nerven.

Ein paar Rückbesinnungen finden dann doch Einzug in die neue Staffel. Zum einen gibt es mit Slapsgiving 2: Revenge of the Slap die Rückkehr von … naja, Slapsgiving. Zum anderen treten im fünften Jahr wieder vermehrt - und primär in der zweiten Staffelhälfte - GastdarstellerInnen auf. Und sogar relativ Namhafte mit Amy Adams, Rachel Bilson, Jennifer Lopez, Malin Åkerman und Amanda Peet, sowie den Herren Peter Bogdanovichv und Jason Lewis. Gerade die Rückkehr einiger bekannter Gesichter ist eine erfreuliche Entwicklung, die How I Met Your Mother wieder etwas Leben einhaucht. Denn wirklich steigern kann sich die Show im Vergleich zu den vergangenen beiden Jahren nicht. Sie hält weiterhin ein durchschnittliches Niveau, diesmal mit Robin 101 als alleinigem Höhepunkt einer Staffel, die ihre besten Episoden im Mittelteil aufweist.

Letztlich sind daher Marshall und Lily die einzigen Figuren, die sich merklich weiterentwickeln (auch wenn dies erst im Staffelfinale Doppelgangers geschieht). Ted mit seinem Hauskauf und Robin mit ihrer Beziehung zu Don machen zwar einen Schritt in die richtige Richtung - ähnlich wie Barney mit seiner Akzeptanz -, bleiben vorerst jedoch dort stecken, wo sie sich seit einer Weile befinden. Was dazu führt, dass sich wie jedes Jahr die Frage stellt, wie lange die Show noch überleben kann? Die Figuren werden nicht jünger und die Sitcom hat schließlich auch nicht zu enden, nur weil Ted nun die Mutter seiner Kinder gefunden hat. Denn wie er diese kennenlernt braucht nicht gleich das Ende des Weges zu sein, sondern kann stattdessen einfach zur Station dorthin verkommen. Bis dahin heißt es wohl wie beim Dinner for One: same procedure as last year.

7/10

15. Juli 2009

The Last Kiss

It’s sparkling.

Über Männer und Torschlusspanik gibt es unzählige Bücher, Lieder oder Filme. Die meisten Menschen arbeiten darauf hin, dass sie eines Tages den Partner fürs Leben finden. Mit dem sich ein Haus und eine Familie gründen und eine emotionale Geborgenheit erzeugen lässt. Und irgendwann beginnt man(n) zu realisieren, was man dafür aufgegeben hat oder musste. Der Entschluss eine Entscheidung für den Rest seines Lebens zu treffen fällt vielen Männern (laut Klischee) nicht leicht. ”I've been thinking about my life lately, and everything feels pretty planned out. There's no more surprises”, resümiert Michael (Zach Braff) über seine augenblickliche Lage.

In The Last Kiss hat er alles, was er sich im Kindesalter gewünscht hat. Einen tollen Job als Architekt, ein schickes und abgeschieden gelegenes Haus, ein nettes Auto, eine hübsche und intelligente Freundin in Jenna (Jacinda Barrett), sowie eine Gruppe von guten Freunden, mit denen er teilweise sogar seit der Vorschule bereits befreundet ist. Was sich ihm nun eröffnet, ist ein Paradoxon. Obschon er alles hat, was er sich wünschen kann, wirkt er nicht glücklich. Und sei es nur, weil dadurch, dass er alles hat, ihm keine Wünsche mehr offen stehen. Nichts, was ihn noch erwarten würde oder das er sich erfüllen könnte. Keine Überraschungen mehr.

Man merkt es Michael zu Beginn des Filmes bereits an, dass er allem Anschein nach eine Fassade aufrecht zu erhalten versucht. Ein umher wandernder Blick führt zu einer schuldigen Abwendung von einem Reklame-Model und am Esstisch der designierten Schwiegereltern wirkt er irgendwie deplatziert, als Jennas Mutter Anna (Blythe Danner) ihm lobend wie einen Hund tätschelt, nachdem sie und ihr Mann Stephen (Tom Wilkinson) erfahren, dass das junge Paar sein erstes Kind erwartet. Später wird Anna es dann wiederum ihrem Mann zum Vorwurf machen, dass er sie nicht so begehrenswert ansieht, wie Michael es bei Jenna tut.

Was hinsichtlich seiner Einführung in die Geschichte Bände spricht für die Beziehung zwischen Anna und Stephen. Ohnehin ist Tony Goldwyns The Last Kiss, eine Adaption des italienischen Filmes L’ultimo bacio von Gabriele Muccino, eine Darstellung von offensichtlich gescheiterten Beziehungen. Kein Paar wirkt wirklich glücklich und selbst Mark, einer der Freunde, der kurz vor seiner Hochzeit steht, schaut sich gierig satt an zwei Stripperinnen, die an seinem Junggesellenabschied auftreten. Die Ehe wird von Drehbuchautor Paul Haggis hier weniger wie ein Hort der Geborgenheit skizziert, sondern eher als ein emotionales Gefängnis.

Genauso wie die Beziehung zwischen Anna und Stephen eingeschlafen ist, verhält es sich auch mit ihren Ebenbildern aus Michaels Freundeskreis. Izzy (Michael Weston) wurde gerade von seiner Langzeitfreundin sitzen gelassen und Chris (Casey Affleck) hat sich nach der Geburt seines Sohnes von seiner Frau (Lauren Lee Smith) auseinandergelebt. Um wenigstens etwas Ruhe zu kriegen, verbarrikadiert er sich im Bad, wenn er nicht absichtlich länger in der Arbeit bleibt, um dem Trubel zu Hause aus dem Weg zu gehen. Es ist dann Womanizer Kenny (Eric Christian Olsen), der am glücklichsten wirkt, da er scheinbar keine Beziehung führt.

Als ihm seine Affäre ihre Eltern vorstellen will, ergreift er panisch die Flucht. “Everyone I know is having a crisis“, stellt Kim (Rachel Bilson) auf Marks Hochzeit dann fest. Als Studentin und Single hat sie ihr ganzes Leben noch vor sich. Es gibt keine festen Pläne und keine Bestimmungen für sie. Wehmütig blickt Michael auf seine Zeit an der Universität zurück und gibt zugleich zu, schon damals viel zu ernst gewesen zu sein. Kim personifestiert für ihn nun die Möglichkeit, eine - oder mehrere - Optionen im Leben offen stehen zu haben. Und Kim selbst stellt eine Überraschung in seinem eigenen Leben dar. Etwas, das er nicht geplant hatte.

Trotz der Tatsache, dass Zach Braffs Michael als moralisches Arschloch präsentiert wird, der seine scheinst perfekte und zudem schwangere Freundin betrügt, kommt man nicht umhin, seine Handlungen nachvollziehen zu können. Schon alleine deshalb, da jemand wie Kim sich ungeniert für ihn interessiert, was eine Spiegelung im alternativen Ende des Filmes findet, wenn Jenna dasselbe widerfährt. “Life is pretty much in the grays for the most part and if you insist always on black and white... you are going to be very unhappy”, rekapituliert Anna für ihre Tochter am Ende des Films, als diese von Michaels Affäre mit Kim erfährt.

Es ist ein deprimierend-depressives Bild, welches Haggis und Goldwyn in The Last Kiss von der Institution Ehe und Beziehungen im Allgemeinen zeichnen. Und wahrscheinlich ist es ein authentisches Bild von der heutigen Gesellschaft. Nicht so sehr, weil - wie Kim meint - die Ehe in Zeiten erfunden wurde, als die Lebenserwartung nicht allzu hoch (und somit die Ehe an sich nicht sonderlich lang) war, sondern es eine Frage der Einstellung und Bereitschaft von Menschen zu sein scheint. Was man dem Film nun vorwerfen kann, ist die Darstellung der Beziehungen in ihren Endzügen, ohne die Erklärung für den Auslöser des Krankheitsverlaufs.

Wieso ist die Beziehung von Anna und Stephen eingerostet? Wann haben sich Chris und Lisa auseinandergelebt? The Last Kiss beantwortet diese Fragen nicht und gibt auch keine Lösungsvorschläge vor. Außer, dass man sich mit den Grauzonen (die hier als Affären der Partner dargestellt werden) anfreunden muss. Hoffnungsvoll wirkt das nicht, aber bei einer Scheidungsrate von 40 Prozent allein in den USA im vergangenen Jahr wohl der einzige Ausblick für den polygamen Menschen in der Institution Ehe. Kongeniel ergänzt bei der Erzählung von Michaels Geschichte werden Goldwyns Bilder dann von Zach Braffs Musikkompilation zum Film.

“A simple mistake starts the hardest time/I promise I'll do anything you ask...this time” singen Snow Patrol zu Beginn vorausschauend in ihrem Lied Chocolate, während eine Parallelmontage der gescheiterten Beziehungen von Imogen Heaps Hide and Seek mit den Worten “Where are we? What the hell is going on?“ unterlegt wird. Noch treffender fasst schließlich Coldplays Warning Sign die Ereignisse zusammen, wenn Chris Martin Sätze singt wie “I started looking and the bubble burst“ oder “I'm tired, I should not have let you go“. Wie zuvor in seinem Debütfilm Garden State beweist Braff sein Händchen für Ausdrucksstarke alternative Musik.

Dass es Goldwyn und Haggis schaffen, neben der Beziehung von Jenna und Michael auch die der anderen Pärchen ausreichend informativ zu beleuchten, ohne dass dies den Erzählfluss der eigentlichen Haupthandlung stört, ist wahrscheinlich ihr größter Verdienst. Zudem ist ihnen eine glaubhafte Besetzung der Figuren gelungen, wobei allerdings die beiden Leads - Zach Braff und Rachel Bilson - im Vergleich zum Rest etwas abfallen. Ein Sonderlob gebührt dabei Jacinda Barrett, die ihre schauspielerischen Ursprünge in eine der Ausgaben von MTV’s The Real World hat, was hinsichtlich ihres vortrefflichen Spiels überrascht.

Auch die Entscheidung für das offene Ende (das zumindest uneindeutiger ausfällt wie das alternative Ende) fügt sich zur restlichen Stimmung des Filmes, der inhaltlich für Hollywood-Verhältnisse sehr inkonsequent ist. Vermutlich einer der Gründe, weshalb dem Film an den Kassen kein Erfolg beschert war. Als Gesamtkonstrukt gefällt The Last Kiss dabei weniger wegen seiner philosophischen Ansätze über Beziehungen, denn aufgrund seines Versuchs, eine Momentaufnahme einer zerfahrenen Beziehung sein zu wollen. Somit ist auch der Film selbst am Ende nicht schwarz oder weiß, sondern grau. Und damit authentisch, was nicht auf viele Filme zutrifft.

8.5/10

12. März 2009

Chuck - Season One

Wouldn’t this be a great time for me to stay in the car?

Nun geht’s gleich los, meine virtuelle Steinigung. Ja, sie schwärmen, die Film- und Serienblogger. Sie schwärmen von Chuck, dem neuesten Fernsehgeschöpf von Josh Schwartz, dem Vater von The O.C. und Gossip Girl. Beide Serien mag ich sehr, nur mal so nebenbei gesagt. Und Chuck mögen sie fast alle, sei es Bullion oder allen voran sicherlich auch Mediensucht und Hirngabel. Khitos war nicht ganz so euphorisch. Ich werde es sicherlich nicht sein. Das Schema ist im Grunde dem von My Own Worst Enemy nicht unähnlich. Ein männlicher Protagonist, der mit Geheimagentenkram nichts am Hut hat, wird aufgrund eines Programmfehlers in seinem Kopf plötzlich zum Problemkind für Geheimdienste. Im Gegensatz zu MOWE wird hier der Fokus weniger auf die Action und mehr auf den Humor gesetzt, aber von der Idee her sind sich beide Serien nicht unähnlich.

Bryce Larkin (Matthew Bomer) ist ein Superagent der CIA und zerstört zu Beginn von Chuck das so genannte Intersect – quasi den Supercomputer der Geheimdienste. Da wo alle geheimen Infos drauf bzw. drin sind. Und auf der Flucht wird Larkin dann von NSA-Agent John Casey (grandios: Adam Baldwin) erschossen. Vorher kann er jedoch die gesamten Daten des Intersect (zur Erinnerung: da wo alle geheimen Infos drauf sind) in einer Email (mordsmäßig Speicherplatz schätz ich mal) an seinen ehemaligen Kommilitonen Charles „Chuck“ Bartowski (Zachary Levi) schicken. Dieser hat an der Uni mal ein Seminar über Aufnahme von visuellen Informationen besucht. Und jetzt ist das Intersect (da wo alle geheimen Infos drauf sind) auf seinem Gehirn gespeichert. Das ist deswegen lustig, weil Chuck ein Nerd ist, ein Geek, ein Freak. Der als Computerexperte in einer Wall-Mart Verarsche arbeitet und seit Jahren keine Freundin mehr hatte, sondern stattdessen mit Morgan (Joshua Gomez) abhängt – der Person, die wohl noch weniger Sex hatte als er selbst.

In Chuck geht es nun darum, dass eben jener Chuck auf der Straße dauernd an russischen Waffenschmugglern vorbeiläuft oder über Aufenthaltsorte von Bomben in seiner Stadt über Straßenflyer und sonstiges informiert wird. Er flasht dann immer Bilder, wegen dem Intersect (da wo alle geheimen Infos drauf sind). Und weil nun weder die CIA noch die NSA ihren Supercomputer haben, müssen sie dafür sorgen, dass Chuck am Leben bleibt. Weshalb die NSA Casey abstellt und die CIA die Agentin Sarah Walker (Yvonne Strahovski), früher die Freundin von Larkin. Als Cover beginnt Casey nunmehr selbst in Chucks Supermarkt zu arbeiten, während Sarah sich als Chucks Freundin ausgibt. Denn dass der Nerd nunmehr ein Regierungsbeamter ist (wobei er das nicht ist, weil er nicht bezahlt wird, doch das stört Chuck scheinbar nicht), das dürfen weder Morgan (der vor allem nicht) noch Chucks Schwester Ellie (Sarah Lancaster) oder deren perfekter Lebenspartner Awesome (Ryan McPartlin) wissen. Natürlich der Auftakt für viele grandiose Abenteuer.

Jetzt hab ich viel geschrieben und im Grunde wenig gesagt. Die Ausgangslage ist klar und es sei gesagt, dass Chuck für mich ebenso wenig funktioniert, wie My Own Worst Enemy. An der Tatsache, dass das Intersect per Email verschickt wird und derartigen Kleinigkeiten will ich mich gar nicht aufhängen. Aber in meinen Augen gelingt der Serie - die wie schon The O.C. von McG mitproduziert wird - der Spagat zwischen Action und Humor nicht. Oder anders gesagt, nimmt sich Schwartz’ Serie in den Actionszenen zu ernst, was ihr nicht bekommt. Hier wäre es klüger gewesen, wenn man sich an Formaten wie The Naked Gun orientiert hätte, wo keine Action stattfindet, sondern reiner Slapstick. Denn Strahovski nimmt man die CIA-Agentin in keiner einzigen Szene ab und so verkommen ihre Actionszenen zu mehr als lächerlichen Beinübungen auf Hüfthöhe. Grandios daneben geht das Ganze dann im Staffelfinale Chuck Versus the Marlin, wenn noch eine andere zarte Agentin aufkreuzt und sich Sarah mit dieser auf einem Dach „prügeln“ darf (bewusst in „“ gesetzt).

Die Action passt also nicht wirklich in die Serie, der Humor dagegen überzeugt durchaus des Öfteren. Das verdankt sich Hauptsächlich dem Charme von Levi, der mich durch seine sympathische Art immer wieder an John Krasinski aus The Office erinnert. Auch Captain Awesome gefällt mir stets aufs Neue, da er wirklich ein unfassbar perfekter Freund ist. Morgan hingegen und auch die anderen Nerds nerven mich eher, als dass sie mich unterhalten könnten. Da schaue ich lieber meinen Freaks aus The Big Bang Theory zu. Schön aber, Masuka (CS Lee) mal außerhalb von Dexter zu sehen. Um wieder anzuknüpfen, viele der Einzeiler sitzen und einige komische Sequenzen weiß die Serie aufzubieten. Allerdings disqualifiziert schon die Laufzeit von vierzig Minuten pro Folge Schwartz’ Konzept als Sitcom - ein Format, welches wahrscheinlich besser geeignet gewesen wäre für Chuck. Sehr viel weniger Action oder diese zumindest auf Slapstick Niveau eingesetzt, dazu die halbe Laufzeit und dann wäre die Serie für mich jedenfalls runder gewesen.

Hirngabel rief mir ins Gedächtnis, dass ich Chuck Zeit geben sollte, da er einige Folgen braucht, um seinen Groove zu finden. Die ersten sieben Folgen waren dann auch unterer Durchschnitt (im Kontext meiner hier besprochenen Serien und nicht des Durchschnitts der Wertung von 1 bis 10). Erst mit den Folgen 8 und 9 hat mir Chuck etwas Spaß gemacht, bevor er in seinen letzten vier Folgen wieder eingebrochen ist. Bezeichnenderweise gefielen mir Chuck Versus the Truth und Chuck Versus the Imported Hard Salami wohl deswegen sehr viel besser, weil Rachel Bilson sich für die Gastrolle der Lou hergab. Jedenfalls unterhielten mich neben jenen beiden Folgen lediglich noch Chuck Versus the Tango ordentlich. Ein Lob möchte ich jedoch noch der musikalischen Untermalung aussprechen, speziell das Theme zur Serie, das immer wieder ertönt, ist ausgesprochen gut gelungen. Und generell sind die popigen Songs sehr schön ausgewählt, wie auch die Anfangssequenz zu meinen Favoriten unter den Serien zählt (so nett zum Mitwippen).

Würde die Serie mehr den Verheißungen der Anfangssequenz gerecht werden, täte sie mir besser gefallen. Meine Darlegung des Sachverhalts wird wohl bei den oben genannten Herren auf tiefste Veto-Einsprüche treffen. Nicht jede Serie ist eben jedermanns Sache. Dennoch sei versichert, dass mir die Figuren trotzdem ans Herz gewachsen sind und ich Chuck auch in seiner zweiten Staffel treu bleibe werde, schon alleine wegen Chuck, Casey und Captain Awesome. Und wer weiß, vielleicht wächst mir die Serie ja doch noch etwas mehr ans Herz, wie es bei Californication der Fall war, dessen zweite Staffel auch eher meinen Geschmack traf, als noch die erste (was ich immer noch verwunderlich finde). Für alle Interessierten: Chuck wurde von Pro Sieben/Sat. 1 gekauft und dürfte wahrscheinlich im Sommer oder Herbst im Abendprogramm von ersterem Sender landen. Aufgrund der Synchronisation mach ich mir hier weniger Sorgen, als beispielweise bei einem How I Met Your Mother.

6.5/10

24. März 2008

Jumper

I’m gonna need a bigger bag.

Superhelden. Sie sind dafür da, die Unterdrückten zu beschützen und den armen Seelen in Not zu helfen. Ausgestattet mit besonderen Fähigkeiten unterscheiden sie sich von dem Durchschnittsbürger – aus demselben Grund stammt meist auch ihre Motivation. „With great power comes great responsibility“, sagte schon Tante Mae zu Peter Parker in Spider-Man 2. Wie könnte ein unsterblicher Superman auch durch Metropolis laufen, im Wissen dass er flüge ist, Laseraugen und einen eiskalten Atem hat? Wie könnte Peter Parker durch New York City schwingen, mit seinen warnenden Spinnensinnen, wie ein telepathischer Professor X seine Kräfte nicht zum Wohl seiner Umgebung einsetzen. Doch Menschen mit einer besonderen Begabung setzen diese auch gerne für das Gegenteilige ein, um anderen zu schaden und sich selbst zu bereichern. Ein Magneto aus X-Men beispielsweise oder in anderer Hinsicht Mr. Glass in M. Night Shyamalans Unbreakable. Es gibt Helden, es gibt Superhelden und es gibt Hancock – zelebrierte Peter Berg mit seinem etwas anderen Superheldenfilm dieses Jahr die Extravaganz, die im Nachhinein keine wahr. Schließlich war Hancock immer noch ein (Super)Held, der für das Wohl der Menschen eintrat. Wie man es richtig machen könnte, hatte dagegen ebenfalls dieses Jahr Regisseur Doug Liman angedeutet. Der Spezialist für actionreiches Kino (The Bourne Identity, Mr. & Mrs. Smith) verfilmte den Roman von Stephen Gould und erweiterte ihn um die eine oder andere Facette. Viel wichtiger jedoch, er schenkte dem Kino den einen, etwas anderen Helden – der keiner war.

Dabei beginnt Jumper wie jede konventionelle Superhelden-Geschichte. Der Schüler David Rice ist im Grunde ein Verlierer und dabei ein Opfer seines Elternhauses. Die Mutter (Diane Lane) verließ die Familie früh, was unmittelbare Auswirkungen auf den emotionalen Zustand ihres Mannes (Michael Rooker) hatte. David ist verschüchtert, ihm fehlt die Basis der Liebe, das Gefühl der Akzeptanz. Ein Vorfall nach der Schule konfrontiert den Jungen zum ersten Mal mit seiner neuen Kraft. Statt zu sterben beginnt David jetzt erst richtig zu leben. Der Unfall gibt ihm die Chance dazu. Um sein Lebensstatus zu finanzieren muss der Junge allerdings eine Bank überfallen – seine naive Intention das Geld eines Tages zurück zu zahlen wird er dabei über die Jahre hinweg beibehalten. Nach diesem knapp zehnminütigem Prolog präsentiert Liman ihn dem Publikum, seinen Helden, der kein solcher ist. Vielmehr ist David (Hayden Christensen) ein Narzisst, egozentrisch und in seine Kraft verliebt. Seine Bequemlichkeit wird ihm kurz darauf zum Verhängnis werden, zu faul ist David selbst wenige Schritte in seinem Loft zu tätigen. Vom Wohnzimmer teleportiert er sich an den Kühlschrank, von dort auf die Couch. Als die Fernbedienung einen halben Meter zu weit weg liegt…teleportiert er sich diesen halben Meter zur Seite. Der Blick in den Fernseher gewährt eine Notsituationen einiger Menschen durch eine Flut. Der Moderator spricht die hoffnungslosen Worte, wer denn in diesem Moment helfen könnte und Liman zeigt ihn uns. Doch David verdreht nur innerlich die Augen. Helfen, ja klar, aber wozu, schließlich würde es ihn seine Bequemlichkeit kosten. Einfach ignorieren, einfach abschalten. Stattdessen geklautes Geld einstecken und sich zum Flirten nach London teleportieren. Das ist er nun, Doug Limans Anti-Held, der wir in Innern unseres Herzens doch alle gerne wären.

Seine Bequemlichkeit reicht sogar so weit, dass David sich nicht einmal die Mühe macht, seine Kräfte vollends auszulotsen, er bedient sich ihrer auf minimalistische Weise. Nach dem klassischen Prolog springt Liman dann sofort in die Handlung und setzt mit seiner Konfrontation an. Der Antagonist der Geschichte ist Roland (Samuel L. Jackson), ein Paladin. Was oder wer ein Paladin ist, erfährt der Zuschauer zu diesem Zeitpunkt noch nicht und auch später wird er von Griffin (Jamie Bell) nur über das Nötigste eingeweiht. Es zeichnet sich zu Beginn jedoch auch ein anderer Konflikt ab, den Roland sogleich anspricht als er David trifft. Jemand beschützt David, das ist der Grund, weshalb er sein sorgenloses Leben führen konnte. Da kommt es durchaus überraschend, dass ihm Roland nach all den Jahren doch relativ überraschend auf die Schliche gekommen ist. An jenem Konflikt, an dem sich Jumper aufhängt, mag er für viele jedoch auch Scheitern. Die Story des Filmes scheint auf eine Trilogie angelegt zu sein, dass merkt man der Handlung über die meiste Zeit an. Nichts wird wirklich erklärt und wenn dann lediglich angerissen. Weshalb die Paladine Jumper jagen, wie man zum Paladin wird und weshalb scheinbar alle Jumper irgendwann böse werden – all dies sind Punkte, die hier als narrative Elemente vorhanden sind, sich jedoch nicht in ein respektive das Gesamtkonzept einfügen wollen.

Antworten wird Liman wohl erst in der Fortsetzung 2011 geben, für die Jumper dann nicht mehr als eine Vorepisode sein dürfte. Wer sich ungeachtet der inhaltlichen Lücken – die man gerne auch selbst ausfüllen kann – auf die, zugegeben, einfache Geschichte einlässt, kann jedoch seinen Spaß haben. Dies ist der originellen Idee geschuldet oder besser gesagt ihrer Umsetzung. Obschon man an Originalschauplätzen wie dem Kolosseum drehte, wurden andere Einstellungen – wie beispielsweise die Ankunft von David und Millie (Rachel Bilson) am Kolosseum – digital erzeugt. Dies beißt sich hier ebenso, wie es in anderen Filmen (10.000 B.C.) der Fall ist, wird jedoch kurz darauf bereits durch die Actionszenen kaschiert. Diese funktionieren im Grunde einzig dank Jamie Bell, da seine Figur des Griffin die ausgebildete und geformte ist. Christensens David dagegen ist zumeist perplex, in einer fremden Umgebung und weiß sich nicht aktiv einzubinden. Ähnlich gelungen wie Bryan Singer seinen Nightcrawler in X2 einsetzte, präsentiert Liman dem Publikum hier Griffin. Seine Angriffe auf die Paladine im Kolosseum oder auf Roland in der Wüste sind technisch gut choreographiert und digital animiert. Ohnehin ist das „jumpen“ der eigentliche Star des Filmes und insbesondere diese Szenen sind es, die zu gefallen wissen. Die grundsätzliche Handlung des Filmes orientiert sich dabei im Prinzip nach dem Schema F. Der Antagonist (Roland) raubt die Liebe (Millie) unseren Helden (David) um diesen in einem finalen Kampf zu stellen und zu vernichten. Selbiges Schema legte Sam Raimi für seine gesamten Spider-Man-Filme zu Grunde. Aufgepeppt wird das von Liman noch durch den erfahrenen Kollegen (Griffin), der den neuen Helden in das Geheimnis und die Anwendung seiner Kräfte einführt, wie unter anderem auch in Highlander und dergleichen der Fall.

In Jumper geht es Liman nicht darum einen neuen Helden zu erschaffen, seine Katharsis zu bewirken, sondern vielmehr ist der Film in gewisser Hinsicht eine coming-of-age-Geschichte oder wenn man es will, eine Liebesgeschichte. Nachdem David jahrelang der Welt den Rücken gekehrt hat, geht es für ihn nunmehr darum, sich wieder den Menschen aus seiner Vergangenheit zu öffnen. Dass er diese dabei in Lebensgefahr bringt, sorgt für eine Reifung in seinem Charakter. Dabei eröffnet sich zum Ende hin, dass es mit Davids Schicksal weitaus mehr auf sich hat, als er selbst vermutet hat und was unweigerlich der Aufhänger für den zweiten Teil bilden dürfte. In jenem sollten auch alle offenen Fragen in Bezug auf die Paladine geklärt werden und auch mehr über ihren Konflikt mit den Jumpern Erläuterung erfahren. Die Regie von Liman ist im Grunde ziemlich schnörkellos, gewohnt gekonnt, dabei die Effekte schön herausarbeitend. Dem Film selbst ordnen sich dann auch die Schauspieler unter, es sei denn sie besitzen das Potenzial – wie Jamie Bell – ihren Szenen einen Stempel aufzudrücken. Christensen jedenfalls zeigt hier erneut, dass es ihm an schauspielerischem Talent fehlt, was sich vorbehaltlos auch auf Bilson übertragen lässt. Jackson und Lane können sich in ihren eindimensionalen Figuren nicht wirklich hervortun, doch Raum steht ihnen ohne Zweifel im zweiten Teil offen, sollten sie bei einem solchen überhaupt mit von der Partie sein. Was Jumper nun etwas aus dem Pool der Superhelden-Filme heraushebt, ist ebenjene Kreation eines Helden, der keiner ist. Davids Fokus wird auf sein Privatleben gerichtet, seine Affektion für Millie und sein plötzliche Positionierung in einen Jahrhunderte alten Konflikt. Somit ist Jumper kein wahrhaft schlechter Film, selbst wenn er einige Schwächen besitzt. Diese könnten jedoch durch einen überzeugenden zweiten Teil ausgemerzt werden.

7/10 – in anderer Form erschienen bei Wicked-Vision