Er hat ihr davon abgeraten. Europa ist gefährlich. Scheiße gefährlich. Kein Wunder also, dass direkt der erste Franzose, den die 17-jährige Kim (Maggie Grace) am Pariser Flughafen trifft, sie wenige Minuten später an einen Menschenhändler-Ring verrät. Bienvenu à Paris. Als sie entführt wird, telefoniert die Tochter gerade mit ihrem Vater. Anstatt ihr zu sagen, dass sie die Polizei alarmieren soll, unterhält sich Papa lieber noch Mal mit seiner kleinen Prinzessin. Könnte ja das letzte Mal sein. Und immerhin stellt die Stimmanalyse seines Kumpels fest, dass es sich um Albaner handelt. Sogar das Dorf kann dieser aus einem Satzfetzen rausfiltern. Und dass sich diese Gruppe auf den Menschenhandel fokussiert, hört man durch den Dialekt auch raus. Diese Ruskies sind doch alle gleich. Wie viel Zeit er noch habe, fragt Papa und Ex-Agent Bryan Mills (Liam Neeson). 96 Stunden, so die Antwort. Ich schaff’s in zwei, erwartet man fast zu hören. Aber die Szene fiel wegen Glaubwürdigkeit wohl der Schere zum Opfer.
Auf geht’s, ab geht’s, 3 Tage wach. Oder 4. Die Fans drehen am Rad, die Bloggersphäre gleich mit. Was ´ne geile Scheiße, was Pierre Morel – der Kameramann solcher unsterblicher Klassiker wie Unleashed und War – hier abliefert. Da gibt’s einen Liam Neeson als toughen Motherfucker, der Rambo aussehen lässt wie einen bebrillten Computer-Nerd, und französische Geheimagenten die tatsächlich auf den Namen „Jean-Claude“ hören und abends ein Baguette unterm Arm zum Abendessen mitbringen. Entweder das, oder ein blinder, alkoholabhängiger Affe fungiert für ihn als Ghost Writer. Anders lässt sich Taken, der wohl aufgrund von Steven Spielbergs depperter gleichnamiger Fernsehserie von anno Domini in 96 Hours umgetauft wurde, nicht erklären. Wunderschön übrigens, wie eine 26-jährige Maggie Grace hier ein unschuldiges 17-jähriges Mädchen gibt. Schade dass sie nicht Kim Basinger für die Rolle bekommen haben, aber die ersetzt bestimmt grad in irgendeinem anderen Projekt Dakota Fanning.
Wenn man gewillt wäre, könnte man meinen, Morel spielt ganz nett mit den Klischees des Genres. Wenn dem nur so wäre, denn der spielt gar nicht mehr, der Morel, nee. Der macht Ernst! So verkommt Taken ganz und gar zu einem einzigen Klischee und zwar einem der ziemlich bitteren Sorte. Da werden Menschen von Lastern überfahren (aber mit Ansage – 1, 2, 3, Brei!) und Deckenverankerungen glücklicherweise locker, damit man mal eben die Leute platt machen kann, die einen zuvor noch selbst platt machen wollten. Zok! Pow! Ja, das ist Balsam auf die Seele, wird sich auch Donald Rumsfeld denken, wenn er sich das Teil anschaut. Good ol’ Europe, da wo die Albaner unschuldige Amerikanerinnen entführen und die französische Regierung fett in die eigenen Taschen schaufelt, damit brav weggesehen wird. Disgusting, so was. Wäre sie nur in den US and A geblieben. Wobei, da will sie Sängerin werden und kurz zuvor ist Holly Valance fast abgemurkst worden, wäre Liam Neeson nicht gewesen.
Doch Häuptling Adlerauge hat aufgepasst und das Szenario mal schnell entlarvt. Denn der gute Super-Agent Mills sollte nur als “Don’t fuck with me or I fuck with you“-Guy eingeführt werden. Ho, ho, Monsieur Morel, Sie alter Fuchs, Sie! Gut, hören wir auf mit all den Albernheiten. Die Prämisse des Filmes ist dämlicher als dämlich, die Einleitung und das Ende sowieso. Ich will nicht weiter drauf rumhacken, selbst wenn ich wollte (und das könnte ich). Fassen wir einfach zusammen, dass Taken nicht die Unze eines Inhalts besitzt. Nie zu irgendeinem Zeitpunkt (halbwegs) glaubwürdig erscheint. Abstrahiert von all diesen Punkten, die normalerweise einen Film ausmachen, weiß Morels zweiter Spielfilm streckenweise sogar zu unterhalten. Richtig gelesen. Wobei dies davon abhängig ist, wie man „Strecken“ definiert. Also nicht im Sinne von Le Mans. Eher im Sinne von: Wie viele Meter kann eine Schnecke in zwei Sekunden zurücklegen?
Aber Butter bei die Fische. Maggie Grace und Famke Janssen kann man vergessen. Ohnehin ist das hier die Liam-Neeson-Show und man kriegt auch was für sein Geld. Die Story ist für die Katz, macht nie Sinn und die 0815-Verfechter werden sagen, dass sie das auch nicht will. Daher lieben den Film auch alle Blogger. Aber zurück zum Thema. Gelegentlich macht Taken sogar Spaß, weil es doch irgendwie Style hat, wie Liam Neeson in aller Seelenruhe Albaner verkloppt oder die Frauen seiner Kollegen anschießt. Yeah, Baby, Yeah. Lock and load. Das ist aber irgendwie nur in der Mitte des Filmes der Fall, das Ende wird dann doch recht überhastet abgespult. Mon dieu, Pierre. Pourquoi? Alles in allem ist das neueste Vehikel von Luc Besson ein adäquater Vertreter dessen Stumpfsinns-Œuvres, das bisweilen kurzzeitig Karten für die Entertainmentachterbahn löst, nur um letztlich von den Sicherheitskräften hinaus eskortiert zu werden, weil die erforderliche Größe nicht beachtet wurde.
Auf geht’s, ab geht’s, 3 Tage wach. Oder 4. Die Fans drehen am Rad, die Bloggersphäre gleich mit. Was ´ne geile Scheiße, was Pierre Morel – der Kameramann solcher unsterblicher Klassiker wie Unleashed und War – hier abliefert. Da gibt’s einen Liam Neeson als toughen Motherfucker, der Rambo aussehen lässt wie einen bebrillten Computer-Nerd, und französische Geheimagenten die tatsächlich auf den Namen „Jean-Claude“ hören und abends ein Baguette unterm Arm zum Abendessen mitbringen. Entweder das, oder ein blinder, alkoholabhängiger Affe fungiert für ihn als Ghost Writer. Anders lässt sich Taken, der wohl aufgrund von Steven Spielbergs depperter gleichnamiger Fernsehserie von anno Domini in 96 Hours umgetauft wurde, nicht erklären. Wunderschön übrigens, wie eine 26-jährige Maggie Grace hier ein unschuldiges 17-jähriges Mädchen gibt. Schade dass sie nicht Kim Basinger für die Rolle bekommen haben, aber die ersetzt bestimmt grad in irgendeinem anderen Projekt Dakota Fanning.
Wenn man gewillt wäre, könnte man meinen, Morel spielt ganz nett mit den Klischees des Genres. Wenn dem nur so wäre, denn der spielt gar nicht mehr, der Morel, nee. Der macht Ernst! So verkommt Taken ganz und gar zu einem einzigen Klischee und zwar einem der ziemlich bitteren Sorte. Da werden Menschen von Lastern überfahren (aber mit Ansage – 1, 2, 3, Brei!) und Deckenverankerungen glücklicherweise locker, damit man mal eben die Leute platt machen kann, die einen zuvor noch selbst platt machen wollten. Zok! Pow! Ja, das ist Balsam auf die Seele, wird sich auch Donald Rumsfeld denken, wenn er sich das Teil anschaut. Good ol’ Europe, da wo die Albaner unschuldige Amerikanerinnen entführen und die französische Regierung fett in die eigenen Taschen schaufelt, damit brav weggesehen wird. Disgusting, so was. Wäre sie nur in den US and A geblieben. Wobei, da will sie Sängerin werden und kurz zuvor ist Holly Valance fast abgemurkst worden, wäre Liam Neeson nicht gewesen.
Doch Häuptling Adlerauge hat aufgepasst und das Szenario mal schnell entlarvt. Denn der gute Super-Agent Mills sollte nur als “Don’t fuck with me or I fuck with you“-Guy eingeführt werden. Ho, ho, Monsieur Morel, Sie alter Fuchs, Sie! Gut, hören wir auf mit all den Albernheiten. Die Prämisse des Filmes ist dämlicher als dämlich, die Einleitung und das Ende sowieso. Ich will nicht weiter drauf rumhacken, selbst wenn ich wollte (und das könnte ich). Fassen wir einfach zusammen, dass Taken nicht die Unze eines Inhalts besitzt. Nie zu irgendeinem Zeitpunkt (halbwegs) glaubwürdig erscheint. Abstrahiert von all diesen Punkten, die normalerweise einen Film ausmachen, weiß Morels zweiter Spielfilm streckenweise sogar zu unterhalten. Richtig gelesen. Wobei dies davon abhängig ist, wie man „Strecken“ definiert. Also nicht im Sinne von Le Mans. Eher im Sinne von: Wie viele Meter kann eine Schnecke in zwei Sekunden zurücklegen?
Aber Butter bei die Fische. Maggie Grace und Famke Janssen kann man vergessen. Ohnehin ist das hier die Liam-Neeson-Show und man kriegt auch was für sein Geld. Die Story ist für die Katz, macht nie Sinn und die 0815-Verfechter werden sagen, dass sie das auch nicht will. Daher lieben den Film auch alle Blogger. Aber zurück zum Thema. Gelegentlich macht Taken sogar Spaß, weil es doch irgendwie Style hat, wie Liam Neeson in aller Seelenruhe Albaner verkloppt oder die Frauen seiner Kollegen anschießt. Yeah, Baby, Yeah. Lock and load. Das ist aber irgendwie nur in der Mitte des Filmes der Fall, das Ende wird dann doch recht überhastet abgespult. Mon dieu, Pierre. Pourquoi? Alles in allem ist das neueste Vehikel von Luc Besson ein adäquater Vertreter dessen Stumpfsinns-Œuvres, das bisweilen kurzzeitig Karten für die Entertainmentachterbahn löst, nur um letztlich von den Sicherheitskräften hinaus eskortiert zu werden, weil die erforderliche Größe nicht beachtet wurde.
3/10
nee flo, der film ist doch eher wie seinerzeit schon Hostel eher ein offener mittelfinger in richtung der von Dir zitierten US and A. so klischeehaft europa hier präsentiert wird (und das noch von besson) und wie vor allem die osteuropäer allesamt als finstere gesellen auftreten dürfen, das ist nicht ernst zu nehmen. also bitte! darüber hinaus ist die story natürlich nicht der große wurf, aber das ist - da hast Du recht - auch überhaupt nicht nötig. 96 Hours empfand ich vielemehr als einen wunderbar altmodischen, straighten selbstjustiz-kracher.
AntwortenLöschenPS: und soweit betreibst Du jetzt auch blogger-bahsing? ;-)
AntwortenLöschenDa war ja nach dem Trailer schon alles klar. Rob Roy Reloaded.;)
AntwortenLöschenLOl. Schön geschrieben. Hattest du gerade ne polemische Phase? ;-)
AntwortenLöschen@Marcus: HOSTEL konnte ich auch nicht ab und gewollte Klischees hin oder her, sowas unterhält mich persönlich leider nicht, weil viel zu anstrengend.
AntwortenLöschen@Tumulder: Bei dir hätte ich jetzt gedacht, dass dir das gefallen könnte.
@C.H.: Die hat der Film *Trommelwirbel* evoziert ;-)
Bei dir hätte ich jetzt gedacht, dass dir das gefallen könnte.
AntwortenLöschenAlso bitte...
ich bin dankbar um jeden so routiniert und rasant in szene gesetzten thriller.
AntwortenLöschenund liam neeson ist als kampfsau eine echte wucht! ;)
und liam neeson ist als kampfsau eine echte wucht!
AntwortenLöschenDas streite ich nicht ab.
Das klingt doch alles sehr witzig! Den schaue ich mir auch an ... und sei es, um danach mal ordentlich abzulästern ;o)
AntwortenLöschenÜbrigens fand ich HOSTEL auch gut ;-)
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenÜbrigens fand ich HOSTEL auch gut ;-)
AntwortenLöschenBratislava ist aber nicht good old europe sondern evil old europe.;) War aber natürlich trotzdem nett.
liest sich sehr lustig dein kommentar, die story is total fürn arsch, aber actionmäßig hammer gemacht.
AntwortenLöschenNach deiner Kritik am diesen Film müsste man glauben du bist Albanischer abstammung ????????96 Hours ist eine Adrenalinbombe pur und zündet 100%
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