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13. September 2019

Ad Astra

I guess there’s not much you haven’t seen.

In einem Artikel des New Yorker über Regisseur James Gray berichtet seine Frau, dass Gray und seine Freunde pflegen, zubereitete Gerichte gemäß der Filmografie von Francis Ford Coppola zu bewerten. Von vorzüglichen Rezepten, die zum “Godfather” avancieren, hin zu “rewarding but acquired taste”, den Gray und Konsorten mit “Apocalypse Now” gleichsetzen. In Hinblick auf Grays jüngsten Film Ad Astra passt dieser Teil des Artikels ganz gut, erklärt das Faible für Coppola schließlich größtenteils den Aufbau dieses Sci-Fi-Dramas. Das ist im Grunde weniger eine eigenständige Meditation über Existenz- und Bindungsängste als ein Versatzstück verschiedener Sci-Fi-Werke, hineingezwängt in das narrative Gerüst von Apocalypse Now.

Die oberflächliche Prämisse entstammt dabei aus dem Baukasten des Genres: Die Existenz der Menschheit wird bedroht und Brad Pitt muss dies verhindern. Elektrische Stürme suchen plötzlich die Erde heim, Todesopfer im mittleren fünfstelligen Bereich verursachend. Den Grund macht die Weltraumbehörde in einem Antimaterie-Experiment ausfindig, das am Rande des Solarsystems im Orbit von Neptun Astronaut Clifford McBride (Tommy Lee Jones) durchführt. Nur: Der schien eigentlich totgeglaubt, seine Mission zur Entdeckung von außerirdischem Leben seit 13 Jahren als verschollen. Zwecks Kontaktaufnahme mit McBride wird daher nun sein Sohn Roy (Brad Pitt), ebenfalls Astronaut, rekrutiert und auf den Weg zum Mars entsandt.

Die Gefahr für die Menschheit – der Film spricht sogar vom Solarsystem – legt Ad Astra dabei schnell ad acta. Gray inszeniert die Geschichte weniger als Weltenrettung à la Armageddon, sondern reduziert die Handlung vor allem in der zweiten Filmhälfte primär auf seine Hauptfigur. Die hadert mit sich selbst, mit ihrem Erzeuger und dessen Erbe. Zuletzt sah Roy seinen Vater als Jugendlicher, 29 Jahre ist es her, seit dessen Lima Project zu seiner Mission aufbrach, ehe es nach 16 Jahren den Kontakt abbrach. Entscheidender als der Kontaktbruch mit seiner Behörde wiegt in Ad Astra der von Clifford McBride zu seinem Sohn. Wenn dieser also dem Weg seines Vaters folgt, bis hin zur zurückgelassenen Familie, ist dies sinnbildlich.

Der Astronautenberuf, die gescheiterte Ehe mit Eve (Liv Tyler) – all das mag Roy helfen, seinen Vater und dessen damalige Motive zu verstehen. Und nachzuempfinden, warum er einst so handelte, wie er es tat. Der Auftrag zur Kontaktaufnahme bietet ihm nun die Chance zur direkten Konfrontation. Für die Weltraumbehörde geht es um die Rettung allen Seins, für Roy eher darum, mit der emotionalen Leere, welche die Abwesenheit des Vaters hinterlassen hat, wider Erwarten endlich abzuschließen. Es ist daher für die Figur eine persönliche Mission – weshalb Roy im Verlauf des Films immer mehr zum Problemfall für seine Behörde wird. Denn der ist das große Ganze wichtiger als die unerwartete Familienzusammenführung der zwei McBrides.

Gray erzählt dies in Ad Astra über verschiedene Set-Pieces. Nach einer Einführung des Problems geht es für Roy und den ihn begleitenden Colonel Pruitt (Donald Sutherland) auf kommerziellem Weg zuerst zum Mond, um von dessen dunkler Seite aus zum Mars zu fliegen, wo ein unbeschädigter Laser heimlich bis zum Neptun kommunizieren kann. Was auf dem Spiel steht, wissen nur die wenigsten Figuren, weder der Begleitschutz auf dem Mond vor Piraten noch der Captain der Mars-Rakete oder Helen Lantos (Ruth Negga), Leiterin der Mars-Kolonie. Unterfüttert werden diese Staffelziele für Roy immer wieder mit eruptiven Action-Szenen (Unfälle, Überfälle, Anfälle, Ausfälle), ehe der finale Schlussakt sich wiederum geradezu zurückzieht.

In dieser gescheiterten Symbiose liegt mit das Hauptproblem des Films. Die Action ist wenig originell und aufregend, selbst wenn sie auf gewisse Weise eines der Themen der Handlung (Besonnenheit im Zwiespalt mit Aggression) unterstreichen mag. Nicht zweckdienlich ist dabei auch, dass der Zuschauer vieles schon in anderen Genrevertretern gesehen hat. Das eine Set-Piece erinnert etwas an Duncan Jones’ Moon, ein anderes wiederum an Danny Boyles Sunshine. Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey wird gleich mehrfach zitiert. All dies vermengt James Gray dann in eine Art Sci-Fi-Remake von Apocalpyse Now, mit dem Zusatz des Familienelements zwischen den Figuren, als wäre Captain Willard der Sohn von Colonel Kurtz.

Wenn Willard sagt, Kurtz “split from the whole fucking program”, passt dies natürlich auch auf Clifford McBride. Und seine Erklärung “there’s no way of telling his story without telling my own” könnte im Prinzip von Brad Pitt an einer Stelle in Ad Astra ebenso geäußert werden. Roy lebt ebenfalls von Mission zu Mission, mit seiner Ehe als weiterem Opfer im Verlauf (“I hardly said a word to my wife, until I said ,yes’ to a divorce”, verrät Willard). Die Reise von Willard zu Kurtz und die Befürchtungen, die damit einhergehen, entsprechen denen Roy McBrides. “Part of me was afraid of what I would find and what I would do when I got there”, offenbart Willard. “But the thing I felt the most, much stronger than fear, was the desire to confront him.”

Die Erweiterung der Willard-Kurtz-Beziehung ins Familiäre mag ihren Reiz haben, hätte aber vertieft werden können auf Kosten der generischen Action. Die Trailer deuten an, dass viele Szenen in der finalen Schnittfassung fehlen, der Fokus auf die Action mag Studiowünschen oder Testvorführungen entsprechen. Es lässt sich erahnen, in welche Bereiche – mehr Malick als Coppola – der Film von Gray hätte kalibriert werden können. Auch da abseits von den Versatzstücken anderer Werke das visuelle Einfallsreichtum durchaus in Hoyte van Hoytemas Bildern aufblitzt, sei es die Spiegelung einer Raumschiffschleuse im Helmvisier der Astronauten oder ein aus dem Wasser steigender Roy im Weltraumanzug (an sich erneut ein Willard-Zitat).

Insofern ist Ad Astra weniger kreatives Kochen als Fusionsküche. Angesichts der faszinierend-ambivalenten Figur, manch atemberaubender Einstellung, solider Effekte und der die Handlung und ihre thematischen Elemente hervorragend untermalenden Musik von Max Richter (u.a. The Leftovers) hinterlässt Gray den Zuschauer etwas hin- und hergerissen. Potential für mehr war vorhanden, wirkt in seiner oftmals unnötigen Replik aber mitunter zu oft verschenkt. Zwar angelegt als “Apocalypse Now: A Space Odyssey” schmeckt Grays cineastisches Gericht somit eher wie ein “One from the Heart”, um den coppolaschen Cuisine-Vergleich wieder aufzugreifen: visuell einprägsam mit spannendem Motiv aber unausgegorenem Handlungsgerüst.

7/10

11. Juni 2016

Warcraft

Have a good look around?

Er hat es versucht – vergeblich. Nachdem er bereits die Videospiele Dungeon Siege und Far Cry verfilmte, wollte Regisseur Uwe Boll auch bei der Adaption von Warcraft hinter die Kamera. Doch Entwickler Blizzard habe abgelehnt, die Filmrechte an Boll zu vergeben. Insbesondere an Boll. Zu wichtig sei ein gut umgesetzter Warcraft-Film, nicht zuletzt da bislang noch keine Videospielverfilmung wirklich überzeugen konnte. Von Super Mario Bros. über Street Fighter bis zu Hitman und Prince of Persia – immerhin die Resident Evil-Reihe erweist sich als langlebig. Nun also Warcraft, eine Adaption des populären Online-Multiplayer-Rollenspiels von Duncan Jones, die jedoch bei den Kritikern nicht besser abschnitt als andere Game-Filme.

Weil ihre Welt, Dreanor, im Sterben liegt, führt ihr Anführer Gul’dan (Daniel Wu) Kämpfer der verschiedenen Orc-Clans, darunter Clan-Führer Durotan (Toby Kebbell) und Halb-Orc Garona (Paula Patton), über ein Portal in die menschliche Welt von Azeroth. Dort ziehen sie plündernd durchs Land, um ihrer dunklen Zaubermacht The Fel menschliche Geiseln für eine erneute Portalöffnung zu opfern, sodass ihre ganze Horde nachfolgen kann. Etwas, worauf der abtrünnige Magier-Lehrling Khadgar (Ben Schnetzer) aufmerksam wird und Azeroth-Heerführer Anduin Lothar (Travis Fimmel) warnt. König Llane Wrynn (Dominic Cooper) schickt beide zum Schützer des Reichs, Magier Medivh (Ben Foster), um aus der Situation schlauer zu werden.

Als jemand, der noch nie etwas mit Warcraft zu tun hatte (die legendäre South Park-Folge ausgenommen), ließen mich die ersten 20 Minuten etwas verwirrt zurück. Wer ist genau wer und muss wieso wohin? Als Nicht-Kenner der Materie müssen derartige Lücken quasi „unterwegs“ teils selbst gefüllt werden – was angesichts ausufernder erklärender Filme des Marvel Cinematic Universe und Co. im Grunde sogar relativ erfrischend ist. Und zugleich ein Zeichen dafür, dass Warcraft auch solche Zuschauer im Stande sieht, aus der Handlung Sinn zu machen, die mit der Vorlage unbekannt sind. Was nicht bedeutet, dass sich das Publikum zwingend auf alles einen Reim machen kann. Ohne dass dies dem Film zum Nachteil gereicht.

Zum Beispiel wieso Khadgar sich von seiner Magier-Ausbildung verabschiedet hat und was es mit dieser eigentlich genau auf sich hat. Am verstörendsten ist da noch, dass das menschliche Ensemble erstaunlich jung geraten ist. Egal ob König, Heerführer oder Chef-Magier – hier scheint niemand älter als Mitte 30 zu sein. Was überrascht, wenn Lothar plötzlich einen Sohn in seinen Reihen weiß, der kaum älter aussieht als er selbst. Womöglich jung gezeugt, vielleicht altern Menschen in der Warcraft-Welt auch nur langsamer, im Fantasy-Genre sollte man wohl die Dinge nicht allzu genau nehmen. Und als Beitrag jenes Genres funktioniert Warcraft die meiste Zeit ganz gut, auch aufgrund Anleihen von The Lord of the Rings oder Game of Thrones.

Erfreulich ist da zudem, dass Jones das ursprüngliche klischeebehaftete Drehbuch derart umschrieb, dass die Orcs statt bloße Gegenspieler zu sein auch etwas Kontur erhalten. In Person von Durotan wird an den Aktionen von Gul’dan gezweifelt, das Sterben der eigenen Welt und die Hintergründe hinterfragt. Neben seinem besten Freund Orgrim (Robert Kazinsky) ist er allerdings die Ausnahme von der Regel, agieren Gul’dan oder Heerführer Blackhand (Clancy Brown) doch sonst als das, was die Orcs im Prinzip sind: kaltherzige Invasoren einer friedliebenden Welt. Eine Dualität, die auf der Gegenseite keineswegs so ausgewogen stattfindet, wo die Geschichte unterdessen Garona als eine Mittlerin beider Welten in den Zwiespalt schickt.

Während die eine Seite angetrieben von einem übermächtigen Anführer und im Angesicht der eigenen Auslöschung auf Konflikt aus ist, bemüht sich Llane Wrynn um eine rationale Lösung. In der Folge ereignen sich Abläufe, die man als erfahrener Zuschauer durchaus kommen sieht. Aber Warcraft hält auch – zumindest für Materie-Laien wie mich – Ereignisse parat, die angesichts der Tatsache, dass der Film ein Kino-Property starten soll, unerwartet sind. Und gerade deswegen eine Fortführung der Geschehnisse auf Basis dessen, was in diesem Teil – der bei uns entsprechend als Warcraft: The Beginning vertrieben wird – passiert, umso interessanter und spannender macht. Wird doch genug Fundament für eine zukünftige dramatische Vertiefung gelegt.

Für einen Fantasy-Blockbuster fallen die darstellerischen Leistungen solide aus. Vikings-Veteran Travis Fimmel scheint zwar bisweilen Channing Tatum nachzueifern, Dominic Cooper ruft sein Standard-Programm ab, Ben Foster kämpft mit dem Overacting und Paula Patton erweist sich praktisch als heimlicher Star. Auf der Gegenseite wirken die Synchronsprecher der Orcs sehr viel überzeugender als das sie zum Leben erweckende CGI. Wohl auch aufgrund des eher „moderaten“ Budgets von 160 Millionen Dollar wirken die Effekte von Warcraft die meiste Zeit ziemlich unrund und erinnern eher an eine gut animierte Zwischenszene eines Videospiels als dass sie den Ansprüchen von (pseudo-)realistischem Fantasy-Kino gerecht werden.

Für das, was er sein will, funktioniert Warcraft trotz einiger Längen in seiner zweiten Hälfte jedoch erstaunlich gut. Da passen die negativen Kritiken, die schon mit ähnlichen Blockbuster-Filmen wie Speed Racer, John Carter oder The Lone Ranger einhergingen, im Grunde ins Bild. Ob Fans der Vorlage mit diesem Warcraft glücklich werden, kann der Laie schwer beurteilen, wer jedoch Spaß an Fantasy-Filmen hat, dürfte das Kino weitestgehend zufrieden verlassen. Nach dem zuvor eher enttäuschenden Source Code als Nachfolger seines starken Debüts Moon hat Duncan Jones mit seiner dritten Regiearbeit jedenfalls sein Talent untermauert. Vielleicht ist für gelungene Videospiel-Adaptionen also die Hoffnung doch noch nicht vollends verloren.

7/10

18. Januar 2013

Misfits - Season Two

We’re lazy and incompetent. We’re practically handicapped.

Trotz aller Freiheiten, die der Pay-TV-Sender HBO in den USA genießt, wird man lange suchen müssen, ehe man auf diesem eine Serie findet, in der eine Figur versucht, sich selbst oral zu befriedigen. Howard Overmans Misfits gibt sich in ihrem zweiten Jahr nochmals eine Spur dreckiger und frecher, zugleich hadert die zweite Staffel jedoch damit, dass sich der Kosmos unserer fünf jungen Delinquenten etwas weitet. Die Folge sind vermeintlich epischere Handlungsstränge und Konfrontationen mit anderen „Superhelden“, die allerdings nicht vollends so zu zünden vermögen, wie vermutlich gewollt. Dementsprechend macht die Serie immer noch durchweg ordentlich Spaß, baut jedoch leider auch etwas ab.

Davon ist zu Beginn aber zum Glück noch nichts zu merken. Im Gegenteil, knüpft Episode 1 doch nahtlos an die Ereignisse der ersten Staffel an. Nachdem endlich Nathans (Robert Sheehan) Kraft der Unsterblichkeit gelüftet ist, beschäftigt die Gruppe bald darauf dann wieder mal ihr Lieblingsthema: tote Bewährungshelfer. Denn während Sally (Alex Reid) noch „entsorgt“ werden muss, gilt es darauf zu achten, dass ihr Ersatz Shaun (Craig Parkinson) sich nicht den Spitznamen ‘Shaun of the Dead’ abholt. Hinzu kommt ein mysteriöser maskierter Schutzengel, der den Fünf stets in der Not zur Seite steht, neue Beziehungsgeflechte und aller guten Vorsätze zum Trotz natürlich dennoch wieder jede Menge Leichen.

Bezeichnend ist dabei, dass die Gruppe ihre Kräfte immer noch in den selteneren Fällen einsetzt. Man könnte sogar kritisieren, dass sie das Potential ihrer Fähigkeiten sogar selten bis nie wirklich ausschöpfen, wobei auch in dieser Staffel ihre soziale Interaktion im Fokus steht. So konfrontiert ziemlich überraschend die zweite Folge Nathan mit einem ihm bis dato unbekannten Halbbruder, was zu einem weiteren Gastauftritt von Dexter Fletcher als deren Vater führt. Simon (Iwan Rheon) wiederum kriegt es mit alten und neuen romantischen Bekanntschaften zu tun, während Alisha (Antonia Thomas) und Curtis (Nathan Stewart-Jarrett) ebenfalls frische Partner in ihrem Leben willkommen heißen dürfen.

Was der zweiten Staffel fehlt, ist ein roter Faden oder ein Ziel, auf das es hinzuarbeiten gilt. Stattdessen grast Overman einige Handlungselemente oberflächlich ab, beschäftigt sich aber nicht eingehender mit den jeweiligen plot points. Zum Beispiel spielt die Tatsache, dass in wenigen Wochen gleich zwei Bewährungshelfer und zwei – bzw. drei, zählt man Nathan dazu – Delinquenten ums Leben kamen, keine Rolle. Und während Misfits beginnt, sich mehr in Heroes-Gefilde zu begeben, wird auch dies nicht konsequent zu Ende gedacht, wenn einer der Freunde aus der Zukunft in die Gegenwart reist oder es die Jugendlichen später mit einem Gleichgesinnten zu tun bekommen, der seine „Artgenossen“ jagt und tötet.

Unterdessen werden Beziehungen, die lange vorbereitet wurden, plötzlich fallen gelassen und andere auf einmal unerwartet ersetzt, während sich Overman in seinem Versuch, die Serie pompöser zu gestalten, merklich in Logiklöchern verfängt. Daher verdankt sich die Qualität der zweiten Staffel weniger den tatsächlichen Geschichten, als vielmehr den Charakteren und einigen brillant-genialen Momenten. In den meisten von diesen ist auch dieses Jahr erneut Sheehan zu sehen, dessen infantil-vulgärer Charme bisweilen jedoch überstrapaziert wird. Neben Rheon und Thomas kriegt er aber natürlich am meisten zu tun, während speziell Stewart-Jarrett und Lauren Sochas prollige Kelly in den Hintergrund gedrängt werden.

Der Höhepunkt der zweiten Staffel ist daher dann Episode 1, der Tiefpunkt dagegen das abschließende Christmas Special. Dieses wartet zwar mit einigem Drama und einer thematisch und zum Ton der Serie passenden Idee (“I’m gonna kill Jesus”) auf, wirkt aber eher hingerotzt als wohl durchdacht, nicht zuletzt in seinen Charakterdarstellungen und Kollision mit dem bisher Gezeigten. Nichtsdestotrotz ist Misfits auch in ihrem zweiten Jahr ausgesprochen vergnüglich, über weite Strecken herrlich von Overman geschrieben, dabei oftmals ein einziger Geniestreich und prinzipiell beste Unterhaltung. Ob sich dies angesichts von Sheehans Serien-Ausstieg auch über die dritte Staffel sagen lassen wird, bleibt offen.

8/10