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20. Mai 2009

How I Met Your Mother - Season Four

The place where the possible and the impossible meet to become...the possimpible.

“Kids”, ertönt die Stimme von Bob Saget aus dem Fernseher, wenn ein alter Ted Mosby seinen Kindern die Geschichte erzählt, wie er ihre Mutter traf. Dabei spielte die Prämisse von How I Met Your Mother in der Serie noch nie eine Rolle. Denn im Nachhinein erzählt die Sitcom von Carter Bays und Craig Thomas weniger die Geschichte, wie Ted (Josh Radnor) die Mutter seiner Kinder traf, sondern vom Alltag und den Problemen seiner Clique. Jobwechsel, verblasste Liebe, wieder entflammte Liebe, nicht erwiderte Liebe und eine mysteriöse Ziege, die gerne unangekündigt vorbei schaut. So konnte How I Met Your Mother in den letzten vier Jahre bedingt das Friends-Vakuum gefüllt. Oder versuchte es zumindest. Denn an ihr Vorbild reicht How I Met Your Mother auch dieses Jahr nicht heran.

Schnell frühstückt man die geplante Hochzeit mit Stella (Sarah Chalke) ab, da ohnehin feststand, dass sie nur eine Randnotiz in Teds Leben einnehmen würde. Weshalb die Klimax auch nur leidlich unterhaltsam ausfällt. Letztlich wird der Architekt in einer wenig innovativen Wendung für Stellas Ex vor dem Altar stehen gelassen. Im weiteren Verlauf der Staffel hat Ted dann auch nicht mehr sonderlich viel mit Frauen am Hut, sodass sich Affären wie im Vorjahr mit Gaststars á la Mandy Moore nicht ergeben. Stattdessen rückt Teds Karriereknick in den Fokus. Nachdem seinem Jobverlust versucht er sich als Selbstständiger durchzuschlagen. Dies gelingt mehr schlecht als recht, dient jedoch (natürlich) als Aufhänger, für die (versprochene) Bekanntschaft von Ted und der zukünftigen Gattin.

Auch für Robin (Cobie Smulders) hält das Berufsleben neue Herausforderungen bereit. Zuerst wechselt sie nach Japan, nur um schließlich erneut in New York nach Arbeit zu suchen, um die Ausweisung zu vermeiden. Am Ende landet sie in einer Morgensendung, was besonders amüsant in The Front Porch zum Thema wird, wenn sich zwar alle verabreden, um die Sendung zu schauen (die sehr spektakulär verläuft), nur um letztlich nichts mitzukriegen. Im Berufsleben der anderen tut sich dagegen nichts, auch wenn Marshall (Jason Segel) kurz befürchtet, eventuell entlassen zu werden. Ansonsten besteht die vierte Staffel aus weitestgehend zusammenhangslosen Episoden. Den Tiefpunkt markieren redundante Folgen wie The Best Burger in New York oder Sorry, Bro.

Eine kleine Nebenhandlung wird in der Fortführung von Barneys (Neil Patrick Harris) Gefühlen für Robin eröffnet. Es ist jedoch wie in Happily Ever After meist Barneys eigenes Verschulden, dass aus einer Beziehung nichts wird. Abgesehen davon zählt Neil Patrick Harris aber auch dieses Jahr wieder zu den uneingeschränkten Höhepunkten der Serie. Allein sein phänomenales Video Resümee aus The Possimpible ist für die Ewigkeit gemacht. Aber auch sonst wissen speziell die Folgen, die sich mehr als die anderen um ihn drehen, aus der Masse hervorzustechen. Murtaugh ist hierfür ein exzellentes Beispiel, wenn Barney versucht zu beweisen, dass er (und damit auch Ted) noch nicht „zu alt für diesen Scheiß“ ist. Hierzu zählen auch andere Episoden, wie The Fight oder The Naked Man.

Im Gegensatz zu den anderen Figuren nimmt Lily (Alyson Hannigan) in diesem Jahr den letzten Platz in der Rangliste der Freunde ein. Offensichtlich ist das Potential für die Figur an seine Grenzen gestoßen, wird die Einbindung von Lily in abgedrehte Aktionen im Gegensatz zu den anderen Charakteren immer geringer. Sie ist es auch, die neben Radnor am meisten Probleme hat, mit den meist besser aufgelegten Kollegen Harris, Segel und Smulders mitzuhalten. Dies kann aber auch daran liegen, dass ihre Figuren etwas ernsthafter geraten als die anderen. Lily, weil sie Ehefrau und als Lehrerin zudem eine Mutterfigur ist, während Ted danach strebt, endlich sesshaft zu werden. Was letztlich zu einer erwachsenen Haltung führt, wie im Staffelfinale The Leap zu sehen war.

Unterm Strich gesehen hält How I Met Your Mother ihr Niveau. Höhepunkte sind die Folgen The Possimpible und The Three Days Rule. Dicht gefolgt von Murtaugh und Three Days of Snow. Der Rest bewegt sich meist auf einem durchschnittlichen Niveau. Namhafte Gaststars, außer Laura Prepon und Robert Wisdom, sind diesmal nicht der Fall. Umso überraschender ist somit die Entwicklung, die die Serie genommen hat. Stand im Vorjahr nicht fest, dass sie verlängert werden würde, so übertrifft die Zuschauerzahl der vierten sogar die Werte der ersten Staffel. Dementsprechend steht einer fünften Staffel folglich nichts im Wege. Fraglich bleibt dennoch, wie lange sich die Show noch halten wird. Denn ewig können Craig Thomas und Carter Bays nicht an der eigentlichen Prämisse vorbei erzählen.

7/10

11. Mai 2008

How I Met Your Mother - Season Two

I had the time of my life - true story.

Das Seriengelaber auf diesem Blog lässt sich als redundant beschreiben, denn zur zweiten Staffel von How I Met Your Mother lässt sich wieder mal nur mit Worten ausdrücken, was bereits auf viele andere Serien zutrafen. Hieß es neulich bei der vierten Staffel von Scrubs noch, dass manche Serien (siehe Entourage) mit der Zeit besser und andere (siehe Prison Break) schlechter werden, so trifft dies im weitesten Sinne auch auf das zweite Jahr von How I Met Your Mother zu. Obschon sich Lily (Alyson Hannigan) und Marshall (Jason Segel) am Ende der ersten Staffel relativ spontan trennen, sind es besonders die Folgen des ersten Drittels, die in der zweiten Staffel der Sitcom besonders überzeugen können.

Nach dem schwachen Cliffhanger des Vorjahres steigert sich die Serie glücklicher Weise sogleich und lässt im zweiten Jahr Hänger, wie sie im ersten Jahr noch auftraten, vermissen. Allerdings gelingt es auch dem Staffelfinale, das als Doppelfolge daherkommt, auf keiner sonderlich hohen Note zu enden. Im Gegenteil, findet auch hier wieder eine sehr spontane Aktion statt. Die Finalfolgen behandeln die langersehnte Hochzeit von Lily und Marshall, ohne dass diese an Konkurrenzprodukte wie die Hochzeitsfolge von Scrubs (My Best Friend’s Wedding) heranreichen kann. Am Gesamteindruck der zweiten Staffel ändert dies wenig, die eine Steigerung darstellt (auch wenn die Quoten überraschend zurück gingen).

Trotz der Trennung von Lily und Marshall dreht sich auch im zweiten Jahr alles um die Beziehung von Robin (Cobie Smulders) und Hauptfigur Ted (Josh Radnor), die im vorangegangenen Staffelfinale endlich zusammenkamen. Da bereits in der Pilot-Folge klargestellt wurde, dass Robin nicht die Titelgebende Mutter von Teds Kindern ist, wird somit frühzeitig hervorgehoben, dass die Suche nach die Mutter im zweiten Jahr hinten angestellt wird (dementsprechend selten, vier Mal, tauchen die Kinder im Vorspann auch auf). Eine Entwicklung der Show, die auch in den anschließenden Staffeln Einzug in den Serienverlauf finden und zugleich bei den Zuschauern jede Menge Geduld einfordern wird.

Nachdem sich Lily und Marshall schnell wieder versöhnen, wird ein business as usual zelebriert, als sei nie etwas vorgefallen. Auch die Beziehung zwischen Robin und Ted wird als äußerst konstant (im Vergleich zum Vorjahr) dargestellt, sodass man in vielen Episoden nicht einmal merkt, dass sie sich in einer Beziehung befinden. Ärger kommt dann gegen Ende der Staffel auf, wenn Robin Ted mit seiner Vergangenheit konfrontiert und vice versa. Ein wirklicher Unterschied zwischen dem „glücklichen“ und dem „elenden“ Ted der ersten Staffel ist jedoch kaum bemerkbar. Dass die Freundschaft zwischen ihm und Robin im Vordergrund steht, lässt erahnen, welchen Weg ihre Beziehung geht.

Weiterhin das Herzstück der Serie ist Neil Patrick Harris’ Barney Stinson, für dessen Darstellung er zu Recht im letzten Jahr mit einer Emmy-Nominierung bedacht wurde. Da Ted und Robin endlich zusammenkommen, wird sowohl sein “Suit up!“ als auch sein “Hi, have you met Ted?“ in dieser Staffel hinfällig. Dafür gewinnen “Legendary“, “Awesome“ und “True Story“ an Verwendung und sind durchaus passende Worte, um diese Figur von Craig Thomas und Carter Bays zu beschreiben. In der zweiten Staffel bekommt dann auch Barney mehr Herz, seine wahre Freundschaft zu den anderen wird unter Beweis gestellt und er ist letztlich der hauptsächliche Finanzier von Lily und Marshalls Hochzeit.

Der Höhepunkt, nicht nur der zweiten Staffel, sondern der bisherigen Serie, ist die neunte Folge Slap Bet, die einen der gelungensten running gags einbaut, den die neuere Fernsehgeschichte entwickelt hat. Die Serie lebt von solchen Einfällen und weiß durch diese zu gefallen, auch wenn sie in keiner Regelmäßigkeit aufzutreten pflegen, wie man es eben von Scrubs in der dritten und vierten Staffel gewohnt ist oder auch bei Friends - dem großen Vorbild - immer wieder antraf. Ähnlich gelungen wie Slap Bet fiel ansonsten nur noch World’s Greatest Couple aus, die übrigen Folgen bewegten sich auf einem durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen Niveau. Insgesamt also eine leichte Verbesserung zum Vorjahr.

7.5/10

29. April 2008

How I Met Your Mother - Season One

Come on, if you don’t laugh it just seems mean.

Der perfekte Freundeskreis besteht meist aus vier Leuten, so zu bewundern in den Sitcoms Seinfeld oder Scrubs. Der ultimative Freundeskreis bestand aus sechs Personen, drei Männer und drei Frauen: David Cranes Friends. Am 22. September 1994 begann ein neues Serienphänomen, welches einige Jahre später allen Darstellern ein Episodengehalt von einer Million Dollar bescheren sollte. Nach zehn konstant guten Staffeln verabschiedete sich die Serie am 6. Mai 2004, gut zehn Jahre nach ihrem Start. Am 19. September 2005, elf Jahre nach dem Beginn von Friends, feierte eine Serie ihre Premiere, die sich um fünf Freunde in New York dreht, die mit Beziehungsproblemen zu kämpfen haben: How I Met Your Mother von Craig Thomas und Carter Bays.

Die Serie läuft in den USA inzwischen in ihrer dritten Staffel und sorgt aktuell deswegen für Gesprächsstoff, weil Britney Spears einen Gastauftritt feiern wird. Jener Gastauftritt der umstrittenen Sängerin sorgte wiederum dafür, dass Alicia Silverstone, die in derselben Episode auftreten sollte, ihr Engagement zurückzog und von Sarah Chalke ersetzt wurde. Der große Unterschied zu Friends ist, dass How I Met Your Mother (kurz: HIMYM) einen der Freunde als Erzähler hat, der als Zentrum der Handlung fungiert. Hier gibt es keine sechs Freunden, von denen keiner mehr Aufmerksamkeit erhält als der andere, stattdessen ist Architekt Ted Mosby (Josh Radnor) der Mittelpunkt der Serie, nicht nur weil, sein alter Ego jede Folge narrativ 25 Jahre in der Zukunft für seine Kinder einleitet.

Die Prämisse der Serie ist in ihrem Titel enthalten. Der zukünftige Ted, der aus dem Off von Bob Saget gesprochen wird, erzählt seinen beiden Kindern, wie er ihre Mutter kennen lernte (engl. How I met your mother). Allerdings schweift die Show bereits nach den ersten Folgen ab und es geht fortan weniger darum, wie Ted seine spätere Frau kennenlernte, sondern um seinen Single-Status, sowie das Beziehungsleben seiner vier Freunde. Denn der Gegenwart-Ted lebt im New York City des Jahres 2005 in einer Wohngemeinschaft mit seinem besten Freund Marshall (Jason Segel) und dessen Freundin Lily (Alyson Hannigan), die sich allesamt auf dem College begegnet sind. Mit ihrer neunjährigen Beziehung und aktuellen Verlobung stellen Marshall und Lily den Fels in der Brandung dar.

Ted hingegen hat mit den Frauen weniger Glück und ist der abendlichen Bar-Touren mit seinem Kumpel Barney (Neil Patrick Harris) überdrüssig. Barney selbst ist quasi eine fleischgewordene Mischung aus den beiden Friends-Charakteren von Chandler und Joey: der Sarkasmus des Ersteren gepaart sich mit der Geilheit des Letzteren. Ohne Frage ist die Figur des Barney Stinson das Highlight von HIMYM. Sein Witz, sein Charme, sein ganzes Verhalten sorgt für die meisten Lacher und lässt sich im Grunde in vier Worte zusammenfassen, die da lauten: “Awesome“, “Legendary“ und - meinen persönlichen Favoriten - “Suit up“. Ein herrliches Spin-Off wäre mal eine Serie, die sich allein um Joey Tribiani, Barney Stinson und Scrubs’ Todd dreht - drei unwahrscheinlich rallige, aber herzliche Typen.

In diese Vierergruppe stößt zu Beginn der Serie die TV-Moderatorin Robin Scherbatzky (Cobie Smulders), in die sich Ted verliebt und beim ersten Date mit einem Liebesgeständnis herausplatzt. Fortan sind scheinbar alle romantischen Ambitionen ad acta gelegt, doch Robin wird platonisch in die Clique installiert. Diese Beziehungsschwebe macht in etwa zwei Drittel der ersten Staffel aus, gerät dann aber im Mittelteil auf die Ersatzbank, als Ted die Konditorin Victoria (Ashley Williams) trifft. Auch die Beziehung zwischen Lily und Marshall ist weitaus weniger gefestigt, als man zu Beginn von How I Met Your Mother den Eindruck hat. Serien-Star Barney wiederum hat keinerlei Interesse an einer festen Bindung, dessen Ursache die spätere Flashback-Folge Game Night genauer beleuchten wird.

Dadurch, dass sich How I Met Your Mother auf eine Figur konzentriert, geht sie ein sehr viel größeres Risiko ein, als es seinerzeit bei Friends der Fall war. Doch glücklicherweise ist Ted, obschon bisweilen sehr anstrengend, grundsätzlich ein liebenswürdiger Charakter, der nun mit 28 in ein Alter gekommen ist, wo er sich nach familiärer Geborgenheit sehnt, sprich einer Frau und Kindern. Dabei ist er allerdings weiterhin selbst noch ein Kind im Körper eines Mannes. Worin sich die Serie noch von ihrem Vorbild unterscheidet, ist die Tatsache, dass man bis auf Robin - und mit Abstrichen auch im Ansatz noch Marshall - wenig bis gar nichts über das berufliche Leben der Figuren erfährt. Erst in der zweiten Staffel wird man einen Blick in das Arbeitsleben von Barney, Ted und Lily erhalten.

Josh Radnor gibt dabei eine überzeugende Vorstellung als Ted und ist, obwohl Hauptdarsteller der Serie, derjenige mit der geringsten Erfahrung. Zuvor als Gaststar in Serien wie ER und Six Feet Under aufgetreten, hat auch die ebenso überzeugende Kanadierin Cobie Smulders bereits Serien-Erfahrung durch Shows wie The L Word. Jason Segel wiederum ist ein Protege von Judd Apatow, der in dessen Serie Freaks and Geeks mitgewirkt hat und nunmehr in der von Apatow produzierten Komödie Forgetting Sarah Marshall zu sehen sein wird. Alyson Hannigan ist dagegen aus der Schule von Joss Whedon durch dessen Kult-Serie Buffy hervorgegangen und hat einschlägige Kino-Erfahrung durch Nonsens-Komödien wie die American Pie-Filme oder Date Movie gesammelt.

Höhepunkt Neil Patrick Harris wurde dagegen im zarten Alter von 16 Jahren durch die Serie Doogie Howser M.D. bekannt. Inzwischen lebt Harris von HIMYM und die Serie von ihm beziehungsweise seiner Figur (zu Recht erhielt er für seine Darstellung eine Emmy-Nominierung). Zwar kein Ersatz für die Brillanz von Friends, ist How I Met Your Mother dennoch gelungene Unterhaltung, die von ihren Charakteren lebt und sich meist auf einem konstant guten Level bewegt. Flacht die Staffel gerade am Ende stark hab, findet sich ihre gelungenste Folge in Sweet Taste of Liberty, die viele Stärken der Sitcom überzeugend vereint. Der perfekte Freundeskreis besteht eben aus vier, der ultimative aus sechs Freunden. Vielleicht haben Thomas und Bays einfach einen Freund zuviel eingeladen.

7/10