Wieder mal ein Film, den ich gerne im Kino gesehen hätte, der in meiner Region jedoch keine Kopien erhalten hatte. Egal, schau ich ihn mir eben auf DVD an, so komm ich auch in den Genuss der Originalfassung. Eigentlich schade aber, dass Regisseur Mike Judge so selten in Aktion tritt, zeichnet ihn doch nicht nur seine Arbeit an Beavis & Butthead aus, sondern auch sein Werk Office Space (welches ich erst vor ein paar Wochen genießen durfte). Überrascht war ich, als ich im Vorspann zu Idiocracy sah, dass Ethan Coen mit am Drehbuch geschrieben hat. Es handelt sich dann aber doch nur um Judges langjährigen Kollaborationspartner Etan Cohen (Beavis & Butthead, King of the Hill). Daran, dass der Film ein Knaller ist, hat das allerdings nichts geändert.
Aber nun zur hervorragenden Story: Soldat Joe (Luke Wilson) ist im wahrsten Sinne des Wortes ein average Joe, ist er doch in allem, was er macht, lediglich Durchschnitt. Das bewegt die Armee, in welcher Joe den einfachsten verfügbaren Job ausfüllt, dann dazu, Joe gemeinsam mit der Prostituierten Rita (Maya Rudolph) für ein Experiment zu benutzen. Ziel ist es, die Probanten von 2005 bis 2006 kryogenisch einzufrieren. Als aber der leitende Wissenschafter wegen eines Prostituiertenrings auffliegt, werden Joe und Rita vergessen, weshalb sie irgendwann erst wieder im Jahr 2505 aufwachen. Inzwischen ist die US-Bevölkerung so verdummt, dass Joe nach einem IQ-Test zum klügsten Menschen und Innenminister ernannt wird. Dabei will er eigentlich nur wieder zurück nach Hause.
Aber nun zur hervorragenden Story: Soldat Joe (Luke Wilson) ist im wahrsten Sinne des Wortes ein average Joe, ist er doch in allem, was er macht, lediglich Durchschnitt. Das bewegt die Armee, in welcher Joe den einfachsten verfügbaren Job ausfüllt, dann dazu, Joe gemeinsam mit der Prostituierten Rita (Maya Rudolph) für ein Experiment zu benutzen. Ziel ist es, die Probanten von 2005 bis 2006 kryogenisch einzufrieren. Als aber der leitende Wissenschafter wegen eines Prostituiertenrings auffliegt, werden Joe und Rita vergessen, weshalb sie irgendwann erst wieder im Jahr 2505 aufwachen. Inzwischen ist die US-Bevölkerung so verdummt, dass Joe nach einem IQ-Test zum klügsten Menschen und Innenminister ernannt wird. Dabei will er eigentlich nur wieder zurück nach Hause.
Minimal erinnert das Szenario an die Prämisse von Matt Groenings Futurama, doch Judge will weitaus mehr. Um seine Prämisse zu erklären wird zu Beginn eine fiktive Studie anhand zweier Familien gezeigt: Ein überdurschnittlich intelligentes Pärchen spart sich die Familienplanung jährlich auf, während ihr asoziales Pendant sich exponential vermehrt. Dementsprechend erwacht Joe 500 Jahre später nicht mehr in einer Demo-, sondern einer Idiokratie - einer Gesellschaft, die durch und durch verdummt ist. Köstliche Beispiele hierfür sind Sofas mit integriertem Klo, eine Sitcom über Tritte in die Weichteile, Restaurants mit dem netten Namen Butt-Fuckers oder ein Film der Arsch heißt, 90 Minuten lang auch nichts als diesen zeigt und damit 8 Oscars (nur?) gewonnen hat.
Als Joe einen IQ-Test machen soll bevor man ihn ins Gefängnis wirft, weil er seine Krankenhausrechnung nicht gezahlt hat, lautet eine der darin vorkommenden Fragen: If you have one bucket that holds two gallons and another bucket that holds five gallons, how many buckets do you have? Kein Wunder, dass er anschließend zum klügsten Menschen erklärt wird und das Amt des Innenministers von einer Bande von Idioten zugesprochen bekommt. Dabei will Joe nichts weiter als zur Time Macheene zu kommen, von der ihm sein Verteidiger Frito (Dax Shepard) erzählt hat. In einer Zukunft, wo der US-Präsident ein Ex-Pornostar (Terry Crews) ist und Charlie Chaplin wegen The Great Dictator als NS-Mitverschwörer gilt, ist Joe klar der einäugige König unter den Blinden.
Und Judge gelingt es mit Idiocracy ein hervorragendes Bild des derzeitigen Bildungsstandes der Vereinigten Staaten wiederzugeben. In Zeiten, in denen Teenager kaum mehr lesen, Sex und Pornographie jedoch zum Mittelpunkt der Gesellschaft werden, ist eine Zukunft wie in Idiocracy nicht unwahrscheinlich. Selbst in Deutschland sieht man dies, wo Jugendlich nicht mehr ohne die Wörter Alter und ich schwör in ihren Sätzen auskommen. Mit Idiocracy gelingt Judge ein sehr wichtiger und (was ebenso wichtig ist) ungemein amüsanter Film, der sich in meinen Augen nicht vor Abrahams, Zucker & Zucker verstecken muss. Ich kann den Film wirklich nur weiterempfehlen und nicht beirren lassen: nicht der Film ist debil, sondern die Gesellschaft, die in ihm widergespiegelt wird!
9/10
Und Judge gelingt es mit Idiocracy ein hervorragendes Bild des derzeitigen Bildungsstandes der Vereinigten Staaten wiederzugeben. In Zeiten, in denen Teenager kaum mehr lesen, Sex und Pornographie jedoch zum Mittelpunkt der Gesellschaft werden, ist eine Zukunft wie in Idiocracy nicht unwahrscheinlich. Selbst in Deutschland sieht man dies, wo Jugendlich nicht mehr ohne die Wörter Alter und ich schwör in ihren Sätzen auskommen. Mit Idiocracy gelingt Judge ein sehr wichtiger und (was ebenso wichtig ist) ungemein amüsanter Film, der sich in meinen Augen nicht vor Abrahams, Zucker & Zucker verstecken muss. Ich kann den Film wirklich nur weiterempfehlen und nicht beirren lassen: nicht der Film ist debil, sondern die Gesellschaft, die in ihm widergespiegelt wird!
9/10
Klasse Film. Klasse Review. Gibt nicht viele die den Film mögen. In den USA kam der gar nicht gut an.
AntwortenLöschenIch hoffe nur, dass es nie so wie im Film wird!
In den USA kam der gar nicht gut an.
AntwortenLöschenDas versteht sich ja von selbst ;)