That was the best you were ever going to be.
Es begann viel versprechend mit Gone in the Wind - 1939 ergatterte Jungschauspieler George Reeves eine Rolle in dem Klassiker und erhoffte sich eine aufstrebende Filmkarriere. In den nächsten Jahren sollten ihn verschiedene Rollen an die Seite von James Cagney oder auch des späteren Präsidenten Ronald Reagan stellen, über einen B-Movie-Stand kam Reeves jedoch nicht hinaus. Schließlich erhielt er im Juni 1951 das Angebot in einer Fernsehserie den beliebten Comichelden Superman zu verkörpern. Wie viele Filmschauspieler scheute sich Reeves zu Beginn für das Fernsehen zu arbeiten, sah sich jedoch aus Geldgründen dazu gezwungen. Zu seiner eigenen Überraschung wurde die erste Staffel von Superman ein Erfolg und Reeves selbst ein nationaler Star und Held vieler Kinder. Obwohl ihm die Serie ein sicheres Gehalt und nationalen Ruhm offerierte, war Reeves dennoch unglücklich mit ihr. Erfolgreich konnte er eine Rolle in dem Klassiker From Here to Eternity ergattern, aber seine Szenen wurden später herausgeschnitten. Angeblich aufgrund verschiedener Superman-Kommentare während einer Premierenvorführung. Am 16. Juni 1959 soll sich Geroge Reeves im Alter von 45 Jahren in seinem Schlafzimmer selbst erschossen haben.
Diese Geschichte über Amerikas „Superman“ diente Allen Coulter, den meisten durch seine Arbeit an The Sopranos bekannt, als Vorlage für diesen Film Noir Krimi über Liebe, Sex und Eifersucht. Der Film konzentriert sich dabei auch die Dreiecksbeziehung zwischen Reeves, Toni Mannix und Leonor Lemmon. Toni Mannix war die Frau von MGM Chef Eddie Mannix und begann 1951 eine Affäre mit Reeves. Diese Beziehung wird Hollywoodland mit Reeves als Tonis boy toy dargestellt, die ihm mehrere Geldgeschenke, darunter ein Haus macht. Sieben Jahre später scheint Reeves jedoch von der Affäre mit der älteren Toni genug gehabt zu haben und verlobte sich stattdessen mit der jüngeren, aufstrebenden Schauspielerin Leonor Lemmon. Leonor wird im Film als karriere- und geldgeiles Luder dargestellt, welchem der naive ältere George erliegt. Es entwickelt sich eine Eifersuchtsgeschichte zwischen Toni, George und Leonor, welche von dem Privatdetektiv Louis Simo (Adrien Brody) untersucht werden soll. Simo ist als klassischer Privatdetektiv - der durch die Deckung eines Kollegen den Polizeidienst quittieren musste - auf Eifersuchtsgeschichten spezialisiert und untersucht nebenbei auch einen weiteren Affären-Fall.
Coulter lässt Hollywoodland mit dem Aufeinandertreffen von George Reeves (Ben Affleck) und Toni Mannix (Diane Lane) beginnen. Diese Affäre führt scheinbar zu dem Vorsprechen für die Superman-Serie, für welche Reeves schließlich auch engagiert wird. Mit seiner Rolle als Fernseh- und Kinderschauspieler ist dieser jedoch ziemlich unzufrieden und ertränkt seinen Kummer in Alkohol. Als sich die femme fatale Leonor Lemmon (Robin Tunney) an ihn ranmacht, trennt sich Reeves nicht nur von der Serie, sondern auch von Toni. Seine neue Karriere strebt er an der Ostküste als Regisseur an, zusammen mit Leonor. Schließlich wird er aber tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden. Reeves Mutter, die nicht an einen Selbstmord glaubt, engagiert den sich anbiedernden Privatdetektiv Louis Simo, der die Verbindung zu Toni Mannix und Leonor Lemmon aufdeckt und diese der Presse als Verschwörung zuschustert (daher der dt. Titel Die Hollywood-Verschwörung). Die Auswirkungen von Reeves’ Tod belasten Simo auch direkt, gehen sie seinem Sohn besonders nahe, der den Suizid seines Helden scheinbar nicht verschmerzen kann.
Die Geschichte von George Reeves lässt Coulter in Rückblenden erzählen, immer wieder unterstützt von Indizien die Simo herausfindet, bzw. diese Indizien unterstützend. Dabei geht Simo verschiedenen Verdächtigungen nach und beschwört etwaige Mordszenarien, darunter auch ein, bzw. das Selbstmordszenario auf. Hat sich der melancholische Fernsehstar selbst erschossen, aus Kummer über seine gescheiterte Karriere, von der die Mutter behauptet, dass sie eine der größten Hollywoods hätte werden können? Oder wurde Reeves von seiner Verlobten Leonor erschossen, als diese erfuhr, dass er sie finanziell abschneiden wollte? Oder ist Eddie Mannix für den Tod von Superman verantwortlich, da sich dieser von seiner Frau Toni getrennt hatte? Am Ende weiß man es nicht genau, alle Szenarien klingen im Laufe der Handlung akzeptabel, der Film selber gibt jedoch keine Antwort und schließt mit einer Vermutung, welche den Sinn des Filmes an sich ad absurdum führt. In leicht braun-matten Bildern manövriert sich Coulter dabei gekonnt durch das Hollywood der fünfziger Jahre, macht kaum Fehler und erzählt seine Geschichte, welche den Zuschauer aber nicht bis ins letzte Detail fesselt.
Bewegt sich Wonderland auf den Pfaden inwieweit John Holmes tatsächlich an einem Mordgeschehen beteiligt gewesen war (und fällt dabei ein Urteil), tut dies Hollywoodland nicht. Wie ein Strafverteidiger, der einem vom Gericht gestellt wird, eröffnet er dem Zuschauer sein Plädoyer, entscheidet sich jedoch nicht für eines der Szenarien. Eine andere ähnliche Geschichte bietet Autofocus, die den Mord an TV-Schauspieler Bob Crane (Hogan's Heroes) schildert. Während sich Autofocus auf das Innenleben und die Psyche von Crane konzentriert, um seinen Fall zu schildern, verstreut sich Hollywoodland und charakterisiert eher Simo als Reeves. Eine wirkliche Bindung zu dem Fall bleibt dem Publikum also verwehrt und daran krankt Coulters Film. Ansatzweise zeigt er die Belastung, welche die Rolle von Superman für Reeves darstellt, besonders in der From Here to Eternity-Szene, wo er nicht als er selbst, sondern allein als seine Rolle wahrgenommen wird. Reeves blieb für alle immer Superman, selbst in/nach seinem Tod und teilt damit das Schicksal vieler anderer Schauspieler (Christopher Reeve, Sean Connery, Daniel Radcliffe), die auf eine einzige Rolle reduziert werden - doch Reeves zerbrach scheinbar daran.
6/10
Es begann viel versprechend mit Gone in the Wind - 1939 ergatterte Jungschauspieler George Reeves eine Rolle in dem Klassiker und erhoffte sich eine aufstrebende Filmkarriere. In den nächsten Jahren sollten ihn verschiedene Rollen an die Seite von James Cagney oder auch des späteren Präsidenten Ronald Reagan stellen, über einen B-Movie-Stand kam Reeves jedoch nicht hinaus. Schließlich erhielt er im Juni 1951 das Angebot in einer Fernsehserie den beliebten Comichelden Superman zu verkörpern. Wie viele Filmschauspieler scheute sich Reeves zu Beginn für das Fernsehen zu arbeiten, sah sich jedoch aus Geldgründen dazu gezwungen. Zu seiner eigenen Überraschung wurde die erste Staffel von Superman ein Erfolg und Reeves selbst ein nationaler Star und Held vieler Kinder. Obwohl ihm die Serie ein sicheres Gehalt und nationalen Ruhm offerierte, war Reeves dennoch unglücklich mit ihr. Erfolgreich konnte er eine Rolle in dem Klassiker From Here to Eternity ergattern, aber seine Szenen wurden später herausgeschnitten. Angeblich aufgrund verschiedener Superman-Kommentare während einer Premierenvorführung. Am 16. Juni 1959 soll sich Geroge Reeves im Alter von 45 Jahren in seinem Schlafzimmer selbst erschossen haben.
Diese Geschichte über Amerikas „Superman“ diente Allen Coulter, den meisten durch seine Arbeit an The Sopranos bekannt, als Vorlage für diesen Film Noir Krimi über Liebe, Sex und Eifersucht. Der Film konzentriert sich dabei auch die Dreiecksbeziehung zwischen Reeves, Toni Mannix und Leonor Lemmon. Toni Mannix war die Frau von MGM Chef Eddie Mannix und begann 1951 eine Affäre mit Reeves. Diese Beziehung wird Hollywoodland mit Reeves als Tonis boy toy dargestellt, die ihm mehrere Geldgeschenke, darunter ein Haus macht. Sieben Jahre später scheint Reeves jedoch von der Affäre mit der älteren Toni genug gehabt zu haben und verlobte sich stattdessen mit der jüngeren, aufstrebenden Schauspielerin Leonor Lemmon. Leonor wird im Film als karriere- und geldgeiles Luder dargestellt, welchem der naive ältere George erliegt. Es entwickelt sich eine Eifersuchtsgeschichte zwischen Toni, George und Leonor, welche von dem Privatdetektiv Louis Simo (Adrien Brody) untersucht werden soll. Simo ist als klassischer Privatdetektiv - der durch die Deckung eines Kollegen den Polizeidienst quittieren musste - auf Eifersuchtsgeschichten spezialisiert und untersucht nebenbei auch einen weiteren Affären-Fall.
Coulter lässt Hollywoodland mit dem Aufeinandertreffen von George Reeves (Ben Affleck) und Toni Mannix (Diane Lane) beginnen. Diese Affäre führt scheinbar zu dem Vorsprechen für die Superman-Serie, für welche Reeves schließlich auch engagiert wird. Mit seiner Rolle als Fernseh- und Kinderschauspieler ist dieser jedoch ziemlich unzufrieden und ertränkt seinen Kummer in Alkohol. Als sich die femme fatale Leonor Lemmon (Robin Tunney) an ihn ranmacht, trennt sich Reeves nicht nur von der Serie, sondern auch von Toni. Seine neue Karriere strebt er an der Ostküste als Regisseur an, zusammen mit Leonor. Schließlich wird er aber tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden. Reeves Mutter, die nicht an einen Selbstmord glaubt, engagiert den sich anbiedernden Privatdetektiv Louis Simo, der die Verbindung zu Toni Mannix und Leonor Lemmon aufdeckt und diese der Presse als Verschwörung zuschustert (daher der dt. Titel Die Hollywood-Verschwörung). Die Auswirkungen von Reeves’ Tod belasten Simo auch direkt, gehen sie seinem Sohn besonders nahe, der den Suizid seines Helden scheinbar nicht verschmerzen kann.
Die Geschichte von George Reeves lässt Coulter in Rückblenden erzählen, immer wieder unterstützt von Indizien die Simo herausfindet, bzw. diese Indizien unterstützend. Dabei geht Simo verschiedenen Verdächtigungen nach und beschwört etwaige Mordszenarien, darunter auch ein, bzw. das Selbstmordszenario auf. Hat sich der melancholische Fernsehstar selbst erschossen, aus Kummer über seine gescheiterte Karriere, von der die Mutter behauptet, dass sie eine der größten Hollywoods hätte werden können? Oder wurde Reeves von seiner Verlobten Leonor erschossen, als diese erfuhr, dass er sie finanziell abschneiden wollte? Oder ist Eddie Mannix für den Tod von Superman verantwortlich, da sich dieser von seiner Frau Toni getrennt hatte? Am Ende weiß man es nicht genau, alle Szenarien klingen im Laufe der Handlung akzeptabel, der Film selber gibt jedoch keine Antwort und schließt mit einer Vermutung, welche den Sinn des Filmes an sich ad absurdum führt. In leicht braun-matten Bildern manövriert sich Coulter dabei gekonnt durch das Hollywood der fünfziger Jahre, macht kaum Fehler und erzählt seine Geschichte, welche den Zuschauer aber nicht bis ins letzte Detail fesselt.
Bewegt sich Wonderland auf den Pfaden inwieweit John Holmes tatsächlich an einem Mordgeschehen beteiligt gewesen war (und fällt dabei ein Urteil), tut dies Hollywoodland nicht. Wie ein Strafverteidiger, der einem vom Gericht gestellt wird, eröffnet er dem Zuschauer sein Plädoyer, entscheidet sich jedoch nicht für eines der Szenarien. Eine andere ähnliche Geschichte bietet Autofocus, die den Mord an TV-Schauspieler Bob Crane (Hogan's Heroes) schildert. Während sich Autofocus auf das Innenleben und die Psyche von Crane konzentriert, um seinen Fall zu schildern, verstreut sich Hollywoodland und charakterisiert eher Simo als Reeves. Eine wirkliche Bindung zu dem Fall bleibt dem Publikum also verwehrt und daran krankt Coulters Film. Ansatzweise zeigt er die Belastung, welche die Rolle von Superman für Reeves darstellt, besonders in der From Here to Eternity-Szene, wo er nicht als er selbst, sondern allein als seine Rolle wahrgenommen wird. Reeves blieb für alle immer Superman, selbst in/nach seinem Tod und teilt damit das Schicksal vieler anderer Schauspieler (Christopher Reeve, Sean Connery, Daniel Radcliffe), die auf eine einzige Rolle reduziert werden - doch Reeves zerbrach scheinbar daran.
6/10
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