About as useless as a pecker on a pope.
Ohne Frage, wenn sich zwei der talentiertesten und kultigsten Regisseure unserer Generation zusammentun, um ein Double Feature ins Kino zu bringen, jubelt das Filmfan-Herz. In der Tradition der Grindhouse-Filme, in welchen trashige B-Movies im Zweierpack gezeigt wurden, damit mehr Erlös erzielt wird (sogar Kubrick’s The Killing lief mal als Grindhouse-Double-Feature), wollten Robert Rodriguez und Quentin Tarantino jeweils einen Film im Geiste des Grindhouse-Kinos und als Hommage an dieses drehen, um beide Filme anschließend als Double-Feature ins Kino zu bringen. Inklusive falscher Trailer zu weiteren Grindhouse-Filmen, gedreht von den neuen Söhnen des Horrors, Eli Roth und Rob Zombie. Hierbei liegt die Betonung jedoch ganz klar auf “wollten“, denn wenn die Dinge zu gut stehen, um wahr zu sein, sind sie es meistens auch nicht.
Das Budget von GrindHouse lag bei 53 Millionen Dollar, produziert wurde er von Tarantinos langjährigen Partnern, Bob und Harvey Weinstein. Ebenjenen Weinsteins, welche die Idee hatten Shichinin no samurai mit George Clooney in der Hauptrolle neu zu verfilmen. Was das für Menschen sind, kann man sich also denken. Enttäuschenderweise spielte GrindHouse am Startwochenende in den USA nicht einmal 12 Millionen Dollar ein – wobei man sich das auch hätte denken können, wenn man den Film an Ostern vertreibt. Tarantino war zwar enttäuscht, bezeichnete sich jedoch als stolz über seinen “Flop“ – ganz anders jedoch Harvey Weinstein. Der sah sein Geld flöten und Produzenten drehen Filme ja nicht um die Zuschauer zu unterhalten, sondern weil sie daraus mehr Geld machen wollen. Vielleicht sollten es die Weinsteins eher wie George Lucas versuchen und ein und denselben Film alle paar Jahre (re-)re-digitalisiert oder in neuer 3-D-Technik oder was auch immer veröffentlichen.
Wie dem auch sei, was an sich als “Zwei-Filme-Zum-Preis-Von-Einem“ gedacht war, wurde von den Amis mal gleich in die Tonne gekloppt (weiteres Zeichen für deren Beschränktheit). Mancher einer verließ das Kino sogar nach Rodriguez’ Segment Planet Terror, da er dachte die Vorstellung sei vorbei und damit Tarantinos Death Proof verpasste. God save America! Harvey Weinstein sah jedenfalls sein teures Geld davon fließen, weshalb er vor allem außerhalb der USA GrindHouse getrennt vertrieb, Death Proof dafür in einer Extended Version. Seiner Begründung nach können wir Europäer ohnehin nichts mit der Tradition des Grindhouse-Kinos anfangen, wieso uns folglich die Mühe machen. Gesagt getan und nun startet Planet Terror gut zwei Monate nach Death Proof in unseren Kinos. Aus der von den Machern gedachten Idee, 2für1 wurde eben nichts, jetzt darf man wieder doppelt zahlen. Ganz schön dreist eigentlich, dass man den doppelten Preis für ein Produkt zahlen muss, als von seinen Herstellern angekündigt.
In Planet Terror geht es um eine abtrünnige Militäreinheit um Ltn. Muldoon (Bruce Willis), den korrupten Biochemiker Abby (Naveen Andrews), sowie mehrere Bewohner einer Kleinstadt, die sich gegen ein mutierendes Virus zur Wehr setzen müssen. Go-Go-Tänzerin Cherri (Rose McGowan) verliert durch ebenjenes Virus ihr Bein und muss sich alsbald mit ihrem Ex El Wray (Freddy Rodriguez), Ärztin Dakota Block (Marley Shelton), zwei um ein B-B-Q-Rezept rivalisierenden Brüdern (Michael Biehn, Jeff Fahey) und anderen nicht nur gegen die verseuchte Meute, sondern auch gegen Muldoon und seine Leute zur Wehr setzen. Das alles geschieht mit extrem viel Blut und einem mindestens ebenso hohen Gore-Faktor, denn hier wird alles weggeschossen, von Gliedmaßen, über Hoden, bis hin zum besten Stück – in Planet Terror wird vor nichts halt gemacht!
Ohne Frage, wenn sich zwei der talentiertesten und kultigsten Regisseure unserer Generation zusammentun, um ein Double Feature ins Kino zu bringen, jubelt das Filmfan-Herz. In der Tradition der Grindhouse-Filme, in welchen trashige B-Movies im Zweierpack gezeigt wurden, damit mehr Erlös erzielt wird (sogar Kubrick’s The Killing lief mal als Grindhouse-Double-Feature), wollten Robert Rodriguez und Quentin Tarantino jeweils einen Film im Geiste des Grindhouse-Kinos und als Hommage an dieses drehen, um beide Filme anschließend als Double-Feature ins Kino zu bringen. Inklusive falscher Trailer zu weiteren Grindhouse-Filmen, gedreht von den neuen Söhnen des Horrors, Eli Roth und Rob Zombie. Hierbei liegt die Betonung jedoch ganz klar auf “wollten“, denn wenn die Dinge zu gut stehen, um wahr zu sein, sind sie es meistens auch nicht.
Das Budget von GrindHouse lag bei 53 Millionen Dollar, produziert wurde er von Tarantinos langjährigen Partnern, Bob und Harvey Weinstein. Ebenjenen Weinsteins, welche die Idee hatten Shichinin no samurai mit George Clooney in der Hauptrolle neu zu verfilmen. Was das für Menschen sind, kann man sich also denken. Enttäuschenderweise spielte GrindHouse am Startwochenende in den USA nicht einmal 12 Millionen Dollar ein – wobei man sich das auch hätte denken können, wenn man den Film an Ostern vertreibt. Tarantino war zwar enttäuscht, bezeichnete sich jedoch als stolz über seinen “Flop“ – ganz anders jedoch Harvey Weinstein. Der sah sein Geld flöten und Produzenten drehen Filme ja nicht um die Zuschauer zu unterhalten, sondern weil sie daraus mehr Geld machen wollen. Vielleicht sollten es die Weinsteins eher wie George Lucas versuchen und ein und denselben Film alle paar Jahre (re-)re-digitalisiert oder in neuer 3-D-Technik oder was auch immer veröffentlichen.
Wie dem auch sei, was an sich als “Zwei-Filme-Zum-Preis-Von-Einem“ gedacht war, wurde von den Amis mal gleich in die Tonne gekloppt (weiteres Zeichen für deren Beschränktheit). Mancher einer verließ das Kino sogar nach Rodriguez’ Segment Planet Terror, da er dachte die Vorstellung sei vorbei und damit Tarantinos Death Proof verpasste. God save America! Harvey Weinstein sah jedenfalls sein teures Geld davon fließen, weshalb er vor allem außerhalb der USA GrindHouse getrennt vertrieb, Death Proof dafür in einer Extended Version. Seiner Begründung nach können wir Europäer ohnehin nichts mit der Tradition des Grindhouse-Kinos anfangen, wieso uns folglich die Mühe machen. Gesagt getan und nun startet Planet Terror gut zwei Monate nach Death Proof in unseren Kinos. Aus der von den Machern gedachten Idee, 2für1 wurde eben nichts, jetzt darf man wieder doppelt zahlen. Ganz schön dreist eigentlich, dass man den doppelten Preis für ein Produkt zahlen muss, als von seinen Herstellern angekündigt.
In Planet Terror geht es um eine abtrünnige Militäreinheit um Ltn. Muldoon (Bruce Willis), den korrupten Biochemiker Abby (Naveen Andrews), sowie mehrere Bewohner einer Kleinstadt, die sich gegen ein mutierendes Virus zur Wehr setzen müssen. Go-Go-Tänzerin Cherri (Rose McGowan) verliert durch ebenjenes Virus ihr Bein und muss sich alsbald mit ihrem Ex El Wray (Freddy Rodriguez), Ärztin Dakota Block (Marley Shelton), zwei um ein B-B-Q-Rezept rivalisierenden Brüdern (Michael Biehn, Jeff Fahey) und anderen nicht nur gegen die verseuchte Meute, sondern auch gegen Muldoon und seine Leute zur Wehr setzen. Das alles geschieht mit extrem viel Blut und einem mindestens ebenso hohen Gore-Faktor, denn hier wird alles weggeschossen, von Gliedmaßen, über Hoden, bis hin zum besten Stück – in Planet Terror wird vor nichts halt gemacht!
Wie immer organisierte Robert Rodriguez nicht nur die Regie und das Drehbuch, sondern stand auch hinter der Kamera, dem Schnittpult und zeichnet sich für die Musik verantwortlich. An dem Drehbuch schrieb er scheinbar bereits 1998 und er war es auch, der die Idee für GrindHouse seinem Kumpel Quentin Tarantino vortrug. Marley Shelton erklärte folglich, dass beide Regisseure zusammen Regie führten, bzw. sich tatkräftig gegenseitig unterstützten, auch wenn sie sich individuell um die Fertigstellung der Werke kümmerten. Ebenso wie Tarantino in Death Proof baute auch Rodriguez viele absichtlich gesetzte Abnutzungserscheinungen in seinen Film ein. Da verschieben sich Farben, ändern sich Auflösungen, einmal reißt sogar die Filmrolle und es fehlt der zweite Akt (welcher aber auf der DVD-Version enthalten sein wird). Diese Idee, den zweiten Akt ausfallen zu lassen, war auch das Highlight von Planet Terror, denn auf einmal ist alles anders, wie gerade eben. Sheriff Hague (Michael Biehn) und El Wray sind von Gegner zu besten Kumpels geworden und die gesamte Truppe ist versammelt. Dieser fehlende zweite Akt und weitere Szenen wurden in Death Proof dagegen eingebaut.
Dabei hätte es Death Proof gut getan, wenn er darauf verzichtet hätte, denn wie bei ihm erwähnt, entbehrt er nicht einiger Längen. Genauso wie Planet Terror, von dem ich zwar dachte, er würde ebenfalls in der EV laufen, was er scheinbar doch nicht tat. Nichtsdestotrotz ist er an manchen Stellen, besonders der Exposition zu lang geraten, vor allem in Hinblick auf sein Ende. Man merkt Planet Terror auch in jeder einzelnen Szene sein hohes Budget an, wenn Rodriguez wegschießt, was wegzuschießen ist und in die Luft sprengt, was in die Luft zu sprengen ist. Dadurch verrät sich Planet Terror – wie an anderer Stelle erwähnt – prinzipiell selbst, denn die Mittel die er ergreift um absichtlich unabsichtlich schlecht zu erscheinen, sind viel zu professionell gewählt. Weniger wäre mehr gewesen und Rodriguez hätte sich nicht an seinen Gore-Effekten ergötzen sollen wie ein kleiner Schuljunge. So ist Planet Terror nicht zu einem Grindhouse-Film verkommen, sondern lediglich zu einem verhältnismäßig trashigen Rodriguez-Film a la From Dusk Till Dawn. So gut wie dieser ist er jedoch nicht, denn er will etwas verkörpern und kopieren, was ihm nur selten gelingt, scheitert somit an seinen eigenen Erwartungen.
In dieser Hinsicht ist Death Proof der bessere Film der beiden, da er als eigenständiges Werk gelungener funktioniert. Aber auch Tarantinos Versuch scheitert, eigentlich nur aus dem Grund, dass er zu “intelligent“, zu sehr Tarantino und zu wenig Grindhouse war/ist. Die Idee der beiden Freunde und Filmemacher ist dabei verraten und verkauft worden, denn eine GrindHouse-DVD wird es scheinbar auch nicht geben, nicht einmal in einer Limited Edition. Stattdessen werden beide Segmente einzeln vertrieben – was GrindHouse also sein sollte, bzw. wollte, wird der Europäer bedauernswerter Weise nicht erfahren, dabei bin ich mir sicher, dass als ganzes gesehen dieses Werk besser funktioniert, als einzeln betrachtet. Besonders enttäuschend ist hierbei, dass Rodriguez und Tarantino nicht die Eier besessen zu haben scheinen, den Geldraffenden Weinsteins zu sagen was mit dem Film geschehen soll. Mit der Tatsache GrindHouse die Seele herauszureißen, verraten sie nicht nur das Prinzip “Grindhouse“, sondern noch viel schlimmer, ihre Fans und ihre Kunden.
6.5/10
Dabei hätte es Death Proof gut getan, wenn er darauf verzichtet hätte, denn wie bei ihm erwähnt, entbehrt er nicht einiger Längen. Genauso wie Planet Terror, von dem ich zwar dachte, er würde ebenfalls in der EV laufen, was er scheinbar doch nicht tat. Nichtsdestotrotz ist er an manchen Stellen, besonders der Exposition zu lang geraten, vor allem in Hinblick auf sein Ende. Man merkt Planet Terror auch in jeder einzelnen Szene sein hohes Budget an, wenn Rodriguez wegschießt, was wegzuschießen ist und in die Luft sprengt, was in die Luft zu sprengen ist. Dadurch verrät sich Planet Terror – wie an anderer Stelle erwähnt – prinzipiell selbst, denn die Mittel die er ergreift um absichtlich unabsichtlich schlecht zu erscheinen, sind viel zu professionell gewählt. Weniger wäre mehr gewesen und Rodriguez hätte sich nicht an seinen Gore-Effekten ergötzen sollen wie ein kleiner Schuljunge. So ist Planet Terror nicht zu einem Grindhouse-Film verkommen, sondern lediglich zu einem verhältnismäßig trashigen Rodriguez-Film a la From Dusk Till Dawn. So gut wie dieser ist er jedoch nicht, denn er will etwas verkörpern und kopieren, was ihm nur selten gelingt, scheitert somit an seinen eigenen Erwartungen.
In dieser Hinsicht ist Death Proof der bessere Film der beiden, da er als eigenständiges Werk gelungener funktioniert. Aber auch Tarantinos Versuch scheitert, eigentlich nur aus dem Grund, dass er zu “intelligent“, zu sehr Tarantino und zu wenig Grindhouse war/ist. Die Idee der beiden Freunde und Filmemacher ist dabei verraten und verkauft worden, denn eine GrindHouse-DVD wird es scheinbar auch nicht geben, nicht einmal in einer Limited Edition. Stattdessen werden beide Segmente einzeln vertrieben – was GrindHouse also sein sollte, bzw. wollte, wird der Europäer bedauernswerter Weise nicht erfahren, dabei bin ich mir sicher, dass als ganzes gesehen dieses Werk besser funktioniert, als einzeln betrachtet. Besonders enttäuschend ist hierbei, dass Rodriguez und Tarantino nicht die Eier besessen zu haben scheinen, den Geldraffenden Weinsteins zu sagen was mit dem Film geschehen soll. Mit der Tatsache GrindHouse die Seele herauszureißen, verraten sie nicht nur das Prinzip “Grindhouse“, sondern noch viel schlimmer, ihre Fans und ihre Kunden.
6.5/10
Im letzten Absatz steckt viel wahres. Dass GRINDHOUSE aber (irgendwann) auf DVD erscheinen wird, bezweifle ich absolut nicht...
AntwortenLöschenAuch wenn mir persönlich Planet Terror besser als Death Proof gefiel (ich steh einfach auf Zombiefilme) teile ich ansonsten deine Meinung.
AntwortenLöschenVon dem ursprünglichen Grindhouse Gedanken ist nicht viel mehr übrig geblieben als die gefakten Bildstörungen.
Schon erstaunlich dass die Regisseure doch so wenig Einfluss auf die Verbreitung ihres "Kunstwerkes" haben.
Kann ich dir und meinen Vorredner nur absolut zustimmen: seht bedauerlich, dass der Grindhouse Gedanke so kaputt gemacht wurde. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so hoffe ich auf eine Grindhouse DVD.
AntwortenLöschenIch fand die erste Stunde sehr gelungen und die Exposition der Charaktere alles andere als zu lang. Langweilig wirds im zweiten Teil, da hat Rodruigez das Feuerwerk schon verschossen und läßt die Sache zum Klamauk werden. Schade.
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