Wenn schon, denn schon – scheinen sich zuletzt Ridley Scott, Matt Damon und Jessica Chastain zu denken. Nachdem Ridley Scott 30 Jahre nach Blade Runner mit Prometheus zum Sci-Fi-Genre zurückkehrte und derzeit dessen Fortsetzung Alien: Paradise Lost plant, greift er nun mit der Romanadaption The Martian erneut nach den Sternen. Auch Jessica Chastain mimt erneut ein NASA-Mitglied nach Interstellar, in dem sich Matt Damon wie hier bereits in einen Raumanzug zwängte, um den einzigen Menschen auf einen fremden Planeten zu spielen. Im Vergleich zu Prometheus und Interstellar legt The Martian allerdings den Fokus auf „Science“ statt „Fiction“ – selbst wenn sich der Film speziell in seinem letzten Drittel vollends Hollywood ergibt.
Die Handlung setzt auf dem Mars, genauer der Ebene Acidalia Planitia, ein. Die bemannte Ares-III-Mission rund um ihren Commander Lewis (Jessica Chastain) sieht sich durch einen nahenden Sturm gezwungen, gut zehn Tage früher als geplant die Heimreise gen Erde anzutreten. Auf dem Weg zu ihrer Landefähre verlieren die Crew-Mitglieder ihren Botaniker Mark Watney (Matt Damon), den sie für tot halten und daraufhin zurücklassen. Nur: Watney hat den Sturm überlebt – und sieht sich nun allein auf Mars mit der Suche nach Lebensmittel und Sauerstoff konfrontiert. Eine Kommunikation zur Erde scheint nicht möglich, doch dort bleiben Watneys Überlebensversuche auf dem roten Planeten nicht verborgen. Aber wie kann NASA ihm helfen?
Fortan wechselt The Martian die Schauplätze zwischen Watney in der Ares-Station auf dem Mars und den NASA-Einrichtungen auf der Erde. Dort debattieren NASA-Direktor Teddy Sanders (Jeff Daniels), Marsmissions-Leiter Vincent Kapoor (Chiwetel Ejiofur), Ares-Flugdirektor Mitch Henderson (Sean Bean) sowie NASA-Sprecherin Annie Montrose (Kristen Wiig) über den Umgang mit Watneys Überleben. Während dieser auf der Erde öffentlich wird, hält NASA Watneys Crew (Michael Peña, Kate Mara, Sebastian Stan, Aksel Hennie) im Dunkeln. Der Botaniker installiert derweil ein Grünhaus in der Stationsküche und sucht nach Mitteln und Wegen, wie er so lange überleben kann, bis die nächste Ares-Mission in vier Jahren eintreffen wird.
Im wissenschaftlichen Aspekt dieses Umstands findet sich die große Stärke des Films, ungeachtet dessen, dass natürlich alles, was in The Martian passiert, dennoch klar der gängigen Hollywood-Dramaturgie folgt. Wenn Watney jedoch tüftelt, wie er genug Kartoffeln anbauen kann und seinen Rover mit ausreichend Energie ausstattet oder mit der Erde kommuniziert, liegt all dem klar eine wissenschaftliche Basis zugrunde. Selbst wenn diese nach und nach und insbesondere im Schlussakt vollends den Pathos-Gesetzen des Blockbuster-Kinos geopfert wird. Und auch wenn man The Martian nicht wirklich vorhalten kann, zu verkopft an seine Geschichte heranzugehen, stellen sich gerade in der zweiten Hälfte Längen ein.
Hinzu kommt ein Überfluss an Figuren, die teils wie Kristen Wiigs PR-Tante oder Donald Glover in einer “Troy goes Abed”-Gedächtnisperformance als NASA-Schreibtisch-Nerd Rich Purnell nicht wirklich nötig gewesen wären, da selbst für die anderen Charaktere wie die Ares-Crew oder NASA-Leiter außer Kapoor wenig im Film zu tun ist. The Martian ist vielmehr die Mark Watney Show – was dieser dadurch untermauert, dass er sich selbst per Kamera dokumentiert und dabei quälend-schlechte Einzeiler auf SchleFaZ-Niveau raushaut (“With cool, dry wit like that, I could be an action hero”, wussten schon die Simpsons). Auch sonst geraten die Dialoge im Film wenig eindrücklich, dafür gefällt das jordanische Wadi Rum erneut als Mars-Kulisse.
Selbst wenn wenig Erinnerungswürdiges im Film geschieht und die Figuren – selbst Watney – kaum über eine eindimensionale Zeichnung hinauskommen, wissen die Beteiligtem mit ihrem Produkt mehr zu überzeugen als in ihren Sci-Fi-Vorgängerproduktionen. Weniger Figuren und eine geringere Laufzeit mit einem ausgefeilteren Skript hätten Ridley Scotts jüngstem Werk wohl gut zu Gesicht gestanden. An dem kitschigen Ende führt derweil wohl kein Weg vorbei, wobei die Prämisse von The Martian natürlich auch wenig Raum für Alternativen lässt, die für einen Blockbuster dieser Größenordnung rentabel wären. Womöglich haben sich die Beteiligten angesichts des Sci-Fi-Genres in anderen Worten aber auch bloß gedacht: Wenn schon, denn schon.
Die Handlung setzt auf dem Mars, genauer der Ebene Acidalia Planitia, ein. Die bemannte Ares-III-Mission rund um ihren Commander Lewis (Jessica Chastain) sieht sich durch einen nahenden Sturm gezwungen, gut zehn Tage früher als geplant die Heimreise gen Erde anzutreten. Auf dem Weg zu ihrer Landefähre verlieren die Crew-Mitglieder ihren Botaniker Mark Watney (Matt Damon), den sie für tot halten und daraufhin zurücklassen. Nur: Watney hat den Sturm überlebt – und sieht sich nun allein auf Mars mit der Suche nach Lebensmittel und Sauerstoff konfrontiert. Eine Kommunikation zur Erde scheint nicht möglich, doch dort bleiben Watneys Überlebensversuche auf dem roten Planeten nicht verborgen. Aber wie kann NASA ihm helfen?
Fortan wechselt The Martian die Schauplätze zwischen Watney in der Ares-Station auf dem Mars und den NASA-Einrichtungen auf der Erde. Dort debattieren NASA-Direktor Teddy Sanders (Jeff Daniels), Marsmissions-Leiter Vincent Kapoor (Chiwetel Ejiofur), Ares-Flugdirektor Mitch Henderson (Sean Bean) sowie NASA-Sprecherin Annie Montrose (Kristen Wiig) über den Umgang mit Watneys Überleben. Während dieser auf der Erde öffentlich wird, hält NASA Watneys Crew (Michael Peña, Kate Mara, Sebastian Stan, Aksel Hennie) im Dunkeln. Der Botaniker installiert derweil ein Grünhaus in der Stationsküche und sucht nach Mitteln und Wegen, wie er so lange überleben kann, bis die nächste Ares-Mission in vier Jahren eintreffen wird.
Im wissenschaftlichen Aspekt dieses Umstands findet sich die große Stärke des Films, ungeachtet dessen, dass natürlich alles, was in The Martian passiert, dennoch klar der gängigen Hollywood-Dramaturgie folgt. Wenn Watney jedoch tüftelt, wie er genug Kartoffeln anbauen kann und seinen Rover mit ausreichend Energie ausstattet oder mit der Erde kommuniziert, liegt all dem klar eine wissenschaftliche Basis zugrunde. Selbst wenn diese nach und nach und insbesondere im Schlussakt vollends den Pathos-Gesetzen des Blockbuster-Kinos geopfert wird. Und auch wenn man The Martian nicht wirklich vorhalten kann, zu verkopft an seine Geschichte heranzugehen, stellen sich gerade in der zweiten Hälfte Längen ein.
Hinzu kommt ein Überfluss an Figuren, die teils wie Kristen Wiigs PR-Tante oder Donald Glover in einer “Troy goes Abed”-Gedächtnisperformance als NASA-Schreibtisch-Nerd Rich Purnell nicht wirklich nötig gewesen wären, da selbst für die anderen Charaktere wie die Ares-Crew oder NASA-Leiter außer Kapoor wenig im Film zu tun ist. The Martian ist vielmehr die Mark Watney Show – was dieser dadurch untermauert, dass er sich selbst per Kamera dokumentiert und dabei quälend-schlechte Einzeiler auf SchleFaZ-Niveau raushaut (“With cool, dry wit like that, I could be an action hero”, wussten schon die Simpsons). Auch sonst geraten die Dialoge im Film wenig eindrücklich, dafür gefällt das jordanische Wadi Rum erneut als Mars-Kulisse.
Selbst wenn wenig Erinnerungswürdiges im Film geschieht und die Figuren – selbst Watney – kaum über eine eindimensionale Zeichnung hinauskommen, wissen die Beteiligtem mit ihrem Produkt mehr zu überzeugen als in ihren Sci-Fi-Vorgängerproduktionen. Weniger Figuren und eine geringere Laufzeit mit einem ausgefeilteren Skript hätten Ridley Scotts jüngstem Werk wohl gut zu Gesicht gestanden. An dem kitschigen Ende führt derweil wohl kein Weg vorbei, wobei die Prämisse von The Martian natürlich auch wenig Raum für Alternativen lässt, die für einen Blockbuster dieser Größenordnung rentabel wären. Womöglich haben sich die Beteiligten angesichts des Sci-Fi-Genres in anderen Worten aber auch bloß gedacht: Wenn schon, denn schon.
7/10
Das klingt wirklich gut. Da lese ich doch glatt 9 Punkte bei mir heraus. Ich weiß nur noch nicht, ob ich nicht vorher das Buch lesen will bzw. ob ich es überhaupt ins Kino schaffe. Ist aber definitiv vorgemerkt!
AntwortenLöschenJa, dir könnte der Film gefallen. In dem Fall lohnt sich sogar mal das 3D – falls du es doch noch ins Kino schaffst.
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