It doesn’t have to end like this.
Deutschlands Trainer-Urgestein Sepp Herberger hat die Phrase „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ ins Leben gerufen. Im Grunde eine sportliche Verballhornung des klassischen Ausspruchs zur französischen Thronnachfolge von 1422 („Le Roi est mort. Vive le Roi!“). Ähnlich verfuhr Chris Carter mit seiner Kult-Serie The X Files, an deren Ende der fünften Staffel ebenjene X-Akten schließlich geschlossen und verbrannt wurden. Nur um in The Beginning, dem Auftakt zur sechsten Staffel, wieder geöffnet zu werden. Oder besser gesagt: Bereits wieder geöffnet zu sein. Geschehen ist dies in der Finaleinstellung von Rob Bowmans The X Files, dem ersten Kinoabenteuer von Carters FBI-Agenten, das auf Staffel Fünf, der Erfolgreichsten in der Geschichte der Serie, gefolgt war. Wider Erwarten begann das Interesse an den X-Akten jedoch nachzulassen. Die Ursache sah man in dem vermehrten Auftreten von unterschwelligem Humor, sowie der Tatsache, dass manche Episoden einen stärkeren Fokus auf einen der beiden Agenten legen.
Die X-Akten sind also wieder geöffnet, das Büro von Special Agent Fox Mulder (David Duchovny) renoviert. Nur dass Mulder nicht mehr in jenem Büro arbeitet, wurden er und Agent Dana Scully (Gillian Anderson) doch von den X-Akten abgezogen und zum innerstaatlichen Terrorismus versetzt. Statt Assistant Director Walter Skinner (Mitch Pileggi) unterstehen sie nun dessen Kollegen Alvin Kersh (James Pickens, Jr.), während die X-Akten zu den Agenten Jeffrey Spender (Chris Owens) und Diana Fowley (Mimi Rogers) wandern. Wer nun allerdings glaubt, Mulder würde sich von einer derartigen formalen Banalität abhalten lassen, der täuscht sich natürlich. Die Brücke zum fünften Staffelfinale The End und dem Kinofilm schlägt dabei die Auftaktfolge The Beginning. Sowohl das Alien-Virus als auch Gibson Praise (Jeff Gulka) treten in das Leben von Scully und Mulder hinein. Jene Alien-Mythologie, die wie immer neben dem Auftakt schließlich nochmals in einer Doppelfolge im Mittelteil, sowie im Staffelfinale aufgegriffen wird.
Auch in ihrem sechsten Jahr setzt die Serie ihre zur Tradition verkommenen Merkmale weiterhin fort. Dabei begeht sie in One Son, der gelungensten Episode der Staffel, quasi einen Tabubruch. Im Angesicht der erfolgreich vollzogenen Hybridisierung von Alien und Mensch in Form von Cassandra Spender, blickt das Syndikat der bevorstehenden Kolonialisierung durch die Außerirdischen skeptisch entgegen. Wohl der Hauptgrund, warum der Raucher - in Two Fathers, der vorherigen Folge, mit C.G.B. Spender benannt - Mulder schließlich endlich die Wahrheit erzählt. Die Wahrheit von der Kolonisation, die das Syndikat, zu dem einst auch Mulders Vater zählte, hinauszögern will, indem es ein Gegenmittel entwickelt. One Son stellt zugleich das Ende des Syndikats in seiner alten Form dar, wenn der außerirdische Widerstand interveniert und abgesehen vom Raucher, Fowley sowie Marita Covarrubias (Lauren Holden) und Alex Krycek (Nicholas Lea) alle Beteiligten auslöscht. Aber wie hieß es zu Beginn: Nach dem Syndikat ist vor dem Syndikat.
Einen besonderen Wandel vollzieht dabei Scully hinsichtlich ihrer Haltung zu Mulders Alien-Überzeugung. Zwar veralbert sie diesen sogar noch in einer späten Folge wie Field Trip, grundsätzlich merkt ist sie jedoch sehr viel zugänglicher geworden. „You already know. You just don’t want to believe“, gibt ihr in The Beginning Gibson zum Beispiel ihre Gedanken wieder. Spätestens als sie dann in Biogenesis selbst ein UFO in der Côte d'Ivoire findet, dürfte die Überzeugung genährt worden sein. Abgesehen davon gibt sich Scully jedoch alle Mühe, Mulders paranormale Überzeugungen weiterhin zu hinterfragen. Inzwischen nicht mehr als ein running gag. In der sechsten Staffel verzichtete man zudem darauf, sie auf irgendeine Art emotional besonders zu belasten. Kein Krebs, keine Tochter, keine Obduktion. Eine Tatsache, die der Figur sehr viel besser zu Gesicht steht, ähnlich wie bei ihrem Kollegen Mulder. Für diesen spielt zwar kurzzeitig sein Vater eine Rolle, aber allzu großes Tamtam bezüglich seiner Schwester findet in dieser Staffel nicht statt.Deutschlands Trainer-Urgestein Sepp Herberger hat die Phrase „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ ins Leben gerufen. Im Grunde eine sportliche Verballhornung des klassischen Ausspruchs zur französischen Thronnachfolge von 1422 („Le Roi est mort. Vive le Roi!“). Ähnlich verfuhr Chris Carter mit seiner Kult-Serie The X Files, an deren Ende der fünften Staffel ebenjene X-Akten schließlich geschlossen und verbrannt wurden. Nur um in The Beginning, dem Auftakt zur sechsten Staffel, wieder geöffnet zu werden. Oder besser gesagt: Bereits wieder geöffnet zu sein. Geschehen ist dies in der Finaleinstellung von Rob Bowmans The X Files, dem ersten Kinoabenteuer von Carters FBI-Agenten, das auf Staffel Fünf, der Erfolgreichsten in der Geschichte der Serie, gefolgt war. Wider Erwarten begann das Interesse an den X-Akten jedoch nachzulassen. Die Ursache sah man in dem vermehrten Auftreten von unterschwelligem Humor, sowie der Tatsache, dass manche Episoden einen stärkeren Fokus auf einen der beiden Agenten legen.
Die X-Akten sind also wieder geöffnet, das Büro von Special Agent Fox Mulder (David Duchovny) renoviert. Nur dass Mulder nicht mehr in jenem Büro arbeitet, wurden er und Agent Dana Scully (Gillian Anderson) doch von den X-Akten abgezogen und zum innerstaatlichen Terrorismus versetzt. Statt Assistant Director Walter Skinner (Mitch Pileggi) unterstehen sie nun dessen Kollegen Alvin Kersh (James Pickens, Jr.), während die X-Akten zu den Agenten Jeffrey Spender (Chris Owens) und Diana Fowley (Mimi Rogers) wandern. Wer nun allerdings glaubt, Mulder würde sich von einer derartigen formalen Banalität abhalten lassen, der täuscht sich natürlich. Die Brücke zum fünften Staffelfinale The End und dem Kinofilm schlägt dabei die Auftaktfolge The Beginning. Sowohl das Alien-Virus als auch Gibson Praise (Jeff Gulka) treten in das Leben von Scully und Mulder hinein. Jene Alien-Mythologie, die wie immer neben dem Auftakt schließlich nochmals in einer Doppelfolge im Mittelteil, sowie im Staffelfinale aufgegriffen wird.
Auch in ihrem sechsten Jahr setzt die Serie ihre zur Tradition verkommenen Merkmale weiterhin fort. Dabei begeht sie in One Son, der gelungensten Episode der Staffel, quasi einen Tabubruch. Im Angesicht der erfolgreich vollzogenen Hybridisierung von Alien und Mensch in Form von Cassandra Spender, blickt das Syndikat der bevorstehenden Kolonialisierung durch die Außerirdischen skeptisch entgegen. Wohl der Hauptgrund, warum der Raucher - in Two Fathers, der vorherigen Folge, mit C.G.B. Spender benannt - Mulder schließlich endlich die Wahrheit erzählt. Die Wahrheit von der Kolonisation, die das Syndikat, zu dem einst auch Mulders Vater zählte, hinauszögern will, indem es ein Gegenmittel entwickelt. One Son stellt zugleich das Ende des Syndikats in seiner alten Form dar, wenn der außerirdische Widerstand interveniert und abgesehen vom Raucher, Fowley sowie Marita Covarrubias (Lauren Holden) und Alex Krycek (Nicholas Lea) alle Beteiligten auslöscht. Aber wie hieß es zu Beginn: Nach dem Syndikat ist vor dem Syndikat.
Was von einigen Fans nun kritisiert wurde, waren die Fokus-Verschiebungen in manchen Episoden. So nahm Mulder in Folgen wie Triangle oder The Unnatural einen Großteil der Geschichte alleine in Anspruch, während Scully lediglich in einzelnen Szenen auftaucht. In Three of a Kind wiederum, einer Art Fortsetzung zu Unusual Suspects, kriegt man Mulder gar nicht zu Gesicht, während sich Scully die Laufzeit mit den Einsamen Schützen teilt. Nun handelte es sich bei den „Solo“-Ermittlungen noch nie um die Crème de la Crème der Seriengeschichte, völlig neue Phänomene sind sie jedoch auch nicht. Ebenso auch der humoristische Anstrich, den Folgen wie The Unnatural oder Arcadia mal mehr und mal weniger mit sich führen. Viel geschieht inzwischen mit einem Augenzwinkern, während in der sechsten Staffel eine reine Comedy-Episode wie Bad Blood ganz fehlt. Stattdessen finden sich vermehrt kleinere amüsante Elemente in Folgen wie Dreamland, How the Ghosts Stole Christmas, Monday und einigen anderen.
Ob einem jene spaßigeren Folgen dann zusagen, obliegt jedem Fan selbst. Grundsätzlich steht dieser Wechsel von einer stark humoristischen Folge zu mehreren Episoden mit leichterem humoristischem Anstrich der sechsten Staffel sehr gut zu Gesicht. So überzeugen neben One Son gerade Dreamland, Dreamland II, How the Ghosts Stole Christmas und The Unnatural. Mit letztgenannter Folge feierte Duchovny zugleich sein Regiedebüt. Aber auch von den verbliebenen Episoden gibt es mit The Beginning, Monday, Arcadia oder Biogenesis starke Vertreter. Die Aufzählung dieser zahlreichen Folgen dürfte dabei bereits ein Indiz sein, dass die sechste Staffel den Aufwärtstrend der Fünften so weit fortsetzt, dass sie nach den ersten beiden Staffeln fraglos die Gelungenste darstellt. Neben der momentan aufgelösten Verschwörung um das Syndikat haben Mulder und Scully ein relativ sorgloses Jahr hinter sich, mit Geisterhäusern, Todesphotographen, Wasseroktopoden, Riesenfungi, übersinnlichen Wetter- oder blutrünstigen Wolfmännern.
Popkulturelle Verweise finden sich dabei ebenfalls wieder en masse. So variiert Drive die Thematik von Jan de Bonts Speed, indem die Bombe durch ein Gehirnaneurisma ersetzt wird, Terms of Endearment hingegen erweckt Erinnerungen an Roman Polanskis Rosemary’s Baby, während Monday eine Banküberfall-Variation von Harold Ramis’ Groundhog Day ist und Milagro in seiner Grundstruktur des mordenden Alter Egos eines Schriftstellers an Stephen Kings Stark angelehnt sein dürfte. Dementsprechend fallen dann die Gaststars dieses Jahr aus, zu denen B-Movie-Legende Bruce Campbell ebenso zählt, wie Lily Tomlin und die Seriendarsteller Bryan Cranston (Breaking Bad), Abraham Benrubi (ER/Parker Lewis Can’t Loose), John Billingsley (Enterprise) oder erneut Fredric Lane (Lost). Zudem wiederholen Mimi Rogers und Lauren Holden ihre Rollen - Letztere jedoch eher in Form eines Cameos in One Son -, während Nicholas Lea seine Kultfigur des Alex Krycek dieses Mal in nicht weniger als vier Episoden repräsentieren darf.
Insgesamt wartet die sechste Staffel also mit ein paar Antworten auf - das schwarze Öl wird in Two Fathers als „purity“ und alleiniger Bestandteil der Aliens geoutet - und fokussiert sich stärker auf das Primärziel der Serie - das Verhindern der Alien-Kolonialisierung. Amüsanterweise sieht man hierbei Mulder und Scully quasi rund um die Uhr arbeiten, egal ob es 9 Uhr morgens oder abends ist, selbst am Wochenende bequemen sich die Beiden ins Büro. Romantische Annäherungen gibt es speziell in Triangle, wenn Mulder eine „falsche“ Scully küsst oder in Milagro, wenn der Schriftsteller enthüllt: „Agent Scully is already in love“. Kleinere Andeutungen gibt es zudem in The Unnatural, One Son und The Rain King, während gerade Scully sich in Arcadia überraschend unwohl fühlt, mit Mulder ein angebliches Ehepaar darzustellen. Summa summarum ist die sechste Staffel somit äußerst gelungene Serienunterhaltung und wie zwei Absätze zuvor angedeutet die stärkste Staffel seit den herausragenden Auftaktstaffeln Eins und Zwei.
8/10
Hallo Flo_Lieb!
AntwortenLöschenDu hast ein ganz wunderbares Blog über Filme und Serien. Ich habe ein kleines Anliegen an dich: An der Uni haben wir gerade ein sehr spannendes Projekt laufen, das sich mit der unterschiedlichen Bewertung von US-Serien in verschiedenen Ländern beschäftigt. Dazu führen wie eine Online-Umfrage durch. Wenn dich das Thema auch interessiert, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn du mich kontaktierst, damit ich dir weitere Infos zur Umfrage zukommen lassen kann. Zu gewinnen gibt es fünf mal eine Staffel deiner Lieblings-Serie! :)
Vielen Dank im Voraus für deine Antwort!
Herzliche Grüße,
Marion
Danach ging's leider stetig bergab.
AntwortenLöschenAllein die Baseball-Szene ist sowas von grossartig. Auch sonst eine der stärksten Seasons
AntwortenLöschen@Marion: Da kann ich weiterhelfen, schick mir die Umfrage doch einfach per eMail.
AntwortenLöschen@JMK: Oh ja.
Wo isn der Ebert-Text hin?
AntwortenLöschenGelöscht. Gestern am Ende eines langen Tages mit Kopf- und Ohrenschmerzen geschrieben, dann als Post nochmals durchgelesen und für schlecht (i.e. noch schlechter, als das was hier sonst zu finden ist) befunden worden. Es war letztlich eine einvernehmliche Trennung, die in aller Freundschaft geschah.
AntwortenLöschenhi leute bin auch ein AKTE -X FAN aber aquch über UFOS
AntwortenLöschenund jetzt meine frage gibt es irgend wo hier nen Club wo man reden und auch austauschen kann
würde mich über ne Antwort freuen aber Bitte nur Ernstgemeinte Antworten sage schon mal Danke