My heart is pounding like a nail!
Sie sind meist blond, jung und mit zwei schlagenden Argumenten versehen: die Playboy Bunnies von Hugh Hefner. Gelegentlich wird ein Bunny auch zum Playmate und generell liebt es der gute Hugh ein paar von seinen blonden Girlies bei sich zu Hause unterzubringen. Bei sich zu Hause meint The Playboy Mansion und jene Mädchen aus dem Playboy Mansion haben es inzwischen sogar auf eine eigene Fernsehshow gebracht. In eben jener Show stellen sie bereitwillig ihren beschränkten Geist zur Schau, so wie sie wohl auch ihren Körper dem guten Hugh zur Schau stellen. Es ist ein einfaches, luxuriöses Leben, ohne Sorgen und ohne großes eigenständiges Denken. Finanziert von all den Männern, die sich am Aussehen jener Mädchen in Hefners Heftreihe ergötzen. Wirklich beschweren kann man sich also nicht über deren Lebensstandard. Doch was würde wohl einem solchen Playboy Bunny widerfahren, wenn es urplötzlich aus seiner gewohnten Umgebung gerissen würde?
Kann ein eingepferchtes Bunny in freier Wildbahn überhaupt überleben? Kann es eigenständig denken und für sich selbst sorgen? Dieser Frage sind Kirsten Smith und Karen McCullah Lutz, die beiden Autorinnen von Legally Blonde, nachgegangen. Während sie in Legally Blonde versuchten mit dem Vorurteil des blöden Blondchens aufzuräumen, folgt nun die Kehrtwendung. Denn in The House Bunny zelebrieren sie gerade zu die Dummheit ihrer Hauptfigur. Das Erstaunliche dabei ist noch die Tatsache, dass sich Hefner und seine Bunnies selbst nicht zu Schade sind, an ihrem eigenen Denkmal zu rütteln und dem Klischee Nahrung zu geben. Denn entgegen jeglicher möglichen Prämisse ist The House Bunny frei von Moral oder Schutz seiner Protagonistin. Aber vielleicht ist ja auch dieses Fehlen einer Prämisse die eigentliche Prämisse des Filmes.
Mit 27 Jahren wünscht sich Playboy Bunny Shelley (Anna Faris) eigentlich nichts als sich für den Playboy ausziehen zu dürfen. Doch da ihr eine Kollegin dies missgönnt, inszeniert diese eine Intrige, welche sowohl Shelley als auch Hugh Hefner im Glauben lässt, die andere Person hat kein Interesse mehr an einem Zusammenwohnen. Diese Konstellation ist dabei nicht mehr als bloße Ausgangsbasis für Fred Wolfs zweiten Spielfilm. Von den anderen Bunnies erfährt man nicht viel und auch die Motivation von Shelleys Nebenbuhlerin wird eher sporadisch begründet. Hier hätte man sich durchaus noch ein wenig zelebrierende Aufdeckung jener Scheinwelt gewünscht, ein bisschen tiefer-schürfendes Kratzen an jener dumm-debilen Oberfläche der zeitgenössischen Pop-Medienwelt. Vielleicht war dies auch die Voraussetzung dafür, dass man überhaupt mit Hefner und seinem Playboy-Franchise arbeiten durfte, wer weiß dass schon. Stattdessen konzentriert The House Bunny vielmehr allzu lange darauf, hässlichen Mädchen ihr eigenes Aussehen vorzuhalten.
Das Traurige daran ist, dass hier nicht einmal eine wirkliche Botschaft transferiert wird – denn am Ende läuft es darauf hinaus, dass in der Tat nur eine Veränderung am eigenen Aussehen zu dauerhafter Popularität führt. Eine ätzende Botschaft an das jugendliche weibliche Publikum des Filmes, denn auch wenn später eine Einsicht bei den Damen stattfindet, führt dies dennoch zu einer hybriden Mischung aus individuellem, aufgebretzelten Stil. Dass die Popularität dabei nicht wirklich der Rückkehr zur eigenen Persönlichkeit zu verdanken, sondern eher Relikt aus der zuvor propagierten Oberflächlichkeit ist, unterschlägt Wolf in seinem Film. Denn das Selbstbewusstsein zum eigenen Charakter entwickelten die Filmfiguren erst, als sie ihr Aussehen den Wünschen ihres Umfeldes anpassten. Popularität auf Kosten von Individualität ist hier das Motto.
Auch beißt sich die hier gezeigte Darstellung von arroganten, dummen, oberflächlichen Studenten in einer Szene, mit ebenjenen studienaktiven Studenten in anderen. Die Ernsthaftigkeit jener Einstellungen, die bei den „Arschloch“-Studenten ein gewisses Maß an Intelligenz durchaus erkennbar macht, sorgt nur für größeres Unverständnis in jenen Momenten, in welchen sie sich wie die letzten Idioten verhalten. Getoppt wird das Ganze nur noch davon, dass Natalie (Emma Stone) am Ende mit ihrem Schwarm zusammenkommt, der sie erst wahrnahm als sie praktisch ihre Persönlichkeit verkauft hat. Von jenem Standpunkt aus ist The House Bunny ein wenig gelungener Film, der durchaus eine fragwürdige soziale Komponente mit sich bringt. Glücklicherweise versucht der Film dies über weite Strecken auch gar nicht zu tun, sondern ergötzt sich vielmehr daran seine Protagonistin Shelley ob ihrer Dummheit bloßzustellen.
Dass dies nur auf eine liebenswürdige Art und Weise möglich ist, erschließt sich von selbst. Wenn Shelley durch Los Angeles stolziert, bei der Alkoholkontrolle das Wort „blasen“ sprichwörtlich nimmt und sich letztlich einer Studentenvereinigung aufdrängt, da sie das Haus an The Playboy Mansion erinnert, kann man dem blonden Püppchen kaum etwas wirklich übel nehmen. Es ist hierbei auch Anna Faris, welche die Rolle meisterlich trägt und ihr das nötige Maß an Seele verleiht. Wie es scheint ist Faris auf die Rolle der Dumpfbacke inzwischen festgelegt, was Rollen in der Scary Movie-Reihe, sowie in Lost in Translation oder Just Friends bestätigen.
Neben Faris’ Shelley sind es jedoch auch die Nebenfiguren, die herausragen aus dieser durchschnittlichen Komödienzote. Wobei es durchaus amüsant ist, dass man glaubt Emma Stone „hässlicher“ zu machen, indem man ihr die Haare zusammenbindet und eine Brille verpasst. Zudem sagt dies auch – wie so oft in Hollywood – ein eindeutiges Bild über uns Brillenträger aus. Verklemmte Bibliothekarinnen, prüde Tussis – sie alle kriegen eine Brille verpasst. Hollywoods Botschaft: Brillen sind nicht sexy. Aber nun gut, zu viel sollte man nicht aus Wolfs Film lesen, sondern geht einem das Vergnügen flöten. Und dieses kann man durchaus haben, selbst wenn die Witze nicht wirklich neu und auch Anna Faris ungewöhnlich unsexy ist. Dafür machen Kat Dennings und Katherine McPhee einiges wett und wissen durch ihr Aussehen ebenso zu unterhalten wie die diesmal erstaunlich ansehnliche Rumer Willis (Tochter von Bruce).
Die Handlung des Filmes ist ebenso wie ihr Ende so vorhersehbar, wie die Figur von Colin Hanks (Sohn von Tom) überflüssig. Dennoch hat The House Bunny seinen Charme, dem man sich dann schlecht entziehen kann, wenn man sich erstmal auf diese seichte Komödie eingelassen hat. Die zeitgenössische Musik weiß dabei geschickt die einzelnen Einstellungen zu untermalen und ohnehin ist hier alles ungemein kurzlebig. So kurzlebig, dass man sich nicht wirklich an diesem nichts sagenden Film stören kann. Dabei ist das ganze fraglos eher etwas an die feminine Welt ausgerichtet respektive nichts für die harten Macho-Kerle, denen das Mundwasser bei Wanted und Co. flöten geht. Eine wahrhaftige Kinoempfehlung muss man jedoch ebenso wenig aussprechen, denn auf DVD oder irgendwann mal auf RTL oder ProSieben tut es das Ganze dann auch.
Sie sind meist blond, jung und mit zwei schlagenden Argumenten versehen: die Playboy Bunnies von Hugh Hefner. Gelegentlich wird ein Bunny auch zum Playmate und generell liebt es der gute Hugh ein paar von seinen blonden Girlies bei sich zu Hause unterzubringen. Bei sich zu Hause meint The Playboy Mansion und jene Mädchen aus dem Playboy Mansion haben es inzwischen sogar auf eine eigene Fernsehshow gebracht. In eben jener Show stellen sie bereitwillig ihren beschränkten Geist zur Schau, so wie sie wohl auch ihren Körper dem guten Hugh zur Schau stellen. Es ist ein einfaches, luxuriöses Leben, ohne Sorgen und ohne großes eigenständiges Denken. Finanziert von all den Männern, die sich am Aussehen jener Mädchen in Hefners Heftreihe ergötzen. Wirklich beschweren kann man sich also nicht über deren Lebensstandard. Doch was würde wohl einem solchen Playboy Bunny widerfahren, wenn es urplötzlich aus seiner gewohnten Umgebung gerissen würde?
Kann ein eingepferchtes Bunny in freier Wildbahn überhaupt überleben? Kann es eigenständig denken und für sich selbst sorgen? Dieser Frage sind Kirsten Smith und Karen McCullah Lutz, die beiden Autorinnen von Legally Blonde, nachgegangen. Während sie in Legally Blonde versuchten mit dem Vorurteil des blöden Blondchens aufzuräumen, folgt nun die Kehrtwendung. Denn in The House Bunny zelebrieren sie gerade zu die Dummheit ihrer Hauptfigur. Das Erstaunliche dabei ist noch die Tatsache, dass sich Hefner und seine Bunnies selbst nicht zu Schade sind, an ihrem eigenen Denkmal zu rütteln und dem Klischee Nahrung zu geben. Denn entgegen jeglicher möglichen Prämisse ist The House Bunny frei von Moral oder Schutz seiner Protagonistin. Aber vielleicht ist ja auch dieses Fehlen einer Prämisse die eigentliche Prämisse des Filmes.
Mit 27 Jahren wünscht sich Playboy Bunny Shelley (Anna Faris) eigentlich nichts als sich für den Playboy ausziehen zu dürfen. Doch da ihr eine Kollegin dies missgönnt, inszeniert diese eine Intrige, welche sowohl Shelley als auch Hugh Hefner im Glauben lässt, die andere Person hat kein Interesse mehr an einem Zusammenwohnen. Diese Konstellation ist dabei nicht mehr als bloße Ausgangsbasis für Fred Wolfs zweiten Spielfilm. Von den anderen Bunnies erfährt man nicht viel und auch die Motivation von Shelleys Nebenbuhlerin wird eher sporadisch begründet. Hier hätte man sich durchaus noch ein wenig zelebrierende Aufdeckung jener Scheinwelt gewünscht, ein bisschen tiefer-schürfendes Kratzen an jener dumm-debilen Oberfläche der zeitgenössischen Pop-Medienwelt. Vielleicht war dies auch die Voraussetzung dafür, dass man überhaupt mit Hefner und seinem Playboy-Franchise arbeiten durfte, wer weiß dass schon. Stattdessen konzentriert The House Bunny vielmehr allzu lange darauf, hässlichen Mädchen ihr eigenes Aussehen vorzuhalten.
Das Traurige daran ist, dass hier nicht einmal eine wirkliche Botschaft transferiert wird – denn am Ende läuft es darauf hinaus, dass in der Tat nur eine Veränderung am eigenen Aussehen zu dauerhafter Popularität führt. Eine ätzende Botschaft an das jugendliche weibliche Publikum des Filmes, denn auch wenn später eine Einsicht bei den Damen stattfindet, führt dies dennoch zu einer hybriden Mischung aus individuellem, aufgebretzelten Stil. Dass die Popularität dabei nicht wirklich der Rückkehr zur eigenen Persönlichkeit zu verdanken, sondern eher Relikt aus der zuvor propagierten Oberflächlichkeit ist, unterschlägt Wolf in seinem Film. Denn das Selbstbewusstsein zum eigenen Charakter entwickelten die Filmfiguren erst, als sie ihr Aussehen den Wünschen ihres Umfeldes anpassten. Popularität auf Kosten von Individualität ist hier das Motto.
Auch beißt sich die hier gezeigte Darstellung von arroganten, dummen, oberflächlichen Studenten in einer Szene, mit ebenjenen studienaktiven Studenten in anderen. Die Ernsthaftigkeit jener Einstellungen, die bei den „Arschloch“-Studenten ein gewisses Maß an Intelligenz durchaus erkennbar macht, sorgt nur für größeres Unverständnis in jenen Momenten, in welchen sie sich wie die letzten Idioten verhalten. Getoppt wird das Ganze nur noch davon, dass Natalie (Emma Stone) am Ende mit ihrem Schwarm zusammenkommt, der sie erst wahrnahm als sie praktisch ihre Persönlichkeit verkauft hat. Von jenem Standpunkt aus ist The House Bunny ein wenig gelungener Film, der durchaus eine fragwürdige soziale Komponente mit sich bringt. Glücklicherweise versucht der Film dies über weite Strecken auch gar nicht zu tun, sondern ergötzt sich vielmehr daran seine Protagonistin Shelley ob ihrer Dummheit bloßzustellen.
Dass dies nur auf eine liebenswürdige Art und Weise möglich ist, erschließt sich von selbst. Wenn Shelley durch Los Angeles stolziert, bei der Alkoholkontrolle das Wort „blasen“ sprichwörtlich nimmt und sich letztlich einer Studentenvereinigung aufdrängt, da sie das Haus an The Playboy Mansion erinnert, kann man dem blonden Püppchen kaum etwas wirklich übel nehmen. Es ist hierbei auch Anna Faris, welche die Rolle meisterlich trägt und ihr das nötige Maß an Seele verleiht. Wie es scheint ist Faris auf die Rolle der Dumpfbacke inzwischen festgelegt, was Rollen in der Scary Movie-Reihe, sowie in Lost in Translation oder Just Friends bestätigen.
Neben Faris’ Shelley sind es jedoch auch die Nebenfiguren, die herausragen aus dieser durchschnittlichen Komödienzote. Wobei es durchaus amüsant ist, dass man glaubt Emma Stone „hässlicher“ zu machen, indem man ihr die Haare zusammenbindet und eine Brille verpasst. Zudem sagt dies auch – wie so oft in Hollywood – ein eindeutiges Bild über uns Brillenträger aus. Verklemmte Bibliothekarinnen, prüde Tussis – sie alle kriegen eine Brille verpasst. Hollywoods Botschaft: Brillen sind nicht sexy. Aber nun gut, zu viel sollte man nicht aus Wolfs Film lesen, sondern geht einem das Vergnügen flöten. Und dieses kann man durchaus haben, selbst wenn die Witze nicht wirklich neu und auch Anna Faris ungewöhnlich unsexy ist. Dafür machen Kat Dennings und Katherine McPhee einiges wett und wissen durch ihr Aussehen ebenso zu unterhalten wie die diesmal erstaunlich ansehnliche Rumer Willis (Tochter von Bruce).
Die Handlung des Filmes ist ebenso wie ihr Ende so vorhersehbar, wie die Figur von Colin Hanks (Sohn von Tom) überflüssig. Dennoch hat The House Bunny seinen Charme, dem man sich dann schlecht entziehen kann, wenn man sich erstmal auf diese seichte Komödie eingelassen hat. Die zeitgenössische Musik weiß dabei geschickt die einzelnen Einstellungen zu untermalen und ohnehin ist hier alles ungemein kurzlebig. So kurzlebig, dass man sich nicht wirklich an diesem nichts sagenden Film stören kann. Dabei ist das ganze fraglos eher etwas an die feminine Welt ausgerichtet respektive nichts für die harten Macho-Kerle, denen das Mundwasser bei Wanted und Co. flöten geht. Eine wahrhaftige Kinoempfehlung muss man jedoch ebenso wenig aussprechen, denn auf DVD oder irgendwann mal auf RTL oder ProSieben tut es das Ganze dann auch.
6.5/10
Ich hab mich die ganze Review gefragt wann endlich ein Name fällt: Katharine McPhee. ;)
AntwortenLöschenNeben Anna Faris der einzige Grund warum ich den Film überhaupt sehen will :D
Das hört sich doch schonmal alles ganz gut an =)