Ein Kulturphänomen. Damit ließe sich die Mysterie-Serie The X Files aus den 1990er Jahren beschreiben, die es auf neun Staffeln und einen Kinofilm brachte. Jene X-Akten machten David Duchovny und Gillian Anderson bekannt, sodass die Serie 2002 schließlich eingestellt wurde, nachdem Duchovny nur noch sporadisch mit an Bord war. Schon 2001 hatte Serienerfinder Chris Carter die Idee gehabt, nach 1998 einen weiteren Kinofilm um die beiden Agenten Mulder und Scully zu initiieren. Aus einem Filmstart in 2002 nach Ende der neunten Staffel wurde 2003 und dann 2004. Immer wieder verschoben sich die Planungen für den nächsten X Files-Film, bis 2005 das Projekt dann ins Stocken geriet, da Carter sich vor Gericht mit dem Fox-Studio auseinandersetzen musste.
Doch was lange währt, wurde dieses Jahr endlich gut. Mit The X Files: I Want to Believe präsentierte Carter den Fans einen Kinofilm, der im Gegensatz zu The X Files: Fight the Future außerhalb des Serienmythos spielt. Stattdessen wird dem Publikum eine Geschichte präsentiert, die sich in Richtung der „monster of the week“-Episoden der Serie orientierte. Wie ein Ausblick in etwaige Filmforen zeigt ein unglücklicher Schachzug. Das Gejammer war groß, kaum einer, der nicht darüber quengelte, Carter hätte den Film in den Sand gesetzt. Dabei waren die Fans letztlich nur an ihrer eigenen Erwartungshaltung gescheitert. Denn der Großteil von ihnen assoziiert mit X Files eben Außerirdische und wenn im fertigen Film dann keine über die Leinwand huschen, ist der Zuschauer plötzlich enttäuscht.
I Want to Believe hält keine Alien bereit, nichtmal richtige Monster wie die Wurmmenschen, Mutanten und Poltergeister aus der Serie. Die Inhaltsangabe des Films hätte darüber jedoch aufgeklärt. Als eine ihrer Agentinnen entführt wird, ermitteln die beiden FBI-Agenten ASAC Whitney (Amanda Peet) und Agent Drummy (Xzibit) unter Zuhilfenahme des pädophilen Priesters Father Joe (Billy Connolly) den Fall. Denn der Priester hat Visionen vom Opfer und den Tätern. Da Whitney mit paranormalen Fällen jedoch nicht vertraut ist, sucht sie die Hilfe von Ex-Spezialagent Fox Mulder (David Duchovny). Der ist nach seiner Anklage im Serienfinale nicht gerade der beste Freund des FBI und lebt mit seiner ehemaligen Partnerin Dana Scully (Gillian Anderson) zurückgezogen in einer Hütte.
Scully selbst arbeitet inzwischen ausschließlich als Ärztin in einem katholischen Krankenhaus und sieht sich mit einem hoffnungslosen Sandhoff-Krankheitsfall konfrontiert. Nun verspricht diese Inhaltsangabe keine hochdramatischen Entwicklungen. Scully überredet Mulder dazu, dem FBI zu helfen und beide werden anschließend in die Ermittlungen hineingezogen, bei denen ein psychisch begabter, sexuell vorbestrafter Priester auf der Suche nach einem verschwundenen Agent hilft. Doch hinter dem Fall verbirgt sich weit mehr als eine bloße Entführung, vielmehr ein dunkles Geheimnis. Keine Aliens. Keine Wurm- oder Bienenmänner. I Want to Believe ist ziemlich ruhig in seiner Erzählstruktur und geht damit eher in Richtung solcher Episoden wie The Jersey Devil oder Our Town.
Wer also keine Version von Independence Day mit Mulder und Scully an Stelle von Will Smith und Jeff Goldblum erwartet, kann durchaus Gefallen am neuen X Files-Film finden. Zwar dürfte der Film von Nichtkennern der Serie nicht uneingeschränkt verstanden werden, doch halten sich die Referenzen zu dieser in Grenzen. Ein bärtiger Mulder im Exil spricht zu Beginn kurz den Schauprozess gegen ihn an, motiviert wird er während seiner Involvierung zu einem Großteil vom Verlust seiner Schwester Samantha. Auch Mulder und Scullys Sohn William wird in einem Nebensatz erwähnt und dient der Erklärung für Scullys medizinische Skeptik. Die wiederum ist weitaus weniger störend, wie von manchem Rezensenten vorgeworfen, vielmehr ist sie eine logische Fortführung der Serienfigur.
Eine gläubige Frau, die im Feld der Medizin arbeitet, sieht sich mit einem kranken Kind konfrontiert, welches theoretisch vom Alter her auch ihr eigenes sein könnte. Irgendwo da draußen, da lauert nicht (nur) die Wahrheit, sondern da befindet sich auch William. In der Obhut fremder Menschen. Was wäre nun, wenn William im Krankenhaus wäre und sein Leben gerettet werden könnte? Sprengt das die Grenzen von Scullys Glauben und offenbart neue Methoden wie die Stammzellenforschung? Carter gelingt es, die Sandhoff-Thematik nicht zur bloßen Nebenhandlung verkommen zu lassen, sondern die Fäden am Ende geschickt zusammen zu führen. Dass Scully zweifelt, ist im Kontext ihres Charakters nur nachvollziehbar und ihr Verhalten im Film somit authentisch.
Auch die Beziehung zwischen Scully und Mulder wird in dieser Form sehr schön dargestellt, inklusive Kuss und allem drumherum. Besonders schön arbeitete Carter zudem heraus, wie Scully Mulder erst überzeugen muss, Whitney zu helfen, nur um mit anzusehen, wie dieser sich schon kurz darauf in deren Ermittlungen zu verlieren droht. “This isn’t my life anymore, Mulder. I’m done chasing monsters in the dark“, wirft sie ihm (und zugleich den Alien-fixierten Fans) in einem Moment an den Kopf und stellt ihn vor die Wahl. Entweder die X-Akte oder ich. Und Mulder bleibt sich treu, so wie er es immer getan hat. Er könne nicht ändern wer er sei, meint er, es liege in seinem Naturell. Agenten wie Drummy fehlt für solche Situationen die Geduld, die Toleranz und der Glaube an die Sache.
An den pädophilen Vater Joe geht Mulder im Gegensatz zu Scully mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor heran. Als sie dessen Wohnheim besuchen, rät Mulder grinsend davon ab, den Aktivitätenraum zu betreten. Es ist der alte Mulder, wie man ihn aus der ersten und zweiten Staffel kennt. Dass Father Joe ein Schwindler ist, glaubt Mulder zu keinem Zeitpunkt. Vielmehr ist er kurz darauf der einzige, der weiterhin am kastrierten Straftäter festhält. Bezüglich dessen Persönlichkeit muss sich Carter dann allerdings doch den Vorwurf gefallen lassen, etwas schwach gearbeitet zu haben. Man erfährt wenig bis gar nichts über Father Joe, seine Motivation und seinen Kummer. Lediglich gegenüber Scully öffnet er sich in ein, zwei Szenen, während er Mulder wenig offen begegnet.
Ähnlich eindimensional geraten die Agenten Whitney und Drummy, Letzterer mit Rapper Xzibit zudem absolut fehlbesetzt. Nur weil man eine Show auf MTV moderiert, hat man noch lange nicht das Talent zum Schauspieler. Hier hätte man durchaus auf andere Darsteller (z.B. Richard T. Jones oder Malcolm Jamall-Warner) zurückgreifen können. Zudem ist Drummy eine überflüssige Figur, nur am Nörgeln und Meckern, kulminierend in einer Szene, die seine ganze Inkompetenz offenbart. Vermutlich fungiert er lediglich als Yang zu Whitneys Yin. Doch auch die bleibt blass, setzt sich oftmals obschon Leiterin des Teams nicht wirklich gegen Drummy durch und konterkariert im Film selbst die Emanzipation der Frau, die Scully in den vorangegangen neun Jahren repräsentierte.
Immerhin ist Whitney keine so undankbare Figur wie Monica Reyes und Peet vermag sie problemlos mit etwas Leben zu füllen. Nur spielen die eigentlichen FBI-Agenten gar keine Rolle, verkommen lediglich zum Anstoß des Steines. Es ermittelt Mulder, gerne auch mal mit Scullys Unterstützung. Die interessante Konstellation dabei ist, dass sie nun keine Agenten mehr sind. So gewinnt auch das Filmfinale allein dadurch viel Spannung, dass Mulder ohne Dienstwaffe agieren muss. Und auch sonst lebt I Want to Believe von seinem Spiel gegen die Zeit. Dass hier einige Logiklöcher auftreten, nimmt man Carter nicht wirklich übel, da sie für das große Ganze des Films eine untergeordnete Rolle spielen. Vordergründig geht es in dieser X-Akte um eine Entführung mit übernatürlicher Note.
Mit I Want to Believe ist Carter ein kleiner, stiller Thriller gelungen, der in seinem Finale in Sachen X Files richtig aufdreht, zuvor aber nicht minder funktioniert. Zwar sind sechs Jahre vergangen und die Figuren etwas reifer und eingerostet, wenn Mulders Appetit jedoch erstmal geweckt ist, beginnt der Film ab dem zweiten Akt enorm Spaß zu machen. Wie eine überzeugende Serien-Doppelfolge eben. Mark Snows Musikuntermalung ist dabei erstaunlich zurückhaltend und auch die Selbstironie steht diesmal nicht im Vordergrund. Was verwundert und zugleich erfreut: Der Film erzählt eine Geschichte über Scully, obschon die meiste Zeit Mulder zu sehen ist. Dessen Wandlungen waren jedoch stets minimal, immer war es die Skeptikerin Scully, die im Konflikt – meist mit sich selbst – war.
Nicht nur Mulders Beteiligung an der X-Akte, sondern auch der Sandhoff-Fall belastet sie. Die Verbindung beider Punkte gibt dann den Ausschlag. “Don’t give up“, erklärt er Father Joe zu einem Zeitpunkt im Film, dessen Beititel auch primär Scullys Konflikt anspricht. Sicherlich begeht Carter mit I Want to Believe keinen Quantensprung, aber das Schneesetting erzeugt eine passende wie gelungene Atmosphäre und die Rückkehr von Scully und Mulder weckt Nostalgie. Letztlich ist der neue X Files-Film zwar nicht außerordentlich spannend, aber bemerkenswert konsequent inszeniert. Wo X Files draufsteht ist unterm Strich auch X Files drin. Außer man erwartet kleine grüne Männchen. In dem Fall scheitert nicht der Film, sondern der Zuschauer an seinen Erwartungen.
Doch was lange währt, wurde dieses Jahr endlich gut. Mit The X Files: I Want to Believe präsentierte Carter den Fans einen Kinofilm, der im Gegensatz zu The X Files: Fight the Future außerhalb des Serienmythos spielt. Stattdessen wird dem Publikum eine Geschichte präsentiert, die sich in Richtung der „monster of the week“-Episoden der Serie orientierte. Wie ein Ausblick in etwaige Filmforen zeigt ein unglücklicher Schachzug. Das Gejammer war groß, kaum einer, der nicht darüber quengelte, Carter hätte den Film in den Sand gesetzt. Dabei waren die Fans letztlich nur an ihrer eigenen Erwartungshaltung gescheitert. Denn der Großteil von ihnen assoziiert mit X Files eben Außerirdische und wenn im fertigen Film dann keine über die Leinwand huschen, ist der Zuschauer plötzlich enttäuscht.
I Want to Believe hält keine Alien bereit, nichtmal richtige Monster wie die Wurmmenschen, Mutanten und Poltergeister aus der Serie. Die Inhaltsangabe des Films hätte darüber jedoch aufgeklärt. Als eine ihrer Agentinnen entführt wird, ermitteln die beiden FBI-Agenten ASAC Whitney (Amanda Peet) und Agent Drummy (Xzibit) unter Zuhilfenahme des pädophilen Priesters Father Joe (Billy Connolly) den Fall. Denn der Priester hat Visionen vom Opfer und den Tätern. Da Whitney mit paranormalen Fällen jedoch nicht vertraut ist, sucht sie die Hilfe von Ex-Spezialagent Fox Mulder (David Duchovny). Der ist nach seiner Anklage im Serienfinale nicht gerade der beste Freund des FBI und lebt mit seiner ehemaligen Partnerin Dana Scully (Gillian Anderson) zurückgezogen in einer Hütte.
Scully selbst arbeitet inzwischen ausschließlich als Ärztin in einem katholischen Krankenhaus und sieht sich mit einem hoffnungslosen Sandhoff-Krankheitsfall konfrontiert. Nun verspricht diese Inhaltsangabe keine hochdramatischen Entwicklungen. Scully überredet Mulder dazu, dem FBI zu helfen und beide werden anschließend in die Ermittlungen hineingezogen, bei denen ein psychisch begabter, sexuell vorbestrafter Priester auf der Suche nach einem verschwundenen Agent hilft. Doch hinter dem Fall verbirgt sich weit mehr als eine bloße Entführung, vielmehr ein dunkles Geheimnis. Keine Aliens. Keine Wurm- oder Bienenmänner. I Want to Believe ist ziemlich ruhig in seiner Erzählstruktur und geht damit eher in Richtung solcher Episoden wie The Jersey Devil oder Our Town.
Wer also keine Version von Independence Day mit Mulder und Scully an Stelle von Will Smith und Jeff Goldblum erwartet, kann durchaus Gefallen am neuen X Files-Film finden. Zwar dürfte der Film von Nichtkennern der Serie nicht uneingeschränkt verstanden werden, doch halten sich die Referenzen zu dieser in Grenzen. Ein bärtiger Mulder im Exil spricht zu Beginn kurz den Schauprozess gegen ihn an, motiviert wird er während seiner Involvierung zu einem Großteil vom Verlust seiner Schwester Samantha. Auch Mulder und Scullys Sohn William wird in einem Nebensatz erwähnt und dient der Erklärung für Scullys medizinische Skeptik. Die wiederum ist weitaus weniger störend, wie von manchem Rezensenten vorgeworfen, vielmehr ist sie eine logische Fortführung der Serienfigur.
Eine gläubige Frau, die im Feld der Medizin arbeitet, sieht sich mit einem kranken Kind konfrontiert, welches theoretisch vom Alter her auch ihr eigenes sein könnte. Irgendwo da draußen, da lauert nicht (nur) die Wahrheit, sondern da befindet sich auch William. In der Obhut fremder Menschen. Was wäre nun, wenn William im Krankenhaus wäre und sein Leben gerettet werden könnte? Sprengt das die Grenzen von Scullys Glauben und offenbart neue Methoden wie die Stammzellenforschung? Carter gelingt es, die Sandhoff-Thematik nicht zur bloßen Nebenhandlung verkommen zu lassen, sondern die Fäden am Ende geschickt zusammen zu führen. Dass Scully zweifelt, ist im Kontext ihres Charakters nur nachvollziehbar und ihr Verhalten im Film somit authentisch.
Auch die Beziehung zwischen Scully und Mulder wird in dieser Form sehr schön dargestellt, inklusive Kuss und allem drumherum. Besonders schön arbeitete Carter zudem heraus, wie Scully Mulder erst überzeugen muss, Whitney zu helfen, nur um mit anzusehen, wie dieser sich schon kurz darauf in deren Ermittlungen zu verlieren droht. “This isn’t my life anymore, Mulder. I’m done chasing monsters in the dark“, wirft sie ihm (und zugleich den Alien-fixierten Fans) in einem Moment an den Kopf und stellt ihn vor die Wahl. Entweder die X-Akte oder ich. Und Mulder bleibt sich treu, so wie er es immer getan hat. Er könne nicht ändern wer er sei, meint er, es liege in seinem Naturell. Agenten wie Drummy fehlt für solche Situationen die Geduld, die Toleranz und der Glaube an die Sache.
An den pädophilen Vater Joe geht Mulder im Gegensatz zu Scully mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor heran. Als sie dessen Wohnheim besuchen, rät Mulder grinsend davon ab, den Aktivitätenraum zu betreten. Es ist der alte Mulder, wie man ihn aus der ersten und zweiten Staffel kennt. Dass Father Joe ein Schwindler ist, glaubt Mulder zu keinem Zeitpunkt. Vielmehr ist er kurz darauf der einzige, der weiterhin am kastrierten Straftäter festhält. Bezüglich dessen Persönlichkeit muss sich Carter dann allerdings doch den Vorwurf gefallen lassen, etwas schwach gearbeitet zu haben. Man erfährt wenig bis gar nichts über Father Joe, seine Motivation und seinen Kummer. Lediglich gegenüber Scully öffnet er sich in ein, zwei Szenen, während er Mulder wenig offen begegnet.
Ähnlich eindimensional geraten die Agenten Whitney und Drummy, Letzterer mit Rapper Xzibit zudem absolut fehlbesetzt. Nur weil man eine Show auf MTV moderiert, hat man noch lange nicht das Talent zum Schauspieler. Hier hätte man durchaus auf andere Darsteller (z.B. Richard T. Jones oder Malcolm Jamall-Warner) zurückgreifen können. Zudem ist Drummy eine überflüssige Figur, nur am Nörgeln und Meckern, kulminierend in einer Szene, die seine ganze Inkompetenz offenbart. Vermutlich fungiert er lediglich als Yang zu Whitneys Yin. Doch auch die bleibt blass, setzt sich oftmals obschon Leiterin des Teams nicht wirklich gegen Drummy durch und konterkariert im Film selbst die Emanzipation der Frau, die Scully in den vorangegangen neun Jahren repräsentierte.
Immerhin ist Whitney keine so undankbare Figur wie Monica Reyes und Peet vermag sie problemlos mit etwas Leben zu füllen. Nur spielen die eigentlichen FBI-Agenten gar keine Rolle, verkommen lediglich zum Anstoß des Steines. Es ermittelt Mulder, gerne auch mal mit Scullys Unterstützung. Die interessante Konstellation dabei ist, dass sie nun keine Agenten mehr sind. So gewinnt auch das Filmfinale allein dadurch viel Spannung, dass Mulder ohne Dienstwaffe agieren muss. Und auch sonst lebt I Want to Believe von seinem Spiel gegen die Zeit. Dass hier einige Logiklöcher auftreten, nimmt man Carter nicht wirklich übel, da sie für das große Ganze des Films eine untergeordnete Rolle spielen. Vordergründig geht es in dieser X-Akte um eine Entführung mit übernatürlicher Note.
Mit I Want to Believe ist Carter ein kleiner, stiller Thriller gelungen, der in seinem Finale in Sachen X Files richtig aufdreht, zuvor aber nicht minder funktioniert. Zwar sind sechs Jahre vergangen und die Figuren etwas reifer und eingerostet, wenn Mulders Appetit jedoch erstmal geweckt ist, beginnt der Film ab dem zweiten Akt enorm Spaß zu machen. Wie eine überzeugende Serien-Doppelfolge eben. Mark Snows Musikuntermalung ist dabei erstaunlich zurückhaltend und auch die Selbstironie steht diesmal nicht im Vordergrund. Was verwundert und zugleich erfreut: Der Film erzählt eine Geschichte über Scully, obschon die meiste Zeit Mulder zu sehen ist. Dessen Wandlungen waren jedoch stets minimal, immer war es die Skeptikerin Scully, die im Konflikt – meist mit sich selbst – war.
Nicht nur Mulders Beteiligung an der X-Akte, sondern auch der Sandhoff-Fall belastet sie. Die Verbindung beider Punkte gibt dann den Ausschlag. “Don’t give up“, erklärt er Father Joe zu einem Zeitpunkt im Film, dessen Beititel auch primär Scullys Konflikt anspricht. Sicherlich begeht Carter mit I Want to Believe keinen Quantensprung, aber das Schneesetting erzeugt eine passende wie gelungene Atmosphäre und die Rückkehr von Scully und Mulder weckt Nostalgie. Letztlich ist der neue X Files-Film zwar nicht außerordentlich spannend, aber bemerkenswert konsequent inszeniert. Wo X Files draufsteht ist unterm Strich auch X Files drin. Außer man erwartet kleine grüne Männchen. In dem Fall scheitert nicht der Film, sondern der Zuschauer an seinen Erwartungen.
7/10 - in anderer Form erschienen bei Wicked-Vision
Hm, ich mag ja Fox und Mulder auch sehr gern, zumal ich ihr erstes Kinoabenteuer gar nicht so übel fand wie die meisten anderen. Werde ich mir dann vielleicht doch eher zu Gemüte führen als ich nach den durchwachsenen Kritiken glauben wollte.
AntwortenLöschenEin gutes Review gegen 10 000 schlechte, pass auf Tumi, wem du dein vertrauen schenkst... *dumdidum*
AntwortenLöschenWenn es danach ginge wäre Wetten daß? eine super Unterhaltungsshow;)
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