It’s sparkling.
Über Männer und Torschlusspanik gibt es unzählige Bücher, Lieder oder Filme. Die meisten Menschen arbeiten darauf hin, dass sie eines Tages den Partner fürs Leben finden. Mit dem sich ein Haus und eine Familie gründen und eine emotionale Geborgenheit erzeugen lässt. Und irgendwann beginnt man(n) zu realisieren, was man dafür aufgegeben hat oder musste. Der Entschluss eine Entscheidung für den Rest seines Lebens zu treffen fällt vielen Männern (laut Klischee) nicht leicht. ”I've been thinking about my life lately, and everything feels pretty planned out. There's no more surprises”, resümiert Michael (Zach Braff) über seine augenblickliche Lage.
In The Last Kiss hat er alles, was er sich im Kindesalter gewünscht hat. Einen tollen Job als Architekt, ein schickes und abgeschieden gelegenes Haus, ein nettes Auto, eine hübsche und intelligente Freundin in Jenna (Jacinda Barrett), sowie eine Gruppe von guten Freunden, mit denen er teilweise sogar seit der Vorschule bereits befreundet ist. Was sich ihm nun eröffnet, ist ein Paradoxon. Obschon er alles hat, was er sich wünschen kann, wirkt er nicht glücklich. Und sei es nur, weil dadurch, dass er alles hat, ihm keine Wünsche mehr offen stehen. Nichts, was ihn noch erwarten würde oder das er sich erfüllen könnte. Keine Überraschungen mehr.
Man merkt es Michael zu Beginn des Filmes bereits an, dass er allem Anschein nach eine Fassade aufrecht zu erhalten versucht. Ein umher wandernder Blick führt zu einer schuldigen Abwendung von einem Reklame-Model und am Esstisch der designierten Schwiegereltern wirkt er irgendwie deplatziert, als Jennas Mutter Anna (Blythe Danner) ihm lobend wie einen Hund tätschelt, nachdem sie und ihr Mann Stephen (Tom Wilkinson) erfahren, dass das junge Paar sein erstes Kind erwartet. Später wird Anna es dann wiederum ihrem Mann zum Vorwurf machen, dass er sie nicht so begehrenswert ansieht, wie Michael es bei Jenna tut.
Was hinsichtlich seiner Einführung in die Geschichte Bände spricht für die Beziehung zwischen Anna und Stephen. Ohnehin ist Tony Goldwyns The Last Kiss, eine Adaption des italienischen Filmes L’ultimo bacio von Gabriele Muccino, eine Darstellung von offensichtlich gescheiterten Beziehungen. Kein Paar wirkt wirklich glücklich und selbst Mark, einer der Freunde, der kurz vor seiner Hochzeit steht, schaut sich gierig satt an zwei Stripperinnen, die an seinem Junggesellenabschied auftreten. Die Ehe wird von Drehbuchautor Paul Haggis hier weniger wie ein Hort der Geborgenheit skizziert, sondern eher als ein emotionales Gefängnis.
Genauso wie die Beziehung zwischen Anna und Stephen eingeschlafen ist, verhält es sich auch mit ihren Ebenbildern aus Michaels Freundeskreis. Izzy (Michael Weston) wurde gerade von seiner Langzeitfreundin sitzen gelassen und Chris (Casey Affleck) hat sich nach der Geburt seines Sohnes von seiner Frau (Lauren Lee Smith) auseinandergelebt. Um wenigstens etwas Ruhe zu kriegen, verbarrikadiert er sich im Bad, wenn er nicht absichtlich länger in der Arbeit bleibt, um dem Trubel zu Hause aus dem Weg zu gehen. Es ist dann Womanizer Kenny (Eric Christian Olsen), der am glücklichsten wirkt, da er scheinbar keine Beziehung führt.
Als ihm seine Affäre ihre Eltern vorstellen will, ergreift er panisch die Flucht. “Everyone I know is having a crisis“, stellt Kim (Rachel Bilson) auf Marks Hochzeit dann fest. Als Studentin und Single hat sie ihr ganzes Leben noch vor sich. Es gibt keine festen Pläne und keine Bestimmungen für sie. Wehmütig blickt Michael auf seine Zeit an der Universität zurück und gibt zugleich zu, schon damals viel zu ernst gewesen zu sein. Kim personifestiert für ihn nun die Möglichkeit, eine - oder mehrere - Optionen im Leben offen stehen zu haben. Und Kim selbst stellt eine Überraschung in seinem eigenen Leben dar. Etwas, das er nicht geplant hatte.
Trotz der Tatsache, dass Zach Braffs Michael als moralisches Arschloch präsentiert wird, der seine scheinst perfekte und zudem schwangere Freundin betrügt, kommt man nicht umhin, seine Handlungen nachvollziehen zu können. Schon alleine deshalb, da jemand wie Kim sich ungeniert für ihn interessiert, was eine Spiegelung im alternativen Ende des Filmes findet, wenn Jenna dasselbe widerfährt. “Life is pretty much in the grays for the most part and if you insist always on black and white... you are going to be very unhappy”, rekapituliert Anna für ihre Tochter am Ende des Films, als diese von Michaels Affäre mit Kim erfährt.
Es ist ein deprimierend-depressives Bild, welches Haggis und Goldwyn in The Last Kiss von der Institution Ehe und Beziehungen im Allgemeinen zeichnen. Und wahrscheinlich ist es ein authentisches Bild von der heutigen Gesellschaft. Nicht so sehr, weil - wie Kim meint - die Ehe in Zeiten erfunden wurde, als die Lebenserwartung nicht allzu hoch (und somit die Ehe an sich nicht sonderlich lang) war, sondern es eine Frage der Einstellung und Bereitschaft von Menschen zu sein scheint. Was man dem Film nun vorwerfen kann, ist die Darstellung der Beziehungen in ihren Endzügen, ohne die Erklärung für den Auslöser des Krankheitsverlaufs.
Wieso ist die Beziehung von Anna und Stephen eingerostet? Wann haben sich Chris und Lisa auseinandergelebt? The Last Kiss beantwortet diese Fragen nicht und gibt auch keine Lösungsvorschläge vor. Außer, dass man sich mit den Grauzonen (die hier als Affären der Partner dargestellt werden) anfreunden muss. Hoffnungsvoll wirkt das nicht, aber bei einer Scheidungsrate von 40 Prozent allein in den USA im vergangenen Jahr wohl der einzige Ausblick für den polygamen Menschen in der Institution Ehe. Kongeniel ergänzt bei der Erzählung von Michaels Geschichte werden Goldwyns Bilder dann von Zach Braffs Musikkompilation zum Film.
“A simple mistake starts the hardest time/I promise I'll do anything you ask...this time” singen Snow Patrol zu Beginn vorausschauend in ihrem Lied Chocolate, während eine Parallelmontage der gescheiterten Beziehungen von Imogen Heaps Hide and Seek mit den Worten “Where are we? What the hell is going on?“ unterlegt wird. Noch treffender fasst schließlich Coldplays Warning Sign die Ereignisse zusammen, wenn Chris Martin Sätze singt wie “I started looking and the bubble burst“ oder “I'm tired, I should not have let you go“. Wie zuvor in seinem Debütfilm Garden State beweist Braff sein Händchen für Ausdrucksstarke alternative Musik.
Dass es Goldwyn und Haggis schaffen, neben der Beziehung von Jenna und Michael auch die der anderen Pärchen ausreichend informativ zu beleuchten, ohne dass dies den Erzählfluss der eigentlichen Haupthandlung stört, ist wahrscheinlich ihr größter Verdienst. Zudem ist ihnen eine glaubhafte Besetzung der Figuren gelungen, wobei allerdings die beiden Leads - Zach Braff und Rachel Bilson - im Vergleich zum Rest etwas abfallen. Ein Sonderlob gebührt dabei Jacinda Barrett, die ihre schauspielerischen Ursprünge in eine der Ausgaben von MTV’s The Real World hat, was hinsichtlich ihres vortrefflichen Spiels überrascht.
Auch die Entscheidung für das offene Ende (das zumindest uneindeutiger ausfällt wie das alternative Ende) fügt sich zur restlichen Stimmung des Filmes, der inhaltlich für Hollywood-Verhältnisse sehr inkonsequent ist. Vermutlich einer der Gründe, weshalb dem Film an den Kassen kein Erfolg beschert war. Als Gesamtkonstrukt gefällt The Last Kiss dabei weniger wegen seiner philosophischen Ansätze über Beziehungen, denn aufgrund seines Versuchs, eine Momentaufnahme einer zerfahrenen Beziehung sein zu wollen. Somit ist auch der Film selbst am Ende nicht schwarz oder weiß, sondern grau. Und damit authentisch, was nicht auf viele Filme zutrifft.
Über Männer und Torschlusspanik gibt es unzählige Bücher, Lieder oder Filme. Die meisten Menschen arbeiten darauf hin, dass sie eines Tages den Partner fürs Leben finden. Mit dem sich ein Haus und eine Familie gründen und eine emotionale Geborgenheit erzeugen lässt. Und irgendwann beginnt man(n) zu realisieren, was man dafür aufgegeben hat oder musste. Der Entschluss eine Entscheidung für den Rest seines Lebens zu treffen fällt vielen Männern (laut Klischee) nicht leicht. ”I've been thinking about my life lately, and everything feels pretty planned out. There's no more surprises”, resümiert Michael (Zach Braff) über seine augenblickliche Lage.
In The Last Kiss hat er alles, was er sich im Kindesalter gewünscht hat. Einen tollen Job als Architekt, ein schickes und abgeschieden gelegenes Haus, ein nettes Auto, eine hübsche und intelligente Freundin in Jenna (Jacinda Barrett), sowie eine Gruppe von guten Freunden, mit denen er teilweise sogar seit der Vorschule bereits befreundet ist. Was sich ihm nun eröffnet, ist ein Paradoxon. Obschon er alles hat, was er sich wünschen kann, wirkt er nicht glücklich. Und sei es nur, weil dadurch, dass er alles hat, ihm keine Wünsche mehr offen stehen. Nichts, was ihn noch erwarten würde oder das er sich erfüllen könnte. Keine Überraschungen mehr.
Man merkt es Michael zu Beginn des Filmes bereits an, dass er allem Anschein nach eine Fassade aufrecht zu erhalten versucht. Ein umher wandernder Blick führt zu einer schuldigen Abwendung von einem Reklame-Model und am Esstisch der designierten Schwiegereltern wirkt er irgendwie deplatziert, als Jennas Mutter Anna (Blythe Danner) ihm lobend wie einen Hund tätschelt, nachdem sie und ihr Mann Stephen (Tom Wilkinson) erfahren, dass das junge Paar sein erstes Kind erwartet. Später wird Anna es dann wiederum ihrem Mann zum Vorwurf machen, dass er sie nicht so begehrenswert ansieht, wie Michael es bei Jenna tut.
Was hinsichtlich seiner Einführung in die Geschichte Bände spricht für die Beziehung zwischen Anna und Stephen. Ohnehin ist Tony Goldwyns The Last Kiss, eine Adaption des italienischen Filmes L’ultimo bacio von Gabriele Muccino, eine Darstellung von offensichtlich gescheiterten Beziehungen. Kein Paar wirkt wirklich glücklich und selbst Mark, einer der Freunde, der kurz vor seiner Hochzeit steht, schaut sich gierig satt an zwei Stripperinnen, die an seinem Junggesellenabschied auftreten. Die Ehe wird von Drehbuchautor Paul Haggis hier weniger wie ein Hort der Geborgenheit skizziert, sondern eher als ein emotionales Gefängnis.
Genauso wie die Beziehung zwischen Anna und Stephen eingeschlafen ist, verhält es sich auch mit ihren Ebenbildern aus Michaels Freundeskreis. Izzy (Michael Weston) wurde gerade von seiner Langzeitfreundin sitzen gelassen und Chris (Casey Affleck) hat sich nach der Geburt seines Sohnes von seiner Frau (Lauren Lee Smith) auseinandergelebt. Um wenigstens etwas Ruhe zu kriegen, verbarrikadiert er sich im Bad, wenn er nicht absichtlich länger in der Arbeit bleibt, um dem Trubel zu Hause aus dem Weg zu gehen. Es ist dann Womanizer Kenny (Eric Christian Olsen), der am glücklichsten wirkt, da er scheinbar keine Beziehung führt.
Als ihm seine Affäre ihre Eltern vorstellen will, ergreift er panisch die Flucht. “Everyone I know is having a crisis“, stellt Kim (Rachel Bilson) auf Marks Hochzeit dann fest. Als Studentin und Single hat sie ihr ganzes Leben noch vor sich. Es gibt keine festen Pläne und keine Bestimmungen für sie. Wehmütig blickt Michael auf seine Zeit an der Universität zurück und gibt zugleich zu, schon damals viel zu ernst gewesen zu sein. Kim personifestiert für ihn nun die Möglichkeit, eine - oder mehrere - Optionen im Leben offen stehen zu haben. Und Kim selbst stellt eine Überraschung in seinem eigenen Leben dar. Etwas, das er nicht geplant hatte.
Trotz der Tatsache, dass Zach Braffs Michael als moralisches Arschloch präsentiert wird, der seine scheinst perfekte und zudem schwangere Freundin betrügt, kommt man nicht umhin, seine Handlungen nachvollziehen zu können. Schon alleine deshalb, da jemand wie Kim sich ungeniert für ihn interessiert, was eine Spiegelung im alternativen Ende des Filmes findet, wenn Jenna dasselbe widerfährt. “Life is pretty much in the grays for the most part and if you insist always on black and white... you are going to be very unhappy”, rekapituliert Anna für ihre Tochter am Ende des Films, als diese von Michaels Affäre mit Kim erfährt.
Es ist ein deprimierend-depressives Bild, welches Haggis und Goldwyn in The Last Kiss von der Institution Ehe und Beziehungen im Allgemeinen zeichnen. Und wahrscheinlich ist es ein authentisches Bild von der heutigen Gesellschaft. Nicht so sehr, weil - wie Kim meint - die Ehe in Zeiten erfunden wurde, als die Lebenserwartung nicht allzu hoch (und somit die Ehe an sich nicht sonderlich lang) war, sondern es eine Frage der Einstellung und Bereitschaft von Menschen zu sein scheint. Was man dem Film nun vorwerfen kann, ist die Darstellung der Beziehungen in ihren Endzügen, ohne die Erklärung für den Auslöser des Krankheitsverlaufs.
Wieso ist die Beziehung von Anna und Stephen eingerostet? Wann haben sich Chris und Lisa auseinandergelebt? The Last Kiss beantwortet diese Fragen nicht und gibt auch keine Lösungsvorschläge vor. Außer, dass man sich mit den Grauzonen (die hier als Affären der Partner dargestellt werden) anfreunden muss. Hoffnungsvoll wirkt das nicht, aber bei einer Scheidungsrate von 40 Prozent allein in den USA im vergangenen Jahr wohl der einzige Ausblick für den polygamen Menschen in der Institution Ehe. Kongeniel ergänzt bei der Erzählung von Michaels Geschichte werden Goldwyns Bilder dann von Zach Braffs Musikkompilation zum Film.
“A simple mistake starts the hardest time/I promise I'll do anything you ask...this time” singen Snow Patrol zu Beginn vorausschauend in ihrem Lied Chocolate, während eine Parallelmontage der gescheiterten Beziehungen von Imogen Heaps Hide and Seek mit den Worten “Where are we? What the hell is going on?“ unterlegt wird. Noch treffender fasst schließlich Coldplays Warning Sign die Ereignisse zusammen, wenn Chris Martin Sätze singt wie “I started looking and the bubble burst“ oder “I'm tired, I should not have let you go“. Wie zuvor in seinem Debütfilm Garden State beweist Braff sein Händchen für Ausdrucksstarke alternative Musik.
Dass es Goldwyn und Haggis schaffen, neben der Beziehung von Jenna und Michael auch die der anderen Pärchen ausreichend informativ zu beleuchten, ohne dass dies den Erzählfluss der eigentlichen Haupthandlung stört, ist wahrscheinlich ihr größter Verdienst. Zudem ist ihnen eine glaubhafte Besetzung der Figuren gelungen, wobei allerdings die beiden Leads - Zach Braff und Rachel Bilson - im Vergleich zum Rest etwas abfallen. Ein Sonderlob gebührt dabei Jacinda Barrett, die ihre schauspielerischen Ursprünge in eine der Ausgaben von MTV’s The Real World hat, was hinsichtlich ihres vortrefflichen Spiels überrascht.
Auch die Entscheidung für das offene Ende (das zumindest uneindeutiger ausfällt wie das alternative Ende) fügt sich zur restlichen Stimmung des Filmes, der inhaltlich für Hollywood-Verhältnisse sehr inkonsequent ist. Vermutlich einer der Gründe, weshalb dem Film an den Kassen kein Erfolg beschert war. Als Gesamtkonstrukt gefällt The Last Kiss dabei weniger wegen seiner philosophischen Ansätze über Beziehungen, denn aufgrund seines Versuchs, eine Momentaufnahme einer zerfahrenen Beziehung sein zu wollen. Somit ist auch der Film selbst am Ende nicht schwarz oder weiß, sondern grau. Und damit authentisch, was nicht auf viele Filme zutrifft.
8.5/10
Hatte mir auch ziemlich gut gefallen, wenngleich du die Sache auch einen Tick euphorischer siehst, als ich.
AntwortenLöschenIch mag den Film trotz Braff nicht. Ich kann die Situation und Motivation für Braffs Figur überhaupt nicht verstehen. Über was regt dir Mann sich überhaupt auf? Er ist verheiratet, bekommt ein Kind, hat treue Freunde und gut situierte Eltern?, ist gesund etc.
AntwortenLöschenIch kann die Situation und Motivation für Braffs Figur überhaupt nicht verstehen.
AntwortenLöschenDu bist ja auch noch recht jung, vielleicht wird es dir klar, wenn du älter wirst ;-)
nur weil es einem nach aussen gut geht, zumindest finanziell und gesellschaftlich, darf man keine Probleme haben. Die Argumentation hat mich schon beim "Fall" Deisler massiv gestört.
AntwortenLöschenNatürlich darf man, aber wenn man daraus ein Film dreht, dann sieht der eben so unmissverstädnlich wie hier aus.
AntwortenLöschen@Flo
Ach, als wärst du viel älter als ich ;-)
Naja, ich denke Leute um die 30 können sich da etwas besser hineindenken, als Jugendliche, die grad ihr Abi gemacht haben. Die Zielgruppe dürfte wohl durchaus über 20 Jahren gelegen haben. Ich konnte Braffs Figur verstehen, was nicht heißt, dass ich genauso gehandelt hätte, aber sein Verhalten war nachvollziehbar. Ich habe es im Text ja auch angesprochen und der Film tut es direkt zu Beginn, dass er sich im Klaren ist, dass er einen tollen Job, ein tolles Haus, eine tolle Freundin hat. Aber wenn man "alles" erreicht hat im Leben, was erwartet einen dann noch? Keine Überraschungen mehr, alles ist ausgeplant, insbesondere da er ein Kind auf dem Weg hat. Sprich: Arbeiten, nach Hause kommen, Kind versorgen. Das mag ihm zwar alles sicherlich auch Spaß machen, aber das ist eben so durchstrukturiert. Und als er dann Kim kennen lernt, die quasi als Studentin noch machen kann was sie will, wird er eben ein wenig wehmütig.
AntwortenLöschenWie gesagt, vielleicht denkst du in zehn Jahren anders über den Film :-)
Ähm, ich gehe schon auf Mitte 20 zu ;-)
AntwortenLöschenUnd mein Abi ist auch schon ein paar Jahre her.
Das mit dem Abi war ja nicht auf dich persönlich gemünzt und auf Mitte 20 zugehen ist nochmal was anderes als 30 zu werden. Aber ist am Ende ja auch egal, du fandest den Film nicht (so) gut (wie ich) und fertig. Kommen sicher alle Beteiligten (du, ich, Braff, Haggis, Goldwyn) problemlos mit klar. Und wer weiß, vielleicht schaut er Kaiser Soze den Film nochmal mit 31 und denkt sich plötzlich "Hach ja, verständlich" ;)
AntwortenLöschenZitat von Kaiser_Soze: Über was regt der Mann sich überhaupt auf? Er ist verheiratet, bekommt ein Kind, hat treue Freunde und gut situierte Eltern?, ist gesund etc.
AntwortenLöschenDas sind doch alles Dinge, die uns als erstrebenswert beigebracht wurden. Aber darum geht es nunmal nicht (nur) im Leben... natürlich können diese Zustände jemanden glücklich machen (gerade wenn viele Dinge hart erkämpft sind), aber ich glaube, dass es oft so ist, dass wenn Menschen all dies erreicht haben, sie feststellen, dass sie zu erst einmal die Erwartungen & Hoffnungen, die andere in sie gesteckt haben, erfüllten. Aber macht einen das allein glücklich? Nun müssen sie sich selbst klarwerden, was das eigentlich ist, was sie glücklich macht! Und das ist nicht so einfach!
[Soweit als Ergänzung zum schon gesagten...]
Ich finde den Film sehr gelungen und befürworte es, dass es keine Lösungen oder Gründe, für die hauptsächlich unglücklichen Momentaufnahmen der Beziehungen gibt. Diese sind wahrscheinlich eh so vielseitig und vielschichtig, dass man sie in einem Film nicht ohne weiteres darstellen kann.