Der Schnitt ist ziemlich offensichtlich, man merkt ihn bereits nach wenigen Minuten. Anstatt „I Don’t Want To Wait“ von Paula Cole läuft in den Anfangscredits nunmehr „Run Like Mad“ von Jann Arden. Ein schlechterer Song, der eine schlechtere Qualität der Serie von Kevin Williamson einläutet. Doch die Schuld von Williamson ist das, wenn, nur bedingt. Am Ende der zweiten Staffel, die bereits durch das eine oder andere „schlampige“ Drehbuch hervorstechen konnte, verließ der Schöpfer von Dawson’s Creek die Serie. Die dritte Staffel fällt im Vergleich zu den beiden mehr als gelungenen Vorgänger deutlich ab, aus verschiedenen Gründen. Nicht nur das – in meinen Augen – schlechtere Titellied markiert den Wandel, sondern auch die Dezentralisierung der Serie. Der Fokus rückt von Dawson Leery immer mehr auf Joey Potter, einhergehend mit dem aufkommenden Liebesdreieck. Die Serie büßt viel von ihrer Selbstironie ein, auch etwaige Referenzen, wie sie in Like a Virgin noch auftreten (Risky Business) werden zur Mangelware. Später dreht sich Escape from Witch Island noch in den Sphären eines Blair Witch Project aber damit hat es sich auch schon. Spektakuläre Gaststars warten in dieser Staffel nicht auf, weiß Brittany Daniels (Eve) lediglich seither die Wayans-Brüder Komödien White Chicks und Little Man aufzuweisen. Bekannter dürften Julie Bowen (Lost, Happy Gilmore) und natürlich Michael Pitt sein. Problematisch an der Staffel ist vielleicht auch, dass sie sich ein wenig in ihren Charakteren verläuft. Das ist nicht unbedingt schlecht, auch die anderen Figuren haben es verdient mehr Leben eingehaucht zu bekommen. Jedoch schadet es etwas dem Fluss, da sich auch verschiedene Handlungselemente innerhalb der Staffel wiederholen beziehungsweise sich im Kreis drehen.
Nach dem „Cliffhanger“ der zweiten Staffel (Joey will nie wieder etwas mit Dawson zu tun haben) folgt natürlich in der ersten Episode (Like a Virgin) der sofortige Rückzieher. Dawson (James Van Der Beek) verbrachte den Sommer in Atlanta bei seiner Mutter Gail und als er zurück nach Capeside kommt will ihn Joey (Katie Holmes) wieder haben. Doch Dawson lehnt ab, vielleicht weil er im Bus die mysteriöse Eve (Brittany Daniels) getroffen hat? Diese hat auch einen eher schlechteren und von Joey missbilligten Einfluss auf den Nachwuchsregisseur. Dawson hingegen bittet Pacey (Joshua Jackson) darum, ein Auge auf Joey zu haben – ein Ereignis wird losgetreten. Oder doch nicht? Retrospektiv gesehen etablierte Williamson bereits in den beiden früheren Staffeln unterschwellige Emotionen zwischen Pacey und Joey, zumindest jedoch von Seiten Paceys (Double Date, #110). Die „Affäre“ der beiden dreht sich dann auch etwas im Kreis, bis beide merken, dass sie Gefühle füreinander hegen. Wobei dies bei Pacey bereits frühzeitig der Fall ist, zumindest in der Mitte der Staffel. Geschehen konnte das Ganze deshalb, weil Andie (Meredith Monroe) in ihrer Reha mit einem Mitpatienten geschlafen hat, was ihre Beziehung mit Pacey zum Scheitern brachte. Ihre Beziehung lebt kurzzeitig wieder auf, als Andie versucht Pacey zu manipulieren, doch führt sie letztlich nirgends hin. Für Jen (Michelle Williams) und Jack (Kerr Smith) stehen zwei Liebesabenteuer bevor, die sich jedoch auch eher zaghaft und langsam entwickeln. Besonders im Falle von Jen sehr widersprüchlich, mal hat sie Interesse an Schulanfänger Henry (Michael Pitt), dann aber wieder nicht, wenn es ernster wird. Ähnlich verhält es sich bei Mitch (John Wesley Shipp) und Gail (Mary-Margaret Humes), die mal hü und mal hott machen, ehe sie schließlich wieder zusammen landen und in der finalen Episode True Love erneut heiraten. Das große Motto der dritten Staffel ist somit: Liebeschaos.
Nach dem „Cliffhanger“ der zweiten Staffel (Joey will nie wieder etwas mit Dawson zu tun haben) folgt natürlich in der ersten Episode (Like a Virgin) der sofortige Rückzieher. Dawson (James Van Der Beek) verbrachte den Sommer in Atlanta bei seiner Mutter Gail und als er zurück nach Capeside kommt will ihn Joey (Katie Holmes) wieder haben. Doch Dawson lehnt ab, vielleicht weil er im Bus die mysteriöse Eve (Brittany Daniels) getroffen hat? Diese hat auch einen eher schlechteren und von Joey missbilligten Einfluss auf den Nachwuchsregisseur. Dawson hingegen bittet Pacey (Joshua Jackson) darum, ein Auge auf Joey zu haben – ein Ereignis wird losgetreten. Oder doch nicht? Retrospektiv gesehen etablierte Williamson bereits in den beiden früheren Staffeln unterschwellige Emotionen zwischen Pacey und Joey, zumindest jedoch von Seiten Paceys (Double Date, #110). Die „Affäre“ der beiden dreht sich dann auch etwas im Kreis, bis beide merken, dass sie Gefühle füreinander hegen. Wobei dies bei Pacey bereits frühzeitig der Fall ist, zumindest in der Mitte der Staffel. Geschehen konnte das Ganze deshalb, weil Andie (Meredith Monroe) in ihrer Reha mit einem Mitpatienten geschlafen hat, was ihre Beziehung mit Pacey zum Scheitern brachte. Ihre Beziehung lebt kurzzeitig wieder auf, als Andie versucht Pacey zu manipulieren, doch führt sie letztlich nirgends hin. Für Jen (Michelle Williams) und Jack (Kerr Smith) stehen zwei Liebesabenteuer bevor, die sich jedoch auch eher zaghaft und langsam entwickeln. Besonders im Falle von Jen sehr widersprüchlich, mal hat sie Interesse an Schulanfänger Henry (Michael Pitt), dann aber wieder nicht, wenn es ernster wird. Ähnlich verhält es sich bei Mitch (John Wesley Shipp) und Gail (Mary-Margaret Humes), die mal hü und mal hott machen, ehe sie schließlich wieder zusammen landen und in der finalen Episode True Love erneut heiraten. Das große Motto der dritten Staffel ist somit: Liebeschaos.
Von ihrem Inhalt her weiß die dritte Staffel weniger zu überzeugen. Die große Einführung von Eve und ihrer Vergangenheit als Jens Halbschwester findet keine dramatische Auflösung und wird im Kanon der Serie auch nie mehr erwähnt werden. Auch die Lösung der beiden Beziehungen von Dawson und Joey sowie Andie und Pacey wirkt ziemlich schlampig. Die Entscheidung des vorigen Staffelfinales spielt kaum eine Rolle, warum Joey sich so schnell besonnen hat und weshalb Dawson sich verwehrt, bleibt unklar. Selbiges gilt für das andere Paar. Andie ist ziemlich schnell gesund, ist aber fremdgegangen. Pacey kann dies nicht verzeihen, der Figur fehlt jegliches Verständnis, dass sie in der zweiten Staffel ausgezeichnet hatte. Ironischerweise wird ihr dieses selbst am Ende der dritten Staffel nicht zuteil. Ebenso unverständlich wie die Einführung von Eve ist eine Ablenkung zwischen Pacey und Jen. Beide versuchen eine Sexbeziehung, die nicht in die Gänge kommen will. Wohin dies führen soll(te) und was man damit bezweckte, scheinen auch die Autoren nicht gewusst zu haben. Vielmehr propagieren sie das amerikanische Fernsehserienklischee a la Melrose Place, in welchem jeder mal etwas mit jedem gehabt haben muss. Ganz vorne in der „Schlampen“-Rangliste befindet sich nun Joey, die mit jedem Typen aus ihrem Freundeskreis sexuelle Erlebnisse gehabt hat. Von der unschuldigen Joey Potter aus Staffel Eins ist hier nicht mehr viel zu sehen. Ihre „sexuellen Eskapaden“ werden in den letzten beiden Staffeln zunehmen.
Ohne Kevin Williamson fehlt Dawson’s Creek in der dritten Staffel irgendwie die Richtung, in welche sich die Serie entwickeln soll. Die Beziehungsdramen, insbesondere zwischen Jen und Henry, nerven mit der Zeit, da sie stagnieren. Auch die Charakterentwicklungen drehen sich im Kreis, viel propagiertes Erwachsenensein scheitert an jugendlichem Gedöns. Dabei sind die Figuren weitaus reifer, das haben sie in den vorigen Staffeln gezeigt. Vor allem das ewige Heckmeck zwischen Dawson und Joey überbeansprucht nicht nur die Nerven von Pacey, sondern auch vom Zuschauer. Weitaus gelungener ist in dieser Staffel Jack, der sich quasi emanzipiert. Es verwundert zwar, dass dieselben Teenager, die ihn in der Staffel zuvor wegen seiner Homosexualität gehänselt haben ihn nun als Football-Star feiern, aber das kann man unter den Tisch fallen lassen. Er findet sich als akzeptierter Mensch, nicht nur von seinen Mitschülern, sondern auch seinem Vater. Zudem hat er mit Ethan seine erste schwule Liebe, wenn auch am Ende eher unglücklich. Diese Storyentwicklung weiß im Gegensatz zu den anderen (Dawson & Eve/Nikki, Joey & A.J., Jen & Henry) zumindest zu unterhalten ohne zugleich zu nerven. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass die Serie sprichwörtlich etwas mehr Farbe bekommt. Traurig, dass es ethnische Minderheiten nicht wirklich ins amerikanische Fernsehen schaffen, so wartet Capeside im Grunde fast völlig frei von solchen auf. Keine Afroamerikaner, keine Latinos, keine Asiaten und nicht einmal Juden – bloß Jack, als einziger Homosexueller. Etwas Abwechslung bringen hier Nikki Green (Bianca Lawson) und ihr Vater, der neue Schulrektor (Obba Babatundé). Dennoch bleibt Dawson’s Creek meist frei von allem was nicht kaukasisch ist und reiht sich somit ein in andere Serien, wo dies der Fall ist („Friends“, How I Met Your Mother, etc.). Viele Folgen dümpeln vor sich hin, wirklich gute Episoden gibt es eigentlich nur drei Bezeichnenderweise sind zwei davon aufeinander folgend und mit dem Outing von Joey und Pacey thematisiert (Stolen Kisses & The Longest Day). Neben diesen beiden weiß auch A Weekend in the Country zu überzeugen, der Rest ist meist durchschnittlich. Man fragt sich, was gewesen wäre, hätte Williamson die Serie nicht verlassen.
8/10
Ohne Kevin Williamson fehlt Dawson’s Creek in der dritten Staffel irgendwie die Richtung, in welche sich die Serie entwickeln soll. Die Beziehungsdramen, insbesondere zwischen Jen und Henry, nerven mit der Zeit, da sie stagnieren. Auch die Charakterentwicklungen drehen sich im Kreis, viel propagiertes Erwachsenensein scheitert an jugendlichem Gedöns. Dabei sind die Figuren weitaus reifer, das haben sie in den vorigen Staffeln gezeigt. Vor allem das ewige Heckmeck zwischen Dawson und Joey überbeansprucht nicht nur die Nerven von Pacey, sondern auch vom Zuschauer. Weitaus gelungener ist in dieser Staffel Jack, der sich quasi emanzipiert. Es verwundert zwar, dass dieselben Teenager, die ihn in der Staffel zuvor wegen seiner Homosexualität gehänselt haben ihn nun als Football-Star feiern, aber das kann man unter den Tisch fallen lassen. Er findet sich als akzeptierter Mensch, nicht nur von seinen Mitschülern, sondern auch seinem Vater. Zudem hat er mit Ethan seine erste schwule Liebe, wenn auch am Ende eher unglücklich. Diese Storyentwicklung weiß im Gegensatz zu den anderen (Dawson & Eve/Nikki, Joey & A.J., Jen & Henry) zumindest zu unterhalten ohne zugleich zu nerven. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass die Serie sprichwörtlich etwas mehr Farbe bekommt. Traurig, dass es ethnische Minderheiten nicht wirklich ins amerikanische Fernsehen schaffen, so wartet Capeside im Grunde fast völlig frei von solchen auf. Keine Afroamerikaner, keine Latinos, keine Asiaten und nicht einmal Juden – bloß Jack, als einziger Homosexueller. Etwas Abwechslung bringen hier Nikki Green (Bianca Lawson) und ihr Vater, der neue Schulrektor (Obba Babatundé). Dennoch bleibt Dawson’s Creek meist frei von allem was nicht kaukasisch ist und reiht sich somit ein in andere Serien, wo dies der Fall ist („Friends“, How I Met Your Mother, etc.). Viele Folgen dümpeln vor sich hin, wirklich gute Episoden gibt es eigentlich nur drei Bezeichnenderweise sind zwei davon aufeinander folgend und mit dem Outing von Joey und Pacey thematisiert (Stolen Kisses & The Longest Day). Neben diesen beiden weiß auch A Weekend in the Country zu überzeugen, der Rest ist meist durchschnittlich. Man fragt sich, was gewesen wäre, hätte Williamson die Serie nicht verlassen.
8/10
Ich will nix zu DawsonCreek sagen, weils mir eh net gefällt :-)
AntwortenLöschenAber wo bleiben die reviews über Tales from the crypt, Seul contre tous und und und :-) Alles muss man selber machen :-) HAHAHHA
Traurig, dass es ethnische Minderheiten nicht wirklich ins amerikanische Fernsehen schaffen, so wartet Capeside im Grunde fast völlig frei von solchen auf. Keine Afroamerikaner, keine Latinos, keine Asiaten und nicht einmal Juden – bloß Jack, als einziger Homosexueller.
AntwortenLöschenDen Satz solltest du echt noch mal überdenken. ;)
Korrektur: In den USA lief von der ersten Staffel an immer shcon Paula Coles Song im Vorspann. Für Europa und (glaube auch Asien) haben die Produzenten sich allerdings für Jann Ardens Song im Vorspann entschieden, jedoch nur in der ersten Staffel. Ab der zweiten lief DC weltweit mit dme Paula Cole-Song vorneweg.
Für die DVD-VÖ wurde das erneut geändert: Da wurde gleich von der ersten Season an das Paula Cole-Thema gewählt, allerdings änderte man das dan kurioserweise ab der dritten in der englischne Fassung zum Jan Arden-Song, den man bis dato ja nur aus den europäischen TV-Austrahlungen der ersten Season kannte.
Wie dem auch sei, deine Anmerkung bezieht sich offenbar auf die DVD-VÖ und englische Tonspur, aber die schaue ich wegen der ganzen veränderten Songs sowieso nur ungern. Auf Deutsch ist alles beim alten geblieben.
Ach ja, die dritte finde ich super. Hat zwar arge Startschwierigkeiten, wird aber immer besser. Habe die ganze Staffel mindestens 10mal gesehen.
@marc: Hey, ho, let's go. TALES hab ich weder geschaut noch kopiert und die anderen Filme bisher noch nicht gesehen, hab hier ja gar keinen Fernseher, etc. Gedulde dich also noch ;)
AntwortenLöschen@Vega: Bei der Überdenkung des Satzes musst du mir noch mal helfen, du weißt doch, ich bin im Kopf nicht so gescheit wie du ;)
Ja, der Satz ist wirklich schön:) Aber ich weiß ja wie Du es meinst, hoffe ich doch zumindest.;)
AntwortenLöschenWie gesagt, ich hab nicht so einen hohen IQ, verstehe immer noch nicht worauf ihr hinauswollt. Mit mir muss man gaanz langsam reden.
AntwortenLöschenO.K., dann halt mit dem Zaunpfahl. Völkerkunde hat nix mit Sexualkunde zu tun;)
AntwortenLöschenrofl
AntwortenLöschenIhr müsst langsam reden. Ich versteh nicht worauf ihr hinauswollt.
AntwortenLöschenPaula Cole ist toll, die Serie scheisse und Schwule sind keine Ethnie
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