17. August 2007

TMNT

What is it with ninjas and smoke powders?

"Ein Kulturgut ist ein Ergebnis künstlerischer Produktion oder auch ein historisches Dokument, das institutionell als wichtig und erhaltenswert anerkannt wurden", so lautet die Definition, wie sie sich bei Wikipedia findet. Im Jahr 1984 wurden die Teenage Mutant Ninja Turtles geboren, vier - wie der Name schon sagt - mutierte Schildkröten, die eine humanoide Form annahmen und von der ebenfalls mutierten humanoiden Ratte Splinter in der Kampfkunst der Ninjas ausgebildet wurden, um fortan gegen ihren Erzfeind Shredder und sein Foot Clan zu kämpfen. Zugegeben, das ganze klingt recht schwachsinnig, vier mutierte Schildkröten, aber die Turtles erfreuten sich schon bald erstaunlicher Beliebtheit. Bereits drei Jahre später hatten es die Turtles 1987 zu einer animierten Fernsehserie gebracht, welche in verschiedenen Formen bis ins 21. Jahrhundert weiterreichte. Neben vielen Videospielen und anderen Krams, verdanken die Turtles ihre größte Aufmerksamkeit dreier Live-Action-Kinofilmen von 1990 bis 1993. Bis zur heutigen Zeit markiert ebenjener erster Kinofilm auch den größten Erfolg der Turtles, spielte er doch das zehnfache seiner Kosten wieder ein.

Vor sieben Jahren dann begannen die Planungen für einen neuen Kinofilm, welcher diesmal jedoch auf CGI basieren und unter der Führung von John Woo entstehen sollte. Dieser sprang jedoch wieder ab und stattdessen wurde das Projekt Kevin Munroe anvertraut, welcher hiermit sein Spielfilmdebüt abgeben durfte. Eine weitere Entscheidung war, dass dieser vierte Film seinen drei Vorgängern chronologisch folgt und somit Shredder in diesem Teil keine Rolle spielt. Stattdessen bekommen es die Turtles mit Monstern aus einer anderen Dimension und dreitausend Jahre alten Kriegern zu tun. Außerdem sind die vier Brüder gespalten, seit Leonardo zum Training nach Südamerika gegangen und die anderen zurückgelassen hat. Während sich Michelangelo und Donatello in das Alltagsleben einfügen, nimmt Raphael das Gesetz in die eigene Hand. Doch mit dem Großindustriellen Max Winters erscheinen plötzlich neben den Monstern auch die alten bekannten der Turtles, der Foot Clan, wieder auf der Bildfläche und es entbrennt ein Kampf um das Schicksal der Welt!

Die Entscheidung von Live-Action zur CGI-Animation zu wechseln hat sich sichtbar bezahlt gemacht, seit langen haben die Turtles nicht mehr so frisch gewirkt und nur so lässt sich die phantastische Geschichte um dreitausend Jahre alte Krieger und Monster "glaubwürdig" erzählen. Dabei sind neben den Turtles auch die menschlichen Animationen sehr gelungen (ich sage nur April und Karai - woah! - für meine Schwäche gegenüber animierten Damen bin ich ja inzwischen bekannt *g*). Die Action und die Musik passen zum Flair, das Licht, die Ausstattung, in TMNT stimmt von technischer Seite wirklich alles und lässt so gut wie keinen Raum zur Kritik. Im Gegensatz zu den Vorgängern wurde aber beim voice cast auf alte Gesichter verzichtet und so fehlen die Stimmen von Corey Feldman (Donatello) oder Elias Koteas für Casey Jones, der stattdessen von Chris Evans gesprochen wird. Werden die Turtles von eher namenlosen Schauspielern gesprochen, fallen mit Sarah Michelle Gellar, Zhang Ziyi, Laurence Fishburne und Patrick Stewart andere renommierte SchauspielerInnen in Nebenrollen auf und sind als akzeptabel anzusehen. In seiner letzten Rolle leiht der für den Oscar nominierte Mako dem weisen Splinter seine Stimme und starb bedauerlicherweise noch vor Fertigstellung des Filmes. Im Abspann wird ihm der Film gewidmet.

Schade an TMNT ist, dass sich die Handlung auf den Zwist zwischen Leonardo und Raphael konzentriert. Dies war leider schon viel zu oft der Fall und besonders zu leiden haben darunter Michelangelo und mein persönlicher Favorit Donatello, die nicht über die Funktion der Sidekicks hinaus kommen. Eben gerade weil der Autoritätskampf zwischen Leo und Raph bereits so oft das Thema war (bsp. im 2. Teil), ist es schade, dass andere Figuren so ins Hintertreffen geraten. Dies wird hoffentlich beim Sequel, das in Planung steht, da die Produzenten scheinbar mit dem fast dreifachen Kosteneinspiel zufrieden waren, wieder ausgeglichen. Gut möglich, dass für die Macher der kluge Kopf Donnie einfach nur ein Nerd darstellt, den keiner mag (was ich jedoch nicht finde und ich bin zum Beispiel weit davon entfernt ein kluger Kopf zu sein). Hierbei bleibt natürlich zu bedenken, dass TMNT für Kinder ab 6 Jahren konzipiert ist und daher keine Weltwunder zu erwarten sind.

Die Geschichte ist dafür aber überraschend düster ausgefallen und wird allein wegen des Nostalgiefaktors jedem echten Fan viel Spaß bereiten. Amerikanische Kritiker führten an, dass man seinen Spaß an den Turtles haben wird, wenn man bereits die früheren Filme, Fernsehserien und Videospiele toll fand. Diejenigen, welche mit dem Thema noch nie was anfangen konnten, würden dies auch in diesem Fall nicht tun. Dem kann ich nur beipflichten, meine Bewertung ist subjektiv und von Erinnerungen überflutet, ich bin ein Turtles-Fan, war es schon immer und auch wenn die Handlung teilweise lahm gewesen war, war sie es doch für die Köpfe von sechsjährigen und ich hab mich trotzdem unterhalten gefühlt. Den letzten Satz kann man dabei natürlich interpretieren wie man will, ich sage aber, wer die Turtles mag, der wird auch TMNT mögen.

7.5/10 

5 Kommentare:

  1. Ach, nö! :P Würde ich mir für kein Geld der Welt anschauen...

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  2. Also ab ner gewissen Summe würd ich mir locker einen Chuck Norris oder Michael Bay Abend antun ;)

    Aber wer beim Daimler arbeitet, sich Notebooks kauft und Premierekarten gewinnt, der scheint das Geld für selbstverständlich zu nehmen (Spaß!)

    Die einen spielen eben mit Hasbro Spielzeug und die toughen Kids haben sich den Turtles hingegeben :D

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  3. Naja, also die Trickserie habe ich eigentlich auch immer gern gesehen, aber wenn ich schon diese Animation sehe, dann... :P Anyway, um Dich zu trösten - kann am Mo. nicht in die Sneak wg. Spätschicht... :-(

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  4. Kannst mir aber trotzdem "verraten" was "kommt", oder? ;)

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  5. Hmm, KEIN BUND FÜRS LEBEN? :P

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