30. Dezember 2008

Filmjahresrückblick 2008: Die Top Ten

Cinema should make you forget you are sitting in a theater.
(Roman Polanski)

Das Jahr ist praktisch rum und nach den letzten Zweitsichtungen kann nunmehr auch hier ein Resümee gezogen werden. Was zeichnete das Filmjahr 2008 für mich persönlich aus? Beherrscht wurde es ganz klar von dem mir vergönnten Bonus Pressevorführungen besuchen zu dürfen. Auf ganzen 53 Stück war ich dieses Jahr zu Gast, was somit beinahe fünfzig Prozent meiner Kinobesuche bestimmt. Eine andere hohe Zahl dieser verdanke ich zudem dem Fantasy Filmfestival, welches ich im Sommer besucht habe. Insgesamt habe ich mich also 109 Mal in einem Lichtspielhaus dieses Jahr eingefunden, was vermutlich ein persönlicher neuer Rekord sein dürfte. Da ich es in diesem Jahr zum ersten Mal vollständig protokolliert habe, kann ich es jedoch nicht verifizieren.

Abzüglich der Filme, die in Deutschland erst 2009 starten und zuzüglich der Filme, deren Sichtung mir lediglich auf DVD möglich war, kam ich 2008 in den Genuss von 120 Filmen, die in den letzten zwölf Monaten das (deutsche) Licht der Welt erblickt haben. Knapp elf Prozent davon wurden mir in der Sneak gezeigt, die zugleich fast die Hälfte der Filme für die diesjährige Flop 10 lieferte. Dieser Aspekt und die Tatsache, dass ich drei Mal Filme zu sehen bekam, die mir bereits in einer Pressevorführung begegneten, sorgten dafür, dass ich meine Sneakbesuche 2008 stark reduzierte. Bevor ich zu meinen diesjährigen Top 10 komme, will ich noch einen Blick über den nationalen Tellerrand werfen und ein Fazit fällen. Die Ungeduldigen unter euch können die letzten Meter runter scrollen.

Zwei Filme haben weltweit einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und könnten dabei unterschiedlicher nicht sein. Während in den USA Christopher Nolans The Dark Knight mit 530 Millionen Dollar Einspiel zum erfolgreichsten Film des Jahres avancierte, eroberte das Musical Mamma Mia! in Europa die Kinos. Speziell die Briten outeten sich als enorme ABBA-Fans und schafften es mit einem Einspiel von 70 Millionen Pfund sogar den Uralt-Rekord von Titanic als erfolgreichsten Film abzulösen. In Deutschland, Italien und Russland war derweil ein ganz anderer Film Spitzenreiter: Madagascar 2. Die Spanier hingegen ließen sich vom coolsten Archäologen aller Zeiten begeistern und hievten Indiana Jones and the Kingdom of the Crystall Skull auf Platz 1 ihrer Jahresliste.

Als Patrioten erwiesen sich viele der anderen Nationen. Während in Polen Lejdig die Massen begeisterte und die Dänen sich dank Flammen og Citronen Geschichtsfans outeten, stellten die Franzosen dies nochmals in den Schatten. Die Kinofreudigste Nation Europas begeisterte sich an Bienvenue chez les Ch’tis und dem neuesten Asterix-Vehikel. Dagegen hatte auch Indiana Jones keine Chance, der zudem in den USA aufgrund einer Millionen Dollar gegenüber Iron Man das Nachsehen um Platz 2 der Jahrescharts hatte. Dennoch war Steven Spielberg und George Lucas dieser Platz weltweit sicher. In chronologischer Reihenfolge markieren The Dark Knight, Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull und Kung Fu Panda die drei ertragreichsten Filme des vergangenen Kinojahres.

Laut der Internet Movie Database (IMDb) handelt es sich bei den drei populärsten Filmen des Jahres um The Dark Knight (8.9/10), Wall•E (8.5/10) und Gran Torino (8.4/10). Der Star des Jahres ist ohne Frage Will Smith, dessen beide Filme I am Legend und Hancock gemeinsam über 1,2 Milliarden Dollar eingespielt haben. Aus Diskonsens mit den Academy Awards will ich nun noch meinen Senf zu einigen Subkategorien abgeben, welche die Jahrescharts nicht abdecken. Mit je zwei Sichtungen habe ich lediglich Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull und Australia mehrfach im Kino gesehen. Sowohl Indiana Jones als auch Sweeney Todd wurden insgesamt drei Mal gesichtet, mit vier Sichtungen markiert jedoch Southland Tales den von mir meistgesehenen Film des Jahres.

Als beste Fernsehserie von 2008 klassifiziere ich die Gossip Girl, die all dem gerecht wurde, was sie versprach (beziehungsweise: drohte) zu sein. Den gelungensten Animationsfilm wiederum stellte Appleseed: Ex Machina dar, der zudem die überzeugendste Action des Filmjahres bot. Des Weiteren erachte ich wahrscheinlich entgegen dem mehrheitlichen Tenor nicht The Dark Knight sondern vielmehr Speed Racer als die beste und vorlagentreuste Comicadaption. Die beeindruckendste Dokumentation lieferte Seth Gordon mit The King of Kong ab, wobei auch No End In Sight sehr gut recherchiert war. Zwar zeigte Charles Ferguson darin nichts auf, was man wir hier in Europa nicht schon vor fünf Jahren gewusst haben, aber für Amerikaner dürfte das fraglos interessant gewesen sein.

Den Platz der viel versprechendsten Nachwuchstalente teilen sich 2008 die Mexikanerin Inés Efron für ihre Hauptrolle in XXY, sowie der junge Aborigine Brandon Walters mit seiner Nebenrolle in Australia. Der beste und überzeugendste männliche Darsteller des vergangenen Jahres fand sich in Ryan Gosling. Sowohl in Lars and the Real Girl als auch in Half Nelson vermochte er eine komplexe Rolle zu transferieren und zugleich den jeweiligen Film auf seinen Schultern zu tragen. Bei den Damen war es da schon etwas schwerer. Letztlich fiel die Wahl auf Cate Blanchett, die in I’m Not There (als Frau wohlgemerkt) von allen Bob Dylan-Interpretationen die Gefälligste präsentierte. Selbst wenn sie nicht umhin kam, sich in ihrer Porträtierung bisweilen im overacting zu verlieren.

Resümierend betrachtet kann man mit dem Filmjahr 2008 insgesamt sehr zufrieden sein, war es doch nicht schlechter als die Vertreter aus dem Vorjahr - wenn nicht sogar besser. Wie so oft fanden sich dabei viele der besten Filme des Jahres bereits in den ersten beiden Monaten des Kalenders, was hinsichtlich der Beiträge des kommenden Jahres, die ich bereits sehen konnte, keine allzu großen Hoffnungen schüren lässt. Die folgenden zehn aufgelisteten Filme repräsentieren den gelungensten Dekalog des Jahres 2008, mit Werken wie Dance of the Dead, Vicky Cristina Barcelona, The King of Kong und WALL•E als Runner Ups. Aber langer Rede kurzer Sinn - es folgt zum Jahresausklang meine Top 10 (wie im Vorjahr führe ich die Flop 10 als ersten Kommentar auf):


10. Australia (Baz Luhrmann, AUS/USA 2008): Nach langjähriger Planung (und mehrjähriger Pause) hatte es Luhrmann endlich geschafft, sein erhofftes Epos über sein Heimatland auf die Leinwand zu bannen. In fast epischen zweieinhalb Stunden gelingt es ihm dabei, zahlreiche unterschiedliche Genres von Romanze, über Komödie und Kriegsfilm zu einem homogenen Ganzen miteinander zu verbinden und vor träumerischer Naturkulisse die vermutlich mitreißendste Liebesgeschichte des Jahres zu erzählen.

9. Vratné lahve (Jan Sverák, CZ/UK 2007): Erneut gelingt es dem Vater-Sohn-Gespann eine unterhaltsame und doch zutiefst patriotische Geschichte zu erzählen. In Leergut, so der deutsche Titel, widmen sich die Sveráks einem sturen Lehrer, will sagen „Grüßer“, der nicht umhin kann von seinen patriarchalischen Methoden loszukommen. Seine erotischen Phantasien sind ihm dabei keine Hilfe. Eine mit sehr sympathischem da einfachem Humor ausgestattete Komödie aus dem tschechischen Lande.

8. The Darjeeling Limited (Wes Anderson, USA 2007): Auch in mit seinem fünften Spielfilm weiß Anderson zu gefallen und offeriert dem Publikum vor der intensiven Kulisse Indiens eine Familie, die durch den Tod des Familienoberhauptes auseinandergerissen wurde. Nicht nur von einander, sondern auch von sich selbst. Auf einer schrullig-schrägen Reise zu ihrer Mutter finden die drei ungleichen Brüder wieder zu einander. Anderson kombiniert hier exzellent Bilder, Geschichte und musikalische Untermalung.

7. Lars and the Real Girl (Craig Gillespie, USA 2007): In diesem Dramödie über das Andersein zelebriert Gillespie nicht nur das Gute im Menschen, sondern auch die Akzeptanz dessen, was man ist und nicht dessen, was man tut. Dass es dem Film dabei gelingt, zu keinem Zeitpunkt in lächerlichen Kitsch abzugleiten oder seinen Protagonisten der Lächerlichkeit preiszugeben, ist zum einen sein größter Verdienst und zum anderen ein ergreifendes Manifest für tolerantes Verhalten allgemein.

6. XXY (Lucía Puenzo, RA/E/F 2007): Mit ihrem Film erschuf Puenzo ein eindringliches Drama über eine 15-jährige Intersexuelle, deren Eltern bestrebt sind, ihr durch eine Operation ein eindeutiges Geschlecht und damit zugleich auch eine klare Identität zuzuordnen, die dem Mädchen zu fehlen scheint. Dabei verkommt der Film, ebenso wie Lars and the Real Girl, zu einem Pamphlet für Akzeptanz und Toleranz. Nicht nur gegenüber anderen Menschen, sondern zuvorderst auch sich selbst gegenüber.

5. Sweeney Todd - The Demon Barber of Fleet Street (Tim Burton, USA/UK 2007): Burton weiß nicht zu enttäuschen und liefert eines der opulentesten und harmonischsten Film-Musicals der Gegenwart ab. Seine Adaption von Stephen Sondheims Kult-Musical ordnet sich perfekt in das Sujet des Regisseurs ein und bezaubert den Zuschauer mit dem Rachefeldzug seines größenwahnsinnig gewordenen Helden in einer Geschichte, in der Liebe nur möglich scheint, wenn dafür andere Figuren zu Schaden kommen.

4. Southland Tales (Richard Kelly, USA/D/F 2006): Die wahrscheinlich umfangreichste Arbeit der letzten Jahre hat sich Kelly mit seinem von der Presse gescholtenen Donnie Darko-Nachfolgers gemacht. Sein Film ist nicht nur eine Adaption der Johannes-Offenbarung, sondern zugleich auch Spiegelbild der aktuellen amerikanischen Gesellschaft. Auch hier gehen die visuellen Bilder mit der brillanten musikalischen Untermalung Hand in Hand und bilden ein so faszinierendes wie vielschichtiges Gebilde.

3. In Bruges (Martin McDonagh, UK/USA 2008): Der Ire McDonagh liefert die Überraschung des Jahres ab, mit seiner schwarzen Komödie über zwei irische Auftragskiller. Der Film begeistert nicht nur wegen seiner harmonischen und gut aufspielenden Darsteller, sondern speziell durch sein pointiertes Drehbuch, das stets zum rechten Zeitpunkt die richtige Wendung nimmt. Ein kleines Meisterwerk des Gangsterfilmes und eine Liebeserklärung an Brügge: “It’s a fairytale fucking town, isn't it?“.

2. Into the Wild (Sean Penn, USA 2007): Bis ins kleinste Detail adaptierte Penn perfekt die Vorlage von Jon Krakauer und lieferte dem Publikum ein eindringliches Porträt einer faszinierenden Persönlichkeit. Die Unschuld, Naivität und Aufrichtigkeit von Christopher McCandless ist in Emile Hirschs starkem Spiel stets spürbar. Die Bilder von Eric Gautier und Eddie Vedders Score avancieren in Verbindung mit Krakauers Recherchen unter Penns Regie zu einem Plädoyer für die untrügliche Freiheit des Menschen.

1. Le scaphandre et le papillon (Julian Schnabel, F/USA 2007): Nicht weniger brillant ist Schnabels Umsetzung des Romans von Jean-Dominique Bauby, in welchem er über sein Schicksal Locked-in-Syndrom philosophiert. Die Musik (Paul Cantelon) bildet mit den Bildern (Janusz Kaminski) und dem Drehbuch (Ronald Harwood) unter der Regie ein eindringliches Drama und zugleich Fest für die Sinne. Die Intensität mit der Jean-Do um sein Leben kämpft ist faszinierend wie der ganze Film perfekt. Un poème d’un film.

24 Kommentare:

  1. An dieser Stelle nun meine Flop Ten des Filmjahres 2008:

    10. Ossi’s Eleven: Beschämende deutsche Nachäffung der bereits beschämenden amerikanischen Nachäffung.

    9. El orfanato: Spuckende Kinder aufgrund eines Verbrechens in der Vergangenheit. Kennt man schon zur Genüge aus den letzten Jahrzehnten.

    8. Sasori: Abgesehen von dem einen oder anderen Schauwert ein sinnloser Film ohne wirkliche Geschichte.

    7. Surveillance: David Lynchs Tochter macht einen auf Thriller und verrät schon beim Filmplakat wie der Hase im Finale laufen wird.

    6. The Kite Runner: David Benioff und Marc Forster haben Hosseinis wunderschöne Buchvorlage nicht verstanden. Lesen sollte man halt können.

    5. We Own the Night: Hat außer “Heart of Glass” nichts zu bieten. Gar nichts. Nada.

    4. Frei nach Plan: Für so was gehen Steuergelder drauf. Das muss man sich mal vorstellen.

    3. I Know Who Killed Me: Lindsay Lohan in einer Doppelrolle in einem derartig langweiligen Thriller, der außer ihrem Dekolletee mit nichts aufwartet.

    2. À l’intérieur: Da saß ich im Kino und hab mich gefragt was das eigentlich soll. Hat irgendwie gar keinen Sinn gemacht, außer irgendwelche Gewaltjunkies anzutörnen.

    1. The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor: Den würde ich mir nicht noch mal anschauen, selbst wenn’s um die Rettung der Menschheit ginge. Furchtbar.

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  2. 4. Frei nach Plan: Für so was gehen Steuergelder drauf. Das muss man sich mal vorstellen.

    Dafür wohl die größte Zustimmung! ;-)

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  3. Sehr schöne Liste, wobei ich Lars vielleicht gegen Let the Right One in tauschen würde. Obwohl mir Lars auch sehr gut gefallen hat. In Bruges und Darjeeling habe ich hier schon lange liegen und werden demnächst auch noch gesichtet, sind bisher immer Opfer von Telefongesprächen, zufälligen Besuchen oder müden Augenliedern geworden. Kann einem im Kino zum Glück nicht passieren.;)

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  4. Achso, und Inside ist wirklich mit der größte Murks des letzten Jahres. Absolut Schrott, da gebe ich Dir gerne Recht.

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  5. Habe nur fünf deiner Top 10 gesehen, freue mich insbesondere über IN BRUGES auf Platz 3. Auf diesen Film kann sich wohl die Kino-Blogosphäre einigen. Soutland Tales habe ich in meinem Jahresrückblick ganz vergessen zu erwähnen. Aber den muss ich unbedingt noch ein zweites Mal sehen, um mir ein endgültiges Urteil über ihn zu erlauben. Danke jedenfalls für die Infos zu Beginn des Posts - ganz interessant zu wissen, welche Filme wo erfolgreich waren...

    Na dann schon jetzt: Guten Rutsch! :-)

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  6. Die Liste zeigt sehr schöne unsere völlig unterschiedliche Filmrezeption auf.

    Ansonsten alles wie erwartet. Wobei, den Burton hätte ich nicht in der Top5 gesehen, zumal du selbige ja immer in den Links zu stehen hattest und sich da jetzt offenbar noch mal einiges geändert hat von den Platzierungen her.

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  7. @Rajko: Ja, die Zweitsichtung hat LEERGUT, LARS oder DARJEELING geschadet, während sie BRÜGGE geholfen hat. Filme wie SWEENEY und SOUTHLAND hingegen hielten sich konstant auch bei mehrmaligen Sehen.

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  8. Für Zweitsichtungen hatte ich nun so gar keine Zeit, ich habe meine Liste auf Grundlage des Ersteindrucks erstellt, wobei sich da bei mir sowieso selten noch was ändert mit mehrmaligem Sehen. Meist bleibt der Eindruck bestehen. Mag ich einen Film, mag ich ihn.

    Ach so: Guten Reinrutsch, für 2009 wünsche ich dir mehr Polemik und weniger Wikipedia/Box Office Mojo. ;)

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  9. "In Brügge" ist wirklich sehr cool, war für mich auch die beste Komödie in diesem Jahr.

    The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor: Den würde ich mir nicht noch mal anschauen, selbst wenn’s um die Rettung der Menschheit ginge. Furchtbar.

    ROFL! Den hätte ich mir noch nicht mal im Kino angeschaut, selbst wenn es geschnekt gewesen wäre... ;-)

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  10. Guten Reinrutsch, für 2009 wünsche ich dir mehr Polemik und weniger Wikipedia/Box Office Mojo.

    Danke, danke. Gebe ich gerne zurück. Also den Reinrutsch. ;)

    Den hätte ich mir noch nicht mal im Kino angeschaut, selbst wenn es geschnekt gewesen wäre...

    Geschenkt war's ja quasi, lediglich der Transport zu den PVs kostete immer bissle. Das der so mies werden würde, hätte ich aber auch nicht gedacht. Da schau ich mir doch lieber THE DARK KNIGHT an, wobei der - wie ich bei der Zweitsichtung gemerkt habe - auch mit jeder Sichtung mieser wird.

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  11. So viel Zeit hätt´ ich gern mal, um so oft ins Kino gehen und Reviews schreiben zu können ;)

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  12. Hallo!

    Ich fand Kite Runner, den Roman, selbstverständlich auch viel besser als den Film, aber bis auf ein zwei Kleinigkeiten hat mir die Umsetzung schon gut gefallen (wobei ich den Film auch als eine Art Ergänzung zum Buch sehe und mich das nochmalige Durchleben der emotionalen Geschichte im positiven Sinne wieder sehr ergriffen hat; und ich fand auch, dass die Umsetzung mit viel Gefühl und nahe an der Vorlage erfolgte, deshalb war der Film für mich auch trotz des Fehlens des Tiefgangs des Romans eines der Highlights des Jahres).

    Mich würde daher noch interessieren, was du da genau meinst mit "nicht verstanden"?

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  13. Kleiner Nachtrag:

    ah, ich sehe jetzt erst, dass du dich ja recht ausführlich mit Literatur-Film Vergleichen beschäftigst, das sieht sehr interessant aus :)

    Ist auch ein Thema, das mich sehr fasziniert, versuche immer bei Romanverfilmungen vorher das Buch zu lesen, sofern es sich um einen Klassiker o.ä. handelt, der Film sollte dann auch meistens die zweite Wahl sein bzw. den Stoff nicht unnötig verfälschen, finde ich (wobei Ausnahmen immer die Regel bestätigen ;) ).

    Aktuell lese ich gerade "Stadt der Blinden" von Jose Saramago, ein großartiger Roman, dessen Verfilmung ich allerdings schon skeptisch entgegenblicke..obwohl Fernando Meirelles für mich eines der größten Regietalente derzeit ist.

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  14. @Kaiser: Die Zeit nehm ich mir einfach, meist verpass ich an der Uni eh nicht viel ;)

    @psychopaul: Ja, ich und meine Romanverfilmungen. Rajko wirft mir ja immer vor beide Medien miteinander zu verwechseln. Mir selbst geht es bei Romanadaptionen nicht darum jedes Detail abzufilmen (wie zum Beispiel in NO COUNTRY FOR OLD MEN), sondern dass man dem Kern, der Seele, der Geschichte treu bleibt. Die Ursache für Amirs Handeln gegenüber Hassan sehe ich in der Beziehung zwischen Amir und seinem Vater begründet. Diese Beziehung und damit der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte fand ich im Film nicht ausreichend gewürdigt. Forster fokussiert sich da meiner Meinung nach zu sehr auf den Fall des Helden und seine Wiederauferstehung. In meinen Augen ist jedoch wie gesagt die Beziehung zwischen Amir und seinem Vater der entscheidende Punkt des Romans dessen Theme ich als Schuld und Sühne erachte. Dieser Aspekt fand sich nicht im Film, daher die herbe Enttäuschung.

    BLINDNESS hatte seine starken Momente, ich kenne jedoch die Romanvorlage nicht.

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  15. so, ich hätte vorher einfach noch den entsprechenden Text zum Film lesen sollen, findet sich doch eh alles kinderleicht auf diesen Blogs heutzutage ;)

    Alles klar jetzt und das ist alles sehr nachvollziehbar! Ich stimme dir da auch zu, dass dieser Aspekt der Geschichte extrem wichtig ist und im Film kaum zur Geltung kam. Hm, da sieht man mal wieder, dass ich mich oft von der emotionalen Komponente zu sehr ergreifen lasse. ;)
    Andererseits halte ich ein derart negatives Fazit, für das, was übrig bleibt, auch etwas übertrieben, aber seis drum, deine Kritik ist einleuchtend und ich werde deinen Blog jetzt sicher öfter lesen. :)

    Und Blindness empfehle ich gleich schwer als Lesetip, auch wenn ich erst zu 3/4 durch bin.
    Eine bittere, zuweilen sehr zynische, aber auch humanistische, intensiv und originell geschriebene Gesellschaftsparabel :)

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  16. Ach, sowas kommt dabei heraus, wenn man das Buch zu Ende gelesen hat und sich nach einem Film wie FINDING NEVERLAND darauf freut, dass ein Marc Forster so einen Roman verfilmt. Dann ist man hinterher entrüstet und enttäuscht und man verreißt das Teil. Vielleicht würde er bei einer Zweitsichtung nochmal 1 oder 2 Punkte dazugewinnen, aber das reißt es im Grunde auch nicht raus (abgesehen davon, dass er dann nicht mehr in der Flop 10 wäre).

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  17. Freue mich besonders über die Plätze 7, 6, 2 und 1, ja alles sehr gute Filme.
    Mit Platz 4 siehst du mich verwundert, hier Hat Kelly gezeigt, dass Donnie Darko wohl doch eher ein reiner Glücksfall für ihn war, den Southland Tales gehört zu den schlechsten Filmenin 2008 und überhaupt, ich finde er hat nichts wirklich auf die Kette gebracht, aber schon beim Director's Cut von DD hat es sich ja angedeutet.

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  18. @Spidy: Weiß gar nicht was Rajko und du gegen den DC von DD habt(?)

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  19. Der ist mies. Erklärt, was nicht erklärt gehört. Entschlüsselt, wo eine faszinierende Ambiguität ihren Raum eingenommen hatte. Und hat die wesentlich schlechtere (ursprüngliche) Musik.

    Der DC ist die Deppenversion eines tollen, tollen Films, der somit leider nur noch für seinen Regisseur anschaffen geht.

    ST hat dann alle Befürchtungen bestätigt.

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  20. Hab das Buch nicht gelesen, aber Kite Runner war einer der schlechtesten Filme, den ich letztes Jahr im Kino gesehen habe. Forster hatte ja mal einen Hauch von Potenzial, dreht in letzter Zeit aber nur noch selbstverliebten Schrott. Der Hass-Regisseur des Jahres. Volle Zustimmung für den Platz in der Flop Ten! ;)

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  21. Auch wenn ich nur vier Filme deiner Top10 gesehen habe, bestätigt sie mich (v.a. durch die Nummer 2, die bei mir Nr. 1 sein wird) doch darin, dass ich mir unbedingt noch "Schmetterling und Taucherglocke" anschauen muss. Und natürlich auch darin, dass Du ein ganz guter Referenzpunkt für empfehlenswerte Filme bist. =)

    Und für lesenswerte, informative Beiträge sowieso. Egal, was Rajko sagt. ;-)

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  22. Achja, die erste Staffel von Gossip Girl als "Beste Serie 2008" zu bezeichnen, halte ich dann doch für sehr gewagt - und auch falsch. Denn da MUSS Chuck stehen.

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  23. @Hirngabel: Hab CHUCK noch nicht gesehen, daher...aber ich find ja auch PUSHING DAISIES nicht so prall, von daher bin ich einfach jemand, der gute Serien (s. SOPRANOS) nicht zu schätzen weiß. ;)

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  24. Also Pushing Daisies hat mit Chuck in etwa so viel zu tun, wie mit den Sopranos. Von daher wäre es vielleicht durchaus ein Versuch wert. =)

    Ich finds jedenfalls eine brillante Mischung aus Action, Comedy und Popkultur-/Geek-Referenzen. Wenn Du aber mal reinschaust, dann solltest Du die Serie definitiv nicht nach dem (leider recht schwachen) Piloten beurteilen. Die Serie brauchte leider ein wenig um ihren Groove zu finden - aber mittlerweile ist das Woche um Woche ganz großartige Unterhaltung.

    Nichtsdestotrotz, selbst ohne Chuck kann GG nicht ganz oben stehen... =)

    Aber hier soll es ja nicht um Serien, sondern um Filme gehen...

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