Früher wollten Jungs später mal Lokführer oder Feuerwehrmann werden. David Ayer wiederum hat ein Faible für die Polizei von Los Angeles und das dortige Viertel South Central entwickelt. Quasi alle seine Filme drehen sich um Polizisten des LAPD, die ihrer Tätigkeit in South Central nachgehen. Zuletzt durften Jake Gyllenhaal und Michael Peña für Ayer in End of Watch auf Streife gehen, in seinem jüngsten Film Sabotage ließ er Arnold Schwarzenegger die Marke tragen. Wie sich zeigt, hat es die Zeit nicht gut gemeint mit dem Hünen aus der Steiermark, avancierte Sabotage mit einem Einspielergebnis von nur 5 Millionen Dollar am Startwochenende doch zu einem der größten Flops in der Karriere des gebürtigen Österreichers.
In Sabotage gibt Schwarzenegger den alten Haudegen John “Breacher” Wharton, Kopf einer Spezialeinheit von Undercover-DEA-Agenten. Zu Beginn des Films nehmen diese ein mexikanisches Drogenkartell hops und unterschlagen dabei 10 Millionen Dollar auf eigene Rechnung. Dumm nur, dass diese später nicht da sind, wo sie sein sollen. Noch dümmer ist, dass plötzlich ein Mitglied nach dem anderen aus der Einheit umgebracht wird. Dies ruft FBI-Ermittlerin Caroline Brentwood (Olivia Williams) auf den Plan, während Breacher und seine Truppe auf eigene Faust dem Spuk ein Ende setzen wollen. Die große Frage ist: Holt die Spezialeinheit ihre Vergangenheit ein oder haben sie vielmehr einen Verräter in den eigenen Reihen?
Als das Projekt vor ein paar Jahren angekündigt wurde, klang die Prämisse des Films auf dem Papier relativ interessant, auch angesichts des Ensembles, welches Sabotage letztlich besitzt. Dieses gibt sich als schräg-schrille Gruppe, vom eher schweigsamen Schwarzen Sugar (Terrence Howard) über Redneck Neck (Josh Holloway) bis hin zum vielversprechenden Grinder (Joe Manganiello) und dem durchgeknallten Ehepaar Monster (Sam Worthington) und Lizzy (Mireille Enos). Ihr Auftreten als bessere Karnevalstruppe wird vermutlich durch ihren Status als Undercover-Cops erklärt, auch wenn zu Beginn lediglich die drogenabhängige Lizzy in dieser Rolle tätig und zu sehen ist. So werden die Figuren zuvorderst auf ihr Äußerliches reduziert.
Die Dynamik des Teams lernen wir somit nicht wirklich kennen und das vermeintliche Thriller-Element, wer nun der Verräter sein könnte, wird im Verlauf mehr und mehr für Action geopfert. Scheinbar geschah dies auf Wunsch des Studios, weshalb manche Szenen ahnen lassen, dass mehr Handlung vorhanden war. Angesichts des wenig überzeugenden Endes muss man dem Entscheid des Studio weg vom Mystery-Thriller zum Action-Film jedoch fast dankbar sein. Denn es zeigt sich, dass Sabotage nach hinten raus verstärkt die Luft ausgeht. Was ihn zu einem Vertreter der Sparte „Hier wäre mehr drin gewesen“ macht. Ganz einfach, indem Ayer mit den illustren Figuren eine paranoide Dirty Cop-Variante von The Thing inszeniert hätte.
Immerhin ist das Figurendesign interessant, vom glatzköpfigen Sam Worthington hin zu Joe Manganiello mit Cornrows. Mireille Enos wirkt etwas überdreht, spannend wäre gewesen, wie geplant Malin Akerman in der Rolle zu sehen. Arnold Schwarzenegger hat man mit seinem an einen Nazi erinnernden Seitenscheitel allerdings keinen Gefallen getan und die Rolle des toughen Gruppenführers wirkt für den inzwischen 66-Jährigen etwas zu viel des Guten. Sofern also Potential vorhanden ist und es der Film im ersten Akt auch nutzt, macht Sabotage am Ende zu wenig daraus. Der aufgesetzt wirkende und vom Studio gewünschte Schluss setzt dem Ganzen dann die Krone auf. Die Schuld hierfür fällt an sich dabei auch auf Schwarzenegger.
Der Governator müsste sich neu erfinden, anstatt zu versuchen, an seine Erfolge vor 20 Jahren anzuknüpfen. Somit pendelt sich Sabotage letztlich auf demselben Level ein wie seine jüngsten Kassen-Misserfolge The Last Stand und Escape Plan. Keine wirklichen Rohrkrepierer, aber auch qualitativ weder Fisch noch Fleisch. Immerhin aber besser als Werke wie The 6th Day oder End of Days. Für Fans des Genres oder Schwarzeneggers ist Sabotage also durchaus eine Sichtung wert, selbst wenn der Film hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Seine Lektion scheint zumindest David Ayer gelernt zu haben, mit Fury inszeniert der Regisseur aktuell zur Abwechslung keinen Polizei-Thriller. Irgendwann wird also wohl jeder mal erwachsen.
In Sabotage gibt Schwarzenegger den alten Haudegen John “Breacher” Wharton, Kopf einer Spezialeinheit von Undercover-DEA-Agenten. Zu Beginn des Films nehmen diese ein mexikanisches Drogenkartell hops und unterschlagen dabei 10 Millionen Dollar auf eigene Rechnung. Dumm nur, dass diese später nicht da sind, wo sie sein sollen. Noch dümmer ist, dass plötzlich ein Mitglied nach dem anderen aus der Einheit umgebracht wird. Dies ruft FBI-Ermittlerin Caroline Brentwood (Olivia Williams) auf den Plan, während Breacher und seine Truppe auf eigene Faust dem Spuk ein Ende setzen wollen. Die große Frage ist: Holt die Spezialeinheit ihre Vergangenheit ein oder haben sie vielmehr einen Verräter in den eigenen Reihen?
Als das Projekt vor ein paar Jahren angekündigt wurde, klang die Prämisse des Films auf dem Papier relativ interessant, auch angesichts des Ensembles, welches Sabotage letztlich besitzt. Dieses gibt sich als schräg-schrille Gruppe, vom eher schweigsamen Schwarzen Sugar (Terrence Howard) über Redneck Neck (Josh Holloway) bis hin zum vielversprechenden Grinder (Joe Manganiello) und dem durchgeknallten Ehepaar Monster (Sam Worthington) und Lizzy (Mireille Enos). Ihr Auftreten als bessere Karnevalstruppe wird vermutlich durch ihren Status als Undercover-Cops erklärt, auch wenn zu Beginn lediglich die drogenabhängige Lizzy in dieser Rolle tätig und zu sehen ist. So werden die Figuren zuvorderst auf ihr Äußerliches reduziert.
Die Dynamik des Teams lernen wir somit nicht wirklich kennen und das vermeintliche Thriller-Element, wer nun der Verräter sein könnte, wird im Verlauf mehr und mehr für Action geopfert. Scheinbar geschah dies auf Wunsch des Studios, weshalb manche Szenen ahnen lassen, dass mehr Handlung vorhanden war. Angesichts des wenig überzeugenden Endes muss man dem Entscheid des Studio weg vom Mystery-Thriller zum Action-Film jedoch fast dankbar sein. Denn es zeigt sich, dass Sabotage nach hinten raus verstärkt die Luft ausgeht. Was ihn zu einem Vertreter der Sparte „Hier wäre mehr drin gewesen“ macht. Ganz einfach, indem Ayer mit den illustren Figuren eine paranoide Dirty Cop-Variante von The Thing inszeniert hätte.
Immerhin ist das Figurendesign interessant, vom glatzköpfigen Sam Worthington hin zu Joe Manganiello mit Cornrows. Mireille Enos wirkt etwas überdreht, spannend wäre gewesen, wie geplant Malin Akerman in der Rolle zu sehen. Arnold Schwarzenegger hat man mit seinem an einen Nazi erinnernden Seitenscheitel allerdings keinen Gefallen getan und die Rolle des toughen Gruppenführers wirkt für den inzwischen 66-Jährigen etwas zu viel des Guten. Sofern also Potential vorhanden ist und es der Film im ersten Akt auch nutzt, macht Sabotage am Ende zu wenig daraus. Der aufgesetzt wirkende und vom Studio gewünschte Schluss setzt dem Ganzen dann die Krone auf. Die Schuld hierfür fällt an sich dabei auch auf Schwarzenegger.
Der Governator müsste sich neu erfinden, anstatt zu versuchen, an seine Erfolge vor 20 Jahren anzuknüpfen. Somit pendelt sich Sabotage letztlich auf demselben Level ein wie seine jüngsten Kassen-Misserfolge The Last Stand und Escape Plan. Keine wirklichen Rohrkrepierer, aber auch qualitativ weder Fisch noch Fleisch. Immerhin aber besser als Werke wie The 6th Day oder End of Days. Für Fans des Genres oder Schwarzeneggers ist Sabotage also durchaus eine Sichtung wert, selbst wenn der Film hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Seine Lektion scheint zumindest David Ayer gelernt zu haben, mit Fury inszeniert der Regisseur aktuell zur Abwechslung keinen Polizei-Thriller. Irgendwann wird also wohl jeder mal erwachsen.
5/10