Something is seriously fucked up!
Ein vorherrschender amerikanischer Trend ist es ja zur Zeit, erfolgreiche europäische, bzw. ausländische Filme einfach in ein Remake zu verpacken. So geschehen beispielsweise bei Chuck & Larry – Wie Feuer und Flamme oder No Reservations. Wenn man nicht unbedingt einen erfolgreichen Film remaken will, dann holt man sich gerne auch einfach die jeweiligen Regisseure. Mikael Håfström hatte beispielsweise mit Evil einen kleinen Erfolg und durfte anschließend für die Weinstein Company den Pseudothriller Derailed mit Jennifer Aniston und Clive Owen drehen. War Derailed noch ziemlich schlecht, scheint sich Håfström mit der Stephen King Adaption 1408 (mit John Cusack und Samuel L. Jackson) wieder etwas rehabilitiert zu haben. Ähnlich wie seine Karriere verlief auch die von Nimród Antal, dem Ungarn, welcher mit dem U-Bahn-Thriller Kontroll für Aufmerksamkeit gesorgt hat und nunmehr in den USA mit Luke Wilson und Kate Beckinsale Vacancy (Motel) drehen durfte. Hierbei wäre ich fast versucht zu behaupten, dass ihm hier eine Steigerung gelungen ist, denn einen schlechteren Film als Kontroll kann man kaum machen.
Um aber zum Thema zurück zu kommen, ähneln beide Karrieren denen von Mennan Yapo, einem deutsch-türkischen Regisseur, der mit dem Joachim Krol-Thriller Lautlos auf sich aufmerksam gemacht hatte und nunmehr in Amerika den Okkultthriller Premonition (Die Vorahnung) mit Sandra Bullock inszenieren durfte. Eine neue europäische Thriller-Welle sozusagen. Eine Frage die also offen bleibt, ist, ob Yapo es schafft dem „Gesetz“ des schlechten Debütfilms zuwider zu handeln. Hierfür hat er sich Premonition ausgesucht und durfte mit Sandra Bullock arbeiten, welche ihre erfolgreichen Tage auch bereits hinter sich hat. An ihrer Seite spielt Serienschauspieler Julian McMahon (Nip/Tuck), der noch nie erfolgreiche Tage gesehen hat und in Nebenrollen sind dann noch Model Amber Valletta (Hitch), Nia Long (Alfie) und Peter Stormare (Fargo) zu sehen. Premonition gehörte ebenfalls zu den Filmen, welche auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest liefen.
Als Linda (Bullock) eines Morgens erwacht, erhält sie die Nachricht dass ihr Mann Jim (McMahon) bei einem Autounfall gestorben ist, nur um am nächsten Morgen festzustellen, dass er noch lebt und alles beim alten ist. Einen Tag darauf ist er jedoch wieder tot und Linda muss feststellen, dass sie zwischen den Tagen innerhalb einer entscheidenden Woche ihres Lebens hin und her springt. Was hat es mit dem Psychotherapeuten Dr. Roth (Stormare) und der blonden Fremden (Valletta) auf sich? Und ist ihre Ehe und ihr Leben wirklich das, was sie glaubte, dass es sei? Eine Schnitzeljagd um Leben und Tot beginnt…so lautete wohl die Prämisse des Filmes, welche er sich selbst auferlegt hat. Dummerweise kann er sie zu keiner Sekunde einhalten. Dafür dass Premonition ein Puzzle-Thriller ist, wirkt er so spannend wie eine Prostatauntersuchung und schließlich ist man froh, wenn man sie endlich hinter sich hat. Dass die Handlung dafür fast zwei Stunden braucht, tut sein übriges.
Der Titel nimmt es bereits vorweg: Vorahnung lautet die Thematik, genauer gesagt Determinismus. Was ist vorherbestimmt und was kann der Mensch noch ändern? Wieviel freien Willen hat man, kann man seine Zukunft beeinflussen? Dies sind Fragen, die sich auch Linda im Film stellt, als es darum geht ihren Mann zu retten. Ist sein Tod Schicksal, soll sie ihn einfach akzeptieren? Oder soll sie dagegen ankämpfen, die Zukunft ändern, auf die sie einen Blick erhascht hat? Determinismus ist sicherlich eine Frage des Glaubens, welche die Menschen in zwei Lager spaltet. Steht heute schon fest, dass ich nächste Woche von einem Auto überfahren werde oder ist das in jedem Fall Zufall? Hat jeder Mensch ein Verfallsdatum, welches vom Schicksal (oder Gott?) sowieso eingefordert wird? Hat Kämpfen da einen Sinn? Linda’s Priester sagt ihr, dass jeder Tag an welchem man am Leben ist, als Wunder anzusehen ist. Meiner Ansicht nach ist das theologischer Firlefanz. Wunder gibt es in einem solchen Fall immer wieder, dann ist es auch ein Wunder, dass mein Landliebe Joghurt immer noch im Kühlschrank steht. Sicherlich kann jeder von uns jeden Tag sterben und unser Leben ist somit eine Kostbarkeit – dies macht es aber noch nicht zum Wunder. Wenn Determinismus tatsächlich existieren würde, dann täte unsere ganze Existenz keinerlei Sinn machen und wäre in dem Fall auch nicht als Wunder anzusehen, sondern als Willen einer höheren Macht.
Stellt man den Verlauf des Films dieser Prämisse gegenüber, ist offensichtlich wieso er zum Scheitern verdammt ist und keinerlei Spannung aufbaut, da hilft auch das gute Schauspiel von Sandra Bullock nichts mehr. Hinzu kommt ein Ende, das zu den schlechtesten und unsinnigsten gehört, die ich seit langem gesehen habe und in einem Lachanfall meinerseits resultierte. Premonition ist langweilig, unlogisch und ohne Botschaft oder Bedeutung, bestätigt somit mein von mir aufgestelltes Gesetz, dass Yapo in die Fußstapfen von Håfström und Antal tritt. Es bleibt also nur zu hoffen, dass sein nächstes Projekt (welches immerhin viel versprechend klingt) eine Steigerung zu diesem „Thriller“ darstellt, wobei dies eine einfache Aufgabe sein dürfte, denn Premonition lässt einfach alles vermissen, was man von einem zumindest durchschnittlichen Film erwarten dürfte.
1.5/10
Ein vorherrschender amerikanischer Trend ist es ja zur Zeit, erfolgreiche europäische, bzw. ausländische Filme einfach in ein Remake zu verpacken. So geschehen beispielsweise bei Chuck & Larry – Wie Feuer und Flamme oder No Reservations. Wenn man nicht unbedingt einen erfolgreichen Film remaken will, dann holt man sich gerne auch einfach die jeweiligen Regisseure. Mikael Håfström hatte beispielsweise mit Evil einen kleinen Erfolg und durfte anschließend für die Weinstein Company den Pseudothriller Derailed mit Jennifer Aniston und Clive Owen drehen. War Derailed noch ziemlich schlecht, scheint sich Håfström mit der Stephen King Adaption 1408 (mit John Cusack und Samuel L. Jackson) wieder etwas rehabilitiert zu haben. Ähnlich wie seine Karriere verlief auch die von Nimród Antal, dem Ungarn, welcher mit dem U-Bahn-Thriller Kontroll für Aufmerksamkeit gesorgt hat und nunmehr in den USA mit Luke Wilson und Kate Beckinsale Vacancy (Motel) drehen durfte. Hierbei wäre ich fast versucht zu behaupten, dass ihm hier eine Steigerung gelungen ist, denn einen schlechteren Film als Kontroll kann man kaum machen.
Um aber zum Thema zurück zu kommen, ähneln beide Karrieren denen von Mennan Yapo, einem deutsch-türkischen Regisseur, der mit dem Joachim Krol-Thriller Lautlos auf sich aufmerksam gemacht hatte und nunmehr in Amerika den Okkultthriller Premonition (Die Vorahnung) mit Sandra Bullock inszenieren durfte. Eine neue europäische Thriller-Welle sozusagen. Eine Frage die also offen bleibt, ist, ob Yapo es schafft dem „Gesetz“ des schlechten Debütfilms zuwider zu handeln. Hierfür hat er sich Premonition ausgesucht und durfte mit Sandra Bullock arbeiten, welche ihre erfolgreichen Tage auch bereits hinter sich hat. An ihrer Seite spielt Serienschauspieler Julian McMahon (Nip/Tuck), der noch nie erfolgreiche Tage gesehen hat und in Nebenrollen sind dann noch Model Amber Valletta (Hitch), Nia Long (Alfie) und Peter Stormare (Fargo) zu sehen. Premonition gehörte ebenfalls zu den Filmen, welche auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest liefen.
Als Linda (Bullock) eines Morgens erwacht, erhält sie die Nachricht dass ihr Mann Jim (McMahon) bei einem Autounfall gestorben ist, nur um am nächsten Morgen festzustellen, dass er noch lebt und alles beim alten ist. Einen Tag darauf ist er jedoch wieder tot und Linda muss feststellen, dass sie zwischen den Tagen innerhalb einer entscheidenden Woche ihres Lebens hin und her springt. Was hat es mit dem Psychotherapeuten Dr. Roth (Stormare) und der blonden Fremden (Valletta) auf sich? Und ist ihre Ehe und ihr Leben wirklich das, was sie glaubte, dass es sei? Eine Schnitzeljagd um Leben und Tot beginnt…so lautete wohl die Prämisse des Filmes, welche er sich selbst auferlegt hat. Dummerweise kann er sie zu keiner Sekunde einhalten. Dafür dass Premonition ein Puzzle-Thriller ist, wirkt er so spannend wie eine Prostatauntersuchung und schließlich ist man froh, wenn man sie endlich hinter sich hat. Dass die Handlung dafür fast zwei Stunden braucht, tut sein übriges.
Der Titel nimmt es bereits vorweg: Vorahnung lautet die Thematik, genauer gesagt Determinismus. Was ist vorherbestimmt und was kann der Mensch noch ändern? Wieviel freien Willen hat man, kann man seine Zukunft beeinflussen? Dies sind Fragen, die sich auch Linda im Film stellt, als es darum geht ihren Mann zu retten. Ist sein Tod Schicksal, soll sie ihn einfach akzeptieren? Oder soll sie dagegen ankämpfen, die Zukunft ändern, auf die sie einen Blick erhascht hat? Determinismus ist sicherlich eine Frage des Glaubens, welche die Menschen in zwei Lager spaltet. Steht heute schon fest, dass ich nächste Woche von einem Auto überfahren werde oder ist das in jedem Fall Zufall? Hat jeder Mensch ein Verfallsdatum, welches vom Schicksal (oder Gott?) sowieso eingefordert wird? Hat Kämpfen da einen Sinn? Linda’s Priester sagt ihr, dass jeder Tag an welchem man am Leben ist, als Wunder anzusehen ist. Meiner Ansicht nach ist das theologischer Firlefanz. Wunder gibt es in einem solchen Fall immer wieder, dann ist es auch ein Wunder, dass mein Landliebe Joghurt immer noch im Kühlschrank steht. Sicherlich kann jeder von uns jeden Tag sterben und unser Leben ist somit eine Kostbarkeit – dies macht es aber noch nicht zum Wunder. Wenn Determinismus tatsächlich existieren würde, dann täte unsere ganze Existenz keinerlei Sinn machen und wäre in dem Fall auch nicht als Wunder anzusehen, sondern als Willen einer höheren Macht.
Stellt man den Verlauf des Films dieser Prämisse gegenüber, ist offensichtlich wieso er zum Scheitern verdammt ist und keinerlei Spannung aufbaut, da hilft auch das gute Schauspiel von Sandra Bullock nichts mehr. Hinzu kommt ein Ende, das zu den schlechtesten und unsinnigsten gehört, die ich seit langem gesehen habe und in einem Lachanfall meinerseits resultierte. Premonition ist langweilig, unlogisch und ohne Botschaft oder Bedeutung, bestätigt somit mein von mir aufgestelltes Gesetz, dass Yapo in die Fußstapfen von Håfström und Antal tritt. Es bleibt also nur zu hoffen, dass sein nächstes Projekt (welches immerhin viel versprechend klingt) eine Steigerung zu diesem „Thriller“ darstellt, wobei dies eine einfache Aufgabe sein dürfte, denn Premonition lässt einfach alles vermissen, was man von einem zumindest durchschnittlichen Film erwarten dürfte.
1.5/10
Ist einfach auf dem Film rumzuhacken. Und das hat sicherlich auch seine Berechtigung, weil er alles andere als innovativ ist. Aber ich muss gestehen, mich hat er dann doch leidlich unterhalten und nicht allzu sehr genervt, so dass ich auf eine solch harte Wertung nicht käme. Im Gegensatz zu DISTURBIA, der mir ob seines hemmunglosen Plagiats die Zornesröte ins Gesicht getrieben hat, löste PREMONITION bei mir keine vergleichbaren negativen Gefühle aus.
AntwortenLöschenDisturbia funktioniert aber in seinem Konzept zumindest für Teenager und schaffte es mich leidlich zu unterhalten.
AntwortenLöschenPremonition hingegen war eine echte Tortur, ich hab praktisch drauf gewartet, dass er endlich zu Ende geht, dass war für mich persönlich Langeweile pur.
ROFL, wieso haben den eigentlich alle gesehen?
AntwortenLöschenIch dachte in der leeren PV, dass sich kein Mensch sowas freiwllig angucken würde. *g*
Ich fand den auch so so so furchtbar!
Den hab ich auf US-DVD gesehen, die ein Freund mitgebracht hat, der zu Besuch ist. Und an sich schau ich mir ja alles an ;)
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