Mein nostalgischer Hype zur ersten Staffel von Dawson’s Creek dürfte manchem noch im Kopf schwirren. Im Grunde lässt sich dieser Hype auch in der zweiten Staffel fortführen. Wie Serienschöpfer Kevin Williamson in der ersten Staffel großartig beschloss, sind die beiden Titelfiguren Dawson (James Van Der Beek) und Joey (Katie Holmes) nunmehr ein Pärchen. Kein Cliffhanger, um den Zuschauer bis Herbst anzuspannen und die Serie weiterhin zu sehen. Eigentlich hätte man glauben können, die Geschichte von Dawson Leery wäre zu einem Happy End gekommen, schließlich drehte sich in der Serie laut Williamson alles nur darum, dass Dawson endlich Joey bekommt. Nun hat er sie, doch die Probleme des ambitionierten Regisseurs fangen erst an. Nur sechs Folgen wird das junge Glück halten, ehe Joey in The Dance mit Dawson Schluss machen wird. Aus welchen Beweggründen heraus Joey hier gehandelt hat, wird erst in Be Careful What You Wish For aufgeklärt werden. Dazwischen findet sich eine Beziehung zwischen ihr und dem neuen Bewohner von Capeside: Jack McPhee (Kerr Smith). Ihre neue Beziehung führt zu einer Spannung zwischen ihr und Dawson, welche sich vollends entspannt, als Jack in To Be or Not To Be… sein Outing erlebt und Joeys Vater aus dem Gefängnis entlassen wird. Es wird auch Joeys Vater sein, der die frische Beziehung zwischen beiden wieder zu den Akten legen wird. Doch Dawson belasten nicht nur seine eigenen Liebesprobleme, sondern auch die Ehe seiner Eltern lässt sich nicht länger tragen. Mitch (John Wesley Shipp) zieht aus und bewirkt eine Scheidung von Gail (Mary-Margaret Humes). Doch in der zweiten Staffel beginnt die Serie bereits einen Schnitt zu durchschreiten, denn Dawsons eigenes Leben tritt vermehrt in den Hintergrund und die Nebenfiguren, allen voran Pacey (Joshua Jackson), treten öfter hervor.
Zwei große Themenkomplexe bestechen in der zweiten Staffel, dass eine ist die wiederkehrende Thematik der jugendlichen Unsicherheit respektive Angst. Jede der Figuren in „Dawson’s Creek“ leidet an etwaigen Unsicherheiten, am meisten bezüglich ihrer Zukunft. Was soll aus ihnen werden? Was haben sie für Träume? Zwar wird Dawsons Debütfilm mit einem Preisgeld ausgestattet, doch sein zweites Werk Creek Times, welches die Trennung von Joey abhandelt, wird von seiner neuen Filmlehrerin Ms. Kennedy (Mädchen Amick) quasi verrissen. Dawson verliert sein filmisches Selbstbewusstsein und fühlt sich verloren. Viel schlimmer noch geht es Joey, die in ihrem Leben außer Dawson überhaupt nichts besitzt. Die zweite Staffel behandelt Joeys Emanzipation, die sie letztlich von Dawson weg und stattdessen zur Kunst und damit zu Jack hinführen wird. In A Perfect Wedding werden beide wieder zueinander finden, Joey selbst hat dabei ihre Wandlung noch nicht vollends durchschritten. Man könnte ihre Beweggründe somit als verlogen bezeichnen, aber sie ist 15 Jahre alt und wer agiert schon immer aufrichtig und logisch während der Pubertät? Selbiges gilt für das Staffelfinale Parental Discretion Advised, in dem sie mit Dawson Schluss macht, nachdem dieser ihr eine unangenehme Wahrheit gesagt hat. Im Grunde findet sich hier ein Spiegelbild zur ersten Staffel, in der Dawson zornig mit Joey war, als diese im verheimlicht hat, dass Gail eine Affäre hat. Die Makulatur erfährt das Publikum bereits im Auftakt zur dritten Staffel, wo Joey nach dem Sommer ihren Fehler eingesehen hat. Die Unsicherheiten der anderen Figuren sind dabei nicht weniger offensichtlich. Pacey offenbart seine Seele in Uncharted Waters, die fehlende Liebe und Anerkennung durch seinen Vater setzt ihm mehr zu, als er meist eingesteht. Jack wiederum ist unsicher aufgrund seiner Sexualität, für mich als heterosexuellen Zuschauer war seine spontane Erkenntnis seiner Homosexualität etwas überraschend und ohne rechte Vorzeichen, bis zur entscheidenden Folge. Da hier wieder eigene Erlebnisse von Williamson einflossen, will ich dem Augenblick aber seine Authentizität zugestehen.
Zwei große Themenkomplexe bestechen in der zweiten Staffel, dass eine ist die wiederkehrende Thematik der jugendlichen Unsicherheit respektive Angst. Jede der Figuren in „Dawson’s Creek“ leidet an etwaigen Unsicherheiten, am meisten bezüglich ihrer Zukunft. Was soll aus ihnen werden? Was haben sie für Träume? Zwar wird Dawsons Debütfilm mit einem Preisgeld ausgestattet, doch sein zweites Werk Creek Times, welches die Trennung von Joey abhandelt, wird von seiner neuen Filmlehrerin Ms. Kennedy (Mädchen Amick) quasi verrissen. Dawson verliert sein filmisches Selbstbewusstsein und fühlt sich verloren. Viel schlimmer noch geht es Joey, die in ihrem Leben außer Dawson überhaupt nichts besitzt. Die zweite Staffel behandelt Joeys Emanzipation, die sie letztlich von Dawson weg und stattdessen zur Kunst und damit zu Jack hinführen wird. In A Perfect Wedding werden beide wieder zueinander finden, Joey selbst hat dabei ihre Wandlung noch nicht vollends durchschritten. Man könnte ihre Beweggründe somit als verlogen bezeichnen, aber sie ist 15 Jahre alt und wer agiert schon immer aufrichtig und logisch während der Pubertät? Selbiges gilt für das Staffelfinale Parental Discretion Advised, in dem sie mit Dawson Schluss macht, nachdem dieser ihr eine unangenehme Wahrheit gesagt hat. Im Grunde findet sich hier ein Spiegelbild zur ersten Staffel, in der Dawson zornig mit Joey war, als diese im verheimlicht hat, dass Gail eine Affäre hat. Die Makulatur erfährt das Publikum bereits im Auftakt zur dritten Staffel, wo Joey nach dem Sommer ihren Fehler eingesehen hat. Die Unsicherheiten der anderen Figuren sind dabei nicht weniger offensichtlich. Pacey offenbart seine Seele in Uncharted Waters, die fehlende Liebe und Anerkennung durch seinen Vater setzt ihm mehr zu, als er meist eingesteht. Jack wiederum ist unsicher aufgrund seiner Sexualität, für mich als heterosexuellen Zuschauer war seine spontane Erkenntnis seiner Homosexualität etwas überraschend und ohne rechte Vorzeichen, bis zur entscheidenden Folge. Da hier wieder eigene Erlebnisse von Williamson einflossen, will ich dem Augenblick aber seine Authentizität zugestehen.
Am unsichersten ist jedoch eine andere neue Figur. Es handelt sich hierbei um meine persönliche Lieblingsfigur, die leider nur zwei Staffeln lang im Serienkanon zu sehen ist. Andie McPhee ist ein Kontrollfreak, Streber und die Schwester von Jack. Von ihrer ersten Begegnung an besteht eine knisternde Spannung zu Pacey und die Beziehung wird schließlich erwachen, wenn die von Dawson und Joey zu Ende geht. Doch Andie hat mehr zu verbergen, als Unsicherheiten. Diese resultieren nämlich aus der zweiten Thematik der Staffel: gestörte Familienverhältnisse. Ein Autounfall kostete Andie und Jack ihren großen Bruder und ihre Mutter den Verstand. Auch Andie ist schwer mitgenommen und wird in den letzten Folgen einen Rückfall erleiden und in die Schizophrenie abgleiten. Dass die Figur einem so ans Herz wächst und so glaubhaft wirkt, ist der Schauspielerin Meredith Monroe zu verdanken. Monroe spielt nicht Andie, sie ist Andie. Unglaublich, dass Monroe 1999 nicht für den Primetime Emmy nominiert wurde, denn mit ihrer Darbietung übertrifft sie alle anderen Darsteller, insbesondere durch die Folge Reunited. Am ehesten vermag noch Joshua Jackson mitzuhalten, dessen Beziehung zu Andie sich ohnehin vor die von Dawson und Joey setzt. Aber auch die anderen Charaktere verfügen über gestörte Familienverhältnisse. Dawsons Eltern lieben sich zwar, können aber nicht zusammen leben, Joey wiederum muss mit einem Drogendealenden Vater klar kommen. Jen (Michelle Williams) verliert sich in dieser Staffel in ihre Einsamkeit und auch Pacey chaotische Familie wurde bereits in der ersten Staffel behandelt. Dabei sind die Familien der Serienfiguren nicht immer weniger gestört, als es im normalen Leben der Fall ist. Was ist schon normal und ab wann ist etwas gestört? Williamson lässt seine Figuren jedoch leiden, an sich zweifeln und mit ihrer Umgebung hadern. Das macht die zweite Staffel aus und so stark, bewirkt das Dawson’s Creek-Feeling.
Auch in der zweiten Instanz finden sich einige Gastauftritte bekannter Gesichter. Nachdem Scott Foley im Vorjahr fünf Episoden lang in Dawson’s Creek mitspielen durfte, taucht Jason Behr (Roswell) in sechs Folgen auf. Von The All-Nighter bis zu His Leading Lady taucht er als sexueller Schwerenöter Chris auf. Außerdem konnte wohl Hauptdarsteller James Van Der Beek seine Varsity Blues-Kollegin Ali Larter überreden in zwei Folgen eine Gastrolle zu übernehmen. Auch die im selben Jahr durch She’s All That bekannt gewordene Rachael Leigh Cook gibt sich die Ehre, besonders reizvoll ist jedoch auch die Nebenrolle über drei Episoden hindurch von Mädchen Amick. Damit würde Amick einen interessanten Trend beginnen, denn auch ihre Twin Peaks-Kollegen Sheryl Fenn, Dana Ashbrook und Ray Wise würden Gastrollen in Williamsons Teenager-Serie übernehmen. Im Gegensatz zur vorigen Staffel halten sich diesmal der Einbau von zeitgenössischer Popmusik etwas in Grenzen, auch die Referenzen zu anderen Filmen lassen nach (unter anderem wird eine Hommage an Titanic eingebaut). Viel dreht sich um Sex und um Beziehungen, vormerklich in den Konstellationen Andie/Pacey und Joey/Jack, aber auch Dawson wird sowohl mit Joey als auch Jen erneut anbandeln. Allein Meredith Monroe ist dabei die halbe Miete, abgesehen von der Doppelfolge bezüglich Abbys Tod wussten alle Episoden zu unterhalten. Die fünf komplettesten Folgen sind hierbei The Dance, Sex, She Wrote, To Be or Not To Be…, Reunited und Parental Discretion Advised. Die Qualität der Folgen leidet etwas an der Quantität, ist jedoch nur minimal schlechter als die erste Staffel. Den Nostalgiebonus verwehre ich diesmal jedoch, dafür hat mir die Storyline um Jen zu sehr missfallen.
9.5/10
Wie in der ersten Staffel erwähnt, verließ Kevin Williamson die Serie gegen Ende der zweiten Staffel. Es lassen sich ohnehin einige inhaltliche Probleme feststellen, unter anderem die Wankungen von Joey bezüglich ihrer Gefühle. Getoppt wird das alles jedoch von der Darstellung der Jen Lindley in dieser Staffel. Dass sich Jen zu Beginn der Staffel etwas von der Clique entfernt weil ihr Großvater gestorben ist und sich stattdessen der diabolischen Abby Morgan (Monica Keena) zuwendet, lässt sich noch nachvollziehen. Dann sorgt der Fischer Vincent allerdings dafür, dass die Freundschaft der Beiden einen Riss erlebt. Fortan ist Jen wieder in die Clique integriert und bestens mit Dawson befreundet. Er macht sie zur Produktionsmanagerin von Creek Times und auch in dem christlichen Footballer Ty findet sie eine neue Romanze. Als diese zerbricht entfernt sich Jen aus unerfindlichen Gründen wieder von Dawson und den Anderen. Stattdessen fühlt sie sich plötzlich alleine und verlassen. Diese Wandlung, die zu Beginn von A Perfect Wedding aufgetreten ist, verwundert. Nochmehr verwundert die Umkehrung zwei Folgen später in Reunited. Zu Beginn der Episode sitzt Jen inmitten der Clique beim Videoabend. Es ist zwar ein Monat vergangen, zwischen den tragischen Ereignissen um Abbys Tod, aber dieses Hin und Her bezüglich Jens Charakter wirkt unsauber. Scheinbar hatte es lediglich den Hintersinn dem Tod von Abby etwas mehr Dramatik zu verleihen, hinterlässt aber viele Fragen, welche die Serie nicht beantwortet. Hierzu lässt sich auch das Fehlen von Scott Foleys Figur aus der ersten Staffel erklären, die immerhin ernstes Interesse an Jen hatte. Selbiges gilt für Chris Wolfe (Jason Behr), der nicht nur mit Jen, sondern auch mit Abby involviert war, aber bei ihrer Beerdigung und an anderer Stelle nicht mehr auftaucht. Möglich dass hier Behrs Terminkalender urplötzlich aufgrund des Starts von Roswell eng geworden ist, einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen Jens Umwege aber dennoch.
Auch in der zweiten Instanz finden sich einige Gastauftritte bekannter Gesichter. Nachdem Scott Foley im Vorjahr fünf Episoden lang in Dawson’s Creek mitspielen durfte, taucht Jason Behr (Roswell) in sechs Folgen auf. Von The All-Nighter bis zu His Leading Lady taucht er als sexueller Schwerenöter Chris auf. Außerdem konnte wohl Hauptdarsteller James Van Der Beek seine Varsity Blues-Kollegin Ali Larter überreden in zwei Folgen eine Gastrolle zu übernehmen. Auch die im selben Jahr durch She’s All That bekannt gewordene Rachael Leigh Cook gibt sich die Ehre, besonders reizvoll ist jedoch auch die Nebenrolle über drei Episoden hindurch von Mädchen Amick. Damit würde Amick einen interessanten Trend beginnen, denn auch ihre Twin Peaks-Kollegen Sheryl Fenn, Dana Ashbrook und Ray Wise würden Gastrollen in Williamsons Teenager-Serie übernehmen. Im Gegensatz zur vorigen Staffel halten sich diesmal der Einbau von zeitgenössischer Popmusik etwas in Grenzen, auch die Referenzen zu anderen Filmen lassen nach (unter anderem wird eine Hommage an Titanic eingebaut). Viel dreht sich um Sex und um Beziehungen, vormerklich in den Konstellationen Andie/Pacey und Joey/Jack, aber auch Dawson wird sowohl mit Joey als auch Jen erneut anbandeln. Allein Meredith Monroe ist dabei die halbe Miete, abgesehen von der Doppelfolge bezüglich Abbys Tod wussten alle Episoden zu unterhalten. Die fünf komplettesten Folgen sind hierbei The Dance, Sex, She Wrote, To Be or Not To Be…, Reunited und Parental Discretion Advised. Die Qualität der Folgen leidet etwas an der Quantität, ist jedoch nur minimal schlechter als die erste Staffel. Den Nostalgiebonus verwehre ich diesmal jedoch, dafür hat mir die Storyline um Jen zu sehr missfallen.
9.5/10
Andie war toll. Fand es schön, dass sie wenigstens im Finale noch einmal auftaucht.
AntwortenLöschenMich hat allerdings immer gestört, dass Pacey in der zweiten Season so zum Messias hochstilisiert wird. Teilweise wirkte seine Gutmenschlich- und Selbstlosigkeit nur noch aufgesetzt.
Jacks Outing wirkte in der Tat unmotiviert und scheint eine Spontanentscheidung der Autoren gewesen zu sein, allerdings ist die Doppelfolge dann doch extrem großartig geworden. Schade, dass Jack in der deutschen Fassung so eine erbärmliche jämmerliche Stimme bekommen hat. OV schaue ich die Serie ab Season 2 auf DVD aber auch nicht zu 100% gern, weil meine Lieblingssons (an die ich mich durch die Folgen im TV und auf Video so gewöhnt hatte) fast alle ausgetauscht wurden für die DVD-Edition.
Pacey war ja immer der klassische Selbstzerstörer, der im Grunde kann, wenn er denn will. Und Andie war der Stein, der die Angelegenheit ins Rollen brachte. Für mich waren die beiden der Topf auf dem Deckel.
AntwortenLöschenDas mit den ausgetauschten Songs hab ich auch mal irgendwo gelesen, aber da die dt. Sichtung im Vergleich zur jetzigen OV-Sichtung so lange herliegt, fehlt mir da die Erinnerung.