Wer in den Achtzigern und zum Teil auch in den Neunzigern aufgewachsen ist und Regisseur werden wollte, der setzte sich oftmals Steven Spielberg zum Ziel. Ich selbst wollte in die Filmbranche, nachdem ich Jurassic Park gesehen hatte. Spielberg bewies mir mit dem Film, dass man Dinosaurier glaubhaft in eine Filmhandlung einbauen konnte und dass man somit im Grunde jede Phantasie in eine Filmhandlung glaubhaft einbinden konnte. Zwar wandelte sich mein Interessensfeld über die Jahre vom Regisseur zum Drehbuchschreiber (wie sich die meisten denken können, wurde aus einer möglichen Karriere nichts), aber Spielberg war die ursprüngliche Motivation. Und das zählt nicht nur für mich, sondern war auch bei Kevin Williamson der Fall. Der Drehbuchautor der Scream-Trilogie, The Faculty und I Know What You Did Last Summer wurde engagiert um eine Pilotfolge für eine Serie zu schreiben. Williamson entwickelte kurzerhand eine Serie basierend auf seinem eigenen Leben. Ein Teenager in einer abgelegenen Kleinstadt, der davon träumt Regisseur zu werden und ein riesiger Fan von Steven Spielberg ist. Was die Serie ausmachen sollte war jedoch nicht die Affinität des Teenagers zu Spielberg, sondern vielmehr seine Beziehung zu seiner besten Freundin, die er seit Kindestagen kennt und die am Ende seines Bachbetts wohnt. Dies war die Geburtstunde von Dawson Leery und seinem Freundeskreis. Über sechs Staffeln hinweg lief Dawson’s Creek von 1998 bis 2003 auf dem amerikanischen Fernsehsender von Warner Brothers Pictures (The WB) und zählte seinerzeit zu den Pionieren der Fernsehserien, die sich mit jugendlichen Ängsten auseinandersetzten. In der ersten und zweiten Staffel sollte Williamson der Serie als Produzent und Autor zur Verfügung stehen, ehe er am Ende der zweiten Staffel ausstieg, um sich einem neuen Projekt zu widmen, welches letztlich scheitern sollte. Für das Serienfinale kehrte er schließlich als Autor zurück, ein Kreis schloss sich.
Im Gegensatz zu den folgenden Staffeln bestand die erste Instanz der Serie aus lediglich 13 Episoden. Da die Serie nunmehr zehn Jahre alt ist, wird die Besprechung Spoiler (nicht nur für die erste, sondern alle Staffeln) einbeziehen. Wie der Titel schon sagt dreht sich in Dawson’s Creek alles um Dawson Leery (James Van Der Beek). Dawson ist wie seine besten Freunde Joey Potter (Katie Holmes) und Pacey Witter (Joshua Jackson) 15 Jahre alt und beginnt in dieser ersten Staffel seine Sexualität zu entdecken. Die Pilotfolge offenbart es schon: jahrelang waren es Dawson und Joey gewöhnt gemeinsam in einem Bett zu schlafen, am praktischsten natürlich am Samstagabend, dem Videoabend. Doch Joey hegt inzwischen Zweifel, schließlich sind die beiden keine Kinder mehr. Ihre genauen Beweggründe finden sich erst einige Folgen später. Über die Jahre hinweg hat Joey sich in Dawson verliebt, die Situation spitzt sich noch etwas zu, als im Haus nebenan die ebenfalls 15-jährige Jen Lindley (Michelle Williams) einzieht. Dawson ist hin und weg und setzt zum ersten Mal in seinem Leben alles daran, das Herz einer Frau zu erobern. Selbstverständlich sehr zum Missfallen von Joey. Doch Jen ist nicht ohne Grund in Capeside: sie ist ein Partygirl, dass von ihren Eltern aus New York praktisch nach Capeside verbannt wurde. Schuld daran sind ihre sexuellen Eskapaden gewesen, ein Punkt der Dawson in seiner kommenden Beziehung zu Jen ziemlich bedrücken wird. Auch Pacey sammelt seine ersten sexuellen Erfahrungen – ausgerechnet mit seiner Englischlehrerin. Und nicht nur das Liebesleben der Teenager ist gehörig auf Trab, wie sich herausstellt unterhält Dawsons Mutter (Mary-Margaret Humes) eine Affäre, von der weder ihr Sohn, noch ihr Ehemann (John Wesley Shipp) etwas ahnt.
Viele Folgen von Dawson’s Creek beginnen mit einem Videofilm, den sich Dawson und Joey auf seinem Bett ansehen. Es mag an Joeys Gefühlen für Dawson liegen oder daran dass beide in der Pubertät sind, aber sie streiten sich gerne anschließend. Hierbei geht es meist weniger um den Film, als viel mehr um eine Aussage oder Botschaft des Filmes, welche die beiden versuchen auf ihr eigenes Leben zu übertragen. Hier insbesondere, aber auch in den meisten anderen Momenten, wird man Zeuge des besonderen Charakters der Serie. Dawson, Joey und Pacey diskutieren weniger als dass sie philosophieren. Bisweilen schwadronieren sie sogar und es wird überdeutlich, dass dies kein authentisches Bild einer 15-jährigen amerikanischen Jugend darstellen soll. Der Witz an dem ganzen ist die Tatsache, dass Williamson ungemein selbstironisch mit seiner Serie umgeht. Meist ist es Joey, die praktisch zwischen den Zeilen die Serie mit den Konventionen Hollywoods vergleicht. Unter anderem ist dies im Staffelfinale Decisions der Fall, zu dessen Beginn sich Joey darüber auslässt, dass Cliffhanger in Serien nur deswegen gerne gewählt werden, weil damit das Endgültige noch etwas hinauszögern kann. Im Grunde sieht sie Cliffhanger als eine Verarsche fürs Publikum an. Die Szene ist jedoch nicht nur deswegen amüsant, da sich Joey selbst – unwissentlich – in einer Serie befindet, sondern Williamson auch am Ende der Folge selbst auf einen Cliffhanger verzichtet, wie ihn beispielsweise andere Drama-Serien wie Lost aufweisen. Seine Folge hat ein Happy End – zumindest vorerst.
Doch nicht nur hier bewies Williamson Selbstironie, die gesamte erste Staffel ist voller Referenzen zu Filmklassikern und Arbeiten von Williamson oder den Darstellern selbst. So finden sich in der elften Episode The Scare nicht nur eine Referenz zu I Know What You Did Last Summer, sonder auch eine Hommage an Scream. Beide Horrorfilme wurden von Williamson geschrieben. Fast noch gelungener ist hier die Folge Sieben (Detention), die nicht nur für sich genommen eine Hommage an den John Hughes Klassiker The Breakfast Club darstellt, sondern auch Querverweise in die Arbeiten der drei Hauptdarsteller aufzeigt. Die Lehrerin, die das Nachsitzen der Gruppe am Samstag beaufsichtigt, erhielt von Williamson den Namen Mrs. Tringle. Ein Jahr später würde Katie Holmes die weibliche Hauptrolle in dem von Kevin Williamson geschriebenen Teaching Mrs. Tingle spielen. Auch James Van Der Beek durfte einen vorausahnenden Spoof abgeben. Bereits in einer vorherigen Folge (Dance, #2) tat er das Football-Drama seines Konkurrenten um Jen, Cliff (Scott Foley), damit ab, dass es ein weiterer dummer Sportfilm wäre. Das passende Stichwort ist hier im Original „varsity“, welches generell für eine Schulmannschaft steht. Auch Van Der Beek würde ein Jahr später in einem Kinofilm auftauchen: einem Football-Drama namens…Varsity Blues. Joshua Jackson wiederum durfte in Detention auf seine vorherigen Kinofilme der Mighty Ducks-Reihe verweisen, auch dies geschieht natürlich mit einem Augenzwinkern. Des Weiteren finden sich offensichtliche Verweise zu The Graduate und anderen einflussreichen Filmen. Das Spiel einer Serie, die sich unwissentlich selbst seziert, wird in vielen Folgen vorgetragen und macht das Konzept neben seiner eigentlichen Thematik so speziell. Zudem wurde in vielen Folgen zeitgenössische, angesagte Musik für den Hintergrund verwendet, ein Stilmittel das auch heute noch (Gossip Girl) auftaucht.
Für Filmfans ist natürlich auch interessant, heutige Schauspieler in ihren Anfängen zu beobachten oder Gesichter zu entdecken, die man aus anderen Serien und Filmen kennt. So taucht in einer Gastrolle Eric Balfour (The O.C., Six Feet Under, 24) auf, dagegen ist Scott Foley (Scrubs, Felicity, The Unit) mit fünf Auftritten quasi sogar Nebendarsteller. Die zweite Hauptdarstellerin Michelle Williams hingegen war in den letzten Monaten eher aufgrund ihrer ehemaligen Liebschaft mit dem verstorbenen Heath Ledger in den Nachrichten. Joshua Jackson hingegen spielt nunmehr in J.J. Abrams neuer Serie Fringe und führt eine On/Off-Beziehung mit unserem deutschen Export Diane Kruger. Das letzte Mal das ich James Van Der Beek gesehen habe, war es bei einer Gastrolle der dritten Staffel von How I Met Your Mother. Den größten Sprung – oder die größte Bruchlandung, je nachdem – hat aber Katie Holmes gemacht. Wenn man die Gute in dieser ersten Staffel sieht, mit ihren zarten zwanzig Jahren, will man gar nicht an das Gräuel denken, dass sie nunmehr an die Seite von Tom Cruise gezwungen hat. Schauspielerisch konnte sich jedoch keiner der vier Schauspieler richtig im Kino durchsetzen, am ehesten überzeugte hier Holmes mit Nebenrollen in Thank You For Smoking und Batman Begins. Ihre Parts spielen sie aber alle äußerst glaubhaft, wobei man insbesondere Joshua Jackson loben sollte, der zum Ende der Staffel hin (Beauty Contest) richtig gut wird und Aufmerksamkeit gewinnt. Dabei ist nicht jede Folge der Staffel gelungen, doch ist das hier Jammern auf hohem Niveau.
Durchaus fehlt mancher Folge der typische Charakter der Serie, mir selbst missfielen Episoden wie Baby oder Roadtrip, wohingegen ich meinen Spaß am Staffelfinale (Decisions) oder der Breakfast Club-Folge Detention hatte. Natürlich verfügt Dawson’s Creek über keinen kulturellen Impakt wie The Prisoner, 24 oder Lost, von denen man sicherlich auch in zehn Jahren noch sprechen könnte, doch die Serie muss nicht ihren Platz in der Filmgeschichte finden, um beste Unterhaltung zu sein. Mit dem Inhalt der ersten Staffel können sich viele identifizieren, so zum Beispiel ich. Auch meine Wenigkeit hatte mal eine platonische Freundschaft die zu einer Beziehung wurde. Nur um kurze Zeit darauf wieder zu zerbrechen. Gepaart mit der Film- und Spielbergbegeisterung konnte ich mit Ende der Neunziger praktisch perfekt mit der Handlung und ihren Figuren identifizieren. Daher erhält die Serie, die für das was sie sein will bereits überragend ist, noch einen kleinen Nostalgiebonus, der ihr die Höchstwertung beschert. Obschon ich über den Verlauf der Serie im Klaren bin, sie nunmehr zum dritten oder gar vierten Mal sichte, führt sie immer noch zu emotionalen Nachwehen. Nachdem ich das Staffelfinale gesehen hatte, reflektierte ich über mein eigenes Leben, das, wie erwähnt, Parallelen zu Dawsons aufweist. Und dass mir persönliche eine Serie so nahe geht, wie es Dawson’s Creek getan hat bzw. tut, ist selten bis eigentlich gar nicht der Fall. Wie Williamson hier Selbstironie zelebriert und bereits früh Anklänge an Ereignisse der kommenden Staffeln einbringt (die Spannungen zwischen Dawson und Pacey - Detention - oder die Beziehung von Joey und Pacey - Kiss & Double Date) begeistert mich ebenso, wie die philosophierenden Teens, die alles zu analysieren vermögen, abgesehen von ihrem eigenen Liebesleben.
10/10
Im Gegensatz zu den folgenden Staffeln bestand die erste Instanz der Serie aus lediglich 13 Episoden. Da die Serie nunmehr zehn Jahre alt ist, wird die Besprechung Spoiler (nicht nur für die erste, sondern alle Staffeln) einbeziehen. Wie der Titel schon sagt dreht sich in Dawson’s Creek alles um Dawson Leery (James Van Der Beek). Dawson ist wie seine besten Freunde Joey Potter (Katie Holmes) und Pacey Witter (Joshua Jackson) 15 Jahre alt und beginnt in dieser ersten Staffel seine Sexualität zu entdecken. Die Pilotfolge offenbart es schon: jahrelang waren es Dawson und Joey gewöhnt gemeinsam in einem Bett zu schlafen, am praktischsten natürlich am Samstagabend, dem Videoabend. Doch Joey hegt inzwischen Zweifel, schließlich sind die beiden keine Kinder mehr. Ihre genauen Beweggründe finden sich erst einige Folgen später. Über die Jahre hinweg hat Joey sich in Dawson verliebt, die Situation spitzt sich noch etwas zu, als im Haus nebenan die ebenfalls 15-jährige Jen Lindley (Michelle Williams) einzieht. Dawson ist hin und weg und setzt zum ersten Mal in seinem Leben alles daran, das Herz einer Frau zu erobern. Selbstverständlich sehr zum Missfallen von Joey. Doch Jen ist nicht ohne Grund in Capeside: sie ist ein Partygirl, dass von ihren Eltern aus New York praktisch nach Capeside verbannt wurde. Schuld daran sind ihre sexuellen Eskapaden gewesen, ein Punkt der Dawson in seiner kommenden Beziehung zu Jen ziemlich bedrücken wird. Auch Pacey sammelt seine ersten sexuellen Erfahrungen – ausgerechnet mit seiner Englischlehrerin. Und nicht nur das Liebesleben der Teenager ist gehörig auf Trab, wie sich herausstellt unterhält Dawsons Mutter (Mary-Margaret Humes) eine Affäre, von der weder ihr Sohn, noch ihr Ehemann (John Wesley Shipp) etwas ahnt.
Doch nicht nur hier bewies Williamson Selbstironie, die gesamte erste Staffel ist voller Referenzen zu Filmklassikern und Arbeiten von Williamson oder den Darstellern selbst. So finden sich in der elften Episode The Scare nicht nur eine Referenz zu I Know What You Did Last Summer, sonder auch eine Hommage an Scream. Beide Horrorfilme wurden von Williamson geschrieben. Fast noch gelungener ist hier die Folge Sieben (Detention), die nicht nur für sich genommen eine Hommage an den John Hughes Klassiker The Breakfast Club darstellt, sondern auch Querverweise in die Arbeiten der drei Hauptdarsteller aufzeigt. Die Lehrerin, die das Nachsitzen der Gruppe am Samstag beaufsichtigt, erhielt von Williamson den Namen Mrs. Tringle. Ein Jahr später würde Katie Holmes die weibliche Hauptrolle in dem von Kevin Williamson geschriebenen Teaching Mrs. Tingle spielen. Auch James Van Der Beek durfte einen vorausahnenden Spoof abgeben. Bereits in einer vorherigen Folge (Dance, #2) tat er das Football-Drama seines Konkurrenten um Jen, Cliff (Scott Foley), damit ab, dass es ein weiterer dummer Sportfilm wäre. Das passende Stichwort ist hier im Original „varsity“, welches generell für eine Schulmannschaft steht. Auch Van Der Beek würde ein Jahr später in einem Kinofilm auftauchen: einem Football-Drama namens…Varsity Blues. Joshua Jackson wiederum durfte in Detention auf seine vorherigen Kinofilme der Mighty Ducks-Reihe verweisen, auch dies geschieht natürlich mit einem Augenzwinkern. Des Weiteren finden sich offensichtliche Verweise zu The Graduate und anderen einflussreichen Filmen. Das Spiel einer Serie, die sich unwissentlich selbst seziert, wird in vielen Folgen vorgetragen und macht das Konzept neben seiner eigentlichen Thematik so speziell. Zudem wurde in vielen Folgen zeitgenössische, angesagte Musik für den Hintergrund verwendet, ein Stilmittel das auch heute noch (Gossip Girl) auftaucht.
Für Filmfans ist natürlich auch interessant, heutige Schauspieler in ihren Anfängen zu beobachten oder Gesichter zu entdecken, die man aus anderen Serien und Filmen kennt. So taucht in einer Gastrolle Eric Balfour (The O.C., Six Feet Under, 24) auf, dagegen ist Scott Foley (Scrubs, Felicity, The Unit) mit fünf Auftritten quasi sogar Nebendarsteller. Die zweite Hauptdarstellerin Michelle Williams hingegen war in den letzten Monaten eher aufgrund ihrer ehemaligen Liebschaft mit dem verstorbenen Heath Ledger in den Nachrichten. Joshua Jackson hingegen spielt nunmehr in J.J. Abrams neuer Serie Fringe und führt eine On/Off-Beziehung mit unserem deutschen Export Diane Kruger. Das letzte Mal das ich James Van Der Beek gesehen habe, war es bei einer Gastrolle der dritten Staffel von How I Met Your Mother. Den größten Sprung – oder die größte Bruchlandung, je nachdem – hat aber Katie Holmes gemacht. Wenn man die Gute in dieser ersten Staffel sieht, mit ihren zarten zwanzig Jahren, will man gar nicht an das Gräuel denken, dass sie nunmehr an die Seite von Tom Cruise gezwungen hat. Schauspielerisch konnte sich jedoch keiner der vier Schauspieler richtig im Kino durchsetzen, am ehesten überzeugte hier Holmes mit Nebenrollen in Thank You For Smoking und Batman Begins. Ihre Parts spielen sie aber alle äußerst glaubhaft, wobei man insbesondere Joshua Jackson loben sollte, der zum Ende der Staffel hin (Beauty Contest) richtig gut wird und Aufmerksamkeit gewinnt. Dabei ist nicht jede Folge der Staffel gelungen, doch ist das hier Jammern auf hohem Niveau.
Durchaus fehlt mancher Folge der typische Charakter der Serie, mir selbst missfielen Episoden wie Baby oder Roadtrip, wohingegen ich meinen Spaß am Staffelfinale (Decisions) oder der Breakfast Club-Folge Detention hatte. Natürlich verfügt Dawson’s Creek über keinen kulturellen Impakt wie The Prisoner, 24 oder Lost, von denen man sicherlich auch in zehn Jahren noch sprechen könnte, doch die Serie muss nicht ihren Platz in der Filmgeschichte finden, um beste Unterhaltung zu sein. Mit dem Inhalt der ersten Staffel können sich viele identifizieren, so zum Beispiel ich. Auch meine Wenigkeit hatte mal eine platonische Freundschaft die zu einer Beziehung wurde. Nur um kurze Zeit darauf wieder zu zerbrechen. Gepaart mit der Film- und Spielbergbegeisterung konnte ich mit Ende der Neunziger praktisch perfekt mit der Handlung und ihren Figuren identifizieren. Daher erhält die Serie, die für das was sie sein will bereits überragend ist, noch einen kleinen Nostalgiebonus, der ihr die Höchstwertung beschert. Obschon ich über den Verlauf der Serie im Klaren bin, sie nunmehr zum dritten oder gar vierten Mal sichte, führt sie immer noch zu emotionalen Nachwehen. Nachdem ich das Staffelfinale gesehen hatte, reflektierte ich über mein eigenes Leben, das, wie erwähnt, Parallelen zu Dawsons aufweist. Und dass mir persönliche eine Serie so nahe geht, wie es Dawson’s Creek getan hat bzw. tut, ist selten bis eigentlich gar nicht der Fall. Wie Williamson hier Selbstironie zelebriert und bereits früh Anklänge an Ereignisse der kommenden Staffeln einbringt (die Spannungen zwischen Dawson und Pacey - Detention - oder die Beziehung von Joey und Pacey - Kiss & Double Date) begeistert mich ebenso, wie die philosophierenden Teens, die alles zu analysieren vermögen, abgesehen von ihrem eigenen Liebesleben.
10/10
Wusste gar nicht, dass du auch ein DC-Fan bist. Die Besprechung liest sich hübsch, aber man hätte echt noch viel, viel mehr schreiben können (vor allem Analysen der Figuren, die ungeheure Sensibilität der Serie oder wie bahnbrechend sie war).
AntwortenLöschenBisweilen schwadronieren sie sogar und es wird überdeutlich, dass dies kein authentisches Bild einer 15-jährigen amerikanischen Jugend darstellen soll.
Ich möchte hier nur mal kurz erwähnen, dass ich den oft vorgebrachten Einwand, die Jugendlichen würden gar nicht wie Jugendliche reden und denken, nie nachvollziehen konnte. Man vermessen klingen, aber ich konnte mich mit 15 bereits ebenso ausdrücken, meine ich zumindest. Ich war sowieso wie Dawson, in jeder Hinsicht. *g*
Durchaus fehlt mancher Folge der typische Charakter der Serie, mir selbst missfielen Episoden wie Baby oder Roadtrip, wohingegen ich meinen Spaß am Staffelfinale (Decisions) oder der Breakfast Club-Folge Detention hatte.
Ich mochte alle Folgen, BABY fand ich ganz großartig, ROADTRIP hatte immerhin ein super AMERICAN GRAFFITI-Zitat und eine herrlich unlogische Zeiterzählung.
doch die Serie muss nicht ihren Platz in der Filmgeschichte finden, um beste Unterhaltung zu sein.
Na ja, in der Filmgeschichte sowieso nicht. Mir persönlich bedeutet die Serie wesentlich mehr als die genannten und ich denke schon, dass sie doch sehr großen Impact auf meine/unsere Generation hatte.
PS: Guter Schlusssatz. Obwohl man DA erst hätte ansetzen müssen….
Egal, wir sind uns mal einig, ist ja auch schon was.
aber ich konnte mich mit 15 bereits ebenso ausdrücken
AntwortenLöschenDu bist ja eh ein Genie sondergleichen. Als ich in dem Alter war hab weder ich, noch sonst jemand in meiner Altersstufe (oder darüber) so geredet.
Ich wusste, das klingt verfänglich, egal wie man es formuliert. Dann eben anders: Als ich die Serie erstmals geschaut habe (mit 15), hatte ich nie das Gefühl, die Jugendlichen dort nicht verstehen zu können. Sie erschienen mir völlig normal und hätten auch nebenan wohnen können.
AntwortenLöschenUnd was ich im Text ausdrücken wollte war, dass ich, als ich die Serie mit 15 gesehen habe, niemanden in meinem Bekanntenkreis kannte, der sich so ausdrückte, wie Dawson & Co. Verstanden, was sie gesagt haben, habe ich schon und die Figuren von ihrer Persönlichkeit sind wie 15-Jährige, aber die Sprach- bzw. Wortwahl ist sicherlich die Ausnahme bei (amerikanischen) Teenagern dieser Altersklasse.
AntwortenLöschenDanke für diese Besprechung. Ich hätte den Fokus wahrscheinlich auch anders gelegt, aber das ist ja ganz klar deine Sache. "Dawson's Creek" habe ich bis zum Ende die Treue gehalten (und finde die späteren Staffeln auch bei weitem nicht so schlecht wie andere sie machen) und freue mich immer wieder, darüber zu lesen. Vor kurzem habe ich mir die Complete Series auf DVD zugelegt, das wird demnächst alles nochmal angeguckt. Die erste Staffel aber würde ich mit 9/10 bewerten, da mir schon damals und auch heute noch die Beziehung zwischen Joey und der Lehrerin wirklich viel zu weit hergeholt war (und auch irgendwie nicht mit genug Augenzwinkern inszeniert, um selbstironisch sein zu können).
AntwortenLöschenBesonders großartig war bei Dawson's Creek immer die Musik, das habe ich seitdem bei kaum einer anderen Serie so erlebt (außer in den ersten beiden, ja noch sehr guten, Staffel von "the O.C"; aber danach ging das ja dermaßen bergab, herrje).
Und erwähnen möchte ich noch, dass auch van der Beek mir durchaus in so einigen späteren Rollen gefallen hat, ganz besonders natürlich in "The Rules of Attraction". Tolle Rolle, klasse gespielt. Und man denkt sich immer nur: "Scheisse, Dawson, bist du das?" Speziell im Kontrast zu seiner Serienrolle wirkt sein Spiel dort sehr ... ungewohnt.
Dawson's Creek, ja da werden Erinnerung wach.
AntwortenLöschenOh Rudi, was für ein Nostalgie-Flashback. Ich habe die Serie damals geliebt - zumindest über die ersten drei Staffeln. Durch die letzte habe ich mich ziemlich gequält und ich habe Williamson bis heute nicht verziehen, dass... aber das ist ein anderes Thema! ;-)
AntwortenLöschenAuf jeden Fall eine der Serien, die ich auch gerne noch einmal sehen würde - wenn denn die Zeit vorhanden wäre...