Stupid naked aliens.
Eine der großartigsten Zeichentrickserien ging vor vier Jahren bedauerlicherweise zu Ende. Die Rede ist von Matt Groenings Futurama, der Schwesterserie der Simpsons, welche den Abenteuern des kryonisch eingefrorenen Philip J. Fry im Jahr 3000 folgte. Dort traf er auf die einäugige Pilotin Leela und dem anarchistischen Roboter Bender, mit welchen er gemeinsam für seinen entfernten Neffen Professor Hubert Farnsworth einen Paketlieferservice leitete. Die Serie schaffte es dann schließlich von 1999 bis 2003 über vier Staffeln zu 72 Episoden, mit wiederkehrenden Figuren wie Dr. John Zoidberg, Amy Wong, Hermes Conrad oder so liebenswürdige Charaktere wie Elzar, dem vierarmige Chefkoch, Lrrr, Herrscher des Planeten Omicron Persei 8 oder dem verruchten Weltraum Major Zapp Brannigan. Da die Folgen auf dem US-Fernsehsender FOX jedoch immer wieder durch Sportsendungen unterbrochen wurden, entschied man sich im Jahr 2003 die Produktion der Serie einzustellen, auch wenn die Serie nie offiziell eingestellt worden ist. Dieses Jahr kam jedoch auf DVD ein knapp anderthalb Stunden dauerndes Abenteuer heraus, welche laut Groening der erste von vier Filmen ist, welcher jeweils vier Episoden umfassen soll, sodass indirekt eine fünfte Staffel mit sechzehn Episoden produziert wird.
Zu Beginn des Films eröffnet Prof. Farnsworth die Neuigkeit, dass mit der Einstellung des Lieferservices von Seiten der BOX Company ein Fehler gemacht wurde, welchen die neue Direktion eingesehen hat und die alten Produzenten zu Torgo’s Executive Puder verarbeitet hat, welches sich für alles verwenden lässt. Bei der daraus resultierenden Feier köpft sich Hermes bei einem Limbo-Wettkampf bedauerlicherweise selbst und verliert nicht nur seinen Kopf, sondern auch seine Frau. Fry, Leela und Bender haben derweil ein anderes Problem, denn bei einer Lieferung auf dem Planeten der FKK-Strände wurde die gesamte Crew Opfer von Spam-Mail-Vertretern. Wieder in Neu-New-York angekommen wird Bender dadurch prompt anfällig für einen Virus, den er sich runterlädt und im Glauben die spanische Lotterie gewonnen zu haben, überschreibt Prof. Farnsworth schließlich das Planet-Express-Unternehmen dem nackten Alien Nudar und seinen beiden Spießgesellen. Diese machen schließlich eine Bender-Tätowierung auf Frys Hinterteil ausfindig, welche die Daten des Zeit-Raum-Kontinuums enthält, sodass Nudar Bender endlos in die Vergangenheit reisen lässt, um die Schätze der Welt zu rauben. Währenddessen verliebt sich Leela in den dusseligen Lars, der im Kopf-Museum nach Charles de Gaulle und anderen Persönlichkeiten sieht.
Der Humor von Bender’s Big Score hält sich die Waage, wahrhaft geniale Momente finden ihr Pendant in recht lahmen Szenen, die Mehrheit des Filmes entspricht jedoch dem Serienniveau. Dabei ist der Futurama-Film kein Film als solcher und darf deswegen nicht mit dem desaströsen Simpsons-Film verglichen werden. Bender’s Big Score ist an sich nur eine Aneinanderreihung von vier inhaltlich zusammenhängenden Folgen und dient dem höheren Ziel mit drei weiteren Filmen eine indirekte fünfte Staffel zu formen. So gesehen ist das Projekt von Matt Groening durchaus gelungen, auch wenn viele Ideen wie das der Zeitreise bereits mehrfach in der Serie thematisiert wurden. Es werden jedoch einige nette – für sich genommen jedoch unwichtige – Analogien zu Hintergründen in der Serie getroffen. Auch die Verweise zu Star Wars und Terminator sind recht gelungen. Im zweiten Akt gehen einem Nudar und seine beiden Kumpel dann doch langsam auf die Nerven, weswegen der Übergang zum dritten Akt nicht schnell genug erfolgen kann. Auch die zweite große Thematik des Filmes, die „Liebes“-Geschichte zwischen Fry und Leela wurde schon zum Erbrechen in der Serie thematisiert, sodass man mitunter den Eindruck hat, dass den Machern die Ideen ausgegangen zu sein scheinen (was die Einstellung der Serie „rechtfertigen“ würde).
Die meisten Charaktere des Futurama-Universums finden Einzug in diesen Film, darunter natürlich Zapp Brannigan und Kiff, aber auch Elzar, Mr. Panucci, die Nibbler, die Robotermafia und Robot Santa, sowie Al Gore und Richard Nixon, Scruffy, Hypnotoad und Morbo, der morbide Nachrichtensprecher. Andere großartige Figuren wie Calculon, ebenjener Lrrr, Flexo, Leonard Nimoy oder Slurm MacKenzie fehlen leider – vielleicht tauchen sie jedoch in einem der anderen drei Filme auf. Bedenkt man, dass die großen Themen des Filmes etwas ausgelutscht sind (und dies auch an manchen Stellen erkennen lassen), ist Bender’s Big Score dennoch ein gelungener Film, der ebenjenen Charme besitzt, welcher den Simpsons bei ihrer Verfilmung abgegangen ist. Für Fans der Serie ist dieses Werk jedoch sicherlich ein Muss, dass mit Gastsprechrollen von Al Gore, Mark Hamill und Coolio (kennt den noch einer?) aufzuwarten weiß und die Wartezeit auf die übrigen drei Filme, bzw. den nächsten nur noch schlimmer macht. Matt Groening darf sich jedoch seines Platzes in den Zeichentrickannalen fraglos sicher sein.
7.5/10
Eine der großartigsten Zeichentrickserien ging vor vier Jahren bedauerlicherweise zu Ende. Die Rede ist von Matt Groenings Futurama, der Schwesterserie der Simpsons, welche den Abenteuern des kryonisch eingefrorenen Philip J. Fry im Jahr 3000 folgte. Dort traf er auf die einäugige Pilotin Leela und dem anarchistischen Roboter Bender, mit welchen er gemeinsam für seinen entfernten Neffen Professor Hubert Farnsworth einen Paketlieferservice leitete. Die Serie schaffte es dann schließlich von 1999 bis 2003 über vier Staffeln zu 72 Episoden, mit wiederkehrenden Figuren wie Dr. John Zoidberg, Amy Wong, Hermes Conrad oder so liebenswürdige Charaktere wie Elzar, dem vierarmige Chefkoch, Lrrr, Herrscher des Planeten Omicron Persei 8 oder dem verruchten Weltraum Major Zapp Brannigan. Da die Folgen auf dem US-Fernsehsender FOX jedoch immer wieder durch Sportsendungen unterbrochen wurden, entschied man sich im Jahr 2003 die Produktion der Serie einzustellen, auch wenn die Serie nie offiziell eingestellt worden ist. Dieses Jahr kam jedoch auf DVD ein knapp anderthalb Stunden dauerndes Abenteuer heraus, welche laut Groening der erste von vier Filmen ist, welcher jeweils vier Episoden umfassen soll, sodass indirekt eine fünfte Staffel mit sechzehn Episoden produziert wird.
Zu Beginn des Films eröffnet Prof. Farnsworth die Neuigkeit, dass mit der Einstellung des Lieferservices von Seiten der BOX Company ein Fehler gemacht wurde, welchen die neue Direktion eingesehen hat und die alten Produzenten zu Torgo’s Executive Puder verarbeitet hat, welches sich für alles verwenden lässt. Bei der daraus resultierenden Feier köpft sich Hermes bei einem Limbo-Wettkampf bedauerlicherweise selbst und verliert nicht nur seinen Kopf, sondern auch seine Frau. Fry, Leela und Bender haben derweil ein anderes Problem, denn bei einer Lieferung auf dem Planeten der FKK-Strände wurde die gesamte Crew Opfer von Spam-Mail-Vertretern. Wieder in Neu-New-York angekommen wird Bender dadurch prompt anfällig für einen Virus, den er sich runterlädt und im Glauben die spanische Lotterie gewonnen zu haben, überschreibt Prof. Farnsworth schließlich das Planet-Express-Unternehmen dem nackten Alien Nudar und seinen beiden Spießgesellen. Diese machen schließlich eine Bender-Tätowierung auf Frys Hinterteil ausfindig, welche die Daten des Zeit-Raum-Kontinuums enthält, sodass Nudar Bender endlos in die Vergangenheit reisen lässt, um die Schätze der Welt zu rauben. Währenddessen verliebt sich Leela in den dusseligen Lars, der im Kopf-Museum nach Charles de Gaulle und anderen Persönlichkeiten sieht.
Der Humor von Bender’s Big Score hält sich die Waage, wahrhaft geniale Momente finden ihr Pendant in recht lahmen Szenen, die Mehrheit des Filmes entspricht jedoch dem Serienniveau. Dabei ist der Futurama-Film kein Film als solcher und darf deswegen nicht mit dem desaströsen Simpsons-Film verglichen werden. Bender’s Big Score ist an sich nur eine Aneinanderreihung von vier inhaltlich zusammenhängenden Folgen und dient dem höheren Ziel mit drei weiteren Filmen eine indirekte fünfte Staffel zu formen. So gesehen ist das Projekt von Matt Groening durchaus gelungen, auch wenn viele Ideen wie das der Zeitreise bereits mehrfach in der Serie thematisiert wurden. Es werden jedoch einige nette – für sich genommen jedoch unwichtige – Analogien zu Hintergründen in der Serie getroffen. Auch die Verweise zu Star Wars und Terminator sind recht gelungen. Im zweiten Akt gehen einem Nudar und seine beiden Kumpel dann doch langsam auf die Nerven, weswegen der Übergang zum dritten Akt nicht schnell genug erfolgen kann. Auch die zweite große Thematik des Filmes, die „Liebes“-Geschichte zwischen Fry und Leela wurde schon zum Erbrechen in der Serie thematisiert, sodass man mitunter den Eindruck hat, dass den Machern die Ideen ausgegangen zu sein scheinen (was die Einstellung der Serie „rechtfertigen“ würde).
Die meisten Charaktere des Futurama-Universums finden Einzug in diesen Film, darunter natürlich Zapp Brannigan und Kiff, aber auch Elzar, Mr. Panucci, die Nibbler, die Robotermafia und Robot Santa, sowie Al Gore und Richard Nixon, Scruffy, Hypnotoad und Morbo, der morbide Nachrichtensprecher. Andere großartige Figuren wie Calculon, ebenjener Lrrr, Flexo, Leonard Nimoy oder Slurm MacKenzie fehlen leider – vielleicht tauchen sie jedoch in einem der anderen drei Filme auf. Bedenkt man, dass die großen Themen des Filmes etwas ausgelutscht sind (und dies auch an manchen Stellen erkennen lassen), ist Bender’s Big Score dennoch ein gelungener Film, der ebenjenen Charme besitzt, welcher den Simpsons bei ihrer Verfilmung abgegangen ist. Für Fans der Serie ist dieses Werk jedoch sicherlich ein Muss, dass mit Gastsprechrollen von Al Gore, Mark Hamill und Coolio (kennt den noch einer?) aufzuwarten weiß und die Wartezeit auf die übrigen drei Filme, bzw. den nächsten nur noch schlimmer macht. Matt Groening darf sich jedoch seines Platzes in den Zeichentrickannalen fraglos sicher sein.
7.5/10
Geh ich recht in der Annahme, daß die DVD in Deutschland noch nicht einmal angekündigt wurde? Muß ich etwa meine Kreditkarte zücken und teuer selbst importieren?
AntwortenLöschenTeile deine Einschätzung, Rudi.
AntwortenLöschenIch bin zwar ein riesiger Futurama-Fan, aber umgehauen hat mich der Film nicht. Trotz seiner Terminator-Rolle war mir Bender nicht anarchistisch genug und z.B. Zapp Brannigan kam auch nur ganz kurz vor.
Im Endeffekt hat der Film für mich ähnliche Probleme wie der Simpsons Film, nämlich dass vier einzelne Serien-Episoden unterhaltsamer sind, als ein langer Film, der sich, wie du schon schreibst, zu lange mit demselben Thema (Scammern) beschäftigen muss.
Trotz allem eine Freude die beste SciFi-Zeichentrickserie wieder auf dem Bildschirm zu sehen.
@tumulder: Glaub nicht, dass der 2007 noch auf den deutschen Markt kommt, von daher heißt es wohl Kreditkarte zücken ;)
AntwortenLöschen@sarge: Schön, dass wir einer Meinung sind! :)