Either you're somebody, or you ain't nobody.
Kein Land steht so zu sich selbst, wie die Vereinigten Staaten von Amerika. Und nichts liebt der Amerikaner mehr als seinen American Way of Life. Dass dieser nicht immer vom Tellerwäscher zum Millionär verlaufen muss ist dabei auch den Amerikanern bewusst. Während 1980 Richard Gere bereits als American Gigolo über die Leinwand spazierte, Christian Bale als American Psycho Menschen zerstückelte, Edward Norton in American History X eine Geschichtstunde erfährt, verlor Jason Biggs seine Jungfräulichkeit in American Pie an einen Apfelkuchen und Kevin Spacey sein Leben in American Beauty. Ingesamt gibt es über dreißig Filme mit dem Attribut „American“, der letzte von ihnen ist nunmehr der von Ridley Scott inszenierte American Gangster. Durch den Zusatz des „American“ ist bereits ersichtlich, dass es sich hier um eine Geschichte handeln soll, die so wohl nur explizit in America stattfinden könne, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dabei basierte Autor Steven Zaillian sein Drehbuch auf eine wahre amerikanische Geschichte – die Geschichte von dem afro-amerikanischen Drogenbaron Frank Lucas.
Der 62jährige Bumpy Johnson ist so etwas wie der Robin Hood vom New Yorker schwarzen Stadtteil Harlem in den 60er Jahren. Als er seinem Fahrer und Leibwächter Frank Lucas (Denzel Washington) in einem Rabattladen eine Moralpredigt über die Verdrängung des Einzelhändlers durch günstigere asiatische Produkte hält, erleidet er einen Schlaganfall. Frank, für den Bumpy wie ein Vater war, übernimmt seine Geschäfte und sieht durch den Drogenkonsum amerikanischer Militärs in Vietnam seine Chance gekommen. Er fliegt nach Bangkok und schließt dort einen Vertrag mit einem vietnamesischen Heroinbauern ab. Zurück in Harlem verkauft sein absolut reines Heroin unter dem Markennamen „Blue Magic“ zum halben Preis und erregt damit Missgunst nicht nur beim Mafiapaten Cattano (Armand Assante) und dem Dealer Nicky Barnes (Cuba Gooding Jr.), sondern startet auch einen Privatkrieg mit dem korrupten Drogenermittler Trupo (Josh Brolin). – Währenddessen sieht sich Polizeiermittler Richie Roberts (Russell Crowe) durch seine Ehrlichkeit im Polizeiwesen allein auf weitere Flur, bekommt jedoch vom Polizeichef seine eigenen Männer und stößt dabei unweigerlich auf die neue Szenedroge „Blue Magic“.
Die Entstehungsgeschichte von American Gangster ist dabei schon wieder fast einen eigenen Film wert. Ursprünglich begannen die Planungen zum Projekt bereits im Jahre 2000, als in einem New Yorker Magazin ein Artikel über Frank Lucas erschien und die Universal Studios sich die Rechte sicherten. Zwei Jahre später präsentierte Autor Steven Zaillian Ridley Scott dann seinen 170seitigen Drehbuchentwurf, welchen Scott in zwei Filme umwandeln wollte. Da er sich jedoch nicht sofort zu dem Projekt bekannte, welches damals noch Tru Blu hieß, begannen ein Jahr später erfolglos gebliebene Verhandlungen mit Brian De Palma, ehe 2004 die Dreharbeiten beginnen sollten, mit Denzel Washington in der Hauptrolle und Antoine Fuqua als Regisseur. Nachdem Fuqua jedoch die Dreharbeiten nach Toronto verschieben wollte, stieg das Budget immer weiter an und am Ende wurd Tru Blu erst einmal auf Eis gelegt, was Hauptdarsteller Washington dank seines Play-or-Pay-Vertrages dennoch sein Geld einbrachte. Nachdem man 2005 erst Peter Berg und dann Terry George in Betracht gezogen und das Drehbuch umgeschrieben hatte, begannen die Dreharbeiten schließlich Anfang 2006 – mit dem ursprünglichen Drehbuch von Zaillian und Scott als Regisseur.
Big Trouble in Little Harlem also sozusagen und eigentlich interessanter wie der Film, ist dann doch irgendwie das sich drehende Personalkarussell. Dass Fuqua wegen seiner Arbeit an Training Day mit Washington zusammen geschmissen wurde, geschah allein aus dem Grund, da Fuqua Oscarpotential in der Geschichte für seine Wenigkeit und Washingtons sah. Zu der Zeit sollte Benicio del Toro noch Richie Roberts spielen, ehe Tru Blu kurzzeitig erstarb. Als man dann mit Terry George verhandelte, war dessen Hotel Rwanda Spezi Don Cheadle plötzlich als Frank Lucas im Gespräch, ehe man zu Washington zurückkehrte, den man ja ohnehin bezahlen musste. Dass es am Ende doch Ridley Scott wurde, der wiederum seinen Spezi Russell Crowe ins Boot holte (obwohl auch Brad Pitt im Gespräch war) und es bei einem Film blieb, erscheint für sich gesehen als ein typisches American Ending.
Kein Land steht so zu sich selbst, wie die Vereinigten Staaten von Amerika. Und nichts liebt der Amerikaner mehr als seinen American Way of Life. Dass dieser nicht immer vom Tellerwäscher zum Millionär verlaufen muss ist dabei auch den Amerikanern bewusst. Während 1980 Richard Gere bereits als American Gigolo über die Leinwand spazierte, Christian Bale als American Psycho Menschen zerstückelte, Edward Norton in American History X eine Geschichtstunde erfährt, verlor Jason Biggs seine Jungfräulichkeit in American Pie an einen Apfelkuchen und Kevin Spacey sein Leben in American Beauty. Ingesamt gibt es über dreißig Filme mit dem Attribut „American“, der letzte von ihnen ist nunmehr der von Ridley Scott inszenierte American Gangster. Durch den Zusatz des „American“ ist bereits ersichtlich, dass es sich hier um eine Geschichte handeln soll, die so wohl nur explizit in America stattfinden könne, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dabei basierte Autor Steven Zaillian sein Drehbuch auf eine wahre amerikanische Geschichte – die Geschichte von dem afro-amerikanischen Drogenbaron Frank Lucas.
Der 62jährige Bumpy Johnson ist so etwas wie der Robin Hood vom New Yorker schwarzen Stadtteil Harlem in den 60er Jahren. Als er seinem Fahrer und Leibwächter Frank Lucas (Denzel Washington) in einem Rabattladen eine Moralpredigt über die Verdrängung des Einzelhändlers durch günstigere asiatische Produkte hält, erleidet er einen Schlaganfall. Frank, für den Bumpy wie ein Vater war, übernimmt seine Geschäfte und sieht durch den Drogenkonsum amerikanischer Militärs in Vietnam seine Chance gekommen. Er fliegt nach Bangkok und schließt dort einen Vertrag mit einem vietnamesischen Heroinbauern ab. Zurück in Harlem verkauft sein absolut reines Heroin unter dem Markennamen „Blue Magic“ zum halben Preis und erregt damit Missgunst nicht nur beim Mafiapaten Cattano (Armand Assante) und dem Dealer Nicky Barnes (Cuba Gooding Jr.), sondern startet auch einen Privatkrieg mit dem korrupten Drogenermittler Trupo (Josh Brolin). – Währenddessen sieht sich Polizeiermittler Richie Roberts (Russell Crowe) durch seine Ehrlichkeit im Polizeiwesen allein auf weitere Flur, bekommt jedoch vom Polizeichef seine eigenen Männer und stößt dabei unweigerlich auf die neue Szenedroge „Blue Magic“.
Die Entstehungsgeschichte von American Gangster ist dabei schon wieder fast einen eigenen Film wert. Ursprünglich begannen die Planungen zum Projekt bereits im Jahre 2000, als in einem New Yorker Magazin ein Artikel über Frank Lucas erschien und die Universal Studios sich die Rechte sicherten. Zwei Jahre später präsentierte Autor Steven Zaillian Ridley Scott dann seinen 170seitigen Drehbuchentwurf, welchen Scott in zwei Filme umwandeln wollte. Da er sich jedoch nicht sofort zu dem Projekt bekannte, welches damals noch Tru Blu hieß, begannen ein Jahr später erfolglos gebliebene Verhandlungen mit Brian De Palma, ehe 2004 die Dreharbeiten beginnen sollten, mit Denzel Washington in der Hauptrolle und Antoine Fuqua als Regisseur. Nachdem Fuqua jedoch die Dreharbeiten nach Toronto verschieben wollte, stieg das Budget immer weiter an und am Ende wurd Tru Blu erst einmal auf Eis gelegt, was Hauptdarsteller Washington dank seines Play-or-Pay-Vertrages dennoch sein Geld einbrachte. Nachdem man 2005 erst Peter Berg und dann Terry George in Betracht gezogen und das Drehbuch umgeschrieben hatte, begannen die Dreharbeiten schließlich Anfang 2006 – mit dem ursprünglichen Drehbuch von Zaillian und Scott als Regisseur.
Big Trouble in Little Harlem also sozusagen und eigentlich interessanter wie der Film, ist dann doch irgendwie das sich drehende Personalkarussell. Dass Fuqua wegen seiner Arbeit an Training Day mit Washington zusammen geschmissen wurde, geschah allein aus dem Grund, da Fuqua Oscarpotential in der Geschichte für seine Wenigkeit und Washingtons sah. Zu der Zeit sollte Benicio del Toro noch Richie Roberts spielen, ehe Tru Blu kurzzeitig erstarb. Als man dann mit Terry George verhandelte, war dessen Hotel Rwanda Spezi Don Cheadle plötzlich als Frank Lucas im Gespräch, ehe man zu Washington zurückkehrte, den man ja ohnehin bezahlen musste. Dass es am Ende doch Ridley Scott wurde, der wiederum seinen Spezi Russell Crowe ins Boot holte (obwohl auch Brad Pitt im Gespräch war) und es bei einem Film blieb, erscheint für sich gesehen als ein typisches American Ending.
Dass Problem in American Gangster ist dabei nicht einmal sein Schwimmen in der Masse der Gangsterfilme und dass er sich bei jedwedem Klischee des Genre bedient, sondern wohl in dem Grund, aus welchem Scott an sich zwei Filme geplant hatte. Die Länge von fast zweieinhalb Stunden fällt dabei auch nicht weiter ins Gewicht, wenn man sie ähnlich gut genutzt hätte wie beispielsweise bei Scarface. Das Problem ist die doppelte Darstellung von Frank Lucas und Richie Roberts in ein und demselben Film. Scott, bzw. Zaillian, versucht beiden gleich viel Platz einzuräumen, die Geschichte von beiden Männern zu erzählen. Dadurch dass Scott jedoch alle fünf Minuten vom aufsteigenden Drogenbaron zum fürs Sorgerecht streitenden Polizisten schneidet kommt kein rechter Schwung in die Geschichte. Das Leben und die Ermittlungen von Richie Roberts, dessen größtes Laster seine Unkorrumpiertheit ist und der seinen Sohn nicht aus den Augen verlieren will, hätten mit etwaiger Ausarbeitung gut und gerne einen eigenen Film ausfüllen können – auch wenn für einen solchen del Toro sicherlich die bessere Wahl als Crowe gewesen wäre.
Wenn man seinen Film American Gangster nennt, dann muss man auch den Fokus auf diesen American Gangster legen und nicht auf die Jugendfreundschaften von Richie Roberts mit der Mafia. Äußerst ironisch verkommt es dabei, dass Lucas sich wie ein Brutus gegen seinen Oheim Bumpy stellt, wenn dieser seine letzten Worte gegen Sony und Toshiba und ihre Verdrängung amerikanischer Produkte durch billigeres asiatisches Material richtet. Kurz darauf wird Frank selber sein Heroin aus Asien einschmuggeln und es zu günstigen Preisen gegen seine amerikanischen Kollegen verkaufen. Was hätte Bumpy wohl dazu gesagt? Wie gesagt, kommt zu keinem Zeitpunkt Zug in die Geschichte, die sich auf zu vielen Nebenschauplätzen verliert, die für die eigentliche Handlung keine Rolle spielen. Dazu gehören neben Richie’s Freundschaft mit der Mafia die Streitigkeiten zwischen Frank mit Cattano und Nicky Barnes. Auch die zu Beginn eingesetzte Vielzahl von Rückblenden, die in kurzen Bildern zeigen sollen, dass das Leben als Gangster verdammt gefährlich ist – denn wer hätte das gedacht, mal ehrlich – sind so unnötig wie ein Kropf am Hals.
So schön das auch anzusehen ist, wenn man hier Cuba Gooding Jr. und dort Armand Assante und Carla Gugino sieht, für die Handlung sind sie unerheblich. Crowe spielt unter Wert, wahrscheinlich lediglich auf Wunsch von Scott bei dem Projekt überhaupt mit und Washington spult ebenfalls sein übliches Programm ab. Wie bei Al Pacino wirkt hier jede Rolle gleich, sei es nun Man on Fire, Training Day oder American Gangster, da zieht sich ein schauspielerischer roter Faden durch, der Mann scheint mit seinem Latein (sprich Talent) am Ende. Dass dabei eine Golden-Globe-Nominierung herausspringt, wie auch für Scott, Brian Glazer ist in der Traumfabrik nicht mehr verwunderlich, wenn man die letztjährige Verleihung gesehen hat. Immerhin hat es Zaillian nicht für eine Nominierung geschafft was wiederum bezeichnend ist. Dass Scott mit seinem Film einen Mörder und Drogendealer so positiv darstellt und dies in einem lahmen Ende auflöst, den Film mit Amerikas Hip Hop Elite (Rza, Common, T.I.) pfeffert, soll an dieser Stelle unkommentiert bleiben (auch wenn ich es nicht gutheiße). Was man mit American Gangster am Ende überhaupt wollte, lässt sich nicht genau sagen, da er wie mein Bloggerkollege Equilibrium so treffen sagte „spektakulär unspektakulär“ ist – vielleicht war es nur für die Oscars, wie Fuqua erkannt hatte.
5.5/10
Wenn man seinen Film American Gangster nennt, dann muss man auch den Fokus auf diesen American Gangster legen und nicht auf die Jugendfreundschaften von Richie Roberts mit der Mafia. Äußerst ironisch verkommt es dabei, dass Lucas sich wie ein Brutus gegen seinen Oheim Bumpy stellt, wenn dieser seine letzten Worte gegen Sony und Toshiba und ihre Verdrängung amerikanischer Produkte durch billigeres asiatisches Material richtet. Kurz darauf wird Frank selber sein Heroin aus Asien einschmuggeln und es zu günstigen Preisen gegen seine amerikanischen Kollegen verkaufen. Was hätte Bumpy wohl dazu gesagt? Wie gesagt, kommt zu keinem Zeitpunkt Zug in die Geschichte, die sich auf zu vielen Nebenschauplätzen verliert, die für die eigentliche Handlung keine Rolle spielen. Dazu gehören neben Richie’s Freundschaft mit der Mafia die Streitigkeiten zwischen Frank mit Cattano und Nicky Barnes. Auch die zu Beginn eingesetzte Vielzahl von Rückblenden, die in kurzen Bildern zeigen sollen, dass das Leben als Gangster verdammt gefährlich ist – denn wer hätte das gedacht, mal ehrlich – sind so unnötig wie ein Kropf am Hals.
So schön das auch anzusehen ist, wenn man hier Cuba Gooding Jr. und dort Armand Assante und Carla Gugino sieht, für die Handlung sind sie unerheblich. Crowe spielt unter Wert, wahrscheinlich lediglich auf Wunsch von Scott bei dem Projekt überhaupt mit und Washington spult ebenfalls sein übliches Programm ab. Wie bei Al Pacino wirkt hier jede Rolle gleich, sei es nun Man on Fire, Training Day oder American Gangster, da zieht sich ein schauspielerischer roter Faden durch, der Mann scheint mit seinem Latein (sprich Talent) am Ende. Dass dabei eine Golden-Globe-Nominierung herausspringt, wie auch für Scott, Brian Glazer ist in der Traumfabrik nicht mehr verwunderlich, wenn man die letztjährige Verleihung gesehen hat. Immerhin hat es Zaillian nicht für eine Nominierung geschafft was wiederum bezeichnend ist. Dass Scott mit seinem Film einen Mörder und Drogendealer so positiv darstellt und dies in einem lahmen Ende auflöst, den Film mit Amerikas Hip Hop Elite (Rza, Common, T.I.) pfeffert, soll an dieser Stelle unkommentiert bleiben (auch wenn ich es nicht gutheiße). Was man mit American Gangster am Ende überhaupt wollte, lässt sich nicht genau sagen, da er wie mein Bloggerkollege Equilibrium so treffen sagte „spektakulär unspektakulär“ ist – vielleicht war es nur für die Oscars, wie Fuqua erkannt hatte.
5.5/10
:-)Sagte ich Dir's nicht? ;-)
AntwortenLöschenAch, pff, die Kritiken (Filmstarts, IMDb, Rotten Tomatoes) waren so euphorisch, dazu die Globe-Nominierungen und ich hatte noch eine Freikarte dank Treue-Pass. Dafür dass er umsonst war, war er also okay ;)
AntwortenLöschenJa, der gute Treuepass hat mir auch schon den ein oder anderen Kinobesuch versüßt. :)
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