Fremder im eigenen Land zu sein, ist eine Erfahrung, die man wohl niemandem wünscht. So wie es den Palästinensern in Israel ergeht, nachdem man ihnen vor 62 Jahren die Juden vor die Nase setzte. Der Nahost-Konflikt ist ein Reizthema der Weltpolitik, unabdingbar verbunden mit dem Holocaust und somit mit der Kneifzange anzufassen. Sicherlich verdienen die Juden eine eigene Nation, in der sie mal keiner verfolgt (eine traurige Konstante der Weltgeschichte). Sicherlich ist es aber auch nur bedingt rechtens, den Palästinensern dadurch quasi den Teppich unter den Füßen wegzuziehen. Eine Zwei-Staaten-Lösung - vermutlich das Beste für beide Völker - scheint auch heute kaum umsetzbar. Zu groß das Misstrauen, zu tief sitzt der Hass. Da stellen Filme wie Ajami einen Schritt in die richtige Richtung dar, behandelt Scandar Coptis und Yaron Shanis Film doch die problematische Beziehung beider Populationen, auch wenn sie keine Lösungsansätze präsentieren.
Am 13. Mai 1948 wurde Jaffa vom israelischen Militär annektiert, zwei Jähre später mit Tel Aviv vereint und ist seitdem lediglich ein Stadtteil. Jaffa selbst ist dabei über 5.500 Jahre alt und war vor 1948 nahezu vollständig Arabisch-Muslimisch. Mit der Annektion der Israelis sank die Gesamtbevölkerung um 70 Prozent, wohl auch, weil 95% der Araber flohen oder vertrieben wurden. Heute sind Jaffa und sein Straßenviertel Ajami ein Spiegelbild für Jerusalem und Israel selbst. 40.000 Menschen nennen Jaffa ihre Heimat, darunter 22.000 Juden und 18.000 Araber, von denen wiederum 6.000 dem christlichen Glauben folgen. Ein Schmelztiegel unterschiedlicher Religionen und Kulturen, der seine Opfer fordert - auch in den eigenen Reihen. Scandar Copti, arabischer Christ aus Ajami und Yaron Shani, jüdischer Israeli, der in Tel Aviv studiert hat, reflektieren nun in ihrem Film jene Konflikte offen und ungeblendet, auch wenn ihre Verbindung aller Episoden sehr konstruiert ist.
Sie erzählen vier Geschichten, deren Herzstück in Omar (Shahir Kabaha), einem arabischen Israeli auszumachen ist. Sein Onkel schoss einen kriminellen Beduinen an, weshalb dessen Stamm nun Omar und seine ganze Familie auslöschen will. Außer Omar kauft sich frei, doch fehlt ihm dazu das Geld. Dass er in Hadir (Ranin Karim), die arabisch-christliche Tochter seines Gönners Abu Elias (Youssef Sahwani) verliebt ist, bringt ihn auch nicht weiter. Geldprobleme hat auch Malek (Ibrahim Frege), der aus dem Palästinensergebiet stammt und schwarz im Restaurant von Abu Elias arbeitet. Seine Mutter braucht eine Knochenmarkstransplantation, die Maleks Familie jedoch nicht finanzieren kann. Omar und Maleks Freund Binj (Scandar Copti) muss sich wiederum mit seinem wegen Mordes an einem Juden flüchtigen Bruder und dessen Drogenerbe herumschlagen. Und auch der israelische Polizist Dando (Eran Naim) hat Brudersorgen, scheint sein jüngerer Bruder doch von Palästinensern ermordet.
Unterteilt in kleinere Kapitel mit unterschiedlicher Länge befassen sich die beiden Regisseure nun mit verschiedenen Episoden, beziehungsweise Blickwinkeln, auf dieselbe Situation. Wenn man so möchte, ließe sich das Ganze auch als israelische Antwort auf Crash sehen, mit einer ordentlichen Einstreuung von Cidade de Deus. So wird versucht, alle Figuren miteinander in Verbindung zu setzen, was dann letztlich zu einer unnötigen, da übertriebenen, Konstruiertheit führt. Der Episodenfilm ist ein schmaler Grat, an dem sich auch Experten wie Alejandro González Iñárritu mit Filmen wie Babel die Zähne ausgebissen haben. Hätten Copti und Shani darauf verzichtet, alles mit allem und jeden mit jedem zu verbinden, beziehungsweise im Ansatz Antworten auf Fragen zu liefern, derer es nicht zwingend einer Antwort bedarf, wäre Ajami eine ganze Ecke runder geworden. Ohnehin gereicht es dem Film nicht zum Vorteil, derart viele Handlungsstränge zu beginnen, ohne die Zeit zu haben, ihnen allen gebührend Aufmerksamkeit zu schenken.
So verliert sich Omars Geldproblem nach dem ersten Kapitel aus dem Auge. Noch drei Wochen hat er, um mehrere tausend Schekel aufzutreiben. Sonst ist er tot und auf lange Sicht auch seine Mutter, Schwester und Bruder. Wenn man Omar dann das nächste Mal sieht, sitzt er gemütlich bei Binj auf dem Sofa und erst später, als er auf Binjs Kokain stößt, wird sein Problem wieder etwas thematisiert. Allerdings ohne die nötige Ernsthaftigkeit, merkt man später schließlich zu keinem Zeitpunkt mehr, dass es für ihn um Leben und Tod geht. Auch die Tragödie rund um Binjs Bruder wirkt eher als Mittel zum Zweck, müssen die Auteure doch erklären, woher Binj nun ebenjene Drogen hat. Letztlich hätte es dem Film wohl besser zu Gesicht gestanden, wenn man sich auf eine einzelne Episode konzentriert hätte, oder wenn Omars Geschichte die Haupt- und Dandos Handlung den Nebenstrang ausgemacht hätte. Aber auch so gefällt Ajami über weite Strecken.
Die beiden Regisseure übervorteilen keine der Parteien. Hier bringen israelische Araber Juden um, weil die sich über den Lärm ihrer Schafe beschweren, verüben Juden Rache an Palästinensern, wegen verlorenen Familienmitgliedern, exekutieren Beduinen die Araber, weil die sich in ihre Angelegenheiten einmischen und kritisieren Araber ihresgleichen, weil sie Beziehungen zu Juden pflegen. Man erhält einen kritischen Blick auf alle Beteiligten, seien es Juden, Muslime oder Christen, Israelis, Araber oder Palästinenser. Copti und Shani ist mit Ajami ein bisweilen intensiver Film über drei Bevölkerungsgruppen gelungen, die einander misstrauen und sich schief beäugen. Es ist ein Film geworden, der keine Antworten liefert, der aber aufzuzeigen versucht, was falsch läuft. Oft ist von Ehre die Rede, mehr noch von Gott. „Inschallah“, heißt es oft. So Gott will. Eine Demutshaltung, die jedoch auch dazu dienen kann, eine klare Stellungnahme zu vermeiden. Ist Frieden möglich, zwischen den Völkern Israels? Inschallah. So Gott will.
Am 13. Mai 1948 wurde Jaffa vom israelischen Militär annektiert, zwei Jähre später mit Tel Aviv vereint und ist seitdem lediglich ein Stadtteil. Jaffa selbst ist dabei über 5.500 Jahre alt und war vor 1948 nahezu vollständig Arabisch-Muslimisch. Mit der Annektion der Israelis sank die Gesamtbevölkerung um 70 Prozent, wohl auch, weil 95% der Araber flohen oder vertrieben wurden. Heute sind Jaffa und sein Straßenviertel Ajami ein Spiegelbild für Jerusalem und Israel selbst. 40.000 Menschen nennen Jaffa ihre Heimat, darunter 22.000 Juden und 18.000 Araber, von denen wiederum 6.000 dem christlichen Glauben folgen. Ein Schmelztiegel unterschiedlicher Religionen und Kulturen, der seine Opfer fordert - auch in den eigenen Reihen. Scandar Copti, arabischer Christ aus Ajami und Yaron Shani, jüdischer Israeli, der in Tel Aviv studiert hat, reflektieren nun in ihrem Film jene Konflikte offen und ungeblendet, auch wenn ihre Verbindung aller Episoden sehr konstruiert ist.
Sie erzählen vier Geschichten, deren Herzstück in Omar (Shahir Kabaha), einem arabischen Israeli auszumachen ist. Sein Onkel schoss einen kriminellen Beduinen an, weshalb dessen Stamm nun Omar und seine ganze Familie auslöschen will. Außer Omar kauft sich frei, doch fehlt ihm dazu das Geld. Dass er in Hadir (Ranin Karim), die arabisch-christliche Tochter seines Gönners Abu Elias (Youssef Sahwani) verliebt ist, bringt ihn auch nicht weiter. Geldprobleme hat auch Malek (Ibrahim Frege), der aus dem Palästinensergebiet stammt und schwarz im Restaurant von Abu Elias arbeitet. Seine Mutter braucht eine Knochenmarkstransplantation, die Maleks Familie jedoch nicht finanzieren kann. Omar und Maleks Freund Binj (Scandar Copti) muss sich wiederum mit seinem wegen Mordes an einem Juden flüchtigen Bruder und dessen Drogenerbe herumschlagen. Und auch der israelische Polizist Dando (Eran Naim) hat Brudersorgen, scheint sein jüngerer Bruder doch von Palästinensern ermordet.
Unterteilt in kleinere Kapitel mit unterschiedlicher Länge befassen sich die beiden Regisseure nun mit verschiedenen Episoden, beziehungsweise Blickwinkeln, auf dieselbe Situation. Wenn man so möchte, ließe sich das Ganze auch als israelische Antwort auf Crash sehen, mit einer ordentlichen Einstreuung von Cidade de Deus. So wird versucht, alle Figuren miteinander in Verbindung zu setzen, was dann letztlich zu einer unnötigen, da übertriebenen, Konstruiertheit führt. Der Episodenfilm ist ein schmaler Grat, an dem sich auch Experten wie Alejandro González Iñárritu mit Filmen wie Babel die Zähne ausgebissen haben. Hätten Copti und Shani darauf verzichtet, alles mit allem und jeden mit jedem zu verbinden, beziehungsweise im Ansatz Antworten auf Fragen zu liefern, derer es nicht zwingend einer Antwort bedarf, wäre Ajami eine ganze Ecke runder geworden. Ohnehin gereicht es dem Film nicht zum Vorteil, derart viele Handlungsstränge zu beginnen, ohne die Zeit zu haben, ihnen allen gebührend Aufmerksamkeit zu schenken.
So verliert sich Omars Geldproblem nach dem ersten Kapitel aus dem Auge. Noch drei Wochen hat er, um mehrere tausend Schekel aufzutreiben. Sonst ist er tot und auf lange Sicht auch seine Mutter, Schwester und Bruder. Wenn man Omar dann das nächste Mal sieht, sitzt er gemütlich bei Binj auf dem Sofa und erst später, als er auf Binjs Kokain stößt, wird sein Problem wieder etwas thematisiert. Allerdings ohne die nötige Ernsthaftigkeit, merkt man später schließlich zu keinem Zeitpunkt mehr, dass es für ihn um Leben und Tod geht. Auch die Tragödie rund um Binjs Bruder wirkt eher als Mittel zum Zweck, müssen die Auteure doch erklären, woher Binj nun ebenjene Drogen hat. Letztlich hätte es dem Film wohl besser zu Gesicht gestanden, wenn man sich auf eine einzelne Episode konzentriert hätte, oder wenn Omars Geschichte die Haupt- und Dandos Handlung den Nebenstrang ausgemacht hätte. Aber auch so gefällt Ajami über weite Strecken.
Die beiden Regisseure übervorteilen keine der Parteien. Hier bringen israelische Araber Juden um, weil die sich über den Lärm ihrer Schafe beschweren, verüben Juden Rache an Palästinensern, wegen verlorenen Familienmitgliedern, exekutieren Beduinen die Araber, weil die sich in ihre Angelegenheiten einmischen und kritisieren Araber ihresgleichen, weil sie Beziehungen zu Juden pflegen. Man erhält einen kritischen Blick auf alle Beteiligten, seien es Juden, Muslime oder Christen, Israelis, Araber oder Palästinenser. Copti und Shani ist mit Ajami ein bisweilen intensiver Film über drei Bevölkerungsgruppen gelungen, die einander misstrauen und sich schief beäugen. Es ist ein Film geworden, der keine Antworten liefert, der aber aufzuzeigen versucht, was falsch läuft. Oft ist von Ehre die Rede, mehr noch von Gott. „Inschallah“, heißt es oft. So Gott will. Eine Demutshaltung, die jedoch auch dazu dienen kann, eine klare Stellungnahme zu vermeiden. Ist Frieden möglich, zwischen den Völkern Israels? Inschallah. So Gott will.
6.5/10













Ein Mann, eine Frau. Filme sind auch nur Menschen - oder so ähnlich -, weshalb der Blomkvist und die Salander dann auch ziemlich schnell Körperflüssigkeiten austauschen. Ein Aspekt, der wohl wie Salanders eigener Handlungsstrang um ihren juristischen Vormund, den perversen Anwalt Bjurman (Peter Andersson), und ihre in zaghaften Rückblenden angedeutete schwere Kindheit Kostproben für die kommenden Teile Flickan som lekte med elden (a.k.a. Verdammnis/The Girl Who Played with Fire) und Luftslottet som sprängdes (a.k.a. Vergebung/The Girl Who Kicked the Hornest’s Nest) darstellen. Für Niels Arden Oplevs Verfilmung des ersten Teiles als Stand-Alone wirken Salanders Abenteuer jedoch nur bedingt interessant und fallen letztlich denselben Problemen zum Opfer, die der Film in seinem vierten Akt entwickelt. Bis dahin und somit im Rahmen seiner eigentlichen Geschichte und derer drei Akte, ist Män som hatar kvinnor durchaus ein spannender europäischer Thriller und dies trotz seiner konstruierten Handlung.

Gegen Ende der Achtziger begann sich aber erneut eine gewisse Überdrüssigkeit einzustellen. ”The movies I was making weren’t the movies I wanted to go see“, erklärte Connelly. So lehnte sie 1988 einerseits die Rolle der Veronica im Kultfilm Heathers ab, ergatterte im Jahr darauf im Gegenzug jedoch nicht den Part in Cameron Crowes Say Anything. Stattdessen trieb es Connelly wie andere junge Schauspielerinnen - z.B. Natalie Portman oder Emma Watson - an die Universität. Im Herbst 1990 schrieb sie sich in New Haven an der Yale University im Fachgebiet Englisch ein. Sich nach Anonymität sehnend, wurde sie jedoch von ihrer Mitbewohnerin in Labyrinth erkannt. Während ihrer Zeit in Yale nahm Connelly Rollen in The Hot Spot an der Seite von Don Johnson oder in der Comic-Verfilmung The Rocketeer an. Nach zwei Jahren wechselte Connelly an die Stanford University in Kalifornien, wo sie Schauspiel, Theater und Improvisation studierte. Allerdings würde die Darstellerin das Studium nach einem Jahr abbrechen.
Anerkennung, die nicht nur bei Campbell und Ebert der Fall gewesen zu sein schien. So landete Connelly im August 1991 auf dem Cover von
Immerhin gewannen ihre Filme an Profil und visueller Influenz. In Alex Proyas’ Dark City sieht man Connelly ebenso am Ende eines Hafensteges stehen, wie später auch in Requiem for a Dream und House of Sand and Fog. Zudem sollte der Film ihre Rollentypisierung der kommenden Jahre vorgeben, sah man nun die Schauspielerin doch öfter nicht nur als schöne Frau an der Seite des Helden, sondern zugleich auch als Frau an der Seite des Helden, der droht seine Persönlichkeit zu verlieren. Elemente, die sich offensichtlich in Dark City, Hulk oder A Beautiful Mind wiederfinden, in gewisser Hinsicht aber auch in
Zwei Jahre später sollte sie in einer viel beachteten, aber kritisch gesehenen und einer wenig beachteten, aber gut aufgenommenen Produktion wiederfinden. In Ang Lees liebevoller Adaption von
In Todd Fields 
Obschon der Film nun narrativ stark reduziert daherkommt, gelingt es ihm nicht, dennoch Längen auszuweichen. Speziell die Aufdeckung der verlorenen Erinnerung inklusive Rückblende ist zu langatmig ausgefallen, wie auch der finale Showdown ab einem gewissen Zeitpunkt ausufert. Der Prämisse und Struktur von Ōrudo Bōi bleibt sich Oldeuboi somit treu, auch was die narrativen Schwächen angeht. Über die Besetzung der Figuren wiederum kann man sich nun streiten. Kang Hye-jeong stellt optisch und schauspielerisch sicherlich die gelungenste Lösung dar, während Choi Min-sik und Yu Ji-tae sehr eigenwillige Entscheidungen repräsentieren. Chois Interpretation von Oh Dae-su gleitet oft ins
Beeindruckend ist neben der audiovisuellen Umsetzung auch Parks Single-Shot-Szene im Privatgefängnis geworden, wenn Oh Dae-su in einer fortlaufenden 160-Sekunden-Einstellung gegen über ein Dutzend Männer in einem Flur kämpft. Es sind somit einige Aspekte, die dem Film tatsächlich den Stempel „Kult“ aufdrücken, selbst wenn Park sich nicht vollends von den Schwächen der Vorlage lösen kann. Für sich genommen mag 