Like the Fresh Prince of Bel Air is ever gonna have a movie career.
“The Internet is a communications tool used the world over where people can come together to bitch about movies”, erklärte Holden in Jay & Silent Bob Strike Back und prophezeite damit jenes Schicksal, das Kevin Smiths Jersey Girl später heimsuchen sollte. Smiths sechster Film entfernte sich aus seinem Askewniverse und ist bis heute sein einziger PG-13-Film. Im Nachhinein wurde Jersey Girl seine Besetzung zum Verhängnis oder anders gesagt: die Bennifer-Affäre brach dem Film das Genick. Einen Monat vor Filmstart zerbrach die Beziehung zwischen Hauptdarsteller Ben Affleck und Jennifer Lopez und bereits zuvor war ihr erster gemeinsamer Film, Gigli, grandios gefloppt. Als Affleck dann noch die Pressetour verpasste, da er an Bronchitis erkrankt war, hielten zahlreiche Medien dies für einen Fingerzeig, dass auch der Star nichts von seinem letzten Werk hielt. Angesäuert ließ sich anschließend Auteur Smith von den Hass-Tiraden mitreißen. Letztlich ist Jersey Girl wie ein Scheidungskind, das im Tumult der sich streitenden Parteien vernachlässigt wurde. Denn so schlecht, wie es oft gemacht wird, ist der Film bei weitem nicht.
Keine Schwanzwitze, kein “snooch“ und kein “booch“. Hier versucht sich Smith mal etwas erwachsener, an einer erwachsenen Story mit erwachsenen Figuren. Und doch ist dies nur die halbe Wahrheit, denn „Bennifer“ schadet dem Film durchaus. Die erste Viertelstunde ist nicht wirklich gelungen und inhaltlich ungenügend. Man erhält keinen Eindruck von Ollie (Ben Affleck) und Gertrud (Jennifer Lopez), geschweige denn, wie sie sich verlieben. In kurzen Montagen wird die Vorstellung beim Vater (George Carlin) gezeigt, der Heiratsantrag und die Verkündung der Schwangerschaft. Da Smith so wenig zeigt, wäre es vorteilhafter gewesen, Gertrud im Grunde gar nicht einzubauen und den Film mit der Geburt einzuläuten. Denn entgegen Smiths Überzeugung springt der Funke zwischen Bennifer keineswegs über, ohnehin nimmt J.Lo durch ihre Anwesenheit der Einführung in Jersey Girl auf gewisse Weise die Luft zum Atmen. Diese ersten negativen Einflüsse werden nur von Afflecks miesem Spiel unterboten, welches zum Glück mit jeder fortlaufenden Minute besser wird - gerade nachdem J.Lo von der Bildfläche verschwindet. Allerdings rechtfertigt sich J.Lo’s Engagement - wie Smith zu Recht hervorhebt - allein deshalb, da dadurch Raquel Castro den Zuschlag als Gertie erhielt. Denn Castro ist der Leim, der Jersey Girl zusammenhält.
Eigentlich beginnt der Film also erst wirklich, als Smith sieben Jahre in die Zukunft springt, die nette Fresh-Prince-Sequenz hin oder her. Hier wird Ollie als Mann etabliert, der alles verloren hat (Frau, Job, Zukunft) und im Grunde doch alles (Gertie) gewann. Natürlich spielt mit rein, dass Castros Gertie das perfektionierte Ideal einer Siebenjährigen darstellt. Hübsch, süß und dabei weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen. Und wie es sich für Kinder gehört, erachten sie ihre Väter als die Helden des Alltags. Selbst wenn Ollie sie mit seinem Planierwagen vor die Schule vorfährt und letztlich als öffentlicher Beamter nur eine kleine Nummer innerhalb seiner Vorstadt in New Jersey ist, Gertie himmelt ihn an. Smiths Bild ist vollkommen romantisiert, was er schon alleine dadurch verdeutlicht, dass Ollie seit Gertruds Tod keinen Sex mehr hatte. Die Vater-Tochter-Beziehung ist perfekt, unerschütterlich und freundschaftlich. Das obligatorische Genital-Vorführen von Gertie und einem Freund wird erst scherzhaft aufgenommen und leitet dann in das nächste Handlungsszenario. Der Ausflug in die Videothek bringt die wahrscheinlich einzige wirkliche Askewniverse-Figur ins Spiel: Maya (Liv Tyler).
Hier unterläuft Smith jedoch dasselbe Problem, wie bereits zu Beginn des Filmes. Die Beziehung zwischen Ollie und Maya wird nicht ausreichend erklärt. Lediglich in drei Sequenzen sieht man die beiden miteinander, ehe Smith den Wendepunkt des Filmes einläutet, als Ollie eine Rückkehr nach New York bevorsteht. Die Tränen auf Mayas Gesicht, als sich dieser sich im Grunde verabschiedet, wirken wenig glaubwürdig. An dieser Stelle wird die Handlung - -ohnehin relativ dünn - zu schnell abgespult. Immerhin ist es löblich, dass Smith bis zum Schluss darauf verzichtet, Tylers Rolle zum klassischen love interest verkommen zu lassen. Eine Beziehung zwischen beiden hängt zwar immer irgendwie im Raum, wird jedoch nicht voreilig verkauft, weshalb das Szenario an Authentizität gewinnt. Selbst wenn Mayas Mitleidssexangebot dies etwas konterkariert. Tyler wird zwar nicht sonderlich gefordert, weiß allerdings speziell während Gerties Ansprache nach der Duschszene mit ihrem Schauspiel zu gefallen. Dort ist es gerade ihre Natürlichkeit, die sie ausgesprochen überzeugend auftreten lässt.
Während all das Bennifer-Bashing sicherlich gerechtfertigt ist, hat Jersey Girl jedoch ganz klar seine starken Momente. Insbesondere natürlich die des smith’schen Humors (wie das Pudern von Gertie oder Ollies Reaktion, als er Sweeney Todd durchschaut). Auf liebenswerte Weise erzählt Smith die Geschichte eines allein erziehenden Vaters, der akzeptieren muss, wer er jetzt ist, anstatt dem hinterher zu trauern, was er mal war. Die Beziehung zwischen Gertie und Ollie ist durchweg hinreizend, Ollies Entwicklung sehr glaubwürdig und menschlich. Der inhaltliche Höhepunkt zeigt sich zu Beginn des letzten Drittels, wenn Gertie wütend auf Ollie ist und dieser sich enttäuscht zu einer Affektreaktion hinreißen lässt. Unbezahlbar ist Castros Gesicht, wenn Affleck ihr entgegenschmettert, dass sie und ihre Mutter sein Leben zerstört hätten. Hier sind die beiden Hauptdarsteller auf der Höhe ihres Spiels. Die Katharsis wird dann schließlich mit dem zweiten und ebenso emotionalen Höhepunkt während des dritten Akts abgerundet (erneut dank Castros Gesichtsausdruck). Wenn Smith den Film schlussendlich in einem ungemein stimmigen Ende ausklingen lässt, sind die Fehler der Exposition bereits vergessen.
Nett gemeint aber etwas in die Hose geht der Cameo von Will Smith als Anstoßgeber des kathartischen Moments. Auch die Gastauftritte von Jason Lee und Matt Damon stören etwas die Harmonie dieses sonst so un-askewniversen Films. Wundeschön ist dagegen die Kameraarbeit und exzellente Ausleuchung von Vilmos Zsigmond. Amüsant sind wie immer zudem die Audiokommentare von Kevin Smith. Während der erste (mit Jason Mewes und Scott Mosier) sich weniger um den Film als um Jason Mewes Drogenproblem und Sexleben dreht (obschon Mewes interessante Fragen stellt und den Film sehr aufmerksam verfolgt zu haben scheint), verkommt der zweite (mit Ben Affleck) von Smiths Seite aus eher zu einem wütenden verbalen Rachefeldzug gegen seine Kritiker - und begibt sich damit auf deren Niveau. Dennoch weiß Jersey Girl auch in seinen Extras wie bereits Chasing Amy ein sehr schönes, gegenseitiges Smith-Affleck-Bashing zu inszenieren. Resümierend kann festgehalten werden, dass Jersey Girl ein andersartiger Kevin-Smith-Film ist, warmherzig und emotional und daher letztlich besser als sein Ruf. Dieser wird auch weiterhin ein Opfer sein von “bitching about movies on the internet“.
6/10
“The Internet is a communications tool used the world over where people can come together to bitch about movies”, erklärte Holden in Jay & Silent Bob Strike Back und prophezeite damit jenes Schicksal, das Kevin Smiths Jersey Girl später heimsuchen sollte. Smiths sechster Film entfernte sich aus seinem Askewniverse und ist bis heute sein einziger PG-13-Film. Im Nachhinein wurde Jersey Girl seine Besetzung zum Verhängnis oder anders gesagt: die Bennifer-Affäre brach dem Film das Genick. Einen Monat vor Filmstart zerbrach die Beziehung zwischen Hauptdarsteller Ben Affleck und Jennifer Lopez und bereits zuvor war ihr erster gemeinsamer Film, Gigli, grandios gefloppt. Als Affleck dann noch die Pressetour verpasste, da er an Bronchitis erkrankt war, hielten zahlreiche Medien dies für einen Fingerzeig, dass auch der Star nichts von seinem letzten Werk hielt. Angesäuert ließ sich anschließend Auteur Smith von den Hass-Tiraden mitreißen. Letztlich ist Jersey Girl wie ein Scheidungskind, das im Tumult der sich streitenden Parteien vernachlässigt wurde. Denn so schlecht, wie es oft gemacht wird, ist der Film bei weitem nicht.
Keine Schwanzwitze, kein “snooch“ und kein “booch“. Hier versucht sich Smith mal etwas erwachsener, an einer erwachsenen Story mit erwachsenen Figuren. Und doch ist dies nur die halbe Wahrheit, denn „Bennifer“ schadet dem Film durchaus. Die erste Viertelstunde ist nicht wirklich gelungen und inhaltlich ungenügend. Man erhält keinen Eindruck von Ollie (Ben Affleck) und Gertrud (Jennifer Lopez), geschweige denn, wie sie sich verlieben. In kurzen Montagen wird die Vorstellung beim Vater (George Carlin) gezeigt, der Heiratsantrag und die Verkündung der Schwangerschaft. Da Smith so wenig zeigt, wäre es vorteilhafter gewesen, Gertrud im Grunde gar nicht einzubauen und den Film mit der Geburt einzuläuten. Denn entgegen Smiths Überzeugung springt der Funke zwischen Bennifer keineswegs über, ohnehin nimmt J.Lo durch ihre Anwesenheit der Einführung in Jersey Girl auf gewisse Weise die Luft zum Atmen. Diese ersten negativen Einflüsse werden nur von Afflecks miesem Spiel unterboten, welches zum Glück mit jeder fortlaufenden Minute besser wird - gerade nachdem J.Lo von der Bildfläche verschwindet. Allerdings rechtfertigt sich J.Lo’s Engagement - wie Smith zu Recht hervorhebt - allein deshalb, da dadurch Raquel Castro den Zuschlag als Gertie erhielt. Denn Castro ist der Leim, der Jersey Girl zusammenhält.
Eigentlich beginnt der Film also erst wirklich, als Smith sieben Jahre in die Zukunft springt, die nette Fresh-Prince-Sequenz hin oder her. Hier wird Ollie als Mann etabliert, der alles verloren hat (Frau, Job, Zukunft) und im Grunde doch alles (Gertie) gewann. Natürlich spielt mit rein, dass Castros Gertie das perfektionierte Ideal einer Siebenjährigen darstellt. Hübsch, süß und dabei weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen. Und wie es sich für Kinder gehört, erachten sie ihre Väter als die Helden des Alltags. Selbst wenn Ollie sie mit seinem Planierwagen vor die Schule vorfährt und letztlich als öffentlicher Beamter nur eine kleine Nummer innerhalb seiner Vorstadt in New Jersey ist, Gertie himmelt ihn an. Smiths Bild ist vollkommen romantisiert, was er schon alleine dadurch verdeutlicht, dass Ollie seit Gertruds Tod keinen Sex mehr hatte. Die Vater-Tochter-Beziehung ist perfekt, unerschütterlich und freundschaftlich. Das obligatorische Genital-Vorführen von Gertie und einem Freund wird erst scherzhaft aufgenommen und leitet dann in das nächste Handlungsszenario. Der Ausflug in die Videothek bringt die wahrscheinlich einzige wirkliche Askewniverse-Figur ins Spiel: Maya (Liv Tyler).
Hier unterläuft Smith jedoch dasselbe Problem, wie bereits zu Beginn des Filmes. Die Beziehung zwischen Ollie und Maya wird nicht ausreichend erklärt. Lediglich in drei Sequenzen sieht man die beiden miteinander, ehe Smith den Wendepunkt des Filmes einläutet, als Ollie eine Rückkehr nach New York bevorsteht. Die Tränen auf Mayas Gesicht, als sich dieser sich im Grunde verabschiedet, wirken wenig glaubwürdig. An dieser Stelle wird die Handlung - -ohnehin relativ dünn - zu schnell abgespult. Immerhin ist es löblich, dass Smith bis zum Schluss darauf verzichtet, Tylers Rolle zum klassischen love interest verkommen zu lassen. Eine Beziehung zwischen beiden hängt zwar immer irgendwie im Raum, wird jedoch nicht voreilig verkauft, weshalb das Szenario an Authentizität gewinnt. Selbst wenn Mayas Mitleidssexangebot dies etwas konterkariert. Tyler wird zwar nicht sonderlich gefordert, weiß allerdings speziell während Gerties Ansprache nach der Duschszene mit ihrem Schauspiel zu gefallen. Dort ist es gerade ihre Natürlichkeit, die sie ausgesprochen überzeugend auftreten lässt.
Während all das Bennifer-Bashing sicherlich gerechtfertigt ist, hat Jersey Girl jedoch ganz klar seine starken Momente. Insbesondere natürlich die des smith’schen Humors (wie das Pudern von Gertie oder Ollies Reaktion, als er Sweeney Todd durchschaut). Auf liebenswerte Weise erzählt Smith die Geschichte eines allein erziehenden Vaters, der akzeptieren muss, wer er jetzt ist, anstatt dem hinterher zu trauern, was er mal war. Die Beziehung zwischen Gertie und Ollie ist durchweg hinreizend, Ollies Entwicklung sehr glaubwürdig und menschlich. Der inhaltliche Höhepunkt zeigt sich zu Beginn des letzten Drittels, wenn Gertie wütend auf Ollie ist und dieser sich enttäuscht zu einer Affektreaktion hinreißen lässt. Unbezahlbar ist Castros Gesicht, wenn Affleck ihr entgegenschmettert, dass sie und ihre Mutter sein Leben zerstört hätten. Hier sind die beiden Hauptdarsteller auf der Höhe ihres Spiels. Die Katharsis wird dann schließlich mit dem zweiten und ebenso emotionalen Höhepunkt während des dritten Akts abgerundet (erneut dank Castros Gesichtsausdruck). Wenn Smith den Film schlussendlich in einem ungemein stimmigen Ende ausklingen lässt, sind die Fehler der Exposition bereits vergessen.
Nett gemeint aber etwas in die Hose geht der Cameo von Will Smith als Anstoßgeber des kathartischen Moments. Auch die Gastauftritte von Jason Lee und Matt Damon stören etwas die Harmonie dieses sonst so un-askewniversen Films. Wundeschön ist dagegen die Kameraarbeit und exzellente Ausleuchung von Vilmos Zsigmond. Amüsant sind wie immer zudem die Audiokommentare von Kevin Smith. Während der erste (mit Jason Mewes und Scott Mosier) sich weniger um den Film als um Jason Mewes Drogenproblem und Sexleben dreht (obschon Mewes interessante Fragen stellt und den Film sehr aufmerksam verfolgt zu haben scheint), verkommt der zweite (mit Ben Affleck) von Smiths Seite aus eher zu einem wütenden verbalen Rachefeldzug gegen seine Kritiker - und begibt sich damit auf deren Niveau. Dennoch weiß Jersey Girl auch in seinen Extras wie bereits Chasing Amy ein sehr schönes, gegenseitiges Smith-Affleck-Bashing zu inszenieren. Resümierend kann festgehalten werden, dass Jersey Girl ein andersartiger Kevin-Smith-Film ist, warmherzig und emotional und daher letztlich besser als sein Ruf. Dieser wird auch weiterhin ein Opfer sein von “bitching about movies on the internet“.
6/10








Angefangen mit dem Gitarristen (Luis Tosar), der dem Fremden offenbart, dass Instrumente auch dann lebendig sind, wenn man nicht auf ihnen spielt. Das Spielen des Instrumentes wird also nicht durch das eigentliche Spielen limitiert, sondern setzte sich auch abseits des Musizierens fort. In dieselbe Kerbe schlägt Jarmusch bei seiner zudem selbstironischen Einbindung der Schauspielerin (Tilda Swinton). „Sometimes, I like to see films where people just sit there not saying anything”, erklärt sie dem Fremden in einer Szene, die anschließend zur genüsslichen Stille führt. Denn letztlich passiert in einem Film auch dann etwas, wenn augenscheinlich gar nichts passiert. Auf eine Metaebene verlagert das Ganze dann die nächste Bekanntschaft des Fremden. Eine Japanerin (Youki Kudoh) schlüsselt in ihrem Monolog nicht nur das Universum selbst, sondern mit diesem auch gleich – wie jedoch generell alle Monologe – den Film auf. „The universe has no edges and no centre.” Alles besteht aus Molekülen, über die sich ihr bisheriger Weg und damit weit mehr als das Molekül selbst greifen lassen. Doch an einer Definition bzw. ihrer Interpretation allein darf man sich nicht aufhängen. Denn eine heutige Interpretation eines Begriffes, das weiß der Boheme (John Hurt), muss nicht zwingend mit der ursprünglichen Definition zusammen hängen. Es ist somit stets alles in seinem jeweiligen Kontext zu sehen, in welchem sich die Sicht der Dinge je nach Blickwinkel ändern können.
Ähnlich verhält es sich mit dem obligatorischen Dialogeinstieg, ob der Fremde Spanisch sprechen würde? Lediglich der Amerikaner erspart sich dieses Intro, welches der Fremde sonst stets negiert. Somit unterjocht er sich auch nicht dieser, in diesem Fall sozio-linguistischen, Kontrolle, in einem fremden Land die Nationalsprache zu sprechen. Der Fremde tritt also durch seine Mission nicht nur für das Brechen der Kontrolllimitierung ein, er beschreitet diese Mission bereits durch die Ignorierung der gesellschaftlichen Konventionen. Erst zum Schluss, wenn er sich der Mission, die im Nachhinein seine einzige Kontrolle darstellte, entledigt hat, kann auch der Fremde die nun hervorgerufene Freiheit/Freizeit genießen und seine eigenen Pfade beschreiten. Jarmusch projiziert in seinem The Limits of Control also sowohl eine subversive Kritik am System oder wenn man möchte auch Status Quo und tritt für die künstlerische Freiheit einerseits und für die Freiheit im Allgemeinen ein. Einige offene Fragen bleiben jedoch, wie beispielsweise die unerwarteten Wendungen der Schicksale der Nackten und der Schauspielerin. Wie jedoch jeder Puzzlefilm wird auch Jarmuschs diesjähriger Beitrag mit jeder Sichtung wachsen und mehr Antworten bereit halten.





Die Prämisse ist altbekannt: der alte Hase lernt den Neuling ein. In diesem Fall Ellis Dove (Travis Fimmel), der sich oft eher als Laufbursche, denn als gleichberechtigter Partner von Barker findet. Fimmel spielt den Rookie überzeugend, oft allerdings etwas zu spitzbübisch. Mein größtes Problem mit der Serie findet sich in ihrer inhaltlichen Inkonsequenz. Da werden gelegentlich Figuren wie Rose (Lindsay Pulsipher), Ellis’ Nachbarin und Affäre, eingeführt, aber auch Ray (Larry Gilliard Jr.), der gegen Barker ermittelnde Regierungsagent. Sowohl Rose als auch Ray tauchen manchmal auf, sind dann jedoch auch wieder einige Folgen außen vor. Teilweise dachte ich sogar, das mit Rose hätte sich erledigt, ehe ich wieder eines besseren belehrt wurde. Das war mir innerhalb von The Beast alles zu larifari, auch wie die hin und wieder mal erwähnte Ermittlung gegen Barker, während die meisten Folgen ohne inhaltlichen Zusammenhang ihre eigenen Wege gingen. Nach den drei überzeugenden Auftaktepisoden rutscht die Serie etwas ins Mittelmaß ab, ehe die Episoden Sieben bis Elf (abgesehen von The Walk In) wieder recht konstant sind. Das Staffelfinale war dagegen etwas schwach und animiert wie die ganze Serie. Diese selbst wird nach dem Tod von Patrick Swayze wohl auch nicht weitergeführt, was wohl (in jedem Sinne) eine gute Entscheidung darstellen dürfte.
Im mysteriösen Dollhouse, geleitet von Adelle DeWitt (Olivia Williams), werden Menschen mit falschen Erinnerungen implantiert und anschließend gegen Geld an Kunden ausgeliehen. Eine dieser „Puppen“ ist Echo (Eliza Dushku), die bisweilen in lebensbedrohliche Situationen gerät. Um sie vor diesen zu bewahren erhält Echo wie jede der „Puppen“ einen Aufpasser mit Langton (Harry Lennix). Allerdings ist FBI-Agent Ballard (Tahmoh Penikett) dem Dollhouse bereits auf den Fersen. Soviel zum an und für sich recht spannenden Inhalt. Doch der rote Faden von Ballards Ermittlungen zieht sich sehr zäh durch die Serie, die sich vormerklich darauf beschränkt, Mit-Produzentin Dushku in abstruse Abenteuer zu verstricken. Diese wollen mal mehr (Target) und mal weniger (Echoes) überzeugen. Dollhouse steht und fällt dabei mit seinen Figuren. Während man Dushku die tragende Rolle nicht so wirklich abnimmt, scheint Williams schlicht und ergreifend überfordert zu sein. Lediglich Lennix, Penikett und Fran Kranz (Topher) wissen zu überzeugen. Ebenfalls glaubwürdig tritt Amy Acker (Dr. Saunders) auf. Letztlich scheitert Whedons neueste Serie aber in ihrem langweiligen Aufbau, der übel konstruierten Geschichte und den oft nur durchschnittlichen Folgen. Eine Serie, die ich mit ziemlicher Sicherheit aufgeben werde.
The question is never simply “if“ somebody is lying, it is “why”.
Nicht minder amüsant ist die Tatsache, dass innerhalb der Lightman Group alle Mitarbeiter stets feststellen können, wenn ihr Gegenüber sie gerade anlügt. Die Frage ist somit – um das obige Zitat einzudeutschen – nicht wann jemand lügt, sondern weshalb er lügt. Denn wir alle haben Geheimnisse, erklärt Lightman selbst zu Beginn der Serie. Und jeder will sein Geheimnis beschützen. Was die Serie noch hervorhebt, ist ihr didaktischer Charakter. Wenn eine der entscheidenden Figuren lügt, wird ihre Gesichtsmimik analysiert, erklärt und mit exemplarischen Motiven aus der internationalen Politik gegenübergestellt. So kreativ kann Fernsehen sein. Mit Moral Waiver liefert Baums Show dann auch eine nahezu perfekte Folge ab. Ein Niveau, das die anderen Episoden nicht ganz zu halten vermögen. Eben stets abhängig von dem jeweiligen Auftrag (bzw. sind es in manchen Fällen auch derer zwei). Die Besetzung der vier wichtigsten Charaktere ist überaus gelungen. Kelli Williams, Monica Raymund und Brendan Hines sind sowohl sympathisch als auch charismatisch. Roth hingegen ist das Aushängeschild der Serie und vermag diese zum größten Teil alleine zu tragen. Daher ist Lie to Me ein willkommener Neuzugang, der bei einer stärkeren Fokussierung auf einen durchgängigen Subplot noch viel Platz nach oben hat. Wird im Herbst weiterverfolgt.
The bird is the word.
Inhaltlich hat die siebte Staffel von Family Guy – wie jede andere Staffel der Serie – keine wirkliche Stringenz. Es gibt nicht einmal eine Doppelfolge, sodass jede Folge für sich steht und einer eigenen Prämisse nachgeht. Dabei sind die ersten vier Folgen quasi eine andere Liga, als der Rest der Staffel, erreichen doch die Episoden Road to Germany, Baby Not On Board und insbesondere I Dream of Jesus (mit dem
He is like a nine year old on sugar rush.
Es verwundert daher nicht, dass Castle für eine zweite Staffel erneuert wurde. Diese dürfte letztlich derselben Prämisse (nämlich keiner) zugrunde laufen, wie die ersten zehn Folgen. Von diesen weiß die Pilotepisode Flowers For Your Grave noch am ehesten überzeugen, da Castle hier deshalb zum Fall hinzu gezogen wird, da der Täter Morde aus Castles Romanen nachstellt. Hätte man diese Prämisse zur Grundlage gemacht, hätte die Serie weitaus runder werden können. So lebt sie primär von den Liebe-Hass-Momenten zwischen Castle und Beckett. Oder anderen Einstellungen, wie das Pokerspiel der Abteilungstruppe zu Beginn von Ghosts. Die Ausgangslage ist ob ihrer Redundanz dann allerdings nicht sonderlich innovativ. Ähnlich wie in 